Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Sal 1840 zu Göttingen, besuchte das Gym-nasium und die Universität daselbst, an der er vorwiegend Geschichte und Literaturgeschichte studierte, trat später in das Reutersche Telegra- phenbureau in London ein, als des- sen Vertreter und Generalagent für die österreichisch-ungarische Monar- chie er mehrere Jahre in Wien fun- gierte, u. war hierauf eine Zeitlang als Redakteur an verschiedenen Jour- nalen tätig. Er lebte bis 1890 als Schriftsteller in Frankfurt a. M., seitdem in Wien. S: Herr Frank- *Salingre, Hermann, * am 17. Mai Sal fen hatte. Zu allem Unglück geselltesich dann noch eine vollständige Läh- mung und Erblindung, von der ihn der Tod in der Nacht vom 4. zum 5. Februar 1879 befreite. S: Aben- *
Sal 1840 zu Göttingen, beſuchte das Gym-naſium und die Univerſität daſelbſt, an der er vorwiegend Geſchichte und Literaturgeſchichte ſtudierte, trat ſpäter in das Reuterſche Telegra- phenbureau in London ein, als deſ- ſen Vertreter und Generalagent für die öſterreichiſch-ungariſche Monar- chie er mehrere Jahre in Wien fun- gierte, u. war hierauf eine Zeitlang als Redakteur an verſchiedenen Jour- nalen tätig. Er lebte bis 1890 als Schriftſteller in Frankfurt a. M., ſeitdem in Wien. S: Herr Frank- *Salingré, Hermann, * am 17. Mai Sal fen hatte. Zu allem Unglück geſellteſich dann noch eine vollſtändige Läh- mung und Erblindung, von der ihn der Tod in der Nacht vom 4. zum 5. Februar 1879 befreite. S: Aben- *
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Sal
Sal
1840 zu Göttingen, beſuchte das Gym-
naſium und die Univerſität daſelbſt,
an der er vorwiegend Geſchichte und
Literaturgeſchichte ſtudierte, trat
ſpäter in das Reuterſche Telegra-
phenbureau in London ein, als deſ-
ſen Vertreter und Generalagent für
die öſterreichiſch-ungariſche Monar-
chie er mehrere Jahre in Wien fun-
gierte, u. war hierauf eine Zeitlang
als Redakteur an verſchiedenen Jour-
nalen tätig. Er lebte bis 1890 als
Schriftſteller in Frankfurt a. M.,
ſeitdem in Wien.
S: Herr Frank-
Pickharter (Satir. R.); III, 1881. –
Eine Wahlverwandtſchaft (N.), 1881.
2. A. 1905. – Allerlei Herzensge-
ſchichten (5 Nn.), 1882. 2. A. 1885. –
Die Doppelprobe (Luſtſp.), 1882. –
Schickſalstragödie (R.), 1884. – Aus
meiner Studienmappe (3 En.: Ka-
pitän Werner. – Donna Elvira. –
Frühling im Winter), 1885. – Die
tolle Braut (R.), 1885. – Vor Tages-
anbruch (R.); III, 1888. – Kinder
der Zeit (3 En.), 1891. 2. A. 1903.
– Bühne des Lebens (Neues Novellen-
buch), 1895. – Ein moraliſches Stück
(R.), 1896.
*Salingré, Hermann, * am 17. Mai
1833 zu Berlin, widmete ſich dem
Kaufmannsſtande u. war eben Kom-
mis geworden, als man im Wolters-
dorff-Theater zu Berlin ſein erſtes
dramatiſches Stückchen „Ein blauer
Montag“ aufführte. Der Erfolg er-
mutigte ihn, ſeinen Beruf aufzugeben
und hinfort ausſchließlich für die
Bühne zu ſchreiben. Während des
deutſch-franzöſiſchen Krieges war er
neun Monate als Berichterſtatter
für Berliner Zeitungen im großen
Hauptquartier des Königs in Frank-
reich. Bald danach erwarb er die
„Neue freie Zeitung“ und führte die
Chefredaktion derſelben. Das Unter-
nehmen aber hatte keinen Erfolg,
raubte ihm ſogar die Erſparniſſe ſei-
nes Lebens, ſo daß S. die letzten Le-
bensjahre mit bitterer Not zu kämp-
fen hatte. Zu allem Unglück geſellte
ſich dann noch eine vollſtändige Läh-
mung und Erblindung, von der ihn
der Tod in der Nacht vom 4. zum
5. Februar 1879 befreite.
S: Aben-
teuer des Herrn Friedrich Gottlieb
Knickebein bei der Einholung am 8.
Febr. 1858; 1858. – Otto Bellmann
auf der Leipziger Meſſe (Schw.),
1858. – Dienſt- und Beſchäftigungs-
geſuche (Berliner Genrebild), 1858. –
Herr Knickebein, Theaterintendant
in Beeskow, bei der Konferenz in
Dresden (P.), 1855. – Jette vor’n
Schiedsrichter (Berliner Genrebild),
1858. – Die Bretter, die die Welt be-
deuten (Geſammelte P. und Schw.),
1864 [Jnhalt: Des Friſeurs letztes
Stündlein. – Pietſch im Verhör
(1858). – Nur keinen Mietskontrakt!
(1862). – Hundert Taler Beloh-
nung! (1862). – Beſorgt u. aufgeho-
ben! (1859). – Jettchens Liebe u. Ka-
bale (1861)]. – Berliner Kinder (P.),
1865. – Ein Königreich für einen
Sohn! (P.), 1865. – Abteilung V,
Zimmer IV für Bagatellſachen (Lſp.),
1866. – Das Geſpenſt um Mitter-
nacht (P.), 1867. – Preußen in Sach-
ſen (P.), 1867. – Nimrod (P.), 1867.
– Jm Warteſalon dritter Klaſſe (P.),
1867. – Wenn die Preußen heim-
wärts ziehn (Schw.), 1867. – Die
Afrikanerin in Kalau (P.), 1868. –
Einberufen! (P.), 1868. – Ein alter
Kommis (P.), 1869. – Hier wird
warm geſpeiſt! (P.), 1869. – Spillike
in Paris (Soloſzene), 1869. – B. 17.
(P.), 1869. – Durchs Schlüſſelloch
(P.), 1870. – Vom norddeutſchen
Reichstage (P.), 1870. – Guter Mond,
du gehſt ſo ſtille (P.), 1870. –
Sechs Mädchen und kein Mann (P.),
1872. – 7½prozentige Rumänier
(P.), 1872. – Fürs Theater laß ich
mein Leben! (Schw.), 1873. – Ein
blauer Montag (Schw.), 1873. – Pech-
Schulze (P.), 1875. – Bär und Baſſa
(P.), 1876. – Die Reiſe durch Berlin
in achtzig Stunden (P.), 1877. – Der
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