Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Rit das Elternhaus durch den Rauch-fang übers Dach, schwamm über die Moldau u. rettete so seine Freiheit. Jn Amerika, wohin er sich wandte, machte er sich als Schriftsteller und Theaterkritiker der Ottendorferschen Neuyorker Staatszeitung bekannt. Er starb am 17. Juli 1885 während einer Fahrt von Amerika nach Eu- ropa auf dem Dampfer "Neckar". S:
Rittland, Klaus, Pseudon. für Rittlingen, Leo, Pseud. für Leo Rittner, Rudolf, geb. am 30. Juni S: Wiederfinden *Rittweger, Betty, geboren am Rit Elternhause, das außer den Kinderneine lange Reihe von Jahren auch Pensionäre beherbergte, eine fröh- liche und glückliche Kindheit und Jugend und hat bis heute ihre Vater- stadt auch dauernd nie verlassen. Sie besuchte bis zu ihrer Konfirmation eine höhere Privattöchterschule und erhielt dann von ihrem Vater, einem Lehrer von Gottes Gnaden, weiteren Unterricht im Deutschen, in Geschichte u. Literatur, ihren Lieblingsfächern. Nebenher ging der Unterricht in den neueren Sprachen und in der Musik, während die Mutter Unterweisung in der Führung des Haushalts er- teilte. Der erste große Schmerz er- griff sie, als ihr der Tod ihren Gelieb- ten nach zweijährigem Brautstand von der Seite riß (1881); doch gab eine rege, nützliche Tätigkeit ihr die Liebe zum Leben wieder. Diese Tä- tigkeit erstreckte sich seit Anfang der neunziger Jahre auf die Schriftstel- lerei und erhielt nachhaltige An- regung und Ermutigung, als gleich ihre erste Novelle von der "Allge- meinen Modenzeitung" in Leipzig der Veröffentlichung für wert gehalten wurde. Betty R. bewohnt noch jetzt mit ihrer Mutter ein vom Vater selbst geschaffenes Heim in Hildburghausen. S: Aus der Kleinstadt (Sk.), 1902. - Rittweger, Franz, entstammt *
Rit das Elternhaus durch den Rauch-fang übers Dach, ſchwamm über die Moldau u. rettete ſo ſeine Freiheit. Jn Amerika, wohin er ſich wandte, machte er ſich als Schriftſteller und Theaterkritiker der Ottendorferſchen Neuyorker Staatszeitung bekannt. Er ſtarb am 17. Juli 1885 während einer Fahrt von Amerika nach Eu- ropa auf dem Dampfer „Neckar“. S:
Rittland, Klaus, Pſeudon. für Rittlingen, Leo, Pſeud. für Leo Rittner, Rudolf, geb. am 30. Juni S: Wiederfinden *Rittweger, Betty, geboren am Rit Elternhauſe, das außer den Kinderneine lange Reihe von Jahren auch Penſionäre beherbergte, eine fröh- liche und glückliche Kindheit und Jugend und hat bis heute ihre Vater- ſtadt auch dauernd nie verlaſſen. Sie beſuchte bis zu ihrer Konfirmation eine höhere Privattöchterſchule und erhielt dann von ihrem Vater, einem Lehrer von Gottes Gnaden, weiteren Unterricht im Deutſchen, in Geſchichte u. Literatur, ihren Lieblingsfächern. Nebenher ging der Unterricht in den neueren Sprachen und in der Muſik, während die Mutter Unterweiſung in der Führung des Haushalts er- teilte. Der erſte große Schmerz er- griff ſie, als ihr der Tod ihren Gelieb- ten nach zweijährigem Brautſtand von der Seite riß (1881); doch gab eine rege, nützliche Tätigkeit ihr die Liebe zum Leben wieder. Dieſe Tä- tigkeit erſtreckte ſich ſeit Anfang der neunziger Jahre auf die Schriftſtel- lerei und erhielt nachhaltige An- regung und Ermutigung, als gleich ihre erſte Novelle von der „Allge- meinen Modenzeitung“ in Leipzig der Veröffentlichung für wert gehalten wurde. Betty R. bewohnt noch jetzt mit ihrer Mutter ein vom Vater ſelbſt geſchaffenes Heim in Hildburghauſen. S: Aus der Kleinſtadt (Sk.), 1902. – Rittweger, Franz, entſtammt *
<TEI> <text> <body> <div type="index" n="1"> <p><pb facs="#f0012" n="8"/><lb/><cb/><lb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Rit</hi></fw><lb/> das Elternhaus durch den Rauch-<lb/> fang übers Dach, ſchwamm über die<lb/> Moldau u. rettete ſo ſeine Freiheit.<lb/> Jn Amerika, wohin er ſich wandte,<lb/> machte er ſich als Schriftſteller und<lb/> Theaterkritiker der Ottendorferſchen<lb/> Neuyorker Staatszeitung bekannt.<lb/> Er ſtarb am 17. Juli 1885 während<lb/> einer Fahrt von Amerika nach Eu-<lb/> ropa auf dem Dampfer „Neckar“. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p><lb/> Federzeichnungen aus dem amerika-<lb/> niſchen Städteleben, 2. A. 1885.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName><hi rendition="#b">Rittland,</hi> Klaus,</persName> </head> <p> Pſeudon. für<lb/><hi rendition="#g">Eliſabeth Heinroth;</hi> ſ. d.!</p><lb/> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName><hi rendition="#b">Rittlingen,</hi> Leo,</persName> </head> <p> Pſeud. für Leo<lb/> Felicie <hi rendition="#g">Gibara;</hi> ſ. d.!</p><lb/> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName><hi rendition="#b">Rittner,</hi> Rudolf,</persName> </head> <p> geb. am 30. Juni<lb/> 1869 in Weißbach (Öſterr. Schleſien)<lb/> als Sohn eines Gutsbeſitzers, be-<lb/> ſuchte ſeit 1881 das Konſervatorium<lb/> in Wien, wo er ſechs Jahre hindurch<lb/> im Violin-, Klavier-, Oboeſpiel,<lb/> in der Harmonielehre, im Kontra-<lb/> punkt und in der Kompoſition ſich<lb/> auszubilden ſuchte, und trat zu An-<lb/> fang d. J. 1887 ohne alle Veranlaſ-<lb/> ſung in die Schauſpielſchule desſelben<lb/> Jnſtituts über, wo er ſich bei Emil<lb/> Bürde, Karl von Bukowics, Arns-<lb/> burg und Kraſtel für den Beruf<lb/> eines Schauſpielers entſprechend<lb/> vorbereitete. Sein erſtes Engage-<lb/> ment fand er 1888 am Reſidenzthea-<lb/> ter in Hannover, ſpielte dann 1889<lb/> in Olmütz und Karlsbad, 1890 in<lb/> Preßburg, Temesvar und Köln und<lb/> kam 1891 nach Berlin, wo er zuerſt<lb/> am Reſidenztheater und ſeit 1894 am<lb/> Deutſchen Theater wirkte. Seit 1904<lb/> gehörte er dem Leſſingtheater an, zog<lb/> ſich aber im April 1907 gänzlich von<lb/> der Bühne auf ſein Gut Weißbach in<lb/> Schleſien zurück. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p>Wiederfinden<lb/> (Schſp.), 1901. – Narrenglanz (Spiel-<lb/> mannsdrama), 1906.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName>*<hi rendition="#b">Rittweger,</hi> Betty,</persName> </head> <p> geboren am<lb/> 2. März 1856 in Hildburghauſen als<lb/> die Tochter eines damaligen Gymna-<lb/> ſiallehrers, ſpäteren (1901 †) Gym-<lb/> anſialdirektors, verlebte in ihrem<lb/><cb/><lb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Rit</hi></fw><lb/> Elternhauſe, das außer den Kindern<lb/> eine lange Reihe von Jahren auch<lb/> Penſionäre beherbergte, eine fröh-<lb/> liche und glückliche Kindheit und<lb/> Jugend und hat bis heute ihre Vater-<lb/> ſtadt auch dauernd nie verlaſſen. Sie<lb/> beſuchte bis zu ihrer Konfirmation<lb/> eine höhere Privattöchterſchule und<lb/> erhielt dann von ihrem Vater, einem<lb/> Lehrer von Gottes Gnaden, weiteren<lb/> Unterricht im Deutſchen, in Geſchichte<lb/> u. Literatur, ihren Lieblingsfächern.<lb/> Nebenher ging der Unterricht in den<lb/> neueren Sprachen und in der Muſik,<lb/> während die Mutter Unterweiſung<lb/> in der Führung des Haushalts er-<lb/> teilte. Der erſte große Schmerz er-<lb/> griff ſie, als ihr der Tod ihren Gelieb-<lb/> ten nach zweijährigem Brautſtand<lb/> von der Seite riß (1881); doch gab<lb/> eine rege, nützliche Tätigkeit ihr die<lb/> Liebe zum Leben wieder. Dieſe Tä-<lb/> tigkeit erſtreckte ſich ſeit Anfang der<lb/> neunziger Jahre auf die Schriftſtel-<lb/> lerei und erhielt nachhaltige An-<lb/> regung und Ermutigung, als gleich<lb/> ihre erſte Novelle von der „Allge-<lb/> meinen Modenzeitung“ in Leipzig der<lb/> Veröffentlichung für wert gehalten<lb/> wurde. Betty R. bewohnt noch jetzt<lb/> mit ihrer Mutter ein vom Vater ſelbſt<lb/> geſchaffenes Heim in Hildburghauſen.<lb/></p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p>Aus der Kleinſtadt (Sk.), 1902. –<lb/> ’s Oberſtüble und andere Erzählun-<lb/> gen und Skizzen, 1903.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName><hi rendition="#b">Rittweger,</hi> Franz,</persName> </head> <p> entſtammt<lb/> einer alten Familie in Frankfurt am<lb/> Main und wurde daſelbſt am 21.<lb/> März 1828 geboren. Mitten aus ſei-<lb/> nen Studien heraus, die beſonders<lb/> der Geſchichte und Literatur zuge-<lb/> wandt waren, nahm er 1848 als<lb/> Freiſchärler im von der Tann’ſchen<lb/> Freikorps an deſſen Zuge durch<lb/> Schleswig bis Jütland teil u. wid-<lb/> mete ſich nach ſeiner Heimkehr der<lb/> Schriftſtellerei und Journaliſtik. Jm<lb/> Jahre 1850 ging er nach England<lb/> u. 1851 nach den Vereinigten Staa-<lb/> ten von Nordamerika, wo er drei<lb/> <fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [8/0012]
Rit
Rit
das Elternhaus durch den Rauch-
fang übers Dach, ſchwamm über die
Moldau u. rettete ſo ſeine Freiheit.
Jn Amerika, wohin er ſich wandte,
machte er ſich als Schriftſteller und
Theaterkritiker der Ottendorferſchen
Neuyorker Staatszeitung bekannt.
Er ſtarb am 17. Juli 1885 während
einer Fahrt von Amerika nach Eu-
ropa auf dem Dampfer „Neckar“.
S:
Federzeichnungen aus dem amerika-
niſchen Städteleben, 2. A. 1885.
Rittland, Klaus, Pſeudon. für
Eliſabeth Heinroth; ſ. d.!
Rittlingen, Leo, Pſeud. für Leo
Felicie Gibara; ſ. d.!
Rittner, Rudolf, geb. am 30. Juni
1869 in Weißbach (Öſterr. Schleſien)
als Sohn eines Gutsbeſitzers, be-
ſuchte ſeit 1881 das Konſervatorium
in Wien, wo er ſechs Jahre hindurch
im Violin-, Klavier-, Oboeſpiel,
in der Harmonielehre, im Kontra-
punkt und in der Kompoſition ſich
auszubilden ſuchte, und trat zu An-
fang d. J. 1887 ohne alle Veranlaſ-
ſung in die Schauſpielſchule desſelben
Jnſtituts über, wo er ſich bei Emil
Bürde, Karl von Bukowics, Arns-
burg und Kraſtel für den Beruf
eines Schauſpielers entſprechend
vorbereitete. Sein erſtes Engage-
ment fand er 1888 am Reſidenzthea-
ter in Hannover, ſpielte dann 1889
in Olmütz und Karlsbad, 1890 in
Preßburg, Temesvar und Köln und
kam 1891 nach Berlin, wo er zuerſt
am Reſidenztheater und ſeit 1894 am
Deutſchen Theater wirkte. Seit 1904
gehörte er dem Leſſingtheater an, zog
ſich aber im April 1907 gänzlich von
der Bühne auf ſein Gut Weißbach in
Schleſien zurück.
S: Wiederfinden
(Schſp.), 1901. – Narrenglanz (Spiel-
mannsdrama), 1906.
*Rittweger, Betty, geboren am
2. März 1856 in Hildburghauſen als
die Tochter eines damaligen Gymna-
ſiallehrers, ſpäteren (1901 †) Gym-
anſialdirektors, verlebte in ihrem
Elternhauſe, das außer den Kindern
eine lange Reihe von Jahren auch
Penſionäre beherbergte, eine fröh-
liche und glückliche Kindheit und
Jugend und hat bis heute ihre Vater-
ſtadt auch dauernd nie verlaſſen. Sie
beſuchte bis zu ihrer Konfirmation
eine höhere Privattöchterſchule und
erhielt dann von ihrem Vater, einem
Lehrer von Gottes Gnaden, weiteren
Unterricht im Deutſchen, in Geſchichte
u. Literatur, ihren Lieblingsfächern.
Nebenher ging der Unterricht in den
neueren Sprachen und in der Muſik,
während die Mutter Unterweiſung
in der Führung des Haushalts er-
teilte. Der erſte große Schmerz er-
griff ſie, als ihr der Tod ihren Gelieb-
ten nach zweijährigem Brautſtand
von der Seite riß (1881); doch gab
eine rege, nützliche Tätigkeit ihr die
Liebe zum Leben wieder. Dieſe Tä-
tigkeit erſtreckte ſich ſeit Anfang der
neunziger Jahre auf die Schriftſtel-
lerei und erhielt nachhaltige An-
regung und Ermutigung, als gleich
ihre erſte Novelle von der „Allge-
meinen Modenzeitung“ in Leipzig der
Veröffentlichung für wert gehalten
wurde. Betty R. bewohnt noch jetzt
mit ihrer Mutter ein vom Vater ſelbſt
geſchaffenes Heim in Hildburghauſen.
S: Aus der Kleinſtadt (Sk.), 1902. –
’s Oberſtüble und andere Erzählun-
gen und Skizzen, 1903.
Rittweger, Franz, entſtammt
einer alten Familie in Frankfurt am
Main und wurde daſelbſt am 21.
März 1828 geboren. Mitten aus ſei-
nen Studien heraus, die beſonders
der Geſchichte und Literatur zuge-
wandt waren, nahm er 1848 als
Freiſchärler im von der Tann’ſchen
Freikorps an deſſen Zuge durch
Schleswig bis Jütland teil u. wid-
mete ſich nach ſeiner Heimkehr der
Schriftſtellerei und Journaliſtik. Jm
Jahre 1850 ging er nach England
u. 1851 nach den Vereinigten Staa-
ten von Nordamerika, wo er drei
*
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |