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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Scha
benen), 1. u. 2. A. 1906. - Kapell-
meister Kreisler (13 Vigilien aus
einem Künstlerdasein), 1906. - Nach-
dichtungen (Verlaine. - Heredia),
1906. - Eros Thanatos (Nn.), 1906.
2. A. 1910. - Giorgione, oder, Ge-
spräche über die Kunst, 1907. - Litera-
tur (3 Gespräche), 1907. - Leben und
Meinungen des Herrn Andreas von
Balthesser, eines Dandy und Dilet-
tanten, 1907. 6. A. 1911. - Schle-
mihle (3 Nn.), 1908 (Jnhalt: Mat-
thias Siebenlist und das Schloß der
hundert Liebhaber. - Elisa Hußfeld. -
Von Tod zu Tod.) - Buch der Seele
(Ge.), 1908. - Ausgewählte Gedichte
2. A.; II, 1909 (1. Tl. auch u. d. T.:
Verse, 1892-1908. - 2. Tl. auch u. d.
T.: Bilder.)

Schauke, B.,

Pseud. für Moritz
Bauschke;
s. d.!

*Schaumberg (auch Hoffmann-
Schaumberg
), Georg,

geboren am
30. Oktober 1855 in Ansbach als der
Sohn eines Beamten, wurde zum
Jngenieur bestimmt, widmete sich
aber nach Absolvierung einer Jndu-
strieschule der Bühne. Er war meh-
rere Jahre an verschiedenen Theatern
Süddeutschlands u. Österreichs tätig,
wandte sich aber 1857 gänzlich der
Schriftstellerei zu. Er übernahm die
Redaktion der "Münchener Stadt-
zeitung", die er bis 1892 führte, war
dann als Korrespondent für mehrere
größere Zeitungen, vorwiegend als
Musik- und Theaterkritiker, tätig und
ist seit 1893 Bureaudirektor der "Pen-
sionsanstalt deutscher Journalisten
und Schriftsteller". Seinen Wohnsitz
hat er in München.

S:

Eine gründ-
liche Kur (Lsp.), 1886. - Donna Clara
(Lsp.), 1886. - Backfischstreiche (Lsp.),
1886. N. A. 1907. - Der Tag von
Sedan (Charakterbild), 1888. - Leah
(Schsp., mit H. Riotte), 1889. - Die
Nihilisten (Schw.), 1888. 4. A. 1904.
- Dies irae (Ge.), 1893. - Die Lands-
huter Hochzeit (Festsp.), 1905. - Aus
schönem Munde (Sammlg. von Dekla-
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Scha
mationsstückchen für Damen), 1894.
- Wer zahlt den Punsch? (Silvester-
scherz), 1894.

Schaumberger, Heinrich,

wurde
am 15. Dezember 1843 zu Neustadt
an der Heide im Herzogtum Koburg
als der Sohn eines Lehrers geboren,
der einige Jahre später nach Weißen-
brunn versetzt wurde. Der Sohn war
von schwächlicher Körperkonstitution,
litt schon mit fünfzehn Jahren zeit-
weilig an Bluthusten; da aber der
Vater seine Aufmerksamkeit stets der
Kräftigung des Sohnes zugewandt
hatte, so glaubte er, diesen doch dem
Lehrerstande zuführen zu dürfen.
Heinrich besuchte von Ostern 1861 bis
dahin 1864 das Seminar zu Koburg
und wurde dann nacheinander Volks-
schullehrer in Einberg, Ahlstadt und
Weißenbrunn bei Schalkau, wo er nach
des Vaters Tode (1869) dessen Nach-
folger ward. Hier wandte er sich mit
besonderer Energie in seinen Muße-
stunden schriftstellerischer Tätigkeit zu
und fand an seinem Pfarrer Oskar
Bagge (s. d.!) einen Freund, der auf
seine Entwicklung und Ausbildung
als Volksdichter einen wesentlichen
Einfluß ausübte. Jm Winter 1870
unterbrach eine schwere Lungenkrank-
heit seine Lehrertätigkeit; ein elf-
monatiger Aufenthalt in dem klima-
tischen Kurort Davos in Graubünden
brachte nicht die gehoffte Genesung,
und so sah er sich 1872 genötigt, sei-
nen Beruf für immer aufzugeben.
Seitdem lebte er in Davos, unterstützt
von der Schiller-Stiftung, erlag aber
bereits am 16. März 1874 seinen Lei-
den. Sch. entwickelte in der kurzen
Zeit seiner schriftstellerischen Tätig-
keit eine ungemeine Rührigkeit. Sein
Feld ist die Dorfgeschichte und sein
Bestreben, dem Volke einen Spiegel
vorzuhalten, der ihm nicht nur seine
wahre Gestalt zeigt, sondern auch die
geheimen Regungen seines Seelen-
lebens enthüllt, einen Blick in die un-
gekannten Tiefen des eigenen Wesens

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Scha
benen), 1. u. 2. A. 1906. – Kapell-
meiſter Kreisler (13 Vigilien aus
einem Künſtlerdaſein), 1906. – Nach-
dichtungen (Verlaine. – Heredia),
1906. – Eros Thanatos (Nn.), 1906.
2. A. 1910. – Giorgione, oder, Ge-
ſpräche über die Kunſt, 1907. – Litera-
tur (3 Geſpräche), 1907. – Leben und
Meinungen des Herrn Andreas von
Baltheſſer, eines Dandy und Dilet-
tanten, 1907. 6. A. 1911. – Schle-
mihle (3 Nn.), 1908 (Jnhalt: Mat-
thias Siebenliſt und das Schloß der
hundert Liebhaber. – Eliſa Hußfeld. –
Von Tod zu Tod.) – Buch der Seele
(Ge.), 1908. – Ausgewählte Gedichte
2. A.; II, 1909 (1. Tl. auch u. d. T.:
Verſe, 1892–1908. – 2. Tl. auch u. d.
T.: Bilder.)

Schauke, B.,

Pſeud. für Moritz
Bauſchke;
ſ. d.!

*Schaumberg (auch Hoffmann-
Schaumberg
), Georg,

geboren am
30. Oktober 1855 in Ansbach als der
Sohn eines Beamten, wurde zum
Jngenieur beſtimmt, widmete ſich
aber nach Abſolvierung einer Jndu-
ſtrieſchule der Bühne. Er war meh-
rere Jahre an verſchiedenen Theatern
Süddeutſchlands u. Öſterreichs tätig,
wandte ſich aber 1857 gänzlich der
Schriftſtellerei zu. Er übernahm die
Redaktion der „Münchener Stadt-
zeitung“, die er bis 1892 führte, war
dann als Korreſpondent für mehrere
größere Zeitungen, vorwiegend als
Muſik- und Theaterkritiker, tätig und
iſt ſeit 1893 Bureaudirektor der „Pen-
ſionsanſtalt deutſcher Journaliſten
und Schriftſteller“. Seinen Wohnſitz
hat er in München.

S:

Eine gründ-
liche Kur (Lſp.), 1886. – Donna Clara
(Lſp.), 1886. – Backfiſchſtreiche (Lſp.),
1886. N. A. 1907. – Der Tag von
Sedan (Charakterbild), 1888. – Leah
(Schſp., mit H. Riotte), 1889. – Die
Nihiliſten (Schw.), 1888. 4. A. 1904.
Dies irae (Ge.), 1893. – Die Lands-
huter Hochzeit (Feſtſp.), 1905. – Aus
ſchönem Munde (Sammlg. von Dekla-
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Scha
mationsſtückchen für Damen), 1894.
– Wer zahlt den Punſch? (Silveſter-
ſcherz), 1894.

Schaumberger, Heinrich,

wurde
am 15. Dezember 1843 zu Neuſtadt
an der Heide im Herzogtum Koburg
als der Sohn eines Lehrers geboren,
der einige Jahre ſpäter nach Weißen-
brunn verſetzt wurde. Der Sohn war
von ſchwächlicher Körperkonſtitution,
litt ſchon mit fünfzehn Jahren zeit-
weilig an Bluthuſten; da aber der
Vater ſeine Aufmerkſamkeit ſtets der
Kräftigung des Sohnes zugewandt
hatte, ſo glaubte er, dieſen doch dem
Lehrerſtande zuführen zu dürfen.
Heinrich beſuchte von Oſtern 1861 bis
dahin 1864 das Seminar zu Koburg
und wurde dann nacheinander Volks-
ſchullehrer in Einberg, Ahlſtadt und
Weißenbrunn bei Schalkau, wo er nach
des Vaters Tode (1869) deſſen Nach-
folger ward. Hier wandte er ſich mit
beſonderer Energie in ſeinen Muße-
ſtunden ſchriftſtelleriſcher Tätigkeit zu
und fand an ſeinem Pfarrer Oskar
Bagge (ſ. d.!) einen Freund, der auf
ſeine Entwicklung und Ausbildung
als Volksdichter einen weſentlichen
Einfluß ausübte. Jm Winter 1870
unterbrach eine ſchwere Lungenkrank-
heit ſeine Lehrertätigkeit; ein elf-
monatiger Aufenthalt in dem klima-
tiſchen Kurort Davos in Graubünden
brachte nicht die gehoffte Geneſung,
und ſo ſah er ſich 1872 genötigt, ſei-
nen Beruf für immer aufzugeben.
Seitdem lebte er in Davos, unterſtützt
von der Schiller-Stiftung, erlag aber
bereits am 16. März 1874 ſeinen Lei-
den. Sch. entwickelte in der kurzen
Zeit ſeiner ſchriftſtelleriſchen Tätig-
keit eine ungemeine Rührigkeit. Sein
Feld iſt die Dorfgeſchichte und ſein
Beſtreben, dem Volke einen Spiegel
vorzuhalten, der ihm nicht nur ſeine
wahre Geſtalt zeigt, ſondern auch die
geheimen Regungen ſeines Seelen-
lebens enthüllt, einen Blick in die un-
gekannten Tiefen des eigenen Weſens

*
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[150/0154] Scha Scha benen), 1. u. 2. A. 1906. – Kapell- meiſter Kreisler (13 Vigilien aus einem Künſtlerdaſein), 1906. – Nach- dichtungen (Verlaine. – Heredia), 1906. – Eros Thanatos (Nn.), 1906. 2. A. 1910. – Giorgione, oder, Ge- ſpräche über die Kunſt, 1907. – Litera- tur (3 Geſpräche), 1907. – Leben und Meinungen des Herrn Andreas von Baltheſſer, eines Dandy und Dilet- tanten, 1907. 6. A. 1911. – Schle- mihle (3 Nn.), 1908 (Jnhalt: Mat- thias Siebenliſt und das Schloß der hundert Liebhaber. – Eliſa Hußfeld. – Von Tod zu Tod.) – Buch der Seele (Ge.), 1908. – Ausgewählte Gedichte 2. A.; II, 1909 (1. Tl. auch u. d. T.: Verſe, 1892–1908. – 2. Tl. auch u. d. T.: Bilder.) Schauke, B., Pſeud. für Moritz Bauſchke; ſ. d.! *Schaumberg (auch Hoffmann- Schaumberg), Georg, geboren am 30. Oktober 1855 in Ansbach als der Sohn eines Beamten, wurde zum Jngenieur beſtimmt, widmete ſich aber nach Abſolvierung einer Jndu- ſtrieſchule der Bühne. Er war meh- rere Jahre an verſchiedenen Theatern Süddeutſchlands u. Öſterreichs tätig, wandte ſich aber 1857 gänzlich der Schriftſtellerei zu. Er übernahm die Redaktion der „Münchener Stadt- zeitung“, die er bis 1892 führte, war dann als Korreſpondent für mehrere größere Zeitungen, vorwiegend als Muſik- und Theaterkritiker, tätig und iſt ſeit 1893 Bureaudirektor der „Pen- ſionsanſtalt deutſcher Journaliſten und Schriftſteller“. Seinen Wohnſitz hat er in München. S: Eine gründ- liche Kur (Lſp.), 1886. – Donna Clara (Lſp.), 1886. – Backfiſchſtreiche (Lſp.), 1886. N. A. 1907. – Der Tag von Sedan (Charakterbild), 1888. – Leah (Schſp., mit H. Riotte), 1889. – Die Nihiliſten (Schw.), 1888. 4. A. 1904. – Dies irae (Ge.), 1893. – Die Lands- huter Hochzeit (Feſtſp.), 1905. – Aus ſchönem Munde (Sammlg. von Dekla- mationsſtückchen für Damen), 1894. – Wer zahlt den Punſch? (Silveſter- ſcherz), 1894. Schaumberger, Heinrich, wurde am 15. Dezember 1843 zu Neuſtadt an der Heide im Herzogtum Koburg als der Sohn eines Lehrers geboren, der einige Jahre ſpäter nach Weißen- brunn verſetzt wurde. Der Sohn war von ſchwächlicher Körperkonſtitution, litt ſchon mit fünfzehn Jahren zeit- weilig an Bluthuſten; da aber der Vater ſeine Aufmerkſamkeit ſtets der Kräftigung des Sohnes zugewandt hatte, ſo glaubte er, dieſen doch dem Lehrerſtande zuführen zu dürfen. Heinrich beſuchte von Oſtern 1861 bis dahin 1864 das Seminar zu Koburg und wurde dann nacheinander Volks- ſchullehrer in Einberg, Ahlſtadt und Weißenbrunn bei Schalkau, wo er nach des Vaters Tode (1869) deſſen Nach- folger ward. Hier wandte er ſich mit beſonderer Energie in ſeinen Muße- ſtunden ſchriftſtelleriſcher Tätigkeit zu und fand an ſeinem Pfarrer Oskar Bagge (ſ. d.!) einen Freund, der auf ſeine Entwicklung und Ausbildung als Volksdichter einen weſentlichen Einfluß ausübte. Jm Winter 1870 unterbrach eine ſchwere Lungenkrank- heit ſeine Lehrertätigkeit; ein elf- monatiger Aufenthalt in dem klima- tiſchen Kurort Davos in Graubünden brachte nicht die gehoffte Geneſung, und ſo ſah er ſich 1872 genötigt, ſei- nen Beruf für immer aufzugeben. Seitdem lebte er in Davos, unterſtützt von der Schiller-Stiftung, erlag aber bereits am 16. März 1874 ſeinen Lei- den. Sch. entwickelte in der kurzen Zeit ſeiner ſchriftſtelleriſchen Tätig- keit eine ungemeine Rührigkeit. Sein Feld iſt die Dorfgeſchichte und ſein Beſtreben, dem Volke einen Spiegel vorzuhalten, der ihm nicht nur ſeine wahre Geſtalt zeigt, ſondern auch die geheimen Regungen ſeines Seelen- lebens enthüllt, einen Blick in die un- gekannten Tiefen des eigenen Weſens *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 150. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/154>, abgerufen am 23.11.2024.