Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Schl [er]ielt dort eine vorzügliche Erzie-[hu]ng und Ausbildung. Bereits mit [14] Jahren begann sie ihre poetischen [Sc]hwingen zu regen, und waren es [be]sonders die Griechen, ihr Kultus, [ih]re Mythen, ihre Philosophie und [Le]bensanschauung, welche sie lebhaft [in]teressierten und ihr Stoffe zu ver- [sch]iedenen Dichtungen boten; und [als]s sie letztere 1882 veröffentlichte, [ha]tte sie die Freude, dieselben von [an]erkannten Dichtern glänzend be- [ur]teilt zu sehen. Die Dichterin, die [sei]t dem Jahre 1874 mit dem Bankier [E]mil Schlesinger verheiratet ist, [leb]t in glücklichen Verhältnissen noch [je]tzt in Berlin. S: Gedichte, 1882. - *Schlesinger, Moritz, wurde am Schl bis er 1903 nach Köln a. Rh. über-siedelte, wo er gleichfalls als Redak- teur tätig ist. S: Einer vom Tugend- Schlesinger-(Steiner), Olga,
S: Mädchen- *
Schl [er]ielt dort eine vorzügliche Erzie-[hu]ng und Ausbildung. Bereits mit [14] Jahren begann ſie ihre poetiſchen [Sc]hwingen zu regen, und waren es [be]ſonders die Griechen, ihr Kultus, [ih]re Mythen, ihre Philoſophie und [Le]bensanſchauung, welche ſie lebhaft [in]tereſſierten und ihr Stoffe zu ver- [ſch]iedenen Dichtungen boten; und [als]s ſie letztere 1882 veröffentlichte, [ha]tte ſie die Freude, dieſelben von [an]erkannten Dichtern glänzend be- [ur]teilt zu ſehen. Die Dichterin, die [ſei]t dem Jahre 1874 mit dem Bankier [E]mil Schleſinger verheiratet iſt, [leb]t in glücklichen Verhältniſſen noch [je]tzt in Berlin. S: Gedichte, 1882. – *Schleſinger, Moritz, wurde am Schl bis er 1903 nach Köln a. Rh. über-ſiedelte, wo er gleichfalls als Redak- teur tätig iſt. S: Einer vom Tugend- Schleſinger-(Steiner), Olga,
S: Mädchen- *
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Schl
Schl
erielt dort eine vorzügliche Erzie-
hung und Ausbildung. Bereits mit
14 Jahren begann ſie ihre poetiſchen
Schwingen zu regen, und waren es
beſonders die Griechen, ihr Kultus,
ihre Mythen, ihre Philoſophie und
Lebensanſchauung, welche ſie lebhaft
intereſſierten und ihr Stoffe zu ver-
ſchiedenen Dichtungen boten; und
alss ſie letztere 1882 veröffentlichte,
hatte ſie die Freude, dieſelben von
anerkannten Dichtern glänzend be-
urteilt zu ſehen. Die Dichterin, die
ſeit dem Jahre 1874 mit dem Bankier
Emil Schleſinger verheiratet iſt,
lebt in glücklichen Verhältniſſen noch
jetzt in Berlin.
S: Gedichte, 1882. –
Die Lieder des Pagen Cherubim, 1883.
-Wieland der Schmied. Gevatter Tod
(Zwei große deutſche Volksſagen und
zahlreiche lyriſche u. epiſche Ge.), 1889.
-Vor Aſchermittwoch (Dramat. Plau-
derei), 1901. – Kirke. Das Spiel der
Verwandlungen (Dr.), 1905.
*Schleſinger, Moritz, wurde am
5. Novbr. 1842 zu Rybnick in Ober-
ſchleſien als das älteſte von zehn
kindern eines Lehrers geboren, trat
mit neun Jahren ſchon in die Quarta
des Gymnaſiums zu Gleiwitz und ab-
ſolvierte dasſelbe in noch ſehr ju-
gendlichem Alter. Er ſchlug nun die
kufmänniſche Laufbahn ein u. ver-
folgte dieſelbe, wenn auch widerſtre-
bend und nur der Not gehorchend,
viele Jahre, immer aber dabei das
Studium der Literatur pflegend und
ſchriſtſtelleriſch tätig, bis er eines
Tages, kurz entſchloſſen, ſeinen Be-
ruf an den Nagel hing und zu lite-
rariſcher und journaliſtiſcher Tätig-
keit überging. Er lebte viele Jahre
in Berlin und begründete hier am
1. November 1892 das „Kleine Thea-
ter-Journal“, das er auch redaktio-
nell leitete. 1895 verlegte er ſeinen
Wohnſitz nach Wiesbaden, wo er den
„Zwiſchenakt“ redigierte und ſeit
1. Oktober 1898 das neu begründete
„Wiesbadener Kur-Journal“ leitete,
bis er 1903 nach Köln a. Rh. über-
ſiedelte, wo er gleichfalls als Redak-
teur tätig iſt.
S: Einer vom Tugend-
bund (Lſp.), 1886. – Unſer Gaſt
(Schw.), 1887. – Talmi (Volksſt.),
1890. – Fixſterne (Lſp.), 1891. –
Nach zwanzig Jahren (Schſp.), 1894.
– Bureau Wonneberger (Schwank),
1894.
Schleſinger-(Steiner), Olga,
bekannt unter ihrem Mädchennamen
Olga Steiner, wurde am 6. Apr.
1865 zu Breslau als die Tochter
eines Kaufmanns geboren, ging nach
beendeter Schulzeit, einem unwider-
ſtehlichen Drange folgend, zur Bühne,
kehrte derſelben aber ſchon nach zwei
Jahren den Rücken, weil ihr idealer
Sinn von dem realiſtiſchen Trei-
ben hinter den Kuliſſen abgeſtoßen
wurde. Sie beſuchte darauf die Kunſt-
ſchule in Breslau, beſchäftigte ſich
aber nebenbei mit der Einſtudierung
von Theaterſtücken bei privaten und
öffentlichen Feſten und kam dabei
auf den Gedanken, den Mangel an
Bühnenſtücken, in denen nur Damen
auftreten, dadurch zu beſeitigen, daß
ſie ſelbſt ſolche Stücke für die „Mäd-
chenbühne“ ſchrieb, welche der Her-
renrollen entbehrten. Jhre Arbei-
ten ſind daher auch vorwiegend für
Mädchenpenſionate, für Liebhaber-
bühnen und Dilettantentheater be-
rechnet. Seit 1892 iſt Olga S. mit
dem Kaufmann Julius Schleſinger in
Breslau verheiratet.
S: Mädchen-
Bühne (Einaktige Lſpe.), 20 Hefte,
1888 ff. – Damen-Bühne (Lſpe.),
12 Hefte, 1890 ff. – Eine Frage an
das Schickſal (Luſtſp.), 1890. – Bei
der Wahrſagerin (Schw.), 1891. –
Ein kleines Reiſeabenteuer, 1890. –
Fräulein Wildfang (Lſp.), 1891. –
Jn der Damenkonditorei, oder: Er-
oberungen (Luſtſp.), 1890. – Polter-
abendaufführungen f. Kinder, 1891.
– Wie heilt man Liebesweh? (Lſp.),
1892. – Staub (Schw.), o. J. – Aber-
gläubig (Lſp)., 1983. – Brüderchen
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