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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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in Anspruch genommen war. Er be-
suchte die Lateinschule in Dürkheim
und die erste Gymnasialklasse in Zwei-
brücken und studierte darauf in Karls-
ruhe und Zürich Mathematik und
Chemie. Nachdem er dann behufs
praktischer Ausbildung im Weinbau
ein Jahr in Bordeaux geweilt hatte,
trat er 1870 zur Unterstützung seines
Vaters in dessen Ökonomiebetrieb
ein. Durch seine im Frühjahr 1874
erfolgte Verheiratung kam er in den
Besitz der überaus romantisch am
Fuße der Limburg gelegenen "Her-
zogmühle" in Grethen bei Dürkheim,
wo er jetzt noch als einsamer und
kränkelnder Mann lebt, da er infolge
des Todes seiner Gattin nach vier-
zehnjähriger glücklicher Ehe von einem
schweren Nervenleiden befallen wurde.
Ein wenig Weinbau und der Dienst
der Musen füllen seine Tage aus.

S:

Bunte Herbstblätter (Ge.), 1900.
- Rebengold u. Weinrosen (Distichen
zum Preise d. deutschen Weins), 1907.
- Von den Hängen der Haardt (Neue
Ge.), 1912.

Schäfer, Jakob,

geb. am 3. Jan.
1838 zu Köln a. Rhein, besuchte da-
selbst das Gymnasium, bezog 1857
die Akademie in Münster, 1859 die
Universität in Bonn, trat 1860 in
das Priesterseminar zu Köln, wurde
am 2. Septbr. 1861 zum Priester ge-
weiht und schon nach wenigen Tagen
zum Kaplan der noch einzigen katho-
lischen Pfarre in Krefeld ernannt.
Hier wirkte er bis zum Septbr. 1886,
wo er zum Oberpfarrer in Geilen-
kirchen berufen ward und wo er bis
zu seinem Tode am 19. Januar 1905
im Amte stand.

S:

Gedichte, 1876.
- Bunte Schildereien (Erzählende
Ge.), 1885.

*Schäfer, Karl Leonhard Jo-
hann,

wurde am 13. Mai 1849 zu
Bremsbach im Odenwalde als der
Sohn des dortigen Schmiedemeisters
geboren. Jn einer herrlichen Natur
und in gesunder Gebirgslust aufge-
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Schä
wachsen, entwickelte sich in Sch. schon
frühzeitig Sinn und Neigung für
Poesie. Er widmete sich dem Berufe
eines Lehrers, besuchte von 1866-68
das Seminar zu Friedberg in der
Wetterau, wurde dann als Lehrer in
Hüttenthal angestellt, kam 1870 nach
Klein-Karben und Ostern 1871 nach
Darmstadt, wo er 1875 an der dor-
tigen höheren Töchterschule seine de-
finitive Bestallung erhielt. Hier hörte
er jahrelang bei Otto Roquette an
der Technischen Hochschule Vor-
lesungen, die zur Vertiefung seiner
Anschauungen wesentlich beitrugen.
Ein freundschaftlicher Verkehr ver-
band ihn auch mit Friedrich von Flo-
tow, dem Komponisten der "Martha",
der auch viele Lieder von ihm ver-
tonte. Sch. war mit einer Tochter
des Generalstaatsprokurators Geh.
Justizrat Dr. Schalck zu Mainz ver-
mählt, die er leider schon 1886 durch
den Tod verlor.

S:

Junge Knospen
aus Heimat und Fremde (Ge.), 1874.
Neue Ausg. u. d. T.: Heiderosen
(Ge.), 1881. 3. A. 1891. - Gersprenz-
tal und die Sage vom Rodensteiner,
1886. - Zu Böllstein auf der Höhe
(E.), 1887. - Der Falkner von Ro-
denstein (Ep. G.), 1890. 3. A. 1906.
- Die Lindelgret (E.), 1893. - Die
Bachprinzessin (E.), 1894. - Jm
Hirtenhaus (E.), 1894. - Heimatlos
(E.), 1894. - Der Einsiedler von
Auerbach (E. a. d. Zeit Karls des
Großen), 1897. - Odenwaldgeschich-
ten, 1. Bd.), 1899 (Jnhalt: Zu Böll-
stein auf der Höhe. - Die Lindelgret.
- Heimatlos. - Eine Mordnacht im
Odenwald). - Das Klosterkind (R. a.
d. Zeit der Kreuzzüge), 1905. - Als
die Drossel sang ...! (Ge.), 1906.

*Schäfer, Moritz,

geb. am 23. Juni
1868 zu Wiesbaden, trat nach ab-
solviertem Realgymnasium 1886 in
die Redaktion des "Rheinischen Ku-
rier" ein, der er bis 1888 angehörte,
und wurde dann als Redakteur an
den "Frankfurter Generalanzeiger"

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Schä
in Anſpruch genommen war. Er be-
ſuchte die Lateinſchule in Dürkheim
und die erſte Gymnaſialklaſſe in Zwei-
brücken und ſtudierte darauf in Karls-
ruhe und Zürich Mathematik und
Chemie. Nachdem er dann behufs
praktiſcher Ausbildung im Weinbau
ein Jahr in Bordeaux geweilt hatte,
trat er 1870 zur Unterſtützung ſeines
Vaters in deſſen Ökonomiebetrieb
ein. Durch ſeine im Frühjahr 1874
erfolgte Verheiratung kam er in den
Beſitz der überaus romantiſch am
Fuße der Limburg gelegenen „Her-
zogmühle“ in Grethen bei Dürkheim,
wo er jetzt noch als einſamer und
kränkelnder Mann lebt, da er infolge
des Todes ſeiner Gattin nach vier-
zehnjähriger glücklicher Ehe von einem
ſchweren Nervenleiden befallen wurde.
Ein wenig Weinbau und der Dienſt
der Muſen füllen ſeine Tage aus.

S:

Bunte Herbſtblätter (Ge.), 1900.
– Rebengold u. Weinroſen (Diſtichen
zum Preiſe d. deutſchen Weins), 1907.
– Von den Hängen der Haardt (Neue
Ge.), 1912.

Schäfer, Jakob,

geb. am 3. Jan.
1838 zu Köln a. Rhein, beſuchte da-
ſelbſt das Gymnaſium, bezog 1857
die Akademie in Münſter, 1859 die
Univerſität in Bonn, trat 1860 in
das Prieſterſeminar zu Köln, wurde
am 2. Septbr. 1861 zum Prieſter ge-
weiht und ſchon nach wenigen Tagen
zum Kaplan der noch einzigen katho-
liſchen Pfarre in Krefeld ernannt.
Hier wirkte er bis zum Septbr. 1886,
wo er zum Oberpfarrer in Geilen-
kirchen berufen ward und wo er bis
zu ſeinem Tode am 19. Januar 1905
im Amte ſtand.

S:

Gedichte, 1876.
– Bunte Schildereien (Erzählende
Ge.), 1885.

*Schäfer, Karl Leonhard Jo-
hann,

wurde am 13. Mai 1849 zu
Bremsbach im Odenwalde als der
Sohn des dortigen Schmiedemeiſters
geboren. Jn einer herrlichen Natur
und in geſunder Gebirgsluſt aufge-
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Schä
wachſen, entwickelte ſich in Sch. ſchon
frühzeitig Sinn und Neigung für
Poeſie. Er widmete ſich dem Berufe
eines Lehrers, beſuchte von 1866–68
das Seminar zu Friedberg in der
Wetterau, wurde dann als Lehrer in
Hüttenthal angeſtellt, kam 1870 nach
Klein-Karben und Oſtern 1871 nach
Darmſtadt, wo er 1875 an der dor-
tigen höheren Töchterſchule ſeine de-
finitive Beſtallung erhielt. Hier hörte
er jahrelang bei Otto Roquette an
der Techniſchen Hochſchule Vor-
leſungen, die zur Vertiefung ſeiner
Anſchauungen weſentlich beitrugen.
Ein freundſchaftlicher Verkehr ver-
band ihn auch mit Friedrich von Flo-
tow, dem Komponiſten der „Martha“,
der auch viele Lieder von ihm ver-
tonte. Sch. war mit einer Tochter
des Generalſtaatsprokurators Geh.
Juſtizrat Dr. Schalck zu Mainz ver-
mählt, die er leider ſchon 1886 durch
den Tod verlor.

S:

Junge Knoſpen
aus Heimat und Fremde (Ge.), 1874.
Neue Ausg. u. d. T.: Heideroſen
(Ge.), 1881. 3. A. 1891. – Gerſprenz-
tal und die Sage vom Rodenſteiner,
1886. – Zu Böllſtein auf der Höhe
(E.), 1887. – Der Falkner von Ro-
denſtein (Ep. G.), 1890. 3. A. 1906.
– Die Lindelgret (E.), 1893. – Die
Bachprinzeſſin (E.), 1894. – Jm
Hirtenhaus (E.), 1894. – Heimatlos
(E.), 1894. – Der Einſiedler von
Auerbach (E. a. d. Zeit Karls des
Großen), 1897. – Odenwaldgeſchich-
ten, 1. Bd.), 1899 (Jnhalt: Zu Böll-
ſtein auf der Höhe. – Die Lindelgret.
– Heimatlos. – Eine Mordnacht im
Odenwald). – Das Kloſterkind (R. a.
d. Zeit der Kreuzzüge), 1905. – Als
die Droſſel ſang ...! (Ge.), 1906.

*Schäfer, Moritz,

geb. am 23. Juni
1868 zu Wiesbaden, trat nach ab-
ſolviertem Realgymnaſium 1886 in
die Redaktion des „Rheiniſchen Ku-
rier“ ein, der er bis 1888 angehörte,
und wurde dann als Redakteur an
den „Frankfurter Generalanzeiger“

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[132/0136] Schä Schä in Anſpruch genommen war. Er be- ſuchte die Lateinſchule in Dürkheim und die erſte Gymnaſialklaſſe in Zwei- brücken und ſtudierte darauf in Karls- ruhe und Zürich Mathematik und Chemie. Nachdem er dann behufs praktiſcher Ausbildung im Weinbau ein Jahr in Bordeaux geweilt hatte, trat er 1870 zur Unterſtützung ſeines Vaters in deſſen Ökonomiebetrieb ein. Durch ſeine im Frühjahr 1874 erfolgte Verheiratung kam er in den Beſitz der überaus romantiſch am Fuße der Limburg gelegenen „Her- zogmühle“ in Grethen bei Dürkheim, wo er jetzt noch als einſamer und kränkelnder Mann lebt, da er infolge des Todes ſeiner Gattin nach vier- zehnjähriger glücklicher Ehe von einem ſchweren Nervenleiden befallen wurde. Ein wenig Weinbau und der Dienſt der Muſen füllen ſeine Tage aus. S: Bunte Herbſtblätter (Ge.), 1900. – Rebengold u. Weinroſen (Diſtichen zum Preiſe d. deutſchen Weins), 1907. – Von den Hängen der Haardt (Neue Ge.), 1912. Schäfer, Jakob, geb. am 3. Jan. 1838 zu Köln a. Rhein, beſuchte da- ſelbſt das Gymnaſium, bezog 1857 die Akademie in Münſter, 1859 die Univerſität in Bonn, trat 1860 in das Prieſterſeminar zu Köln, wurde am 2. Septbr. 1861 zum Prieſter ge- weiht und ſchon nach wenigen Tagen zum Kaplan der noch einzigen katho- liſchen Pfarre in Krefeld ernannt. Hier wirkte er bis zum Septbr. 1886, wo er zum Oberpfarrer in Geilen- kirchen berufen ward und wo er bis zu ſeinem Tode am 19. Januar 1905 im Amte ſtand. S: Gedichte, 1876. – Bunte Schildereien (Erzählende Ge.), 1885. *Schäfer, Karl Leonhard Jo- hann, wurde am 13. Mai 1849 zu Bremsbach im Odenwalde als der Sohn des dortigen Schmiedemeiſters geboren. Jn einer herrlichen Natur und in geſunder Gebirgsluſt aufge- wachſen, entwickelte ſich in Sch. ſchon frühzeitig Sinn und Neigung für Poeſie. Er widmete ſich dem Berufe eines Lehrers, beſuchte von 1866–68 das Seminar zu Friedberg in der Wetterau, wurde dann als Lehrer in Hüttenthal angeſtellt, kam 1870 nach Klein-Karben und Oſtern 1871 nach Darmſtadt, wo er 1875 an der dor- tigen höheren Töchterſchule ſeine de- finitive Beſtallung erhielt. Hier hörte er jahrelang bei Otto Roquette an der Techniſchen Hochſchule Vor- leſungen, die zur Vertiefung ſeiner Anſchauungen weſentlich beitrugen. Ein freundſchaftlicher Verkehr ver- band ihn auch mit Friedrich von Flo- tow, dem Komponiſten der „Martha“, der auch viele Lieder von ihm ver- tonte. Sch. war mit einer Tochter des Generalſtaatsprokurators Geh. Juſtizrat Dr. Schalck zu Mainz ver- mählt, die er leider ſchon 1886 durch den Tod verlor. S: Junge Knoſpen aus Heimat und Fremde (Ge.), 1874. Neue Ausg. u. d. T.: Heideroſen (Ge.), 1881. 3. A. 1891. – Gerſprenz- tal und die Sage vom Rodenſteiner, 1886. – Zu Böllſtein auf der Höhe (E.), 1887. – Der Falkner von Ro- denſtein (Ep. G.), 1890. 3. A. 1906. – Die Lindelgret (E.), 1893. – Die Bachprinzeſſin (E.), 1894. – Jm Hirtenhaus (E.), 1894. – Heimatlos (E.), 1894. – Der Einſiedler von Auerbach (E. a. d. Zeit Karls des Großen), 1897. – Odenwaldgeſchich- ten, 1. Bd.), 1899 (Jnhalt: Zu Böll- ſtein auf der Höhe. – Die Lindelgret. – Heimatlos. – Eine Mordnacht im Odenwald). – Das Kloſterkind (R. a. d. Zeit der Kreuzzüge), 1905. – Als die Droſſel ſang ...! (Ge.), 1906. *Schäfer, Moritz, geb. am 23. Juni 1868 zu Wiesbaden, trat nach ab- ſolviertem Realgymnaſium 1886 in die Redaktion des „Rheiniſchen Ku- rier“ ein, der er bis 1888 angehörte, und wurde dann als Redakteur an den „Frankfurter Generalanzeiger“ *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 132. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/136>, abgerufen am 28.11.2024.