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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Hofstelle einnimmt. Jn Wien wurde
ihm Karl als zweiter Sohn am 17.
April 1876 geboren. Da dieser die
Mutter sehr frühe verlor, so kam er
zur Erziehung in ein Pensionat und
später zur Fortsetzung seiner Gym-
nasialbildung in das Haus eines
Landgerichtsrats in einem südmäh-
rischen Städtchen. Nachdem er dann
seine Studien der Rechts- u. Kame-
ralwissenschaft beendet hatte, trat er
als Praktikant in das österreichische
Finanzministerium ein, vertauschte
aber, da ihn seine Neigung zu lite-
rarischer Betätigung drängte, sehr
bald den nüchternen Staatsdienst mit
der Schriftstellerei und ging zu An-
fang d. J. 1901 nach München, wo
er seitdem als Theater- und Kunst-
referent für auswärtige Blätter tätig
ist u. seit 1905 als Feuilletonredak-
teur dem Verbande der "Münchener
Tageszeitung" angehört.

S:

Bezirks-
hauptmann von Lerchberg (R.), 1903.
- Phäaken (R.), 1907. - "Otterbräu"
(Münchener R.), 1908. - Heimatgift
(R.), 1909. - Prater (R.), 1909. -
Gipfelstürmer (R.), 1910. - Ballast
(R.), 1. und 2. A. 1910. - Die Künst-
lerkolonie (R.), 1. u. 2. A. 1911.

*Scävola, C. M.,

geb. am 3. April
1859 in Berlin, sollte sich nach Ab-
solvierung des Gymnasiums dem
Baufach widmen, wandte sich aber
bald dem Berufe eines Schriftstellers
zu und ist als solcher bisher den Jn-
teressen der Sozialdemokratie dienst-
bar gewesen. Er lebt in Berlin.

S:


Zwölf Jahre in der Verbannung,
oder: Des Ausgewiesenen Heimkehr
(Ep.-dram. D.), 1893. - Rote Wolken,
rote Wipfel und andere rote Lieder,
1893. - Nasse Augen, blasse Lippen
und andere rote Lieder, 1893. - Die
französische Revolution (Ep.-dram.
D.), 1893. - Die Spar-Agnes von
Eugen Richter (Ep.-dram. Dn.),
1893. - Die erste Reichstagssitzung
im Zukunftsstaat nach Richter (Kom.),
1893. - Der Schneiderstreik oder:
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Scha
Durchlaucht als August (Kom.), 1894.
- Die Lebenden an die Toten (G.),
1894. - Völkerfrühling - Welten-
mai! (D.), 1894. - Rote Waldfest-
lieder (Hum.-satir. Couplets), 1894.
- Rote Bierboykottlieder, 1894. -
Der entlarvte Spitzel (Kom.), 1895.

*Schaab, Anna,

geb. am 4. Dezbr.
1867 in Hochhausen am Neckar (Ba-
den) als älteste Tochter des evangel.
Pfarrers Gustav Sch., verlebte dort
und in Kälbertshausen, Schatthausen
und Mauer, an welchen Orten ihr
Vater später als Geistlicher tätig
war, ihre Kindheit. Nach Abschluß
ihres Privatunterrichts besuchte sie
1881-83 die zwei oberen Klassen eines
Jnstituts in Heidelberg u. kam dann
noch auf anderthalb Jahre in eine
Genfer Pension, um die französische
Sprache beherrschen zu lernen. Sie
kehrte dann ins Elternhaus zu-
rück und half ihrem Vater bei dem
Unterricht seiner zahlreichen Pensio-
näre aus England, Amerika u. Frank-
reich. Jn den Jahren 1891 u. 1892
verwaltete sie eine Stelle als Er-
zieherin in einem adligen Hause in
Hamburg u. in Magdeburg. Da ihr
dieselbe aber auf die Dauer nicht zu-
sagte, entschloß sie sich, ihre Lehre-
rinnenprüfung zu machen und in den
Staatsdienst zu treten. Sie besuchte
deshalb 1895-98 das Seminar "Prin-
zessin-Wilhelm-Stift" in Karlsruhe,
erledigte ihre beiden Prüfungen und
fand 1898 Stellung als Lehrerin an
der Jdiotenanstalt in Mosbach, wo
sie bis 1900 blieb. Seitdem wirkt sie
als Lehrerin in Bretten (Baden).

S:


Pontius Pilatus (Hist. E.), 1892.
- Heimgefunden (5 En.), 1905. -
Schlichte Menschen (5 En.), 1907. -
Die Sonne kommt (En.), 1908. - Jm
Amt (R.), 1909. - Durch Stillesein
und Hoffen (En.), 1910.

*Schabelsky, Elsa von,

geb. am
18. April 1860 zu Stupky in Ruß-
land, erhielt ihre Erziehung u. Bil-
dung im Frauengymnasium zu Mos-

*


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Scä
Hofſtelle einnimmt. Jn Wien wurde
ihm Karl als zweiter Sohn am 17.
April 1876 geboren. Da dieſer die
Mutter ſehr frühe verlor, ſo kam er
zur Erziehung in ein Penſionat und
ſpäter zur Fortſetzung ſeiner Gym-
naſialbildung in das Haus eines
Landgerichtsrats in einem ſüdmäh-
riſchen Städtchen. Nachdem er dann
ſeine Studien der Rechts- u. Kame-
ralwiſſenſchaft beendet hatte, trat er
als Praktikant in das öſterreichiſche
Finanzminiſterium ein, vertauſchte
aber, da ihn ſeine Neigung zu lite-
rariſcher Betätigung drängte, ſehr
bald den nüchternen Staatsdienſt mit
der Schriftſtellerei und ging zu An-
fang d. J. 1901 nach München, wo
er ſeitdem als Theater- und Kunſt-
referent für auswärtige Blätter tätig
iſt u. ſeit 1905 als Feuilletonredak-
teur dem Verbande der „Münchener
Tageszeitung“ angehört.

S:

Bezirks-
hauptmann von Lerchberg (R.), 1903.
– Phäaken (R.), 1907. – „Otterbräu“
(Münchener R.), 1908. – Heimatgift
(R.), 1909. – Prater (R.), 1909. –
Gipfelſtürmer (R.), 1910. – Ballaſt
(R.), 1. und 2. A. 1910. – Die Künſt-
lerkolonie (R.), 1. u. 2. A. 1911.

*Scävola, C. M.,

geb. am 3. April
1859 in Berlin, ſollte ſich nach Ab-
ſolvierung des Gymnaſiums dem
Baufach widmen, wandte ſich aber
bald dem Berufe eines Schriftſtellers
zu und iſt als ſolcher bisher den Jn-
tereſſen der Sozialdemokratie dienſt-
bar geweſen. Er lebt in Berlin.

S:


Zwölf Jahre in der Verbannung,
oder: Des Ausgewieſenen Heimkehr
(Ep.-dram. D.), 1893. – Rote Wolken,
rote Wipfel und andere rote Lieder,
1893. – Naſſe Augen, blaſſe Lippen
und andere rote Lieder, 1893. – Die
franzöſiſche Revolution (Ep.-dram.
D.), 1893. – Die Spar-Agnes von
Eugen Richter (Ep.-dram. Dn.),
1893. – Die erſte Reichstagsſitzung
im Zukunftsſtaat nach Richter (Kom.),
1893. – Der Schneiderſtreik oder:
[Spaltenumbruch]

Scha
Durchlaucht als Auguſt (Kom.), 1894.
– Die Lebenden an die Toten (G.),
1894. – Völkerfrühling – Welten-
mai! (D.), 1894. – Rote Waldfeſt-
lieder (Hum.-ſatir. Couplets), 1894.
– Rote Bierboykottlieder, 1894. –
Der entlarvte Spitzel (Kom.), 1895.

*Schaab, Anna,

geb. am 4. Dezbr.
1867 in Hochhauſen am Neckar (Ba-
den) als älteſte Tochter des evangel.
Pfarrers Guſtav Sch., verlebte dort
und in Kälbertshauſen, Schatthauſen
und Mauer, an welchen Orten ihr
Vater ſpäter als Geiſtlicher tätig
war, ihre Kindheit. Nach Abſchluß
ihres Privatunterrichts beſuchte ſie
1881–83 die zwei oberen Klaſſen eines
Jnſtituts in Heidelberg u. kam dann
noch auf anderthalb Jahre in eine
Genfer Penſion, um die franzöſiſche
Sprache beherrſchen zu lernen. Sie
kehrte dann ins Elternhaus zu-
rück und half ihrem Vater bei dem
Unterricht ſeiner zahlreichen Penſio-
näre aus England, Amerika u. Frank-
reich. Jn den Jahren 1891 u. 1892
verwaltete ſie eine Stelle als Er-
zieherin in einem adligen Hauſe in
Hamburg u. in Magdeburg. Da ihr
dieſelbe aber auf die Dauer nicht zu-
ſagte, entſchloß ſie ſich, ihre Lehre-
rinnenprüfung zu machen und in den
Staatsdienſt zu treten. Sie beſuchte
deshalb 1895–98 das Seminar „Prin-
zeſſin-Wilhelm-Stift“ in Karlsruhe,
erledigte ihre beiden Prüfungen und
fand 1898 Stellung als Lehrerin an
der Jdiotenanſtalt in Mosbach, wo
ſie bis 1900 blieb. Seitdem wirkt ſie
als Lehrerin in Bretten (Baden).

S:


Pontius Pilatus (Hiſt. E.), 1892.
– Heimgefunden (5 En.), 1905. –
Schlichte Menſchen (5 En.), 1907. –
Die Sonne kommt (En.), 1908. – Jm
Amt (R.), 1909. – Durch Stilleſein
und Hoffen (En.), 1910.

*Schabelsky, Elſa von,

geb. am
18. April 1860 zu Stupky in Ruß-
land, erhielt ihre Erziehung u. Bil-
dung im Frauengymnaſium zu Mos-

*
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[124/0128] Scä Scha Hofſtelle einnimmt. Jn Wien wurde ihm Karl als zweiter Sohn am 17. April 1876 geboren. Da dieſer die Mutter ſehr frühe verlor, ſo kam er zur Erziehung in ein Penſionat und ſpäter zur Fortſetzung ſeiner Gym- naſialbildung in das Haus eines Landgerichtsrats in einem ſüdmäh- riſchen Städtchen. Nachdem er dann ſeine Studien der Rechts- u. Kame- ralwiſſenſchaft beendet hatte, trat er als Praktikant in das öſterreichiſche Finanzminiſterium ein, vertauſchte aber, da ihn ſeine Neigung zu lite- rariſcher Betätigung drängte, ſehr bald den nüchternen Staatsdienſt mit der Schriftſtellerei und ging zu An- fang d. J. 1901 nach München, wo er ſeitdem als Theater- und Kunſt- referent für auswärtige Blätter tätig iſt u. ſeit 1905 als Feuilletonredak- teur dem Verbande der „Münchener Tageszeitung“ angehört. S: Bezirks- hauptmann von Lerchberg (R.), 1903. – Phäaken (R.), 1907. – „Otterbräu“ (Münchener R.), 1908. – Heimatgift (R.), 1909. – Prater (R.), 1909. – Gipfelſtürmer (R.), 1910. – Ballaſt (R.), 1. und 2. A. 1910. – Die Künſt- lerkolonie (R.), 1. u. 2. A. 1911. *Scävola, C. M., geb. am 3. April 1859 in Berlin, ſollte ſich nach Ab- ſolvierung des Gymnaſiums dem Baufach widmen, wandte ſich aber bald dem Berufe eines Schriftſtellers zu und iſt als ſolcher bisher den Jn- tereſſen der Sozialdemokratie dienſt- bar geweſen. Er lebt in Berlin. S: Zwölf Jahre in der Verbannung, oder: Des Ausgewieſenen Heimkehr (Ep.-dram. D.), 1893. – Rote Wolken, rote Wipfel und andere rote Lieder, 1893. – Naſſe Augen, blaſſe Lippen und andere rote Lieder, 1893. – Die franzöſiſche Revolution (Ep.-dram. D.), 1893. – Die Spar-Agnes von Eugen Richter (Ep.-dram. Dn.), 1893. – Die erſte Reichstagsſitzung im Zukunftsſtaat nach Richter (Kom.), 1893. – Der Schneiderſtreik oder: Durchlaucht als Auguſt (Kom.), 1894. – Die Lebenden an die Toten (G.), 1894. – Völkerfrühling – Welten- mai! (D.), 1894. – Rote Waldfeſt- lieder (Hum.-ſatir. Couplets), 1894. – Rote Bierboykottlieder, 1894. – Der entlarvte Spitzel (Kom.), 1895. *Schaab, Anna, geb. am 4. Dezbr. 1867 in Hochhauſen am Neckar (Ba- den) als älteſte Tochter des evangel. Pfarrers Guſtav Sch., verlebte dort und in Kälbertshauſen, Schatthauſen und Mauer, an welchen Orten ihr Vater ſpäter als Geiſtlicher tätig war, ihre Kindheit. Nach Abſchluß ihres Privatunterrichts beſuchte ſie 1881–83 die zwei oberen Klaſſen eines Jnſtituts in Heidelberg u. kam dann noch auf anderthalb Jahre in eine Genfer Penſion, um die franzöſiſche Sprache beherrſchen zu lernen. Sie kehrte dann ins Elternhaus zu- rück und half ihrem Vater bei dem Unterricht ſeiner zahlreichen Penſio- näre aus England, Amerika u. Frank- reich. Jn den Jahren 1891 u. 1892 verwaltete ſie eine Stelle als Er- zieherin in einem adligen Hauſe in Hamburg u. in Magdeburg. Da ihr dieſelbe aber auf die Dauer nicht zu- ſagte, entſchloß ſie ſich, ihre Lehre- rinnenprüfung zu machen und in den Staatsdienſt zu treten. Sie beſuchte deshalb 1895–98 das Seminar „Prin- zeſſin-Wilhelm-Stift“ in Karlsruhe, erledigte ihre beiden Prüfungen und fand 1898 Stellung als Lehrerin an der Jdiotenanſtalt in Mosbach, wo ſie bis 1900 blieb. Seitdem wirkt ſie als Lehrerin in Bretten (Baden). S: Pontius Pilatus (Hiſt. E.), 1892. – Heimgefunden (5 En.), 1905. – Schlichte Menſchen (5 En.), 1907. – Die Sonne kommt (En.), 1908. – Jm Amt (R.), 1909. – Durch Stilleſein und Hoffen (En.), 1910. *Schabelsky, Elſa von, geb. am 18. April 1860 zu Stupky in Ruß- land, erhielt ihre Erziehung u. Bil- dung im Frauengymnaſium zu Mos- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 124. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/128>, abgerufen am 25.11.2024.