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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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wegen Kränklichkeit verließ, u. wid-
mete sich seit 1865 in St. Pölten dem
Studium der Theologie. Nachdem
er 1869 die Priesterweihe empfangen,
wurde er Kooperator in Waidhofen
an der Ybbs, besuchte seit 1871
das höhere Priesterbildungsinstitut
"Frintaneum" in Wien, erwarb sich
1874 die Würde eines Dr. theol. u.
kam dann abermals als Kooperator
nach Waidhofen a. d. Ybbs. Seit
1875 Redakteur des "St. Pöltener
Boten", übernahm er 1878 die Pro-
fessur für Moral an der theologischen
Diözesen-Lehranstalt in St. Pölten,
wurde 1882 Konsistorialrat, 1884
während seiner Anwesenheit in Rom
päpstlicher Geheimkämmerer u. nach
seiner Heimkehr auch noch Professor
des Kirchenrechts. Jetzt (1905) lebt
er als Prälat in Wien. Seit einer
Reihe von Jahren gehört er für die
Landgemeinde St. Pölten dem nieder-
österr. Landtage an, und seit 1895
ist er auch Abgeordneter für den
Reichsrat. Außer mehreren theolo-
gischen, philosophischen u. politischen
Werken u. Volksschriften veröffent-
lichte er

S:

Am Erkerfenster (Nn.);
II, 1876. - Sebastian Brunner (ein
Lebensbild), 1878. 2. A. 1890. - Der
Lichtenhofer (Ein Lebensbild a. d.
steirischen Alpen), 1880. - An der
grünen Ybbs (E.), 1884. - Ostmark-
Geschichten (Gesam. En., Nn. und
Hum.), IV, 1898. - Erlebnisse und
Erinnerungen; V, 1907-11.

*Scheichl, Franz,

geb. am 13. Fe-
bruar 1858 in Vöcklabruck (Ober-
österreich), absolvierte die k. k. Ober-
realschule in Salzburg, studierte 1878
bis 1881 an der Universität Wien
und legte die Lehrbefähigungsprü-
fung für die französische und eng-
lische Sprache an Oberrealschulen ab.
Dann holte er die Maturitätsprü-
fung für die klassischen Sprachen nach
und erwarb sich an der Universität
Leipzig den Doktorgrad aus Ge-
schichte und neueren Sprachen. Jm
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Jahre 1882 wurde er Professor für
moderne Sprachen an der Handels-
akademie in Linz a. Donau. Außer
einer großen Anzahl histor. Werke,
welche sich besonders auf die Gegen-
reformation in Österreich beziehen,
und vielen religiös-philosophischen
Schriften gab er heraus

S:

Helden-
bauern (R. a. d. Zeitalter der Gegen-
reformation), 1906.

*Scheid, Richard,

geb. am 11. Mai
1876 in Koblenz a. Rh., erhielt seine
Schulbildung in Koblenz, Oberlahn-
stein, Ahrweiler und Prüm u. wurde
dann Apotheker. Sechs Jahre war
er als solcher praktisch in Carden,
Jdar, Koblenz, Königsberg i. Pr.,
Hannover und Zürich tätig, besuchte
dann die Universitäten in Zürich u.
München u. lebt nun in letzter Stadt
als Schriftsteller. Hier gab er 1901
heraus "Avalun. Blätter für neue
deutsche lyrische Wortkunst."

S:

Ma-
donna (Ge.), 1900.

*Scheidlin, Cäsar Edler v.,

wurde
am 24. April 1842 zu Wien als der
Sohn eines Universitätsbeamten ge-
boren, besuchte eine Bürger- u. Mit-
telschule daselbst u. widmete sich dann
aus Neigung der Bühne. Durch die
Ungeschicklichkeit eines Schauspielers
bei einer Vorstellung durch einen
Schuß am Kopfe schwer verletzt, ent-
sagte er seinem Berufe und trat als
Beamter der Wiener Universität
1862 in den Staatsdienst, dem er
22 Jahre lang angehörte. Gleichzei-
tig ließ er sich zur Fortsetzung seiner
Studien an der juristischen und phi-
losophischen Fakultät der Universi-
tät inskribieren. Nach Beendigung
seiner Studien übernahm er neben
seinem Amte den dramatischen Un-
terricht an mehreren Übungsbühnen
und Theaterschulen, bis er selbst eine
eigene Übungsbühne errichtete. Ein
Nervenleiden zwang ihn, 1884 als
erster Quästursoffizial der Wiener
Universität in den Ruhestand zu
treten. Er starb in Wien am 5. Febr.

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wegen Kränklichkeit verließ, u. wid-
mete ſich ſeit 1865 in St. Pölten dem
Studium der Theologie. Nachdem
er 1869 die Prieſterweihe empfangen,
wurde er Kooperator in Waidhofen
an der Ybbs, beſuchte ſeit 1871
das höhere Prieſterbildungsinſtitut
„Frintaneum“ in Wien, erwarb ſich
1874 die Würde eines Dr. theol. u.
kam dann abermals als Kooperator
nach Waidhofen a. d. Ybbs. Seit
1875 Redakteur des „St. Pöltener
Boten“, übernahm er 1878 die Pro-
feſſur für Moral an der theologiſchen
Diözeſen-Lehranſtalt in St. Pölten,
wurde 1882 Konſiſtorialrat, 1884
während ſeiner Anweſenheit in Rom
päpſtlicher Geheimkämmerer u. nach
ſeiner Heimkehr auch noch Profeſſor
des Kirchenrechts. Jetzt (1905) lebt
er als Prälat in Wien. Seit einer
Reihe von Jahren gehört er für die
Landgemeinde St. Pölten dem nieder-
öſterr. Landtage an, und ſeit 1895
iſt er auch Abgeordneter für den
Reichsrat. Außer mehreren theolo-
giſchen, philoſophiſchen u. politiſchen
Werken u. Volksſchriften veröffent-
lichte er

S:

Am Erkerfenſter (Nn.);
II, 1876. – Sebaſtian Brunner (ein
Lebensbild), 1878. 2. A. 1890. – Der
Lichtenhofer (Ein Lebensbild a. d.
ſteiriſchen Alpen), 1880. – An der
grünen Ybbs (E.), 1884. – Oſtmark-
Geſchichten (Geſam. En., Nn. und
Hum.), IV, 1898. – Erlebniſſe und
Erinnerungen; V, 1907–11.

*Scheichl, Franz,

geb. am 13. Fe-
bruar 1858 in Vöcklabruck (Ober-
öſterreich), abſolvierte die k. k. Ober-
realſchule in Salzburg, ſtudierte 1878
bis 1881 an der Univerſität Wien
und legte die Lehrbefähigungsprü-
fung für die franzöſiſche und eng-
liſche Sprache an Oberrealſchulen ab.
Dann holte er die Maturitätsprü-
fung für die klaſſiſchen Sprachen nach
und erwarb ſich an der Univerſität
Leipzig den Doktorgrad aus Ge-
ſchichte und neueren Sprachen. Jm
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Sche
Jahre 1882 wurde er Profeſſor für
moderne Sprachen an der Handels-
akademie in Linz a. Donau. Außer
einer großen Anzahl hiſtor. Werke,
welche ſich beſonders auf die Gegen-
reformation in Öſterreich beziehen,
und vielen religiös-philoſophiſchen
Schriften gab er heraus

S:

Helden-
bauern (R. a. d. Zeitalter der Gegen-
reformation), 1906.

*Scheid, Richard,

geb. am 11. Mai
1876 in Koblenz a. Rh., erhielt ſeine
Schulbildung in Koblenz, Oberlahn-
ſtein, Ahrweiler und Prüm u. wurde
dann Apotheker. Sechs Jahre war
er als ſolcher praktiſch in Carden,
Jdar, Koblenz, Königsberg i. Pr.,
Hannover und Zürich tätig, beſuchte
dann die Univerſitäten in Zürich u.
München u. lebt nun in letzter Stadt
als Schriftſteller. Hier gab er 1901
heraus „Avalun. Blätter für neue
deutſche lyriſche Wortkunſt.“

S:

Ma-
donna (Ge.), 1900.

*Scheidlin, Cäſar Edler v.,

wurde
am 24. April 1842 zu Wien als der
Sohn eines Univerſitätsbeamten ge-
boren, beſuchte eine Bürger- u. Mit-
telſchule daſelbſt u. widmete ſich dann
aus Neigung der Bühne. Durch die
Ungeſchicklichkeit eines Schauſpielers
bei einer Vorſtellung durch einen
Schuß am Kopfe ſchwer verletzt, ent-
ſagte er ſeinem Berufe und trat als
Beamter der Wiener Univerſität
1862 in den Staatsdienſt, dem er
22 Jahre lang angehörte. Gleichzei-
tig ließ er ſich zur Fortſetzung ſeiner
Studien an der juriſtiſchen und phi-
loſophiſchen Fakultät der Univerſi-
tät inſkribieren. Nach Beendigung
ſeiner Studien übernahm er neben
ſeinem Amte den dramatiſchen Un-
terricht an mehreren Übungsbühnen
und Theaterſchulen, bis er ſelbſt eine
eigene Übungsbühne errichtete. Ein
Nervenleiden zwang ihn, 1884 als
erſter Quäſtursoffizial der Wiener
Univerſität in den Ruheſtand zu
treten. Er ſtarb in Wien am 5. Febr.

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[158/0162] Sche Sche wegen Kränklichkeit verließ, u. wid- mete ſich ſeit 1865 in St. Pölten dem Studium der Theologie. Nachdem er 1869 die Prieſterweihe empfangen, wurde er Kooperator in Waidhofen an der Ybbs, beſuchte ſeit 1871 das höhere Prieſterbildungsinſtitut „Frintaneum“ in Wien, erwarb ſich 1874 die Würde eines Dr. theol. u. kam dann abermals als Kooperator nach Waidhofen a. d. Ybbs. Seit 1875 Redakteur des „St. Pöltener Boten“, übernahm er 1878 die Pro- feſſur für Moral an der theologiſchen Diözeſen-Lehranſtalt in St. Pölten, wurde 1882 Konſiſtorialrat, 1884 während ſeiner Anweſenheit in Rom päpſtlicher Geheimkämmerer u. nach ſeiner Heimkehr auch noch Profeſſor des Kirchenrechts. Jetzt (1905) lebt er als Prälat in Wien. Seit einer Reihe von Jahren gehört er für die Landgemeinde St. Pölten dem nieder- öſterr. Landtage an, und ſeit 1895 iſt er auch Abgeordneter für den Reichsrat. Außer mehreren theolo- giſchen, philoſophiſchen u. politiſchen Werken u. Volksſchriften veröffent- lichte er S: Am Erkerfenſter (Nn.); II, 1876. – Sebaſtian Brunner (ein Lebensbild), 1878. 2. A. 1890. – Der Lichtenhofer (Ein Lebensbild a. d. ſteiriſchen Alpen), 1880. – An der grünen Ybbs (E.), 1884. – Oſtmark- Geſchichten (Geſam. En., Nn. und Hum.), IV, 1898. – Erlebniſſe und Erinnerungen; V, 1907–11. *Scheichl, Franz, geb. am 13. Fe- bruar 1858 in Vöcklabruck (Ober- öſterreich), abſolvierte die k. k. Ober- realſchule in Salzburg, ſtudierte 1878 bis 1881 an der Univerſität Wien und legte die Lehrbefähigungsprü- fung für die franzöſiſche und eng- liſche Sprache an Oberrealſchulen ab. Dann holte er die Maturitätsprü- fung für die klaſſiſchen Sprachen nach und erwarb ſich an der Univerſität Leipzig den Doktorgrad aus Ge- ſchichte und neueren Sprachen. Jm Jahre 1882 wurde er Profeſſor für moderne Sprachen an der Handels- akademie in Linz a. Donau. Außer einer großen Anzahl hiſtor. Werke, welche ſich beſonders auf die Gegen- reformation in Öſterreich beziehen, und vielen religiös-philoſophiſchen Schriften gab er heraus S: Helden- bauern (R. a. d. Zeitalter der Gegen- reformation), 1906. *Scheid, Richard, geb. am 11. Mai 1876 in Koblenz a. Rh., erhielt ſeine Schulbildung in Koblenz, Oberlahn- ſtein, Ahrweiler und Prüm u. wurde dann Apotheker. Sechs Jahre war er als ſolcher praktiſch in Carden, Jdar, Koblenz, Königsberg i. Pr., Hannover und Zürich tätig, beſuchte dann die Univerſitäten in Zürich u. München u. lebt nun in letzter Stadt als Schriftſteller. Hier gab er 1901 heraus „Avalun. Blätter für neue deutſche lyriſche Wortkunſt.“ S: Ma- donna (Ge.), 1900. *Scheidlin, Cäſar Edler v., wurde am 24. April 1842 zu Wien als der Sohn eines Univerſitätsbeamten ge- boren, beſuchte eine Bürger- u. Mit- telſchule daſelbſt u. widmete ſich dann aus Neigung der Bühne. Durch die Ungeſchicklichkeit eines Schauſpielers bei einer Vorſtellung durch einen Schuß am Kopfe ſchwer verletzt, ent- ſagte er ſeinem Berufe und trat als Beamter der Wiener Univerſität 1862 in den Staatsdienſt, dem er 22 Jahre lang angehörte. Gleichzei- tig ließ er ſich zur Fortſetzung ſeiner Studien an der juriſtiſchen und phi- loſophiſchen Fakultät der Univerſi- tät inſkribieren. Nach Beendigung ſeiner Studien übernahm er neben ſeinem Amte den dramatiſchen Un- terricht an mehreren Übungsbühnen und Theaterſchulen, bis er ſelbſt eine eigene Übungsbühne errichtete. Ein Nervenleiden zwang ihn, 1884 als erſter Quäſtursoffizial der Wiener Univerſität in den Ruheſtand zu treten. Er ſtarb in Wien am 5. Febr. *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 158. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/162>, abgerufen am 24.11.2024.