Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Schm keit ward die Bekanntschaft mit denDichtern Paul Heyse und Oskar von Redwitz, welche sie in Meran kennen lernte, und die ihr beide ermutigend entgegenkamen. Nach mannigfachen schweren Schicksalsschlägen u. Ver- lust ihres Vermögens kehrte Maria Sch. nach Wiesbaden zurück, wo sie als Privatlehrerin und Schriftstel- lerin weiter wirkte und am 4. August 1901 starb. S: Die Rosen von Me- Schmidt, Marie, geb. zu Augs- S: Fräulein *Schmidt, Marie, geb. Smei- Schm Nordböhmen folgte. Hier verlor siein kurzer Zeit erst ihren Vater, dann den Gatten durch den Tod. Die Ver- einsamung, sowie ein leidender Zu- stand versetzten sie und ihre Mutter in eine trübe Seelenstimmung, aus der sie sich mit Gewalt herausreißen mußte, wenn sie nicht unterliegen wollte. So schuf sie sich denn nach einigen Jahren einen erweiterten Wirkungskreis mit großen Pflichten, indem sie eine zweite Ehe einging, mit dem Besitzer einer Maschinen- fabrik und Eisengießerei Schmidt in Meerane (Sachsen). Dort lebt sie noch jetzt. S: Evoen (Ein Schritt zur *Schmidt, Maximilian, genannt *
Schm keit ward die Bekanntſchaft mit denDichtern Paul Heyſe und Oskar von Redwitz, welche ſie in Meran kennen lernte, und die ihr beide ermutigend entgegenkamen. Nach mannigfachen ſchweren Schickſalsſchlägen u. Ver- luſt ihres Vermögens kehrte Maria Sch. nach Wiesbaden zurück, wo ſie als Privatlehrerin und Schriftſtel- lerin weiter wirkte und am 4. Auguſt 1901 ſtarb. S: Die Roſen von Me- Schmidt, Marie, geb. zu Augs- S: Fräulein *Schmidt, Marie, geb. Smei- Schm Nordböhmen folgte. Hier verlor ſiein kurzer Zeit erſt ihren Vater, dann den Gatten durch den Tod. Die Ver- einſamung, ſowie ein leidender Zu- ſtand verſetzten ſie und ihre Mutter in eine trübe Seelenſtimmung, aus der ſie ſich mit Gewalt herausreißen mußte, wenn ſie nicht unterliegen wollte. So ſchuf ſie ſich denn nach einigen Jahren einen erweiterten Wirkungskreis mit großen Pflichten, indem ſie eine zweite Ehe einging, mit dem Beſitzer einer Maſchinen- fabrik und Eiſengießerei Schmidt in Meerane (Sachſen). Dort lebt ſie noch jetzt. S: Evoẽ (Ein Schritt zur *Schmidt, Maximilian, genannt *
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Schm
Schm
keit ward die Bekanntſchaft mit den
Dichtern Paul Heyſe und Oskar von
Redwitz, welche ſie in Meran kennen
lernte, und die ihr beide ermutigend
entgegenkamen. Nach mannigfachen
ſchweren Schickſalsſchlägen u. Ver-
luſt ihres Vermögens kehrte Maria
Sch. nach Wiesbaden zurück, wo ſie
als Privatlehrerin und Schriftſtel-
lerin weiter wirkte und am 4. Auguſt
1901 ſtarb.
S: Die Roſen von Me-
ran (Poetiſche E.), 1873. – Der Sa-
ligen Gaſt (Alpenidylle), 1877. – Die
Perle vom Königſtein (Poet. E.),
1885. – Aus der Schmiede (Gereim-
tes und Ungereimtes; hrsg. v. [pſd.]
M. Hartſchmidt), 1883. – Die
Hochzeitsreiſe auf dem Gardaſee (N.)
1890. – Literariſche Charakterbilder,
1898.
Schmidt, Marie, geb. zu Augs-
burg am 19. Septbr. 1821, bildete
ſich zur Erzieherin aus und wirkte
als ſolche längere Zeit in Trieſt, bis
ſie 1861 die Direktion des von Stet-
tenſchen Erziehungs-Jnſtituts in
Augsburg übernahm.
S: Fräulein
Rothe und ihre Zöglinge (Pädagog.
R.), 1852.
*Schmidt, Marie, geb. Smei-
bidl, bekannt auch unter ihrem
erſten und zweiten Frauennamen
Marie Knorr-Schmidt, wurde
am 20. Auguſt 1861 in Böhmiſch
Aicha geboren. Als einziges Kind
ihrer Eltern, dabei von ſchwächlicher
Konſtitution und deshalb allen mög-
lichen Kinderkrankheiten unterwor-
fen, wuchs ſie meiſt in Einſamkeit
auf, die ſie dann dazu benutzte, ihrer
Neigung zum Leſen und ſpäter zum
Studieren nachgehen zu können.
Nach Beſuch der Schule in ihrer Va-
terſtadt kam ſie mit 13½ Jahren in
ein Penſionat nach Prag, wo ſie
einige Jahre verblieb. Jn die Hei-
mat zurückgekehrt, verheiratete ſie ſich
1881 mit dem Bürgerſchuldirektor
Knorr daſelbſt, dem ſie dann ſpäter
nach dem Grenzſtädtchen Grottau in
Nordböhmen folgte. Hier verlor ſie
in kurzer Zeit erſt ihren Vater, dann
den Gatten durch den Tod. Die Ver-
einſamung, ſowie ein leidender Zu-
ſtand verſetzten ſie und ihre Mutter
in eine trübe Seelenſtimmung, aus
der ſie ſich mit Gewalt herausreißen
mußte, wenn ſie nicht unterliegen
wollte. So ſchuf ſie ſich denn nach
einigen Jahren einen erweiterten
Wirkungskreis mit großen Pflichten,
indem ſie eine zweite Ehe einging,
mit dem Beſitzer einer Maſchinen-
fabrik und Eiſengießerei Schmidt
in Meerane (Sachſen). Dort lebt ſie
noch jetzt.
S: Evoẽ (Ein Schritt zur
Lichtung des Seelenlebens), 1903.
*Schmidt, Maximilian, genannt
Waldſchmidt, wurde am 25. Fe-
bruar 1832 zu Eſchlkam im baye-
riſchen Walde geboren, wo ſein Va-
ter als Oberzollverwalter angeſtellt
war. Mit noch zwei anderen Geſchwi-
ſtern genoß er unter der Leitung ſei-
ner vortrefflichen Mutter, einer ge-
borenen von Karg, eine ſehr gute
Erziehung. Sein ſchriftſtelleriſches
Talent bekundete ſich ſchon im Kna-
benalter, wo er mit ſeinen Kamera-
den kleine, ſelbſtverfaßte Theater-
ſtücke zur Aufführung brachte, wozu
ihm die öfters im Orte haltmachen-
den wandernden Komödiantentrup-
pen den Jmpuls geben mochten. Nach
mehrjährigen Lateinſtudien in Met-
ten und Paſſau frequentierte er in
Hof, wohin inzwiſchen ſein Vater
verſetzt worden war, die lateiniſche
Schule. Hier war es beſonders der
Zutritt in feingebildete Familien,
welcher ſeine poetiſche Ader leben-
diger pulſieren machte. Jm Jahre
1848 bezog er die polytechniſche
Schule zu München, um ſich dem Jn-
genieurfach zu widmen, doch veran-
laßten ihn die kriegeriſchen Ereig-
niſſe des Jahres 1850, als Freiwil-
liger in das Heer zu treten und die
militäriſche Laufbahn einzuſchlagen.
Er ward längere Zeit zum topogra-
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