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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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[er] bis 1871 als Hilfsgeistlicher und
[er]hielt dann die Benefiziumpfründe
[zu] Steinach bei Straubing, wo er
[no]ch jetzt im Amte steht. Er ist vor-
[wi]egend Volksschriftsteller.

S:

Alt-
[ba]yernland u. Altbayernvolk, 1875.
[2.] A. 1886. - Blau-Weiß in Schimpf
[un]d Ehr', in Lust und Leid, 1877. -
[D]ie altbayerische Landhochzeit, 1879.
[-] Dorftheater (in bayerischer Mund-
[ar]t), 1894. - Altheimland. Ein zwei-
[te]s Bayernbuch, 1895. - Da Katzen-
[w]abi sei Friedl (Volksst.), 1896. -
[N]iederbayern in Land, Geschichte u.
[V]olk, 1898. - Die Kavalierwette
[(]Bühnenstück), 1904. - Der Planeten-
[to]ni (Lsp.), 1904. - Sieben heitere
[V]olksspiele für Vereinstheater, 1904.
[2]. A. u. d. T.: Zehn heitere Volks-
[s]piele etc., 1912.

*Schlichtegroll, Karl Felix von,


[w]urde am 13. Januar 1862 in Behn-
[k]enhagen, Kr. Grimmen (Pommern)
[a]ls der Sohn eines Rittergutsbe-
[s]itzers und früheren Offiziers ge-
[b]oren, zog schon im Alter von zwei
Jahren mit den Eltern nach einem
[an]ndern Gute derselben, Engelswacht,
[u]nd verlebte hier seine Kindheit. Der
[r]eiche Sagenkranz, der dieses Gut
[u]mgab, und den die Mutter ihren
Kindern oft und gern vermittelte,
regte schon damals die Phantasie des
Knaben mächtig an. Mit 11 Jahren
kam dieser nach Greifswald zu sei-
nem Großvater mütterlicherseits,
wo er das Gymnasium 1873-79 be-
suchte, um dann nach dem Tode des
Großvaters in Stralsund die Gym-
nasialstudien bis 1881 fortzusetzen.
Er wendete sich hierauf der Malerei
zu, trat zunächst in das Atelier des
Malers Fischer-Cörlin ein, ging da-
nach zu weiterer Ausbildung nach
Karlsruhe und vollendete seit 1887
unter Michael in Berlin seine künst-
lerischen Studien. Gleichzeitig ar-
beitete er an der Herausgabe des
monumentalen Werkes "Porträt-
galerie der regierenden Fürsten und
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Schl
Fürstinnen Europas", von dem je-
doch nur der erste Band (über
Deutschland, 1892) erschienen ist.
Verschiedene dramatische Kleinigkei-
ten fallen auch in diese Zeit. Von
Berlin wandte sich Sch. nach Stutt-
gart, wo er seine "Totentänze"
schrieb. Große Reisen führten ihn
nach Krakau, Petersburg, Stockholm,
Christiania, Kopenhagen, Amster-
dam, Paris, London etc. und schließ-
lich auch nach Jtalien, wo er an den
Akademien von Turin, Venedig und
Mailand im Verein mit dem ihm
befreundeten Baron Pereira seine
Forschungen über Tempera-Malerei
explizierte. Sein späteres Werk
"Tempera-Pereira" (1897) nimmt
Bezug darauf. Nach kurzer Lehr-
tätigkeit in München und Weimar,
sowie einer Periode, in der er öffent-
liche Vorträge hielt, machte er sich
1895 wieder in Berlin und 1909
in Leipzig ansässig und lebt hier
noch jetzt seiner Kunst.

S:

Stür-
misch und still (Ge.), 1883. - To-
tentänze (Ein Romanzero), 1892.
- Die Venuspeitsche (Nn.) [1. Bd.:
Die Hexe von Klewan, 1900. 2. A.
1903. - 2. Bd.: Ulrich von Lichten-
stein, 1902. - 3. Bd.: Satans Töch-
ter, 1905. - 4. Bd.: Die Wölfin,
1906]. Die Krieger der Hohenzollern
(Milit. Festsp.), 1888. - Soldat und
Bauer (Genrebild), 1888. - Zum 27.
Januar (Kaiser-Prologe), 1894. -
Sacher-Masoch und der Masochis-
mus (Literar- u. kulturhistor. Stu-
dien), 1901. - Zwölf Prologe zur
Feier von Kaisers Geburtstag, 1902.
N. A. unter dem Titel: Kaiser Ge-
burtstag-Prologe, 1911. - Die Bestie
im Weibe (Beiträge zur Geschichte
menschlicher Verirrung und Grau-
samkeit); II, 1903. - Berühmte Cour-
tisanen. 1. Bd. Lady Hamilton
(Eine Studie), 1904. 2. Band. Die
Gräfin Dubarry, 1907. - Ein Sadist
im Priesterrock, 1904. - "Wanda"
ohne Maske und Pelz (Eine Ant-

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Schl
[er] bis 1871 als Hilfsgeiſtlicher und
[er]hielt dann die Benefiziumpfründe
[zu] Steinach bei Straubing, wo er
[no]ch jetzt im Amte ſteht. Er iſt vor-
[wi]egend Volksſchriftſteller.

S:

Alt-
[ba]yernland u. Altbayernvolk, 1875.
[2.] A. 1886. – Blau-Weiß in Schimpf
[un]d Ehr’, in Luſt und Leid, 1877. –
[D]ie altbayeriſche Landhochzeit, 1879.
[-] Dorftheater (in bayeriſcher Mund-
[ar]t), 1894. – Altheimland. Ein zwei-
[te]s Bayernbuch, 1895. – Da Katzen-
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[V]olk, 1898. – Die Kavalierwette
[(]Bühnenſtück), 1904. – Der Planeten-
[to]ni (Lſp.), 1904. – Sieben heitere
[V]olksſpiele für Vereinstheater, 1904.
[2]. A. u. d. T.: Zehn heitere Volks-
[ſ]piele ꝛc., 1912.

*Schlichtegroll, Karl Felix von,


[w]urde am 13. Januar 1862 in Behn-
[k]enhagen, Kr. Grimmen (Pommern)
[a]ls der Sohn eines Rittergutsbe-
[ſ]itzers und früheren Offiziers ge-
[b]oren, zog ſchon im Alter von zwei
Jahren mit den Eltern nach einem
[an]ndern Gute derſelben, Engelswacht,
[u]nd verlebte hier ſeine Kindheit. Der
[r]eiche Sagenkranz, der dieſes Gut
[u]mgab, und den die Mutter ihren
Kindern oft und gern vermittelte,
regte ſchon damals die Phantaſie des
Knaben mächtig an. Mit 11 Jahren
kam dieſer nach Greifswald zu ſei-
nem Großvater mütterlicherſeits,
wo er das Gymnaſium 1873–79 be-
ſuchte, um dann nach dem Tode des
Großvaters in Stralſund die Gym-
naſialſtudien bis 1881 fortzuſetzen.
Er wendete ſich hierauf der Malerei
zu, trat zunächſt in das Atelier des
Malers Fiſcher-Cörlin ein, ging da-
nach zu weiterer Ausbildung nach
Karlsruhe und vollendete ſeit 1887
unter Michael in Berlin ſeine künſt-
leriſchen Studien. Gleichzeitig ar-
beitete er an der Herausgabe des
monumentalen Werkes „Porträt-
galerie der regierenden Fürſten und
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Schl
Fürſtinnen Europas“, von dem je-
doch nur der erſte Band (über
Deutſchland, 1892) erſchienen iſt.
Verſchiedene dramatiſche Kleinigkei-
ten fallen auch in dieſe Zeit. Von
Berlin wandte ſich Sch. nach Stutt-
gart, wo er ſeine „Totentänze“
ſchrieb. Große Reiſen führten ihn
nach Krakau, Petersburg, Stockholm,
Chriſtiania, Kopenhagen, Amſter-
dam, Paris, London ꝛc. und ſchließ-
lich auch nach Jtalien, wo er an den
Akademien von Turin, Venedig und
Mailand im Verein mit dem ihm
befreundeten Baron Pereira ſeine
Forſchungen über Tempera-Malerei
explizierte. Sein ſpäteres Werk
„Tempera-Pereira“ (1897) nimmt
Bezug darauf. Nach kurzer Lehr-
tätigkeit in München und Weimar,
ſowie einer Periode, in der er öffent-
liche Vorträge hielt, machte er ſich
1895 wieder in Berlin und 1909
in Leipzig anſäſſig und lebt hier
noch jetzt ſeiner Kunſt.

S:

Stür-
miſch und ſtill (Ge.), 1883. – To-
tentänze (Ein Romanzero), 1892.
– Die Venuspeitſche (Nn.) [1. Bd.:
Die Hexe von Klewan, 1900. 2. A.
1903. – 2. Bd.: Ulrich von Lichten-
ſtein, 1902. – 3. Bd.: Satans Töch-
ter, 1905. – 4. Bd.: Die Wölfin,
1906]. Die Krieger der Hohenzollern
(Milit. Feſtſp.), 1888. – Soldat und
Bauer (Genrebild), 1888. – Zum 27.
Januar (Kaiſer-Prologe), 1894. –
Sacher-Maſoch und der Maſochis-
mus (Literar- u. kulturhiſtor. Stu-
dien), 1901. – Zwölf Prologe zur
Feier von Kaiſers Geburtstag, 1902.
N. A. unter dem Titel: Kaiſer Ge-
burtstag-Prologe, 1911. – Die Beſtie
im Weibe (Beiträge zur Geſchichte
menſchlicher Verirrung und Grau-
ſamkeit); II, 1903. – Berühmte Cour-
tiſanen. 1. Bd. Lady Hamilton
(Eine Studie), 1904. 2. Band. Die
Gräfin Dubarry, 1907. – Ein Sadiſt
im Prieſterrock, 1904. – „Wanda“
ohne Maske und Pelz (Eine Ant-

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[201/0205] Schl Schl er bis 1871 als Hilfsgeiſtlicher und erhielt dann die Benefiziumpfründe zu Steinach bei Straubing, wo er noch jetzt im Amte ſteht. Er iſt vor- wiegend Volksſchriftſteller. S: Alt- bayernland u. Altbayernvolk, 1875. 2. A. 1886. – Blau-Weiß in Schimpf und Ehr’, in Luſt und Leid, 1877. – Die altbayeriſche Landhochzeit, 1879. - Dorftheater (in bayeriſcher Mund- art), 1894. – Altheimland. Ein zwei- tes Bayernbuch, 1895. – Da Katzen- wabi ſei Friedl (Volksſt.), 1896. – Niederbayern in Land, Geſchichte u. Volk, 1898. – Die Kavalierwette (Bühnenſtück), 1904. – Der Planeten- toni (Lſp.), 1904. – Sieben heitere Volksſpiele für Vereinstheater, 1904. 2. A. u. d. T.: Zehn heitere Volks- ſpiele ꝛc., 1912. *Schlichtegroll, Karl Felix von, wurde am 13. Januar 1862 in Behn- kenhagen, Kr. Grimmen (Pommern) als der Sohn eines Rittergutsbe- ſitzers und früheren Offiziers ge- boren, zog ſchon im Alter von zwei Jahren mit den Eltern nach einem anndern Gute derſelben, Engelswacht, und verlebte hier ſeine Kindheit. Der reiche Sagenkranz, der dieſes Gut umgab, und den die Mutter ihren Kindern oft und gern vermittelte, regte ſchon damals die Phantaſie des Knaben mächtig an. Mit 11 Jahren kam dieſer nach Greifswald zu ſei- nem Großvater mütterlicherſeits, wo er das Gymnaſium 1873–79 be- ſuchte, um dann nach dem Tode des Großvaters in Stralſund die Gym- naſialſtudien bis 1881 fortzuſetzen. Er wendete ſich hierauf der Malerei zu, trat zunächſt in das Atelier des Malers Fiſcher-Cörlin ein, ging da- nach zu weiterer Ausbildung nach Karlsruhe und vollendete ſeit 1887 unter Michael in Berlin ſeine künſt- leriſchen Studien. Gleichzeitig ar- beitete er an der Herausgabe des monumentalen Werkes „Porträt- galerie der regierenden Fürſten und Fürſtinnen Europas“, von dem je- doch nur der erſte Band (über Deutſchland, 1892) erſchienen iſt. Verſchiedene dramatiſche Kleinigkei- ten fallen auch in dieſe Zeit. Von Berlin wandte ſich Sch. nach Stutt- gart, wo er ſeine „Totentänze“ ſchrieb. Große Reiſen führten ihn nach Krakau, Petersburg, Stockholm, Chriſtiania, Kopenhagen, Amſter- dam, Paris, London ꝛc. und ſchließ- lich auch nach Jtalien, wo er an den Akademien von Turin, Venedig und Mailand im Verein mit dem ihm befreundeten Baron Pereira ſeine Forſchungen über Tempera-Malerei explizierte. Sein ſpäteres Werk „Tempera-Pereira“ (1897) nimmt Bezug darauf. Nach kurzer Lehr- tätigkeit in München und Weimar, ſowie einer Periode, in der er öffent- liche Vorträge hielt, machte er ſich 1895 wieder in Berlin und 1909 in Leipzig anſäſſig und lebt hier noch jetzt ſeiner Kunſt. S: Stür- miſch und ſtill (Ge.), 1883. – To- tentänze (Ein Romanzero), 1892. – Die Venuspeitſche (Nn.) [1. Bd.: Die Hexe von Klewan, 1900. 2. A. 1903. – 2. Bd.: Ulrich von Lichten- ſtein, 1902. – 3. Bd.: Satans Töch- ter, 1905. – 4. Bd.: Die Wölfin, 1906]. Die Krieger der Hohenzollern (Milit. Feſtſp.), 1888. – Soldat und Bauer (Genrebild), 1888. – Zum 27. Januar (Kaiſer-Prologe), 1894. – Sacher-Maſoch und der Maſochis- mus (Literar- u. kulturhiſtor. Stu- dien), 1901. – Zwölf Prologe zur Feier von Kaiſers Geburtstag, 1902. N. A. unter dem Titel: Kaiſer Ge- burtstag-Prologe, 1911. – Die Beſtie im Weibe (Beiträge zur Geſchichte menſchlicher Verirrung und Grau- ſamkeit); II, 1903. – Berühmte Cour- tiſanen. 1. Bd. Lady Hamilton (Eine Studie), 1904. 2. Band. Die Gräfin Dubarry, 1907. – Ein Sadiſt im Prieſterrock, 1904. – „Wanda“ ohne Maske und Pelz (Eine Ant- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 201. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/205>, abgerufen am 25.11.2024.