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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Scha
in der bayrischen Pfalz geboren, hörte
in München philosophische und juri-
stische Vorlesungen, bis das Gestirn
Friedrich Nietzsche aufging, das seine
"Lieder eines Menschen" entstehen
ließ. Von München ging Sch. nach
Berlin, wo er mit Ludwig Jaco-
bowski eine Zeitschrift herausgab.
Dann berief ein ungarischer Mäcen
ihn samt Weib und Kind auf seine
Güter; aber dieser Lichtblick erlosch
sehr bald, und es folgten nun schreck-
hafte Zeiten und ein grenzenloses
Hungerelend in Wien. Seine Frau
überwand es nicht -- das Kind fand
anderweite Versorgung, u. der Dich-
ter ging wieder in die Welt. Vor-
wiegend weilte er in München, wo er
sich besonders als Übersetzer betätigte.

S:

Lieder eines Menschen, 1892. -
Sr. Heiligkeit Papst Alexanders VI.
Bulle In rebus amoris (Eine Pseudo-
bulle nach Casti-Andrilux. Sat. G.),
1894. - Tschandala-Lieder, 1905. -
Laurins Rosengarten (Ein Tiroler
Helden-M.; a. d. Mittelhochd), 1911.

Scharfenberg, Ernst,

Pseud. für
Theodor Heinrich Bindewald; s. d.!

Scharfenort, Hedwig,

siehe Hed-
wig Zapp!

Scharffenberg, Sigismund,

Pseu-
donym für Ludwig Graf von Uet-
terodt zu Scharfenberg!

*Scharl, Robert,

geboren am 15.
März 1873 in Wien, widmete sich
nach Absolvierung des Untergymna-
siums dem Buchhandel, wandte sich
aber später der Laufbahn eines
Staatsbeamten zu und legte zu diesem
Zwecke nach vorhergehendem Stu-
dium die Prüfung in Nationalöko-
nomie und Kameralia ab. Nach zwei
Jahren kehrte er indes zu dem ihm
lieb gewordenen Buchhandel zurück.
Er ist seit 1904 im Zeitungsfach und
zwar bei der "Deutschen Alpenzei-
tung" in München und als Mit-
arbeiter vieler Unterhaltungsblätter
tätig.

S:

Schaut nur hinein -- (Sat.,
Spitzfindiges, Sportliches), 1908.

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Scha
*Scharlan, Willi,

entstammt einer
alten märkischen Pastorenfamilie und
wurde am 10. Oktober 1849 in Gran-
see geboren. Er besuchte die Gymna-
sien in Stendal und Neu-Ruppin und
trat 1867 im 37. Jnf.-Reg. zu Posen
in das Heer ein, in welchem er den
Krieg von 1870-71 mitmachte. Mit
dem eisernen Kreuze geziert, kehrte er
heim, war dann im Heeresverbande
in verschiedenen Garnisonen statio-
niert und zuletzt Oberstleutnant und
Bezirkskommandeur in Altona. Sein
Jnteresse für Literatur wurde schon
ziemlich früh rege. Er schrieb eine
Geschichte seines Regiments, militä-
rische Aufsätze und belletristische klei-
nere Artikel, letztere unter dem Pseud.
Gerd Brese. Dann kamen Jahre,
in denen wegen des aufreibenden
Dienstes die Feder ganz ruhte, und
erst nach seiner Versetzung nach Hol-
stein (1893) nahm er seine literarische
Tätigkeit wieder auf. Seit seinem
Ausscheiden aus dem Heer (1905) hat
er seinen Wohnsitz in Sondershausen.

S:

Ebbe und Flut. Zwei Schicksale
(Nn.), 1901. - Die Brücke (R.), 1904.
- Der Nothafen (R.); II, 1906. -
Hauptmann Althaus (R. eines Offi-
ziers), 1.-3. T. 1908.

*Scharnweber, P.,

pseudon.
Emil Labry, geboren am 3. Ok-
tober 1850 zu Breslau, besuchte das
Elisabeth-Gymnasium daselbst und
empfing dort die Grundlage in den
klassischen Sprachen, für welche er bis
heute sich eine Vorliebe bewahrt hat,
während er durch Familientradition
-- seine Mutter stammte von den Hu-
genotten ab -- mehr auf die neueren
Sprachen hingewiesen wurde. Zu
Ostern 1867 schon begann er seine
Universitätsstudien in Breslau, setzte
sie später in Berlin fort und dehnte
sie auf klassische Sprachen, Germani-
stik, neuere Sprachen, Theologie und
Hebräisch aus. Bei Ausbruch des
Krieges 1870 trat er als Einjährig-
Freiwilliger in das Garde-Grena-

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Scha
in der bayriſchen Pfalz geboren, hörte
in München philoſophiſche und juri-
ſtiſche Vorleſungen, bis das Geſtirn
Friedrich Nietzſche aufging, das ſeine
„Lieder eines Menſchen“ entſtehen
ließ. Von München ging Sch. nach
Berlin, wo er mit Ludwig Jaco-
bowski eine Zeitſchrift herausgab.
Dann berief ein ungariſcher Mäcen
ihn ſamt Weib und Kind auf ſeine
Güter; aber dieſer Lichtblick erloſch
ſehr bald, und es folgten nun ſchreck-
hafte Zeiten und ein grenzenloſes
Hungerelend in Wien. Seine Frau
überwand es nicht — das Kind fand
anderweite Verſorgung, u. der Dich-
ter ging wieder in die Welt. Vor-
wiegend weilte er in München, wo er
ſich beſonders als Überſetzer betätigte.

S:

Lieder eines Menſchen, 1892. –
Sr. Heiligkeit Papſt Alexanders VI.
Bulle In rebus amoris (Eine Pſeudo-
bulle nach Caſti-Andrilux. Sat. G.),
1894. – Tſchandala-Lieder, 1905. –
Laurins Roſengarten (Ein Tiroler
Helden-M.; a. d. Mittelhochd), 1911.

Scharfenberg, Ernſt,

Pſeud. für
Theodor Heinrich Bindewald; ſ. d.!

Scharfenort, Hedwig,

ſiehe Hed-
wig Zapp!

Scharffenberg, Sigismund,

Pſeu-
donym für Ludwig Graf von Uet-
terodt zu Scharfenberg!

*Scharl, Robert,

geboren am 15.
März 1873 in Wien, widmete ſich
nach Abſolvierung des Untergymna-
ſiums dem Buchhandel, wandte ſich
aber ſpäter der Laufbahn eines
Staatsbeamten zu und legte zu dieſem
Zwecke nach vorhergehendem Stu-
dium die Prüfung in Nationalöko-
nomie und Kameralia ab. Nach zwei
Jahren kehrte er indes zu dem ihm
lieb gewordenen Buchhandel zurück.
Er iſt ſeit 1904 im Zeitungsfach und
zwar bei der „Deutſchen Alpenzei-
tung“ in München und als Mit-
arbeiter vieler Unterhaltungsblätter
tätig.

S:

Schaut nur hinein — (Sat.,
Spitzfindiges, Sportliches), 1908.

[Spaltenumbruch]
Scha
*Scharlan, Willi,

entſtammt einer
alten märkiſchen Paſtorenfamilie und
wurde am 10. Oktober 1849 in Gran-
ſee geboren. Er beſuchte die Gymna-
ſien in Stendal und Neu-Ruppin und
trat 1867 im 37. Jnf.-Reg. zu Poſen
in das Heer ein, in welchem er den
Krieg von 1870–71 mitmachte. Mit
dem eiſernen Kreuze geziert, kehrte er
heim, war dann im Heeresverbande
in verſchiedenen Garniſonen ſtatio-
niert und zuletzt Oberſtleutnant und
Bezirkskommandeur in Altona. Sein
Jntereſſe für Literatur wurde ſchon
ziemlich früh rege. Er ſchrieb eine
Geſchichte ſeines Regiments, militä-
riſche Aufſätze und belletriſtiſche klei-
nere Artikel, letztere unter dem Pſeud.
Gerd Breſe. Dann kamen Jahre,
in denen wegen des aufreibenden
Dienſtes die Feder ganz ruhte, und
erſt nach ſeiner Verſetzung nach Hol-
ſtein (1893) nahm er ſeine literariſche
Tätigkeit wieder auf. Seit ſeinem
Ausſcheiden aus dem Heer (1905) hat
er ſeinen Wohnſitz in Sondershauſen.

S:

Ebbe und Flut. Zwei Schickſale
(Nn.), 1901. – Die Brücke (R.), 1904.
– Der Nothafen (R.); II, 1906. –
Hauptmann Althaus (R. eines Offi-
ziers), 1.–3. T. 1908.

*Scharnweber, P.,

pſeudon.
Emil Labry, geboren am 3. Ok-
tober 1850 zu Breslau, beſuchte das
Eliſabeth-Gymnaſium daſelbſt und
empfing dort die Grundlage in den
klaſſiſchen Sprachen, für welche er bis
heute ſich eine Vorliebe bewahrt hat,
während er durch Familientradition
— ſeine Mutter ſtammte von den Hu-
genotten ab — mehr auf die neueren
Sprachen hingewieſen wurde. Zu
Oſtern 1867 ſchon begann er ſeine
Univerſitätsſtudien in Breslau, ſetzte
ſie ſpäter in Berlin fort und dehnte
ſie auf klaſſiſche Sprachen, Germani-
ſtik, neuere Sprachen, Theologie und
Hebräiſch aus. Bei Ausbruch des
Krieges 1870 trat er als Einjährig-
Freiwilliger in das Garde-Grena-

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[145/0149] Scha Scha in der bayriſchen Pfalz geboren, hörte in München philoſophiſche und juri- ſtiſche Vorleſungen, bis das Geſtirn Friedrich Nietzſche aufging, das ſeine „Lieder eines Menſchen“ entſtehen ließ. Von München ging Sch. nach Berlin, wo er mit Ludwig Jaco- bowski eine Zeitſchrift herausgab. Dann berief ein ungariſcher Mäcen ihn ſamt Weib und Kind auf ſeine Güter; aber dieſer Lichtblick erloſch ſehr bald, und es folgten nun ſchreck- hafte Zeiten und ein grenzenloſes Hungerelend in Wien. Seine Frau überwand es nicht — das Kind fand anderweite Verſorgung, u. der Dich- ter ging wieder in die Welt. Vor- wiegend weilte er in München, wo er ſich beſonders als Überſetzer betätigte. S: Lieder eines Menſchen, 1892. – Sr. Heiligkeit Papſt Alexanders VI. Bulle In rebus amoris (Eine Pſeudo- bulle nach Caſti-Andrilux. Sat. G.), 1894. – Tſchandala-Lieder, 1905. – Laurins Roſengarten (Ein Tiroler Helden-M.; a. d. Mittelhochd), 1911. Scharfenberg, Ernſt, Pſeud. für Theodor Heinrich Bindewald; ſ. d.! Scharfenort, Hedwig, ſiehe Hed- wig Zapp! Scharffenberg, Sigismund, Pſeu- donym für Ludwig Graf von Uet- terodt zu Scharfenberg! *Scharl, Robert, geboren am 15. März 1873 in Wien, widmete ſich nach Abſolvierung des Untergymna- ſiums dem Buchhandel, wandte ſich aber ſpäter der Laufbahn eines Staatsbeamten zu und legte zu dieſem Zwecke nach vorhergehendem Stu- dium die Prüfung in Nationalöko- nomie und Kameralia ab. Nach zwei Jahren kehrte er indes zu dem ihm lieb gewordenen Buchhandel zurück. Er iſt ſeit 1904 im Zeitungsfach und zwar bei der „Deutſchen Alpenzei- tung“ in München und als Mit- arbeiter vieler Unterhaltungsblätter tätig. S: Schaut nur hinein — (Sat., Spitzfindiges, Sportliches), 1908. *Scharlan, Willi, entſtammt einer alten märkiſchen Paſtorenfamilie und wurde am 10. Oktober 1849 in Gran- ſee geboren. Er beſuchte die Gymna- ſien in Stendal und Neu-Ruppin und trat 1867 im 37. Jnf.-Reg. zu Poſen in das Heer ein, in welchem er den Krieg von 1870–71 mitmachte. Mit dem eiſernen Kreuze geziert, kehrte er heim, war dann im Heeresverbande in verſchiedenen Garniſonen ſtatio- niert und zuletzt Oberſtleutnant und Bezirkskommandeur in Altona. Sein Jntereſſe für Literatur wurde ſchon ziemlich früh rege. Er ſchrieb eine Geſchichte ſeines Regiments, militä- riſche Aufſätze und belletriſtiſche klei- nere Artikel, letztere unter dem Pſeud. Gerd Breſe. Dann kamen Jahre, in denen wegen des aufreibenden Dienſtes die Feder ganz ruhte, und erſt nach ſeiner Verſetzung nach Hol- ſtein (1893) nahm er ſeine literariſche Tätigkeit wieder auf. Seit ſeinem Ausſcheiden aus dem Heer (1905) hat er ſeinen Wohnſitz in Sondershauſen. S: Ebbe und Flut. Zwei Schickſale (Nn.), 1901. – Die Brücke (R.), 1904. – Der Nothafen (R.); II, 1906. – Hauptmann Althaus (R. eines Offi- ziers), 1.–3. T. 1908. *Scharnweber, P., pſeudon. Emil Labry, geboren am 3. Ok- tober 1850 zu Breslau, beſuchte das Eliſabeth-Gymnaſium daſelbſt und empfing dort die Grundlage in den klaſſiſchen Sprachen, für welche er bis heute ſich eine Vorliebe bewahrt hat, während er durch Familientradition — ſeine Mutter ſtammte von den Hu- genotten ab — mehr auf die neueren Sprachen hingewieſen wurde. Zu Oſtern 1867 ſchon begann er ſeine Univerſitätsſtudien in Breslau, ſetzte ſie ſpäter in Berlin fort und dehnte ſie auf klaſſiſche Sprachen, Germani- ſtik, neuere Sprachen, Theologie und Hebräiſch aus. Bei Ausbruch des Krieges 1870 trat er als Einjährig- Freiwilliger in das Garde-Grena- * 10

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 145. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/149>, abgerufen am 25.11.2024.