Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Röd 1855 den ersten schweizerischen land-wirtschaftlichen Verein, 1858 den Luzerner Bauernverein, 1861 den "Landwirtschaftlichen Kalender der Schweiz", den er noch jetzt redigiert, 1861 das "Landwirtschaftl. Volks- blatt", das bis 1864 bestand, 1863 den Alpwirtschaftlichen Verein der Schweiz, dessen Direktionsmitglied und Sekretär er bis 1889 blieb, 1868 den schweizerischen Verein f. Homöo- pathie u. volkstümliche Gesundheits- pflege, dessen Vorstande er noch jetzt angehört, 1868 die "Brille", ein poli- tisches Volksblatt, redigierte 1886 bis 1889 die "Alpen- u. Jurachronik" und später den "Schweizer Volks- arzt". Er lebte viele Jahre als Guts- besitzer in Weierhof-Bellach (Kant. Solothurn) und siedelte 1898 nach Biel über. S: Sagenklänge des Vogt- *Rödiger, Otto, geb. am 24. Febr. S: Troubadour (Ge- Roe dichte), 1883. - An der Brenta (Ge.),1883. Rodt, Rudolf, Pseud. für Lud- *Roell, Paul Richard Dagobert Hermann Freiherr von, entstammt *
Röd 1855 den erſten ſchweizeriſchen land-wirtſchaftlichen Verein, 1858 den Luzerner Bauernverein, 1861 den „Landwirtſchaftlichen Kalender der Schweiz“, den er noch jetzt redigiert, 1861 das „Landwirtſchaftl. Volks- blatt“, das bis 1864 beſtand, 1863 den Alpwirtſchaftlichen Verein der Schweiz, deſſen Direktionsmitglied und Sekretär er bis 1889 blieb, 1868 den ſchweizeriſchen Verein f. Homöo- pathie u. volkstümliche Geſundheits- pflege, deſſen Vorſtande er noch jetzt angehört, 1868 die „Brille“, ein poli- tiſches Volksblatt, redigierte 1886 bis 1889 die „Alpen- u. Jurachronik“ und ſpäter den „Schweizer Volks- arzt“. Er lebte viele Jahre als Guts- beſitzer in Weierhof-Bellach (Kant. Solothurn) und ſiedelte 1898 nach Biel über. S: Sagenklänge des Vogt- *Rödiger, Otto, geb. am 24. Febr. S: Troubadour (Ge- Roë dichte), 1883. – An der Brenta (Ge.),1883. Rodt, Rudolf, Pſeud. für Lud- *Roëll, Paul Richard Dagobert Hermann Freiherr von, entſtammt *
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Röd
Roë
1855 den erſten ſchweizeriſchen land-
wirtſchaftlichen Verein, 1858 den
Luzerner Bauernverein, 1861 den
„Landwirtſchaftlichen Kalender der
Schweiz“, den er noch jetzt redigiert,
1861 das „Landwirtſchaftl. Volks-
blatt“, das bis 1864 beſtand, 1863
den Alpwirtſchaftlichen Verein der
Schweiz, deſſen Direktionsmitglied
und Sekretär er bis 1889 blieb, 1868
den ſchweizeriſchen Verein f. Homöo-
pathie u. volkstümliche Geſundheits-
pflege, deſſen Vorſtande er noch jetzt
angehört, 1868 die „Brille“, ein poli-
tiſches Volksblatt, redigierte 1886
bis 1889 die „Alpen- u. Jurachronik“
und ſpäter den „Schweizer Volks-
arzt“. Er lebte viele Jahre als Guts-
beſitzer in Weierhof-Bellach (Kant.
Solothurn) und ſiedelte 1898 nach
Biel über.
S: Sagenklänge des Vogt-
lands, 1846. – Schultheiß Wengi
(Volksſchſp.), 1869, 1895. – Schwei-
zer in Berlin und Berliner in der
Schweiz (Sſp.), 1883. – ’s Aarhexli
(Lſp.), 1885. – Glück im Glas (Lſp.),
1857, 1890. – Die Hammerſchmiede
(Dr. Scherz), 1856. – Schalk und
Tante (Lſp.), 1889. – Gäumüller in
der Sommerfriſche (Schwank), 1890.
– D’Landsgemeind’ (Volksſchauſpiel),
1890. – Ein Feſt ohne Geld (Schw.),
1892.
*Rödiger, Otto, geb. am 24. Febr.
1845 zu Berlin, genoß eine gute Pri-
vatſchulbildung u. widmete ſich dann
auf Wunſch ſeines Vaters dem Groß-
handelſtande. Später ließ er ſich als
ſelbſtändiger Kaufmann in Dresden
nieder. Bald nach dem Tode ſeiner
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ging nach Jtalien und Afrika und
wurde erſt durch ein Fieber aus dem
dunklen Erdteil vertrieben. Nach
längerem Aufenthalte in Portici,
Rom, Florenz, Venedig, Deſenzano
kehrte er nach vierjähriger Abweſen-
heit 1885 nach Deutſchland zurück
und wählte München zu ſeinem
Aufenthalt.
S: Troubadour (Ge-
dichte), 1883. – An der Brenta (Ge.),
1883.
Rodt, Rudolf, Pſeud. für Lud-
wig Eichrodt; ſ. d.!
*Roëll, Paul Richard Dagobert
Hermann Freiherr von, entſtammt
einem altfranzöſiſch. Adelsgeſchlechte,
welches 1550 der Religion wegen emi-
grierte, und wurde am 2. Febr. 1850
in Berlin geboren. Der Familien-
tradition gemäß für den Militär-
ſtand beſtimmt, beſuchte er die Ka-
dettenhäuſer zu Potsdam u. Berlin,
wurde mit 16 Jahren Offizier, nahm
als ſolcher 1870 an dem Kriege in
Frankreich teil u. erlitt bei Vionville
eine ſchwere Verwundung, deren Hei-
lung in mediziniſchen Kreiſen als ein
chirurgiſches Unikum gilt. Nach ſei-
ner Geneſung ergänzte R. ſeine Stu-
dien in den alten Sprachen u. wid-
mete ſich dann der Journaliſtik. 1875
trat er in die Redaktion der „Deut-
ſchen Börſen- und Handelszeitung“
ein, gab ſeit 1. Juli 1876 im Auf-
trage des „Zentralverbandes deut-
tcher Jnduſtrieller“ die „Deutſche
volkswirtſchaftliche Korreſpondenz“
heraus, welches Blatt er 1882 ver-
kaufte, wandte ſich dann der deut-
ſchen Adelsbewegung zu u. begrün-
dete im Frühjahr 1883 die Wochen-
ſchrift „Das deutſche Adelsblatt“,
das er drei Jahre lang leitete. Jn-
zwiſchen war R. in den Staatsdienſt
eingetreten, verwaltete von 1884–86
kommiſſariſch das Amt Diez im Naſ-
ſauiſchen, wurde dann in das offi-
ziöſe Preßbureau nach Berlin beru-
fen, u. am 1. April 1887 als königl.
Grenzkommiſſar nach Eydtkuhnen ge-
ſandt, wo er 1890 zum Polizeirat er-
nannt wurde. Seit 1893 verwaltete
er das Landratsamt im Kreiſe Me-
ſeritz und wurde 1894 unter Ver-
ſetzung nach Pleſchen definitiv zum
Landrat dieſes Kreiſes ernannt. Am
1. Januar 1901 ließ er ſich zur Dis-
poſition ſtellen u. ſiedelte dann nach
Berlin über, wo er die halbamtliche
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