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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Scha
Schacht, Eduard,

geb. am 15. Aug.
1864 zu Wandsbeck in Holst., wandte
sich mit 20 Jahren der Bühne zu und
bildete sich autodidaktisch bei kleinen
Theatern aus. Später fand er Enga-
gements in Heidelberg, Straßburg,
Reichenberg in Böhmen, am Thalia-
theater in Hamburg, in Posen,
Königsberg und 1891 am königlichen
Theater in Hannover. Als Gast spielte
er auch in Berlin, Wiesbaden, Lübeck
und anderen Städten. Er starb in
Hannover im Novbr. 1893.

S:

Ge-
fährliche Mädchen (Lsp.), 1888. - Die
Tante auf Reisen (Lsp.), 1890. - Die
Grafenkrone (Lsp.), 1891. - Jn
Todesangst (Schw.), 1892. - Einge-
schneit (Lsp.), 1893. - Weiße Sklaven
(Schsp.), 1893.

Schacht, Johann August Heinrich,


geboren zu Hamburg am 23. Juni
1817 als der Sohn eines Schmiedes,
erlernte das Handwerk seines Vaters
und etablierte sich 1839 als Meister.
Seit 1853 war er Kolporteur und
Gelegenheitsdichter u. starb zu Ham-
burg am 13. Juli 1863.

S:

Bilder
aus Hamburgs Volksleben, 1855. -
Fabeln für das Fibeltheater, 1855. -
Die kleinen Höfe mit ihren Gebrechen
(in plattdeutschen Reimen), 1856. -
Friedrich Schillers Leben in platt-
deutschen Versen, 1859. - De Ham-
borger Uutroop (G.), 1859. - Ham-
burger Polterabendgedichte, (Orig.-
Ge. u. Scherze), 1861. 5. A. 1892. -
Seemanns Liedertafel (Ge.), 2. A.
1862. - Plattdeutsche Gedichte zum
Vortrag, 1874.

Schack, Adolf Friedrich Graf von,


wurde am 2. August 1815 zu Schwe-
rin in Mecklenburg geboren, verlebte
seine erste Kindheit auf dem Ritter-
gute seines Vaters, kam aber durch
dessen Ernennung zum Bundestags-
gesandten frühe nach Frankfurt am
Main. Nachdem er hier das Gym-
nasium besucht, studierte er von 1834
bis 1838 in Bonn, Heidelberg und
Berlin die Rechte, beschäftigte sich
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Scha
aber daneben eifrig mit den orien-
talischen Sprachen und den verschie-
denen europäischen Literaturen. Jm
Jahre 1838 trat er in preuß. Staats-
dienste und arbeitete zunächst beim
Kammergerichte in Berlin; seine an-
gegriffene Gesundheit veranlaßte ihn
jedoch bald, einen längeren Urlaub
zu nehmen, den er zu einer großen
Reise durch Jtalien, Sizilien, Ägyp-
ten, Syrien, die Türkei u. Griechen-
land benutzte. Jn den Jahren 1839
und 1840 hielt er sich in Spanien auf
u. besuchte die dortigen Bibliotheken
behufs der von ihm projektierten um-
fassenden "Geschichte der dramatisch.
Kunst und Literatur in Spanien".
Nach Deutschland zurückgekehrt, trat
er als Kammerherr und Legationsrat
in die Dienste des Großherzogs von
Mecklenburg und begleitete denselben
auf seinen Reisen nach Jtalien und
dem Orient. Nachdem er dann einige
Zeit als Attache bei der Bundestags-
gesandtschaft in Frankfurt fungiert
hatte, bereiste er 1849 von neuem
Jtalien, Griechenland, Syrien und
Palästina und lebte dann in Berlin,
zuerst als mecklenburgischer Bevoll-
mächtigter bei dem Kollegium der
Union, dann als Geschäftsträger.
Der Tod seines Vaters war Anlaß,
daß er 1852 als Geh. Legationsrat
seine Entlassung aus dem Staats-
dienste nahm und sich auf seine Güter
in Mecklenburg zurückzog. Die Jahre
1852 und 1854 verlebte er wieder in
Spanien, vorzugsweise mit For-
schungen über die Kultur der spani-
schen Araber beschäftigt. Jnfolge
einer Einladung des Königs Maxi-
milian von Bayern begab er sich hier-
auf (1855) nach München, wo er seit-
dem, durch das dortige literarische
und künstlerische Leben gefesselt, als
reicher Privatmann und hochgeschätz-
ter Kunstmäcen seinen dauernden
Aufenthalt nahm, und wo seine Ge-
mäldegallerie lebender Meister einen
der reizendsten Anziehungspunkte

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Scha
Schacht, Eduard,

geb. am 15. Aug.
1864 zu Wandsbeck in Holſt., wandte
ſich mit 20 Jahren der Bühne zu und
bildete ſich autodidaktiſch bei kleinen
Theatern aus. Später fand er Enga-
gements in Heidelberg, Straßburg,
Reichenberg in Böhmen, am Thalia-
theater in Hamburg, in Poſen,
Königsberg und 1891 am königlichen
Theater in Hannover. Als Gaſt ſpielte
er auch in Berlin, Wiesbaden, Lübeck
und anderen Städten. Er ſtarb in
Hannover im Novbr. 1893.

S:

Ge-
fährliche Mädchen (Lſp.), 1888. – Die
Tante auf Reiſen (Lſp.), 1890. – Die
Grafenkrone (Lſp.), 1891. – Jn
Todesangſt (Schw.), 1892. – Einge-
ſchneit (Lſp.), 1893. – Weiße Sklaven
(Schſp.), 1893.

Schacht, Johann Auguſt Heinrich,


geboren zu Hamburg am 23. Juni
1817 als der Sohn eines Schmiedes,
erlernte das Handwerk ſeines Vaters
und etablierte ſich 1839 als Meiſter.
Seit 1853 war er Kolporteur und
Gelegenheitsdichter u. ſtarb zu Ham-
burg am 13. Juli 1863.

S:

Bilder
aus Hamburgs Volksleben, 1855. –
Fabeln für das Fibeltheater, 1855. –
Die kleinen Höfe mit ihren Gebrechen
(in plattdeutſchen Reimen), 1856. –
Friedrich Schillers Leben in platt-
deutſchen Verſen, 1859. – De Ham-
borger Uutroop (G.), 1859. – Ham-
burger Polterabendgedichte, (Orig.-
Ge. u. Scherze), 1861. 5. A. 1892. –
Seemanns Liedertafel (Ge.), 2. A.
1862. – Plattdeutſche Gedichte zum
Vortrag, 1874.

Schack, Adolf Friedrich Graf von,


wurde am 2. Auguſt 1815 zu Schwe-
rin in Mecklenburg geboren, verlebte
ſeine erſte Kindheit auf dem Ritter-
gute ſeines Vaters, kam aber durch
deſſen Ernennung zum Bundestags-
geſandten frühe nach Frankfurt am
Main. Nachdem er hier das Gym-
naſium beſucht, ſtudierte er von 1834
bis 1838 in Bonn, Heidelberg und
Berlin die Rechte, beſchäftigte ſich
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aber daneben eifrig mit den orien-
taliſchen Sprachen und den verſchie-
denen europäiſchen Literaturen. Jm
Jahre 1838 trat er in preuß. Staats-
dienſte und arbeitete zunächſt beim
Kammergerichte in Berlin; ſeine an-
gegriffene Geſundheit veranlaßte ihn
jedoch bald, einen längeren Urlaub
zu nehmen, den er zu einer großen
Reiſe durch Jtalien, Sizilien, Ägyp-
ten, Syrien, die Türkei u. Griechen-
land benutzte. Jn den Jahren 1839
und 1840 hielt er ſich in Spanien auf
u. beſuchte die dortigen Bibliotheken
behufs der von ihm projektierten um-
faſſenden „Geſchichte der dramatiſch.
Kunſt und Literatur in Spanien“.
Nach Deutſchland zurückgekehrt, trat
er als Kammerherr und Legationsrat
in die Dienſte des Großherzogs von
Mecklenburg und begleitete denſelben
auf ſeinen Reiſen nach Jtalien und
dem Orient. Nachdem er dann einige
Zeit als Attaché bei der Bundestags-
geſandtſchaft in Frankfurt fungiert
hatte, bereiſte er 1849 von neuem
Jtalien, Griechenland, Syrien und
Paläſtina und lebte dann in Berlin,
zuerſt als mecklenburgiſcher Bevoll-
mächtigter bei dem Kollegium der
Union, dann als Geſchäftsträger.
Der Tod ſeines Vaters war Anlaß,
daß er 1852 als Geh. Legationsrat
ſeine Entlaſſung aus dem Staats-
dienſte nahm und ſich auf ſeine Güter
in Mecklenburg zurückzog. Die Jahre
1852 und 1854 verlebte er wieder in
Spanien, vorzugsweiſe mit For-
ſchungen über die Kultur der ſpani-
ſchen Araber beſchäftigt. Jnfolge
einer Einladung des Königs Maxi-
milian von Bayern begab er ſich hier-
auf (1855) nach München, wo er ſeit-
dem, durch das dortige literariſche
und künſtleriſche Leben gefeſſelt, als
reicher Privatmann und hochgeſchätz-
ter Kunſtmäcen ſeinen dauernden
Aufenthalt nahm, und wo ſeine Ge-
mäldegallerie lebender Meiſter einen
der reizendſten Anziehungspunkte

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[126/0130] Scha Scha Schacht, Eduard, geb. am 15. Aug. 1864 zu Wandsbeck in Holſt., wandte ſich mit 20 Jahren der Bühne zu und bildete ſich autodidaktiſch bei kleinen Theatern aus. Später fand er Enga- gements in Heidelberg, Straßburg, Reichenberg in Böhmen, am Thalia- theater in Hamburg, in Poſen, Königsberg und 1891 am königlichen Theater in Hannover. Als Gaſt ſpielte er auch in Berlin, Wiesbaden, Lübeck und anderen Städten. Er ſtarb in Hannover im Novbr. 1893. S: Ge- fährliche Mädchen (Lſp.), 1888. – Die Tante auf Reiſen (Lſp.), 1890. – Die Grafenkrone (Lſp.), 1891. – Jn Todesangſt (Schw.), 1892. – Einge- ſchneit (Lſp.), 1893. – Weiße Sklaven (Schſp.), 1893. Schacht, Johann Auguſt Heinrich, geboren zu Hamburg am 23. Juni 1817 als der Sohn eines Schmiedes, erlernte das Handwerk ſeines Vaters und etablierte ſich 1839 als Meiſter. Seit 1853 war er Kolporteur und Gelegenheitsdichter u. ſtarb zu Ham- burg am 13. Juli 1863. S: Bilder aus Hamburgs Volksleben, 1855. – Fabeln für das Fibeltheater, 1855. – Die kleinen Höfe mit ihren Gebrechen (in plattdeutſchen Reimen), 1856. – Friedrich Schillers Leben in platt- deutſchen Verſen, 1859. – De Ham- borger Uutroop (G.), 1859. – Ham- burger Polterabendgedichte, (Orig.- Ge. u. Scherze), 1861. 5. A. 1892. – Seemanns Liedertafel (Ge.), 2. A. 1862. – Plattdeutſche Gedichte zum Vortrag, 1874. Schack, Adolf Friedrich Graf von, wurde am 2. Auguſt 1815 zu Schwe- rin in Mecklenburg geboren, verlebte ſeine erſte Kindheit auf dem Ritter- gute ſeines Vaters, kam aber durch deſſen Ernennung zum Bundestags- geſandten frühe nach Frankfurt am Main. Nachdem er hier das Gym- naſium beſucht, ſtudierte er von 1834 bis 1838 in Bonn, Heidelberg und Berlin die Rechte, beſchäftigte ſich aber daneben eifrig mit den orien- taliſchen Sprachen und den verſchie- denen europäiſchen Literaturen. Jm Jahre 1838 trat er in preuß. Staats- dienſte und arbeitete zunächſt beim Kammergerichte in Berlin; ſeine an- gegriffene Geſundheit veranlaßte ihn jedoch bald, einen längeren Urlaub zu nehmen, den er zu einer großen Reiſe durch Jtalien, Sizilien, Ägyp- ten, Syrien, die Türkei u. Griechen- land benutzte. Jn den Jahren 1839 und 1840 hielt er ſich in Spanien auf u. beſuchte die dortigen Bibliotheken behufs der von ihm projektierten um- faſſenden „Geſchichte der dramatiſch. Kunſt und Literatur in Spanien“. Nach Deutſchland zurückgekehrt, trat er als Kammerherr und Legationsrat in die Dienſte des Großherzogs von Mecklenburg und begleitete denſelben auf ſeinen Reiſen nach Jtalien und dem Orient. Nachdem er dann einige Zeit als Attaché bei der Bundestags- geſandtſchaft in Frankfurt fungiert hatte, bereiſte er 1849 von neuem Jtalien, Griechenland, Syrien und Paläſtina und lebte dann in Berlin, zuerſt als mecklenburgiſcher Bevoll- mächtigter bei dem Kollegium der Union, dann als Geſchäftsträger. Der Tod ſeines Vaters war Anlaß, daß er 1852 als Geh. Legationsrat ſeine Entlaſſung aus dem Staats- dienſte nahm und ſich auf ſeine Güter in Mecklenburg zurückzog. Die Jahre 1852 und 1854 verlebte er wieder in Spanien, vorzugsweiſe mit For- ſchungen über die Kultur der ſpani- ſchen Araber beſchäftigt. Jnfolge einer Einladung des Königs Maxi- milian von Bayern begab er ſich hier- auf (1855) nach München, wo er ſeit- dem, durch das dortige literariſche und künſtleriſche Leben gefeſſelt, als reicher Privatmann und hochgeſchätz- ter Kunſtmäcen ſeinen dauernden Aufenthalt nahm, und wo ſeine Ge- mäldegallerie lebender Meiſter einen der reizendſten Anziehungspunkte *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 126. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/130>, abgerufen am 25.11.2024.