Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Scha Gedichte, 1905. - Der große Jronikerund sein Werk (Träumereien zwischen Fels und Meer), 1907; IV, 1907-12. (2. Tl. a. u. d. T.: Die Utopie, 1909. - 2. u. 3. Tl. a. u. d. T.: Das My- sterium des Demiurgos, 1911.) - Helios-Phantasien (Ge.), 1908. - Gedichte eines Lebendig-Begrabenen (Gesamtausg.); III, 1910 (Jnhalt: I. Ariana, Traum der Luft und Hebräische Lieder. - II. - Lazzaro- nesken, saturnische Phantasien, Oden und anderes. - III. Der Pilger der Sophrosyne, die Zukunftswelt und anderes.) *Schaible, Karl Heinrich, geb. am Scha glied angehörte. Ebenso fungierteSch. 1860-65 und 1877-82 als Exa- minator an der Universität in Lon- don und 1862-82 als Mitglied des Lehrerstabes der Royal Military Academy in Woolwich, in welcher unter andern auch Napoleons III. Sohn, Prinz Louis Napoleon, sein Schüler war. Jn der dem englischen Königshause nahestehenden Familie Argyll war Sch. auch 1871-78 als Lehrer für deutsche Sprache u. Lite- ratur tätig. Eine so angenehme und ersprießliche Tätigkeit ließ denn auch Sch. von der 1861 ihm zu teil gewor- denen Amnestie keinen Gebrauch ma- chen, und erst 1883 zwang ihn ein heftiger Anfall von rheumatischer Gicht, die alte Heimat wieder aufzu- suchen. Er ließ sich erst in Heidelberg nieder, zog nach mehreren Jahren nach Freiburg in Br., wohnte seit 1894 in dem urgroßväterlichen Hause zu Offenburg und kehrte am 1. Okto- ber 1898 nach Heidelberg zurück, wo er am 21. Septbr. 1899 starb. Außer einer Reihe wertvoller medizinischer und pädagogischer Schriften in eng- lischer und deutscher Sprache, infolge deren ihm mannigfache Ehrenmit- gliedschaften und Titularauszeich- nungen zuteil wurden, veröffentlichte er S: Deutsche Stich- und Hiebworte Schalek, Alice Therese Emma,
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Scha Gedichte, 1905. – Der große Jronikerund ſein Werk (Träumereien zwiſchen Fels und Meer), 1907; IV, 1907–12. (2. Tl. a. u. d. T.: Die Utopie, 1909. – 2. u. 3. Tl. a. u. d. T.: Das My- ſterium des Demiurgos, 1911.) – Helios-Phantaſien (Ge.), 1908. – Gedichte eines Lebendig-Begrabenen (Geſamtausg.); III, 1910 (Jnhalt: I. Ariana, Traum der Luft und Hebräiſche Lieder. – II. – Lazzaro- nesken, ſaturniſche Phantaſien, Oden und anderes. – III. Der Pilger der Sophroſyne, die Zukunftswelt und anderes.) *Schaible, Karl Heinrich, geb. am Scha glied angehörte. Ebenſo fungierteSch. 1860–65 und 1877–82 als Exa- minator an der Univerſität in Lon- don und 1862–82 als Mitglied des Lehrerſtabes der Royal Military Academy in Woolwich, in welcher unter andern auch Napoleons III. Sohn, Prinz Louis Napoleon, ſein Schüler war. Jn der dem engliſchen Königshauſe naheſtehenden Familie Argyll war Sch. auch 1871–78 als Lehrer für deutſche Sprache u. Lite- ratur tätig. Eine ſo angenehme und erſprießliche Tätigkeit ließ denn auch Sch. von der 1861 ihm zu teil gewor- denen Amneſtie keinen Gebrauch ma- chen, und erſt 1883 zwang ihn ein heftiger Anfall von rheumatiſcher Gicht, die alte Heimat wieder aufzu- ſuchen. Er ließ ſich erſt in Heidelberg nieder, zog nach mehreren Jahren nach Freiburg in Br., wohnte ſeit 1894 in dem urgroßväterlichen Hauſe zu Offenburg und kehrte am 1. Okto- ber 1898 nach Heidelberg zurück, wo er am 21. Septbr. 1899 ſtarb. Außer einer Reihe wertvoller mediziniſcher und pädagogiſcher Schriften in eng- liſcher und deutſcher Sprache, infolge deren ihm mannigfache Ehrenmit- gliedſchaften und Titularauszeich- nungen zuteil wurden, veröffentlichte er S: Deutſche Stich- und Hiebworte Schalek, Alice Thereſe Emma,
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Scha
Scha
Gedichte, 1905. – Der große Jroniker
und ſein Werk (Träumereien zwiſchen
Fels und Meer), 1907; IV, 1907–12.
(2. Tl. a. u. d. T.: Die Utopie, 1909.
– 2. u. 3. Tl. a. u. d. T.: Das My-
ſterium des Demiurgos, 1911.) –
Helios-Phantaſien (Ge.), 1908. –
Gedichte eines Lebendig-Begrabenen
(Geſamtausg.); III, 1910 (Jnhalt:
I. Ariana, Traum der Luft und
Hebräiſche Lieder. – II. – Lazzaro-
nesken, ſaturniſche Phantaſien, Oden
und anderes. – III. Der Pilger der
Sophroſyne, die Zukunftswelt und
anderes.)
*Schaible, Karl Heinrich, geb. am
7. April 1824 zu Offenburg in B. als
der Sohn des Oberamtschirurgen
Dr. Sch., beſuchte das Gymnaſium
ſeiner Vaterſtadt und das Lyceum in
Raſtatt u. ſtudierte 1843–48 in Frei-
burg und Heidelberg Medizin. Eben
im Begriff, das Staatsexamen zu
machen, ward er in die politiſchen
Bewegungen und die badiſche Revo-
lution hineingezogen u. mußte ſchließ-
lich ins Exil wandern. Er beabſich-
tigte ſich in Frankreich niederzulaſſen,
ſtudierte ein Jahr lang in Straßburg
und Nancy und vom Januar 1850
bis November 1853 in Paris, erwarb
auch im Mai 1853 von der Uni-
verſität Baſel die Würde eines Dr.
med. et chir. wurde dann aber aus
Paris und Frankreich ausgewieſen.
Er wandte ſich nach England. Nach
den gegebenen Verhältniſſen war es
ihm unmöglich, ſich dort als Arzt eine
Stellung zu verſchaffen: er ging des-
halb zum Lehrfach über und erwarb
ſich noch im Mai 1854 von der Uni-
verſität Tübingen das Diplom eines
Dr. phil. und Magister art. liber.
Seine Wirkſamkeit als Schulmann
begann er 1855 am College of Pre-
ceptors in London, an welchem er
auch in den folgenden 28 Jahren all-
jährlich zum Examinator erwählt
ward, ſeit 1858 auch dem höchſten u.
leitenden Rate des Jnſtituts als Mit-
glied angehörte. Ebenſo fungierte
Sch. 1860–65 und 1877–82 als Exa-
minator an der Univerſität in Lon-
don und 1862–82 als Mitglied des
Lehrerſtabes der Royal Military
Academy in Woolwich, in welcher
unter andern auch Napoleons III.
Sohn, Prinz Louis Napoleon, ſein
Schüler war. Jn der dem engliſchen
Königshauſe naheſtehenden Familie
Argyll war Sch. auch 1871–78 als
Lehrer für deutſche Sprache u. Lite-
ratur tätig. Eine ſo angenehme und
erſprießliche Tätigkeit ließ denn auch
Sch. von der 1861 ihm zu teil gewor-
denen Amneſtie keinen Gebrauch ma-
chen, und erſt 1883 zwang ihn ein
heftiger Anfall von rheumatiſcher
Gicht, die alte Heimat wieder aufzu-
ſuchen. Er ließ ſich erſt in Heidelberg
nieder, zog nach mehreren Jahren
nach Freiburg in Br., wohnte ſeit
1894 in dem urgroßväterlichen Hauſe
zu Offenburg und kehrte am 1. Okto-
ber 1898 nach Heidelberg zurück, wo
er am 21. Septbr. 1899 ſtarb. Außer
einer Reihe wertvoller mediziniſcher
und pädagogiſcher Schriften in eng-
liſcher und deutſcher Sprache, infolge
deren ihm mannigfache Ehrenmit-
gliedſchaften und Titularauszeich-
nungen zuteil wurden, veröffentlichte
er
S: Deutſche Stich- und Hiebworte
(Kulturgeſchichtl. Sittenbild), 1879. –
Scherz und Ernſt (Poeſie und Proſa,
für die Kompoſitionsabende des deut-
ſchen Athenäums in London), 1888.
– Die Juden in London (Kulturhiſt.
Bild), 1890. – Siebenunddreißig
Jahre aus dem Leben eines Exilier-
ten, 1895. – Die Frau im Altertum
(Kulturgeſchichtl. Bild), 1898.
Schalek, Alice Thereſe Emma,
pſeud. Paul Michaely, wurde am
21. Auguſt 1874 in Wien als die
Tochter des Kaufmanns Heinrich Sch.
geboren, lebt noch jetzt daſelbſt und
gehört dem Vorſtande des Vereins
deutſcher Schriftſtellerinnen u. Künſt-
lerinnen an. Jn den letzten Jahren
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