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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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to), 1899. - Das Glöcklein vom Steig
(Volksstück), 1900. - Küngold! Der
Brudermord auf Wartburg-Säli
(Schsp.), 1904. - Als Manuskr. ge-
druckt: Sonnenfahrten (Volksst.). -
Das Winzerfest (Volksfestsp.). - Kar-
neval im Pensionat (Schw.). - Die
Bergreise (Ssp.). - Zwei Fliegen auf
einen Schlag (Burleske). - Der Burg-
bau (Ssp.). - Maroja (Kom. O.).

*Schneeburg, Johanna Baronin
von,

wurde am 27. Oktober 1871 zu
Hall in Tirol als Tochter des pensio-
nierten Majors Rudolf Freiherrn
v. Sch. geboren. Jhre Mutter Karo-
line, geborene Gräfin Wolkenstein-
Rodenegg, zählte den bekannten Dich-
ter Oswald von Wolkenstein zu ihren
Ahnen. Die Tochter verlebte mit
ihren Geschwistern, trotzdem sie in
strenger Zucht gehalten wurden, eine
glückliche Kindheit, weilte später vier
Jahre im Kloster Zangberg bei Amp-
sing in Oberbayern, wo Salestane-
rinnen die Erziehung leiteten, und
unternahm danach mit ihrer Mutter
u. Schwester durch drei Jahre große
Reisen durch verschiedene Länder.
Seitdem lebt sie still und zurückge-
zogen wieder in ihrem Geburtsort
Hall.

S:

Mein Glück und Weh (Ge.),
1908.

*Schneegans, Karl August,


wurde am 8. (nicht 9.) März 1835
zu Straßburg i. E. geboren und
erhielt auf dem dortigen Gymnasium
und der Universität daselbst seine
Bildung. Seine erste Erziehung war
deutsch, wie denn auch seine Jugend-
gedichte in deutscher Sprache verfaßt
sind; von 1852 ab gewinnt jedoch
das französische Element mehr und
mehr Einfluß auf den noch nicht er-
starkten jugendlichen Geist, der erst
nach langen schmerzlichen Kämpfen
und Jrrungen u. unter dem Zwange
einer weltgeschichtlichen Umwälzung
sein deutsch-elsässisches Gemüt zurück-
gewinnt. Er hatte Philosophie und
Literatur studiert. Jm Jahre 1857
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unternahm er eine Reise nach den
Donaufürstentümern, woselbst er als
Sekretär der internationalen Kom-
mission für Regulierung der Donau-
mündungen fungierte, u. kehrte über
den Orient und Jtalien zurück. Nach-
dem Sch. hierauf zu Paris als
Sprachlehrer in verschiedenen Schul-
anstalten u. auch von 1862 ab als
Mitarbeiter am "Temps" gewirkt
hatte, übernahm er 1863 die Redak-
tion des "Courier du Bas Rhin" zu
Straßburg, wurde während der Be-
lagerung 1870 zum Mitgliede des
Munizipalrats und zum Beigeordne-
ten des Maire erwählt, ging dann
nach der Schweiz, wo er das politi-
sche Journal "Helvetia" gründete,
wurde als Vertreter des Departe-
ments Niederrhein in die National-
versammlung in Bordeaux gewählt
und 1871 nach Lyon berufen, um die
Redaktion des gemäßigt liberalen
"Journal de Lyon" zu übernehmen.
Aus diesem Wirkungskreise jedoch
durch klerikale Einflüsse verdrängt,
kehrte Sch. 1873 nach dem Elsaß zu-
rück, wo er als Direktor des "Elsäs-
ser Journals" eine sehr einflußreiche
publizistische u. politische Tätigkeit
zwar im deutsch-nationalen Sinne,
aber als Verfechter der Autonomie
von Elsaß-Lothringen entwickelte.
Jm deutschen Reichstage vertrat er
von 1877 an zunächst den Wahlkreis
Zabern und zeigte sich auch hier bei
verschiedenen Gelegenheiten als der
Verfechter der Autonomie d. Reichs-
landes. Jm Jahre 1877 wurde er
zum Mitgliede des protestantischen
Oberkonsistoriums von Elsaß-Loth-
ringen gewählt. Jm Jahre 1879
brachte er im Reichstage den Antrag
zur Gewährung einer Konstitution
für Elsaß-Lothringen mit Sitz der
Regierung in Straßburg durch, und
trat, nach Einsetzung der neuen Re-
gierung, als Ministerialrat in die
Verwaltung der Reichslande. Jm
Jahre 1880 in das Auswärtige Amt

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to), 1899. – Das Glöcklein vom Steig
(Volksſtück), 1900. – Küngold! Der
Brudermord auf Wartburg-Säli
(Schſp.), 1904. – Als Manuſkr. ge-
druckt: Sonnenfahrten (Volksſt.). –
Das Winzerfeſt (Volksfeſtſp.). – Kar-
neval im Penſionat (Schw.). – Die
Bergreiſe (Sſp.). – Zwei Fliegen auf
einen Schlag (Burleske). – Der Burg-
bau (Sſp.). – Maroja (Kom. O.).

*Schneeburg, Johanna Baronin
von,

wurde am 27. Oktober 1871 zu
Hall in Tirol als Tochter des penſio-
nierten Majors Rudolf Freiherrn
v. Sch. geboren. Jhre Mutter Karo-
line, geborene Gräfin Wolkenſtein-
Rodenegg, zählte den bekannten Dich-
ter Oswald von Wolkenſtein zu ihren
Ahnen. Die Tochter verlebte mit
ihren Geſchwiſtern, trotzdem ſie in
ſtrenger Zucht gehalten wurden, eine
glückliche Kindheit, weilte ſpäter vier
Jahre im Kloſter Zangberg bei Amp-
ſing in Oberbayern, wo Saleſtane-
rinnen die Erziehung leiteten, und
unternahm danach mit ihrer Mutter
u. Schweſter durch drei Jahre große
Reiſen durch verſchiedene Länder.
Seitdem lebt ſie ſtill und zurückge-
zogen wieder in ihrem Geburtsort
Hall.

S:

Mein Glück und Weh (Ge.),
1908.

*Schneegans, Karl Auguſt,


wurde am 8. (nicht 9.) März 1835
zu Straßburg i. E. geboren und
erhielt auf dem dortigen Gymnaſium
und der Univerſität daſelbſt ſeine
Bildung. Seine erſte Erziehung war
deutſch, wie denn auch ſeine Jugend-
gedichte in deutſcher Sprache verfaßt
ſind; von 1852 ab gewinnt jedoch
das franzöſiſche Element mehr und
mehr Einfluß auf den noch nicht er-
ſtarkten jugendlichen Geiſt, der erſt
nach langen ſchmerzlichen Kämpfen
und Jrrungen u. unter dem Zwange
einer weltgeſchichtlichen Umwälzung
ſein deutſch-elſäſſiſches Gemüt zurück-
gewinnt. Er hatte Philoſophie und
Literatur ſtudiert. Jm Jahre 1857
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unternahm er eine Reiſe nach den
Donaufürſtentümern, woſelbſt er als
Sekretär der internationalen Kom-
miſſion für Regulierung der Donau-
mündungen fungierte, u. kehrte über
den Orient und Jtalien zurück. Nach-
dem Sch. hierauf zu Paris als
Sprachlehrer in verſchiedenen Schul-
anſtalten u. auch von 1862 ab als
Mitarbeiter am „Temps“ gewirkt
hatte, übernahm er 1863 die Redak-
tion des „Courier du Bas Rhin“ zu
Straßburg, wurde während der Be-
lagerung 1870 zum Mitgliede des
Munizipalrats und zum Beigeordne-
ten des Maire erwählt, ging dann
nach der Schweiz, wo er das politi-
ſche Journal „Helvetia“ gründete,
wurde als Vertreter des Departe-
ments Niederrhein in die National-
verſammlung in Bordeaux gewählt
und 1871 nach Lyon berufen, um die
Redaktion des gemäßigt liberalen
„Journal de Lyon“ zu übernehmen.
Aus dieſem Wirkungskreiſe jedoch
durch klerikale Einflüſſe verdrängt,
kehrte Sch. 1873 nach dem Elſaß zu-
rück, wo er als Direktor des „Elſäſ-
ſer Journals“ eine ſehr einflußreiche
publiziſtiſche u. politiſche Tätigkeit
zwar im deutſch-nationalen Sinne,
aber als Verfechter der Autonomie
von Elſaß-Lothringen entwickelte.
Jm deutſchen Reichstage vertrat er
von 1877 an zunächſt den Wahlkreis
Zabern und zeigte ſich auch hier bei
verſchiedenen Gelegenheiten als der
Verfechter der Autonomie d. Reichs-
landes. Jm Jahre 1877 wurde er
zum Mitgliede des proteſtantiſchen
Oberkonſiſtoriums von Elſaß-Loth-
ringen gewählt. Jm Jahre 1879
brachte er im Reichstage den Antrag
zur Gewährung einer Konſtitution
für Elſaß-Lothringen mit Sitz der
Regierung in Straßburg durch, und
trat, nach Einſetzung der neuen Re-
gierung, als Miniſterialrat in die
Verwaltung der Reichslande. Jm
Jahre 1880 in das Auswärtige Amt

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[256/0260] Schn Schn to), 1899. – Das Glöcklein vom Steig (Volksſtück), 1900. – Küngold! Der Brudermord auf Wartburg-Säli (Schſp.), 1904. – Als Manuſkr. ge- druckt: Sonnenfahrten (Volksſt.). – Das Winzerfeſt (Volksfeſtſp.). – Kar- neval im Penſionat (Schw.). – Die Bergreiſe (Sſp.). – Zwei Fliegen auf einen Schlag (Burleske). – Der Burg- bau (Sſp.). – Maroja (Kom. O.). *Schneeburg, Johanna Baronin von, wurde am 27. Oktober 1871 zu Hall in Tirol als Tochter des penſio- nierten Majors Rudolf Freiherrn v. Sch. geboren. Jhre Mutter Karo- line, geborene Gräfin Wolkenſtein- Rodenegg, zählte den bekannten Dich- ter Oswald von Wolkenſtein zu ihren Ahnen. Die Tochter verlebte mit ihren Geſchwiſtern, trotzdem ſie in ſtrenger Zucht gehalten wurden, eine glückliche Kindheit, weilte ſpäter vier Jahre im Kloſter Zangberg bei Amp- ſing in Oberbayern, wo Saleſtane- rinnen die Erziehung leiteten, und unternahm danach mit ihrer Mutter u. Schweſter durch drei Jahre große Reiſen durch verſchiedene Länder. Seitdem lebt ſie ſtill und zurückge- zogen wieder in ihrem Geburtsort Hall. S: Mein Glück und Weh (Ge.), 1908. *Schneegans, Karl Auguſt, wurde am 8. (nicht 9.) März 1835 zu Straßburg i. E. geboren und erhielt auf dem dortigen Gymnaſium und der Univerſität daſelbſt ſeine Bildung. Seine erſte Erziehung war deutſch, wie denn auch ſeine Jugend- gedichte in deutſcher Sprache verfaßt ſind; von 1852 ab gewinnt jedoch das franzöſiſche Element mehr und mehr Einfluß auf den noch nicht er- ſtarkten jugendlichen Geiſt, der erſt nach langen ſchmerzlichen Kämpfen und Jrrungen u. unter dem Zwange einer weltgeſchichtlichen Umwälzung ſein deutſch-elſäſſiſches Gemüt zurück- gewinnt. Er hatte Philoſophie und Literatur ſtudiert. Jm Jahre 1857 unternahm er eine Reiſe nach den Donaufürſtentümern, woſelbſt er als Sekretär der internationalen Kom- miſſion für Regulierung der Donau- mündungen fungierte, u. kehrte über den Orient und Jtalien zurück. Nach- dem Sch. hierauf zu Paris als Sprachlehrer in verſchiedenen Schul- anſtalten u. auch von 1862 ab als Mitarbeiter am „Temps“ gewirkt hatte, übernahm er 1863 die Redak- tion des „Courier du Bas Rhin“ zu Straßburg, wurde während der Be- lagerung 1870 zum Mitgliede des Munizipalrats und zum Beigeordne- ten des Maire erwählt, ging dann nach der Schweiz, wo er das politi- ſche Journal „Helvetia“ gründete, wurde als Vertreter des Departe- ments Niederrhein in die National- verſammlung in Bordeaux gewählt und 1871 nach Lyon berufen, um die Redaktion des gemäßigt liberalen „Journal de Lyon“ zu übernehmen. Aus dieſem Wirkungskreiſe jedoch durch klerikale Einflüſſe verdrängt, kehrte Sch. 1873 nach dem Elſaß zu- rück, wo er als Direktor des „Elſäſ- ſer Journals“ eine ſehr einflußreiche publiziſtiſche u. politiſche Tätigkeit zwar im deutſch-nationalen Sinne, aber als Verfechter der Autonomie von Elſaß-Lothringen entwickelte. Jm deutſchen Reichstage vertrat er von 1877 an zunächſt den Wahlkreis Zabern und zeigte ſich auch hier bei verſchiedenen Gelegenheiten als der Verfechter der Autonomie d. Reichs- landes. Jm Jahre 1877 wurde er zum Mitgliede des proteſtantiſchen Oberkonſiſtoriums von Elſaß-Loth- ringen gewählt. Jm Jahre 1879 brachte er im Reichstage den Antrag zur Gewährung einer Konſtitution für Elſaß-Lothringen mit Sitz der Regierung in Straßburg durch, und trat, nach Einſetzung der neuen Re- gierung, als Miniſterialrat in die Verwaltung der Reichslande. Jm Jahre 1880 in das Auswärtige Amt *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 256. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/260>, abgerufen am 25.11.2024.