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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Stellung in der Mythologie und im
Volksaberglauben" (1897), das be-
reits vier Auflagen erlebte. Nach
Besuch der heimatlichen Volksschule
kam S. auf das Karlsgymnasium in
Bernburg, das er 1874 absolvierte,
genügte darauf in Leipzig seiner Mi-
litärpflicht und begann danach da-
selbst seine germanistischen und ge-
schichtlichen Studien, die er seit 1876
in Erlangen fortsetzte. Nachdem er
sich hier 1878 den philosophischen
Doktorgrad erworben, wurde er Leh-
rer am Realprogymnasium in Fran-
kenhausen am Kyffhäuser, legte von
hier aus sein Staatsexamen in Leip-
zig ab und unterzog sich später, um
den Forderungen der braunschweigi-
schen Schulbehörde zu genügen, zwei
Nachprüfungen, worauf er 1887 an
das Realprogymnasium in Ganders-
heim berufen ward. Hier wirkte er
zuletzt auch als Vorsitzender des Bür-
gervereins und als Stadtverordne-
ter, nahm aber 1905 infolge eines
Prozesses den Abschied und siedelte
nach Halle über, wo er seitdem als
Oberlehrer an dem Harangschen Er-
ziehungsinstitut wirkte. Seit 1908
ist er als Oberlehrer in Hannover
tätig.

S:

Barbarossas Erwachen
(Patriot. Festsp.), 1897. 2. A. 1902. -
Entgegengesetzte Pole (Lsp.), 1898. -
Bilder aus Altgandersheim (Dr.),
1902. - Schwänke nach Jdeen von
Hans Sachs, 1904. - Jhr letzter
Streich (Lsp.), 1906.

Söhnstorff, Alfred,

Pseud. für
Arthur Luzatto; s. d.!

*Sojecki (eigentlich Grzymalla-
Sojecki
), Joseph Kasimir Arthur
von,

pseud. Arthur von Erlen-
fels,
geb. am 31. März 1845 zu
Wierzysken bei Berent in Westpreu-
ßen als der Sohn eines Gutsbesitzers,
besuchte 1855-65 das Gymnasium zu
Neustadt in Westpreußen, erlangte
1866 in Culm das Zeugnis der Reife
und widmete sich dem Studium der
Rechte. Jnfolge politischer Affären
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Sol
vertauschte er 1873 seine Laufbahn
mit der des Versicherungswesens u.
lebte seit 1876 (mit Ausnahme der
Jahre 1883-86, die er in Dresden
verbrachte) als Oberinspektor der
preußischen Hagelversicherungs-Ge-
sellschaft in Berlin. Jnfolge falscher
Denunziation wurde er 1892 zu einer
längeren Gefängnisstrafe verurteilt
und erst nach verbüßter Haft auf
Grund des Geständnisses, das ein
falscher Zeuge auf dem Sterbebette
ablegte, rehabilitiert. Er soll nach
"Kürschners Literaturkalender" 1899
gestorben sein.

S:

Klara von Adorf
(Schsp.), 1885. - Jm Banne des
Buchstabens (Dr.), 1893. 1897. -
Friedhofsblüten (Ge.), 1897.

*Sokolowsky, Rudolf,

geb. am
2. Febr. 1868 in Hamburg, erhielt
dort seine Schulbildung, studierte
darauf Germanistik und Geschichte,
erwarb sich 1891 den philosoph. Dok-
torgrad u. war dann mehrere Jahre
als Redakteur in Hamburg tätig. Jm
Januar 1902 absolvierte er seine
Oberlehrerprüfung, war danach als
Oberlehrer in Siegen in Westfalen
tätig und ist seit 1908 Oberlehrer
an der höheren Töchterschule in Al-
tona.

S:

Gedichte, 1897. - Die
Georginen in meinem Garten (R.),
1899.

*Soldat, J. F.,

geb. am 2. Sept.
1833 zu Tilsit in Ostpreußen, besuchte
das dortige Gymnasium und wurde
darauf Apotheker. Als solcher ver-
waltete er später in Rehna u. Schwe-
rin (Mecklenburg) Administratorstel-
len. Den Krieg von 1870-71 machte
er erst als Mitglied der 4. Kolonne,
dann als Chef der 15. Kolonne der
Berliner Felddiakonie mit. Jm J.
1872 etablierte er sich als Drogist
in Dobberau (Mecklenburg), wo er
am 8. Januar 1902 infolge eines
Schlaganfalls starb. S. war ein
großer Kenner des Litauischen; seine
Arbeit über die Mythologie der Li-
tauer hat er leider nicht zu Ende ge-

*


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Söh
Stellung in der Mythologie und im
Volksaberglauben“ (1897), das be-
reits vier Auflagen erlebte. Nach
Beſuch der heimatlichen Volksſchule
kam S. auf das Karlsgymnaſium in
Bernburg, das er 1874 abſolvierte,
genügte darauf in Leipzig ſeiner Mi-
litärpflicht und begann danach da-
ſelbſt ſeine germaniſtiſchen und ge-
ſchichtlichen Studien, die er ſeit 1876
in Erlangen fortſetzte. Nachdem er
ſich hier 1878 den philoſophiſchen
Doktorgrad erworben, wurde er Leh-
rer am Realprogymnaſium in Fran-
kenhauſen am Kyffhäuſer, legte von
hier aus ſein Staatsexamen in Leip-
zig ab und unterzog ſich ſpäter, um
den Forderungen der braunſchweigi-
ſchen Schulbehörde zu genügen, zwei
Nachprüfungen, worauf er 1887 an
das Realprogymnaſium in Ganders-
heim berufen ward. Hier wirkte er
zuletzt auch als Vorſitzender des Bür-
gervereins und als Stadtverordne-
ter, nahm aber 1905 infolge eines
Prozeſſes den Abſchied und ſiedelte
nach Halle über, wo er ſeitdem als
Oberlehrer an dem Harangſchen Er-
ziehungsinſtitut wirkte. Seit 1908
iſt er als Oberlehrer in Hannover
tätig.

S:

Barbaroſſas Erwachen
(Patriot. Feſtſp.), 1897. 2. A. 1902. –
Entgegengeſetzte Pole (Lſp.), 1898. –
Bilder aus Altgandersheim (Dr.),
1902. – Schwänke nach Jdeen von
Hans Sachs, 1904. – Jhr letzter
Streich (Lſp.), 1906.

Söhnſtorff, Alfred,

Pſeud. für
Arthur Luzatto; ſ. d.!

*Sojecki (eigentlich Grzymalla-
Sojecki
), Joſeph Kaſimir Arthur
von,

pſeud. Arthur von Erlen-
fels,
geb. am 31. März 1845 zu
Wierzysken bei Berent in Weſtpreu-
ßen als der Sohn eines Gutsbeſitzers,
beſuchte 1855–65 das Gymnaſium zu
Neuſtadt in Weſtpreußen, erlangte
1866 in Culm das Zeugnis der Reife
und widmete ſich dem Studium der
Rechte. Jnfolge politiſcher Affären
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Sol
vertauſchte er 1873 ſeine Laufbahn
mit der des Verſicherungsweſens u.
lebte ſeit 1876 (mit Ausnahme der
Jahre 1883–86, die er in Dresden
verbrachte) als Oberinſpektor der
preußiſchen Hagelverſicherungs-Ge-
ſellſchaft in Berlin. Jnfolge falſcher
Denunziation wurde er 1892 zu einer
längeren Gefängnisſtrafe verurteilt
und erſt nach verbüßter Haft auf
Grund des Geſtändniſſes, das ein
falſcher Zeuge auf dem Sterbebette
ablegte, rehabilitiert. Er ſoll nach
„Kürſchners Literaturkalender“ 1899
geſtorben ſein.

S:

Klara von Adorf
(Schſp.), 1885. – Jm Banne des
Buchſtabens (Dr.), 1893. 1897. –
Friedhofsblüten (Ge.), 1897.

*Sokolowsky, Rudolf,

geb. am
2. Febr. 1868 in Hamburg, erhielt
dort ſeine Schulbildung, ſtudierte
darauf Germaniſtik und Geſchichte,
erwarb ſich 1891 den philoſoph. Dok-
torgrad u. war dann mehrere Jahre
als Redakteur in Hamburg tätig. Jm
Januar 1902 abſolvierte er ſeine
Oberlehrerprüfung, war danach als
Oberlehrer in Siegen in Weſtfalen
tätig und iſt ſeit 1908 Oberlehrer
an der höheren Töchterſchule in Al-
tona.

S:

Gedichte, 1897. – Die
Georginen in meinem Garten (R.),
1899.

*Soldat, J. F.,

geb. am 2. Sept.
1833 zu Tilſit in Oſtpreußen, beſuchte
das dortige Gymnaſium und wurde
darauf Apotheker. Als ſolcher ver-
waltete er ſpäter in Rehna u. Schwe-
rin (Mecklenburg) Adminiſtratorſtel-
len. Den Krieg von 1870–71 machte
er erſt als Mitglied der 4. Kolonne,
dann als Chef der 15. Kolonne der
Berliner Felddiakonie mit. Jm J.
1872 etablierte er ſich als Drogiſt
in Dobberau (Mecklenburg), wo er
am 8. Januar 1902 infolge eines
Schlaganfalls ſtarb. S. war ein
großer Kenner des Litauiſchen; ſeine
Arbeit über die Mythologie der Li-
tauer hat er leider nicht zu Ende ge-

*
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[454/0458] Söh Sol Stellung in der Mythologie und im Volksaberglauben“ (1897), das be- reits vier Auflagen erlebte. Nach Beſuch der heimatlichen Volksſchule kam S. auf das Karlsgymnaſium in Bernburg, das er 1874 abſolvierte, genügte darauf in Leipzig ſeiner Mi- litärpflicht und begann danach da- ſelbſt ſeine germaniſtiſchen und ge- ſchichtlichen Studien, die er ſeit 1876 in Erlangen fortſetzte. Nachdem er ſich hier 1878 den philoſophiſchen Doktorgrad erworben, wurde er Leh- rer am Realprogymnaſium in Fran- kenhauſen am Kyffhäuſer, legte von hier aus ſein Staatsexamen in Leip- zig ab und unterzog ſich ſpäter, um den Forderungen der braunſchweigi- ſchen Schulbehörde zu genügen, zwei Nachprüfungen, worauf er 1887 an das Realprogymnaſium in Ganders- heim berufen ward. Hier wirkte er zuletzt auch als Vorſitzender des Bür- gervereins und als Stadtverordne- ter, nahm aber 1905 infolge eines Prozeſſes den Abſchied und ſiedelte nach Halle über, wo er ſeitdem als Oberlehrer an dem Harangſchen Er- ziehungsinſtitut wirkte. Seit 1908 iſt er als Oberlehrer in Hannover tätig. S: Barbaroſſas Erwachen (Patriot. Feſtſp.), 1897. 2. A. 1902. – Entgegengeſetzte Pole (Lſp.), 1898. – Bilder aus Altgandersheim (Dr.), 1902. – Schwänke nach Jdeen von Hans Sachs, 1904. – Jhr letzter Streich (Lſp.), 1906. Söhnſtorff, Alfred, Pſeud. für Arthur Luzatto; ſ. d.! *Sojecki (eigentlich Grzymalla- Sojecki), Joſeph Kaſimir Arthur von, pſeud. Arthur von Erlen- fels, geb. am 31. März 1845 zu Wierzysken bei Berent in Weſtpreu- ßen als der Sohn eines Gutsbeſitzers, beſuchte 1855–65 das Gymnaſium zu Neuſtadt in Weſtpreußen, erlangte 1866 in Culm das Zeugnis der Reife und widmete ſich dem Studium der Rechte. Jnfolge politiſcher Affären vertauſchte er 1873 ſeine Laufbahn mit der des Verſicherungsweſens u. lebte ſeit 1876 (mit Ausnahme der Jahre 1883–86, die er in Dresden verbrachte) als Oberinſpektor der preußiſchen Hagelverſicherungs-Ge- ſellſchaft in Berlin. Jnfolge falſcher Denunziation wurde er 1892 zu einer längeren Gefängnisſtrafe verurteilt und erſt nach verbüßter Haft auf Grund des Geſtändniſſes, das ein falſcher Zeuge auf dem Sterbebette ablegte, rehabilitiert. Er ſoll nach „Kürſchners Literaturkalender“ 1899 geſtorben ſein. S: Klara von Adorf (Schſp.), 1885. – Jm Banne des Buchſtabens (Dr.), 1893. 1897. – Friedhofsblüten (Ge.), 1897. *Sokolowsky, Rudolf, geb. am 2. Febr. 1868 in Hamburg, erhielt dort ſeine Schulbildung, ſtudierte darauf Germaniſtik und Geſchichte, erwarb ſich 1891 den philoſoph. Dok- torgrad u. war dann mehrere Jahre als Redakteur in Hamburg tätig. Jm Januar 1902 abſolvierte er ſeine Oberlehrerprüfung, war danach als Oberlehrer in Siegen in Weſtfalen tätig und iſt ſeit 1908 Oberlehrer an der höheren Töchterſchule in Al- tona. S: Gedichte, 1897. – Die Georginen in meinem Garten (R.), 1899. *Soldat, J. F., geb. am 2. Sept. 1833 zu Tilſit in Oſtpreußen, beſuchte das dortige Gymnaſium und wurde darauf Apotheker. Als ſolcher ver- waltete er ſpäter in Rehna u. Schwe- rin (Mecklenburg) Adminiſtratorſtel- len. Den Krieg von 1870–71 machte er erſt als Mitglied der 4. Kolonne, dann als Chef der 15. Kolonne der Berliner Felddiakonie mit. Jm J. 1872 etablierte er ſich als Drogiſt in Dobberau (Mecklenburg), wo er am 8. Januar 1902 infolge eines Schlaganfalls ſtarb. S. war ein großer Kenner des Litauiſchen; ſeine Arbeit über die Mythologie der Li- tauer hat er leider nicht zu Ende ge- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 454. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/458>, abgerufen am 28.11.2024.