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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Nachdem derselbe 1903 seinen Ab-
schied genommen, siedelten die Gat-
ten nach Berlin über, wo Wanda
nunmehr als Berufsschriftstellerin
lebt. Nachdem sie von ihrem Manne
geschieden, führt sie den Namen Ba-
ginski-Schäffer. Jhre sexuell-ästhe-
tischen Aufsätze in Zeitschriften haben,
wie das wohl nicht anders zu erwar-
ten war, viel Widerspruch aber auch
viel Zustimmung erfahren.

S:

Küsse
mich! (N.), 1904. - Aus den Tiefen
(Dn.), 1905. - Leidenschaften (Sk.),
1911.

Schaffgotsch, Franz Graf von,
von der Linie Sch.-Wildschütz
des schlesischen Hauses,

geboren am
3. April 1832, Dichter und (unter
dem Pseud. Franz Rudolph) auch
Komponist von Liedern, Balladen u.
Orchestervorspielen, starb am 13. Mai
1904 zu Hall in Tirol.

S:

Edel-
rauten und Jmmortellen (Ge.), 1900.

*Schaffgotsch von und zu Ky-
nast und Greiffenstein,
Maria,
Gräfin, pseud. M. Greiffenstein,


wurde am 2. Februar 1857 als Toch-
ter des Grafen Joseph Sch. geboren,
der aber bereits 1859 starb. Die
Mutter, Gräfin M. Franziska zu
Stolberg, eine Enkelin des großen
Konvertiten Frdr. Leopold Stolberg,
war eine tief gläubige, energische u.
geistreiche Frau, die sehr hübsch in
verschiedenen Sprachen dichtete. M.
v. Sch. wurde im Sacre Coeur Ma-
riental bei Münster und später, nach
Übersiedelung ihrer Familie nach
Tirol, zu Thurnfeld bei Hall erzogen.
Mit 14 Jahren kehrte sie zu ihrer
Mutter zurück, die ihre Kinder mehr
durch den Einfluß ihrer Persönlich-
keit als durch pädagogische Maßregeln
erzog. Jm Alter von 21 Jahren trat
M. in die Kongregation der "Schwe-
stern vom armen Kinde Jesu" in
Döbling bei Wien ein, wo sie jetzt
noch unter dem Schwesternamen
Mechtild Maria lebt. Leider ist
sie seit 1894 an einem Genickleiden
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erkrankt und in die Stille und Ein-
samkeit ihrer Krankenzelle gewiesen
worden, doch hat ein heller, verklä-
render Strahl, die Poesie, sich Ein-
gang und Besitzrecht zu verschaffen
gewußt.

S:

Johanna d'Arcs Maien-
tage (Erzähld. G.), 1898. - Weiße
Narzissen (Ge.), 1902. 2. A. 1907. -
Die Reiterin an der Römerstraße
(En.), 1905. 2. A. 1908. - Ganz schön
bist du (Ge. zu Ehren der Unbefleck-
ten Empfängnis Mariä), 1904. -
Das Roserl von der Waldrast (En.),
1907. - Bunte Astern (Sk. und En.
für Jugend und Volk), 1909.

Schaffner, Jakob,

geb. am 15.
Novbr. 1875 in Basel, lebt daselbst.

S:

Jrrfahrten (R.), 1. u. 2. A. 1905.
- Die Laterne und andere Novellen,
1907. 2. A. 1908. - Die Erlhöferin
(R.), 1908, 15. T. 1909. - Hans
Himmelhoch (Br. a. e. Weltkind),
1909. - Konrad Pilater (R.), 1910.
- Der Bote Gottes (R.), 1911. - Der
Fuchs (N.), 1912. - Die Jrrfahrten
des Jonathan Bregger (R.), 1912.

Schaffnit, Karl,

wurde am 11.
Oktober 1849 in Dieburg in Hessen
als der Sohn eines großherzoglichen
Kreisamtsdieners geboren u. wuchs
dort in einfachen Verhältnissen auf.
Nach Besuch der evangelisch. Konfes-
sionsschule daselbst, mit welcher ein
Unterrichtskursus in fremden Spra-
chen verbunden war, wurde er be-
reits mit 15 Jahren Hauslehrer auf
dem benachbarten Gute Dilshofen,
und besuchte 1866-68 das Lehrer-
seminar in Friedberg. Er war dann
einige Zeit als Lehrer an einem
Privatinstitut in Darmstadt tätig,
wurde darauf Lehrer in dem Land-
städtchen Reinheim, 1872 an der
städtischen Mädchenschule in Darm-
stadt und 1880 an der neu errichte-
ten Knabenmittelschule daselbst, an
der er mit unermüdlicher Pflichttreue
bis an seinen Tod, 21. Mai 1899,
arbeitete.

S:

Allerhand Späß' (Ge.,
vorablich for Hesse-Darmstädter,

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Scha
Nachdem derſelbe 1903 ſeinen Ab-
ſchied genommen, ſiedelten die Gat-
ten nach Berlin über, wo Wanda
nunmehr als Berufsſchriftſtellerin
lebt. Nachdem ſie von ihrem Manne
geſchieden, führt ſie den Namen Ba-
ginski-Schäffer. Jhre ſexuell-äſthe-
tiſchen Aufſätze in Zeitſchriften haben,
wie das wohl nicht anders zu erwar-
ten war, viel Widerſpruch aber auch
viel Zuſtimmung erfahren.

S:

Küſſe
mich! (N.), 1904. – Aus den Tiefen
(Dn.), 1905. – Leidenſchaften (Sk.),
1911.

Schaffgotſch, Franz Graf von,
von der Linie Sch.-Wildſchütz
des ſchleſiſchen Hauſes,

geboren am
3. April 1832, Dichter und (unter
dem Pſeud. Franz Rudolph) auch
Komponiſt von Liedern, Balladen u.
Orcheſtervorſpielen, ſtarb am 13. Mai
1904 zu Hall in Tirol.

S:

Edel-
rauten und Jmmortellen (Ge.), 1900.

*Schaffgotſch von und zu Ky-
naſt und Greiffenſtein,
Maria,
Gräfin, pſeud. M. Greiffenſtein,


wurde am 2. Februar 1857 als Toch-
ter des Grafen Joſeph Sch. geboren,
der aber bereits 1859 ſtarb. Die
Mutter, Gräfin M. Franziska zu
Stolberg, eine Enkelin des großen
Konvertiten Frdr. Leopold Stolberg,
war eine tief gläubige, energiſche u.
geiſtreiche Frau, die ſehr hübſch in
verſchiedenen Sprachen dichtete. M.
v. Sch. wurde im Sacré Coeur Ma-
riental bei Münſter und ſpäter, nach
Überſiedelung ihrer Familie nach
Tirol, zu Thurnfeld bei Hall erzogen.
Mit 14 Jahren kehrte ſie zu ihrer
Mutter zurück, die ihre Kinder mehr
durch den Einfluß ihrer Perſönlich-
keit als durch pädagogiſche Maßregeln
erzog. Jm Alter von 21 Jahren trat
M. in die Kongregation der „Schwe-
ſtern vom armen Kinde Jeſu“ in
Döbling bei Wien ein, wo ſie jetzt
noch unter dem Schweſternamen
Mechtild Maria lebt. Leider iſt
ſie ſeit 1894 an einem Genickleiden
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erkrankt und in die Stille und Ein-
ſamkeit ihrer Krankenzelle gewieſen
worden, doch hat ein heller, verklä-
render Strahl, die Poeſie, ſich Ein-
gang und Beſitzrecht zu verſchaffen
gewußt.

S:

Johanna d’Arcs Maien-
tage (Erzähld. G.), 1898. – Weiße
Narziſſen (Ge.), 1902. 2. A. 1907. –
Die Reiterin an der Römerſtraße
(En.), 1905. 2. A. 1908. – Ganz ſchön
biſt du (Ge. zu Ehren der Unbefleck-
ten Empfängnis Mariä), 1904. –
Das Roſerl von der Waldraſt (En.),
1907. – Bunte Aſtern (Sk. und En.
für Jugend und Volk), 1909.

Schaffner, Jakob,

geb. am 15.
Novbr. 1875 in Baſel, lebt daſelbſt.

S:

Jrrfahrten (R.), 1. u. 2. A. 1905.
– Die Laterne und andere Novellen,
1907. 2. A. 1908. – Die Erlhöferin
(R.), 1908, 15. T. 1909. – Hans
Himmelhoch (Br. a. e. Weltkind),
1909. – Konrad Pilater (R.), 1910.
– Der Bote Gottes (R.), 1911. – Der
Fuchs (N.), 1912. – Die Jrrfahrten
des Jonathan Bregger (R.), 1912.

Schaffnit, Karl,

wurde am 11.
Oktober 1849 in Dieburg in Heſſen
als der Sohn eines großherzoglichen
Kreisamtsdieners geboren u. wuchs
dort in einfachen Verhältniſſen auf.
Nach Beſuch der evangeliſch. Konfeſ-
ſionsſchule daſelbſt, mit welcher ein
Unterrichtskurſus in fremden Spra-
chen verbunden war, wurde er be-
reits mit 15 Jahren Hauslehrer auf
dem benachbarten Gute Dilshofen,
und beſuchte 1866–68 das Lehrer-
ſeminar in Friedberg. Er war dann
einige Zeit als Lehrer an einem
Privatinſtitut in Darmſtadt tätig,
wurde darauf Lehrer in dem Land-
ſtädtchen Reinheim, 1872 an der
ſtädtiſchen Mädchenſchule in Darm-
ſtadt und 1880 an der neu errichte-
ten Knabenmittelſchule daſelbſt, an
der er mit unermüdlicher Pflichttreue
bis an ſeinen Tod, 21. Mai 1899,
arbeitete.

S:

Allerhand Späß’ (Ge.,
vorablich for Heſſe-Darmſtädter,

*
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[137/0141] Scha Scha Nachdem derſelbe 1903 ſeinen Ab- ſchied genommen, ſiedelten die Gat- ten nach Berlin über, wo Wanda nunmehr als Berufsſchriftſtellerin lebt. Nachdem ſie von ihrem Manne geſchieden, führt ſie den Namen Ba- ginski-Schäffer. Jhre ſexuell-äſthe- tiſchen Aufſätze in Zeitſchriften haben, wie das wohl nicht anders zu erwar- ten war, viel Widerſpruch aber auch viel Zuſtimmung erfahren. S: Küſſe mich! (N.), 1904. – Aus den Tiefen (Dn.), 1905. – Leidenſchaften (Sk.), 1911. Schaffgotſch, Franz Graf von, von der Linie Sch.-Wildſchütz des ſchleſiſchen Hauſes, geboren am 3. April 1832, Dichter und (unter dem Pſeud. Franz Rudolph) auch Komponiſt von Liedern, Balladen u. Orcheſtervorſpielen, ſtarb am 13. Mai 1904 zu Hall in Tirol. S: Edel- rauten und Jmmortellen (Ge.), 1900. *Schaffgotſch von und zu Ky- naſt und Greiffenſtein, Maria, Gräfin, pſeud. M. Greiffenſtein, wurde am 2. Februar 1857 als Toch- ter des Grafen Joſeph Sch. geboren, der aber bereits 1859 ſtarb. Die Mutter, Gräfin M. Franziska zu Stolberg, eine Enkelin des großen Konvertiten Frdr. Leopold Stolberg, war eine tief gläubige, energiſche u. geiſtreiche Frau, die ſehr hübſch in verſchiedenen Sprachen dichtete. M. v. Sch. wurde im Sacré Coeur Ma- riental bei Münſter und ſpäter, nach Überſiedelung ihrer Familie nach Tirol, zu Thurnfeld bei Hall erzogen. Mit 14 Jahren kehrte ſie zu ihrer Mutter zurück, die ihre Kinder mehr durch den Einfluß ihrer Perſönlich- keit als durch pädagogiſche Maßregeln erzog. Jm Alter von 21 Jahren trat M. in die Kongregation der „Schwe- ſtern vom armen Kinde Jeſu“ in Döbling bei Wien ein, wo ſie jetzt noch unter dem Schweſternamen Mechtild Maria lebt. Leider iſt ſie ſeit 1894 an einem Genickleiden erkrankt und in die Stille und Ein- ſamkeit ihrer Krankenzelle gewieſen worden, doch hat ein heller, verklä- render Strahl, die Poeſie, ſich Ein- gang und Beſitzrecht zu verſchaffen gewußt. S: Johanna d’Arcs Maien- tage (Erzähld. G.), 1898. – Weiße Narziſſen (Ge.), 1902. 2. A. 1907. – Die Reiterin an der Römerſtraße (En.), 1905. 2. A. 1908. – Ganz ſchön biſt du (Ge. zu Ehren der Unbefleck- ten Empfängnis Mariä), 1904. – Das Roſerl von der Waldraſt (En.), 1907. – Bunte Aſtern (Sk. und En. für Jugend und Volk), 1909. Schaffner, Jakob, geb. am 15. Novbr. 1875 in Baſel, lebt daſelbſt. S: Jrrfahrten (R.), 1. u. 2. A. 1905. – Die Laterne und andere Novellen, 1907. 2. A. 1908. – Die Erlhöferin (R.), 1908, 15. T. 1909. – Hans Himmelhoch (Br. a. e. Weltkind), 1909. – Konrad Pilater (R.), 1910. – Der Bote Gottes (R.), 1911. – Der Fuchs (N.), 1912. – Die Jrrfahrten des Jonathan Bregger (R.), 1912. Schaffnit, Karl, wurde am 11. Oktober 1849 in Dieburg in Heſſen als der Sohn eines großherzoglichen Kreisamtsdieners geboren u. wuchs dort in einfachen Verhältniſſen auf. Nach Beſuch der evangeliſch. Konfeſ- ſionsſchule daſelbſt, mit welcher ein Unterrichtskurſus in fremden Spra- chen verbunden war, wurde er be- reits mit 15 Jahren Hauslehrer auf dem benachbarten Gute Dilshofen, und beſuchte 1866–68 das Lehrer- ſeminar in Friedberg. Er war dann einige Zeit als Lehrer an einem Privatinſtitut in Darmſtadt tätig, wurde darauf Lehrer in dem Land- ſtädtchen Reinheim, 1872 an der ſtädtiſchen Mädchenſchule in Darm- ſtadt und 1880 an der neu errichte- ten Knabenmittelſchule daſelbſt, an der er mit unermüdlicher Pflichttreue bis an ſeinen Tod, 21. Mai 1899, arbeitete. S: Allerhand Späß’ (Ge., vorablich for Heſſe-Darmſtädter, *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 137. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/141>, abgerufen am 24.11.2024.