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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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entwegt getreu (Vaterländ. Fami-
liengesch. aus der Zeit Kaiser Wil-
helms I.), 1908. - Deutscher Sang,
nun brause mächtig (Patriot. Lr.),
1909; 1911.

Schirmer, Frau Klara,

geb. am
28. Febr. 1838 in Grimme (Anhalt),
lebt (1883) als Jnstitutsvorsteherin
in Breslau, (1886) als solche in Ober-
nigk bei Breslau, (1888) in Klein-
Lubin bei Jarotschin, 1891 in Dem-
bow bei Zerkow (Posen), 1892 in
Bielow bei Nakel, 1893 in Breslau.

S:

Gesiegt (R.), 1886.

*Schirmer, Wilhelm,

psd. Wil-
helm Cajetan,
wurde am 12. Fe-
bruar 1847 in Andrichau (Österreich)
geboren, absolvierte das Gymnasium
in Kremsier und studierte 1868-72
an der Wiener Universität Theologie.
Nach erfolgter Ordination (1872)
wirkte er in der Seelsorge zu Laden-
dorf, Brunn am Gebirge und Wien,
fand aber je länger je mehr, daß die
religiöse Gemeinschaft, der er dienen
sollte, für ihn ein Reich der Jdole,
nicht der Jdeale sei, und so beschloß
er, seinem Leben eine andere Rich-
tung zu geben. Jn Wien widmete
er sich neben seinem Seelsorgeramte
historischen, geographischen und ger-
manistischen Studien an der philo-
sophischen Fakultät der Universität,
übernahm 1877 eine Lehrerstelle
am Staatsgymnasium in Bielitz und
bald darauf am evangelischen Leh-
rerseminar daselbst. Jm Jahre 1884
erhielt Sch. einen Ruf der altkatho-
lischen Gemeinde in Neiße, und da
er in der altkatholischen Kirche jenen
Jdealkatholizismus sah, von dem er
immer geträumt, so folgte er gern
dem ehrenden Rufe. Nach zwei Jah-
ren ging er als Pfarrer der altkathol.
Gemeinde nach Düsseldorf und wirkt
seit 1897 in Konstanz am Bodensee.
Außer zahlreichen Jugendschriften u.
theologischen Werken veröffentlichte
er

S:

Sagen aus Österreich, 1882. -
Veilchen (Ge.), 1885. - Treu und fest
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(E. f. d. Volk), 1887. - Beata (E. a.
d. 3. Jahrh.), 1894. - Um Volkstum
und Glauben (E.), 1895. - Schnee-
flocken (Ge.), 1896. - Um den Messias.
Jesus und Judas (Der Trag. Jesu
letztes Kapitel), 1904, 1906. - Kampf
und Friede (Erinnergn. a. d. Leben
eines Leutpriesters), 1907.

Schirnding, Ferdinand Leopold
Graf,

pseud. F. Gr. Fridolin, geb.
am 7. Juni 1808 als der Sohn des
österr. Rittmeisters Anton Graf Sch.,
erhielt eine vernachlässigte Erziehung
und infolgedessen wohl keinen festen
Halt im Leben, so daß er von einem
Beruf zum andern griff. Er war Sol-
dat, Mönch, Schauspieler, Beamter
und starb nach einem bewegten Leben
am 28. Juli 1845 zu Prag.

S:

Spie-
gelbilder a. d. weiblichen Kunst- und
Berufsleben der modernen Welt; II,
1839. - Camellien. Almanach für das
Jahr 1840 (mit C. A. Hennig), 1.
(einziger) Jahrg. 1840.

Schirndinger von Schirnding,
Carola Freiin von,

die Tochter eines
königl. bayr. Forstmeisters, wurde
am 9. Juli 1850 zu Stauf im baye-
rischen Franken geboren, verlebte ihre
Kindheit unter der liebevollen Für-
sorge ihrer Eltern in reizvoller Land-
schaft und ländlicher Freiheit u. kam,
nachdem sie bis zum 12. Jahre mit
ihrem Bruder gemeinsamen Unter-
richt genossen, zur weiteren Ausbil-
dung in das königliche Max-Joseph-
Stift zu München. Nach drei Jahren
kehrte sie in das Elternhaus zurück
und verwertete hier ihre Kenntnisse,
um eine jüngere Schwester zur Auf-
nahme in das genannte Stift vorzu-
bereiten. Diese erziehliche Tätigkeit
reifte in ihr später den Plan, die ver-
wilderte Dorfjugend zu sich heranzu-
ziehen und ihr die erste Lehrerin zu
werden, und mit Geduld und Aus-
dauer hat sie mehrere Jahre dieses
mühevollen Amtes gewaltet. Als
dann der Vater in den Ruhestand
trat und die Familie nach Nürnberg

*


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Schi
entwegt getreu (Vaterländ. Fami-
liengeſch. aus der Zeit Kaiſer Wil-
helms I.), 1908. – Deutſcher Sang,
nun brauſe mächtig (Patriot. Lr.),
1909; 1911.

Schirmer, Frau Klara,

geb. am
28. Febr. 1838 in Grimme (Anhalt),
lebt (1883) als Jnſtitutsvorſteherin
in Breslau, (1886) als ſolche in Ober-
nigk bei Breslau, (1888) in Klein-
Lubin bei Jarotſchin, 1891 in Dem-
bow bei Zerkow (Poſen), 1892 in
Bielow bei Nakel, 1893 in Breslau.

S:

Geſiegt (R.), 1886.

*Schirmer, Wilhelm,

pſd. Wil-
helm Cajetan,
wurde am 12. Fe-
bruar 1847 in Andrichau (Öſterreich)
geboren, abſolvierte das Gymnaſium
in Kremſier und ſtudierte 1868–72
an der Wiener Univerſität Theologie.
Nach erfolgter Ordination (1872)
wirkte er in der Seelſorge zu Laden-
dorf, Brunn am Gebirge und Wien,
fand aber je länger je mehr, daß die
religiöſe Gemeinſchaft, der er dienen
ſollte, für ihn ein Reich der Jdole,
nicht der Jdeale ſei, und ſo beſchloß
er, ſeinem Leben eine andere Rich-
tung zu geben. Jn Wien widmete
er ſich neben ſeinem Seelſorgeramte
hiſtoriſchen, geographiſchen und ger-
maniſtiſchen Studien an der philo-
ſophiſchen Fakultät der Univerſität,
übernahm 1877 eine Lehrerſtelle
am Staatsgymnaſium in Bielitz und
bald darauf am evangeliſchen Leh-
rerſeminar daſelbſt. Jm Jahre 1884
erhielt Sch. einen Ruf der altkatho-
liſchen Gemeinde in Neiße, und da
er in der altkatholiſchen Kirche jenen
Jdealkatholizismus ſah, von dem er
immer geträumt, ſo folgte er gern
dem ehrenden Rufe. Nach zwei Jah-
ren ging er als Pfarrer der altkathol.
Gemeinde nach Düſſeldorf und wirkt
ſeit 1897 in Konſtanz am Bodenſee.
Außer zahlreichen Jugendſchriften u.
theologiſchen Werken veröffentlichte
er

S:

Sagen aus Öſterreich, 1882. –
Veilchen (Ge.), 1885. – Treu und feſt
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Schi
(E. f. d. Volk), 1887. – Beata (E. a.
d. 3. Jahrh.), 1894. – Um Volkstum
und Glauben (E.), 1895. – Schnee-
flocken (Ge.), 1896. – Um den Meſſias.
Jeſus und Judas (Der Trag. Jeſu
letztes Kapitel), 1904, 1906. – Kampf
und Friede (Erinnergn. a. d. Leben
eines Leutprieſters), 1907.

Schirnding, Ferdinand Leopold
Graf,

pſeud. F. Gr. Fridolin, geb.
am 7. Juni 1808 als der Sohn des
öſterr. Rittmeiſters Anton Graf Sch.,
erhielt eine vernachläſſigte Erziehung
und infolgedeſſen wohl keinen feſten
Halt im Leben, ſo daß er von einem
Beruf zum andern griff. Er war Sol-
dat, Mönch, Schauſpieler, Beamter
und ſtarb nach einem bewegten Leben
am 28. Juli 1845 zu Prag.

S:

Spie-
gelbilder a. d. weiblichen Kunſt- und
Berufsleben der modernen Welt; II,
1839. – Camellien. Almanach für das
Jahr 1840 (mit C. A. Hennig), 1.
(einziger) Jahrg. 1840.

Schirndinger von Schirnding,
Carola Freiin von,

die Tochter eines
königl. bayr. Forſtmeiſters, wurde
am 9. Juli 1850 zu Stauf im baye-
riſchen Franken geboren, verlebte ihre
Kindheit unter der liebevollen Für-
ſorge ihrer Eltern in reizvoller Land-
ſchaft und ländlicher Freiheit u. kam,
nachdem ſie bis zum 12. Jahre mit
ihrem Bruder gemeinſamen Unter-
richt genoſſen, zur weiteren Ausbil-
dung in das königliche Max-Joſeph-
Stift zu München. Nach drei Jahren
kehrte ſie in das Elternhaus zurück
und verwertete hier ihre Kenntniſſe,
um eine jüngere Schweſter zur Auf-
nahme in das genannte Stift vorzu-
bereiten. Dieſe erziehliche Tätigkeit
reifte in ihr ſpäter den Plan, die ver-
wilderte Dorfjugend zu ſich heranzu-
ziehen und ihr die erſte Lehrerin zu
werden, und mit Geduld und Aus-
dauer hat ſie mehrere Jahre dieſes
mühevollen Amtes gewaltet. Als
dann der Vater in den Ruheſtand
trat und die Familie nach Nürnberg

*
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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 186. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/190>, abgerufen am 26.11.2024.