Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Sche dem Verkauf dieses Blattes an einkonservatives Konsortium zum "Neuen Wiener Tageblatt" über, dem er als Kunstreferent und Redakteur bis zu seinem Tode angehörte. Nach dem Tode Anzengrubers übernahm er auch die Leitung des "Figaro" (1889) u. veranstaltete in Gemeinschaft mit A. Bettelheim u. V. Chiavacci die Heraus- gabe der Werke Anzengrubers. Auch war er in den Jahren 1886 u. 1887 Präsident des Schriftsteller- u. Jour- nalistenvereins "Concordia". Er starb am 4. Dezbr. 1891. Zugeschrieben wird ihm die Autorschaft der sensatio- nellen, für die Geschichte des Verfas- sungskampfes hochinteressanten "Jn- timen Briefe aus Prag" (1871-76). S: Gedichte, 1863. *Schenck, Friedrich Ludwig, * S: Gedichte, 1876. 2. A. *Schenck, Gustav, pfeud. R. L. Sche lin, wurde Kaufmann und trat 1852in die königl. Geh. Oberhofbuchdrucke- rei (R. von Decker) zu Berlin ein. Jm Verlag derselben gab er als Chef- redakteur das von ihm 1862 begrün- dete "Berliner Fremdenblatt" heraus, das er durch viele Mühe und Fleiß, durch offenen Blick in einer der schwierigsten Stellungen inmitten des Hofes u. der Ministerien zu gro- ßer Bedeutung erhoben hat. Auch nach Auflösung der von Deckerschen Geschäfte u. nach Übergang der Ober- hofbuchdruckerei an den Staat (1877) leitete Sch. das genannte Blatt, so- wie die von ihm und O. Marquardt erworbene Verlagsbuchhandlung, bis er das "Fremdenblatt" 1892 an sei- nen Sohn abtrat. Er starb als Hof- buchhändler am 27. März 1905 in Werder a. Havel. S: Auf dornigem *Schenck, Luise, geb. am 14. Juni *
Sche dem Verkauf dieſes Blattes an einkonſervatives Konſortium zum „Neuen Wiener Tageblatt“ über, dem er als Kunſtreferent und Redakteur bis zu ſeinem Tode angehörte. Nach dem Tode Anzengrubers übernahm er auch die Leitung des „Figaro“ (1889) u. veranſtaltete in Gemeinſchaft mit A. Bettelheim u. V. Chiavacci die Heraus- gabe der Werke Anzengrubers. Auch war er in den Jahren 1886 u. 1887 Präſident des Schriftſteller- u. Jour- naliſtenvereins „Concordia“. Er ſtarb am 4. Dezbr. 1891. Zugeſchrieben wird ihm die Autorſchaft der ſenſatio- nellen, für die Geſchichte des Verfaſ- ſungskampfes hochintereſſanten „Jn- timen Briefe aus Prag“ (1871–76). S: Gedichte, 1863. *Schenck, Friedrich Ludwig, * S: Gedichte, 1876. 2. A. *Schenck, Guſtav, pfeud. R. L. Sche lin, wurde Kaufmann und trat 1852in die königl. Geh. Oberhofbuchdrucke- rei (R. von Decker) zu Berlin ein. Jm Verlag derſelben gab er als Chef- redakteur das von ihm 1862 begrün- dete „Berliner Fremdenblatt“ heraus, das er durch viele Mühe und Fleiß, durch offenen Blick in einer der ſchwierigſten Stellungen inmitten des Hofes u. der Miniſterien zu gro- ßer Bedeutung erhoben hat. Auch nach Auflöſung der von Deckerſchen Geſchäfte u. nach Übergang der Ober- hofbuchdruckerei an den Staat (1877) leitete Sch. das genannte Blatt, ſo- wie die von ihm und O. Marquardt erworbene Verlagsbuchhandlung, bis er das „Fremdenblatt“ 1892 an ſei- nen Sohn abtrat. Er ſtarb als Hof- buchhändler am 27. März 1905 in Werder a. Havel. S: Auf dornigem *Schenck, Luiſe, geb. am 14. Juni *
<TEI> <text> <body> <div type="index" n="1"> <p><pb facs="#f0166" n="162"/><lb/><cb/><lb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Sche</hi></fw><lb/> dem Verkauf dieſes Blattes an ein<lb/> konſervatives Konſortium zum „Neuen<lb/> Wiener Tageblatt“ über, dem er als<lb/> Kunſtreferent und Redakteur bis zu<lb/> ſeinem Tode angehörte. Nach dem<lb/> Tode Anzengrubers übernahm er auch<lb/> die Leitung des „Figaro“ (1889) u.<lb/> veranſtaltete in Gemeinſchaft mit A.<lb/> Bettelheim u. V. Chiavacci die Heraus-<lb/> gabe der Werke Anzengrubers. Auch<lb/> war er in den Jahren 1886 u. 1887<lb/> Präſident des Schriftſteller- u. Jour-<lb/> naliſtenvereins „Concordia“. Er ſtarb<lb/> am 4. Dezbr. 1891. Zugeſchrieben<lb/> wird ihm die Autorſchaft der ſenſatio-<lb/> nellen, für die Geſchichte des Verfaſ-<lb/> ſungskampfes hochintereſſanten „Jn-<lb/> timen Briefe aus Prag“ (1871–76).<lb/></p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p>Gedichte, 1863.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName>*<hi rendition="#b">Schenck,</hi> <hi rendition="#g">Friedrich</hi> Ludwig,</persName> </head> <p> *<lb/> am 17. Dezbr. 1845 zu Naſſig bei<lb/> Wertheim am Main, als der Sohn<lb/> eines Pfarrers, erhielt ſeine Gym-<lb/> naſialbildung in Wertheim und ſtu-<lb/> dierte in Heidelberg, Jena u. Berlin<lb/> Theologie. Nach wohlbeſtandenem<lb/> Examen wurde er 1868 Pfarrkandidat<lb/> in Alt-Lusheim, 1869 in Schollbrunn<lb/> und 1872 Pfarrer in Kembach bei<lb/> Wertheim. Von hier kam er 1885<lb/> nach Unterſchlüpf in Baden, wo er<lb/> noch jetzt im Amte ſteht und 1900 zum<lb/> Dekan der Diözeſe Boxberg (Baden)<lb/> ernannt wurde. Seit 1899 iſt er<lb/> auch als großherzogl. badiſcher Pfle-<lb/> ger der Kunſt- und Altertumsdenk-<lb/> mäler im Amtsbezirk Boxberg tätig<lb/> und hat als ſolcher verſchiedene Auf-<lb/> ſätze in badiſchen Fachblättern ver-<lb/> öffentlicht. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p>Gedichte, 1876. 2. A.<lb/> 1884. – Heil Bismarck! (Lr.), 1885. –<lb/> Burg Schipfe (Wahrheit. u. Dichtung)<lb/> 1893. – Heil unſerm Fürſten, Heil!<lb/> (Ein Blumenſtrauß zu Badens Jubel-<lb/> feſte), 1896. – Das Kirchweihfeſt<lb/> 1384 in Wertheim a. Main (Ein<lb/> Sang zum 500jähr. Jubiläum der<lb/> Stadtkirche), 1895.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName>*<hi rendition="#b">Schenck,</hi> Guſtav,</persName> </head> <p> pfeud. R. L.<lb/><hi rendition="#g">Stab,</hi> geb. am 2. Mai 1830 zu Ber-<lb/><cb/><lb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Sche</hi></fw><lb/> lin, wurde Kaufmann und trat 1852<lb/> in die königl. Geh. Oberhofbuchdrucke-<lb/> rei (R. von Decker) zu Berlin ein.<lb/> Jm Verlag derſelben gab er als Chef-<lb/> redakteur das von ihm 1862 begrün-<lb/> dete „Berliner Fremdenblatt“ heraus,<lb/> das er durch viele Mühe und Fleiß,<lb/> durch offenen Blick in einer der<lb/> ſchwierigſten Stellungen inmitten<lb/> des Hofes u. der Miniſterien zu gro-<lb/> ßer Bedeutung erhoben hat. Auch<lb/> nach Auflöſung der von Deckerſchen<lb/> Geſchäfte u. nach Übergang der Ober-<lb/> hofbuchdruckerei an den Staat (1877)<lb/> leitete Sch. das genannte Blatt, ſo-<lb/> wie die von ihm und O. Marquardt<lb/> erworbene Verlagsbuchhandlung, bis<lb/> er das „Fremdenblatt“ 1892 an ſei-<lb/> nen Sohn abtrat. Er ſtarb als Hof-<lb/> buchhändler am 27. März 1905 in<lb/> Werder a. Havel. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p>Auf dornigem<lb/> Pfade (Künſtlernovelle), 1869. – Tou-<lb/> riſtenfahrten (Reiſebilder und Novel-<lb/> len), 1876.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName>*<hi rendition="#b">Schenck,</hi> Luiſe,</persName> </head> <p> geb. am 14. Juni<lb/> 1840 in Elmshorn (Holſtein) als<lb/> Tochter eines hervorragenden Ju-<lb/> riſten, des ſpäter nach Kiel überge-<lb/> ſiedelten Advokaten beim Oberlan-<lb/> desgericht Sch., wuchs in einer an-<lb/> regenden Häuslichkeit auf und hatte<lb/> ſchon in früher Jugend auf längeren<lb/> Beſuchen bei Verwandten in Paris<lb/> und London Gelegenheit, fremdlän-<lb/> diſches Weſen zu beobachten und<lb/> fremde Sprachen zu erlernen. Jn<lb/> mittleren Jahren ging ſie nach Mon-<lb/> tevideo, wo ihr Bruder als Kauf-<lb/> mann lebte, und von dort haupt-<lb/> ſächlich zu Studienzwecken nach Bra-<lb/> ſilien, wo ſie als Sprachlehrerin in<lb/> einem bekannten Kolleg tätig war.<lb/> Die dort gewonnene Kenntnis der<lb/> portugieſiſchen Sprache regte ſie zu<lb/> poetiſchen Überſetzungen an. Anfang<lb/> der achtziger Jahre kehrte ſie in die<lb/> Heimat zurück u. nahm ihren Wohn-<lb/> ſitz in Altona, den ſie auch mit eini-<lb/> gen Unterbrechungen (Friedrichroda,<lb/> Blankeneſe) feſtgehalten hat. Der<lb/> <fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [162/0166]
Sche
Sche
dem Verkauf dieſes Blattes an ein
konſervatives Konſortium zum „Neuen
Wiener Tageblatt“ über, dem er als
Kunſtreferent und Redakteur bis zu
ſeinem Tode angehörte. Nach dem
Tode Anzengrubers übernahm er auch
die Leitung des „Figaro“ (1889) u.
veranſtaltete in Gemeinſchaft mit A.
Bettelheim u. V. Chiavacci die Heraus-
gabe der Werke Anzengrubers. Auch
war er in den Jahren 1886 u. 1887
Präſident des Schriftſteller- u. Jour-
naliſtenvereins „Concordia“. Er ſtarb
am 4. Dezbr. 1891. Zugeſchrieben
wird ihm die Autorſchaft der ſenſatio-
nellen, für die Geſchichte des Verfaſ-
ſungskampfes hochintereſſanten „Jn-
timen Briefe aus Prag“ (1871–76).
S: Gedichte, 1863.
*Schenck, Friedrich Ludwig, *
am 17. Dezbr. 1845 zu Naſſig bei
Wertheim am Main, als der Sohn
eines Pfarrers, erhielt ſeine Gym-
naſialbildung in Wertheim und ſtu-
dierte in Heidelberg, Jena u. Berlin
Theologie. Nach wohlbeſtandenem
Examen wurde er 1868 Pfarrkandidat
in Alt-Lusheim, 1869 in Schollbrunn
und 1872 Pfarrer in Kembach bei
Wertheim. Von hier kam er 1885
nach Unterſchlüpf in Baden, wo er
noch jetzt im Amte ſteht und 1900 zum
Dekan der Diözeſe Boxberg (Baden)
ernannt wurde. Seit 1899 iſt er
auch als großherzogl. badiſcher Pfle-
ger der Kunſt- und Altertumsdenk-
mäler im Amtsbezirk Boxberg tätig
und hat als ſolcher verſchiedene Auf-
ſätze in badiſchen Fachblättern ver-
öffentlicht.
S: Gedichte, 1876. 2. A.
1884. – Heil Bismarck! (Lr.), 1885. –
Burg Schipfe (Wahrheit. u. Dichtung)
1893. – Heil unſerm Fürſten, Heil!
(Ein Blumenſtrauß zu Badens Jubel-
feſte), 1896. – Das Kirchweihfeſt
1384 in Wertheim a. Main (Ein
Sang zum 500jähr. Jubiläum der
Stadtkirche), 1895.
*Schenck, Guſtav, pfeud. R. L.
Stab, geb. am 2. Mai 1830 zu Ber-
lin, wurde Kaufmann und trat 1852
in die königl. Geh. Oberhofbuchdrucke-
rei (R. von Decker) zu Berlin ein.
Jm Verlag derſelben gab er als Chef-
redakteur das von ihm 1862 begrün-
dete „Berliner Fremdenblatt“ heraus,
das er durch viele Mühe und Fleiß,
durch offenen Blick in einer der
ſchwierigſten Stellungen inmitten
des Hofes u. der Miniſterien zu gro-
ßer Bedeutung erhoben hat. Auch
nach Auflöſung der von Deckerſchen
Geſchäfte u. nach Übergang der Ober-
hofbuchdruckerei an den Staat (1877)
leitete Sch. das genannte Blatt, ſo-
wie die von ihm und O. Marquardt
erworbene Verlagsbuchhandlung, bis
er das „Fremdenblatt“ 1892 an ſei-
nen Sohn abtrat. Er ſtarb als Hof-
buchhändler am 27. März 1905 in
Werder a. Havel.
S: Auf dornigem
Pfade (Künſtlernovelle), 1869. – Tou-
riſtenfahrten (Reiſebilder und Novel-
len), 1876.
*Schenck, Luiſe, geb. am 14. Juni
1840 in Elmshorn (Holſtein) als
Tochter eines hervorragenden Ju-
riſten, des ſpäter nach Kiel überge-
ſiedelten Advokaten beim Oberlan-
desgericht Sch., wuchs in einer an-
regenden Häuslichkeit auf und hatte
ſchon in früher Jugend auf längeren
Beſuchen bei Verwandten in Paris
und London Gelegenheit, fremdlän-
diſches Weſen zu beobachten und
fremde Sprachen zu erlernen. Jn
mittleren Jahren ging ſie nach Mon-
tevideo, wo ihr Bruder als Kauf-
mann lebte, und von dort haupt-
ſächlich zu Studienzwecken nach Bra-
ſilien, wo ſie als Sprachlehrerin in
einem bekannten Kolleg tätig war.
Die dort gewonnene Kenntnis der
portugieſiſchen Sprache regte ſie zu
poetiſchen Überſetzungen an. Anfang
der achtziger Jahre kehrte ſie in die
Heimat zurück u. nahm ihren Wohn-
ſitz in Altona, den ſie auch mit eini-
gen Unterbrechungen (Friedrichroda,
Blankeneſe) feſtgehalten hat. Der
*
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |