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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Sko
*Skowronnek, Richard,

jüngerer
Bruder des Vorigen, wurde am 12.
März 1862 im Forsthause Schuiken
(Kr. Goldap, Ostpreußen) geboren,
verlebte aber seine eigentliche Jugend-
zeit auf der Försterei Sybba b. Lyck,
wohin sein Vater 1864 versetzt wor-
den war. Von hier aus besuchte er
das Gymnasium in Lyck und studierte
seit 1879 an der Universität Königs-
berg verschiedene Wissenschaften, bis
er sich schließlich auf den Beruf eines
geographischen Forschungsreisenden
vorbereitete. Jm Jahre 1885 kam
S. nach Berlin, um sich Verbindun-
gen zu suchen, die ihm den Anschluß
an eine Exedition irgendwohin er-
möglichen sollten. Der Plan schei-
terte, und so nahm S. seine Studien
an der Universität Berlin wieder auf
u. wandte sich 1886 der Journalistik
zu. Er war zuerst Korrektor bei der
"Freisinnigen Zeitung", dann Steno-
graph im parlamentarischen Bureau
der "Nationalzeitung" u. wurde 1887
Redakteur am Feuilleton der "Frank-
furter Zeitung" in Frankfurt a. M.
Jn dieser Stellung blieb er bis 1892
und kehrte dann nach Berlin zurück,
wo er seitdem seinen Wohnsitz festge-
halten und das er nur zweimal ver-
lassen hat, einmal, um 11/2 Jahre in
dem Städtchen Ratzeburg den nieder-
sächsischen Volksschlag zu studieren,
und dann, um sich in Wiesbaden in
der Jndustrie zu versuchen. S. war
zunächst auf dramatischem Gebiet als
Schriftsteller tätig, und seinen Er-
folgen hat er denn auch seine Berufung
zum Dramaturgen des Kgl. Schau-
spielhauses zu verdanken, welches
Amt er aber nur in den Jahren 1897
und 1898 bekleidete.

S:

Polska Ma-
ria (Masurische Dorfgeschn.), 1888.
2. A. u. d. T.: Masurische Dorfge-
schichten, 1896. - Verspielt (Lustsp.),
1892. - Der erste seines Stammes
(Lsp.), 1892. - Jm Forsthause (Schau-
spiel), 1893. - Eine Palastrevolution
(Lsp.), 1893. - Halali! (Lsp.), 1893.
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Skr
- Die stille Wache (Schw.), 1895. -
Mein Vetter Josua (R.), 1895. 4. A.
1897. - Hans der Sieger (R.), 1899.
- Spielerleben und anderes (Nn.),
1900. - Jhr Junge (R.), 1900. - Die
goldene Brücke (Schsp.), 1901. - Die
Frau Leutnant (R.), 1901. 1906. -
Der Bruchhof (R. a. Masuren), 1903.
- Das rote Haus (Dorf-R.); II, 1903.
- Waterkant (Schsp.), 1904. - Som-
merliebe u. andere Geschichten, 1904.
- Die argentinische Ernte (Lustsp.),
1904. - Der rote Kersten (R.), 1906.
- Die beiden Wildtauben (R. a. dem
Försterleben); II, 1906. - Husaren-
sieber (Lsp., mit G. Kadelburg), 1906.
- Schweigen im Walde (Humor. R.);
II, 1909. - Das Verlobungsschiff
(desgl.), 1909. - Armer Henner (R.);
II, 1909. - Bruder Leichtfuß u. Stein
am Bein (R.), 1911.

Skraup, Karl,

geb. am 7. Novbr.
1851 in Prag, wo sein (1892 +) Va-
ter Johann Nepomuk S. Domkapell-
meister war, ging nach vollendeter
Schul- und Musikbildung, von künst-
lerischen Neigungen getrieben, 1871
zum Theater, dem er mehrere Jahre
angehörte, und ließ sich 1883 in Prag
als Schriftsteller nieder, wo er bis
1893 als Redakteur und Theaterkri-
tiker das "Deutsche Abendblatt" lei-
tete und nebenher (seit 1885) auch
als Professor am Konservatorium
wirkte. Der sich in diesem Jnstitut
immer mächtiger geltend machende
Einfluß der Tschechen veranlaßte S.,
1893 einem Rufe als Oberregisseur
an das königl. Hoftheater in Kassel
zu folgen; doch schon im folgenden
Jahre ging er an das Hoftheater in
Stuttgart, wo er durch seine Ernen-
nung zum Kgl. Oberregisseur (1895)
und durch Berufung an das Königl.
Konservatorium ausgezeichnet ward.
Während der Jahre 1898-1901 lei-
tete er als artistischer Direktor das
Stadttheater in Zürich, kehrte dann
in seine frühere Lehrerstellung in
Stuttgart zurück und ging 1904 als

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Sko
*Skowronnek, Richard,

jüngerer
Bruder des Vorigen, wurde am 12.
März 1862 im Forſthauſe Schuiken
(Kr. Goldap, Oſtpreußen) geboren,
verlebte aber ſeine eigentliche Jugend-
zeit auf der Förſterei Sybba b. Lyck,
wohin ſein Vater 1864 verſetzt wor-
den war. Von hier aus beſuchte er
das Gymnaſium in Lyck und ſtudierte
ſeit 1879 an der Univerſität Königs-
berg verſchiedene Wiſſenſchaften, bis
er ſich ſchließlich auf den Beruf eines
geographiſchen Forſchungsreiſenden
vorbereitete. Jm Jahre 1885 kam
S. nach Berlin, um ſich Verbindun-
gen zu ſuchen, die ihm den Anſchluß
an eine Exedition irgendwohin er-
möglichen ſollten. Der Plan ſchei-
terte, und ſo nahm S. ſeine Studien
an der Univerſität Berlin wieder auf
u. wandte ſich 1886 der Journaliſtik
zu. Er war zuerſt Korrektor bei der
„Freiſinnigen Zeitung“, dann Steno-
graph im parlamentariſchen Bureau
der „Nationalzeitung“ u. wurde 1887
Redakteur am Feuilleton der „Frank-
furter Zeitung“ in Frankfurt a. M.
Jn dieſer Stellung blieb er bis 1892
und kehrte dann nach Berlin zurück,
wo er ſeitdem ſeinen Wohnſitz feſtge-
halten und das er nur zweimal ver-
laſſen hat, einmal, um 1½ Jahre in
dem Städtchen Ratzeburg den nieder-
ſächſiſchen Volksſchlag zu ſtudieren,
und dann, um ſich in Wiesbaden in
der Jnduſtrie zu verſuchen. S. war
zunächſt auf dramatiſchem Gebiet als
Schriftſteller tätig, und ſeinen Er-
folgen hat er denn auch ſeine Berufung
zum Dramaturgen des Kgl. Schau-
ſpielhauſes zu verdanken, welches
Amt er aber nur in den Jahren 1897
und 1898 bekleidete.

S:

Polska Ma-
ria (Maſuriſche Dorfgeſchn.), 1888.
2. A. u. d. T.: Maſuriſche Dorfge-
ſchichten, 1896. – Verſpielt (Luſtſp.),
1892. – Der erſte ſeines Stammes
(Lſp.), 1892. – Jm Forſthauſe (Schau-
ſpiel), 1893. – Eine Palaſtrevolution
(Lſp.), 1893. – Halali! (Lſp.), 1893.
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Skr
– Die ſtille Wache (Schw.), 1895. –
Mein Vetter Joſua (R.), 1895. 4. A.
1897. – Hans der Sieger (R.), 1899.
– Spielerleben und anderes (Nn.),
1900. – Jhr Junge (R.), 1900. – Die
goldene Brücke (Schſp.), 1901. – Die
Frau Leutnant (R.), 1901. 1906. –
Der Bruchhof (R. a. Maſuren), 1903.
– Das rote Haus (Dorf-R.); II, 1903.
– Waterkant (Schſp.), 1904. – Som-
merliebe u. andere Geſchichten, 1904.
– Die argentiniſche Ernte (Luſtſp.),
1904. – Der rote Kerſten (R.), 1906.
– Die beiden Wildtauben (R. a. dem
Förſterleben); II, 1906. – Huſaren-
ſieber (Lſp., mit G. Kadelburg), 1906.
– Schweigen im Walde (Humor. R.);
II, 1909. – Das Verlobungsſchiff
(desgl.), 1909. – Armer Henner (R.);
II, 1909. – Bruder Leichtfuß u. Stein
am Bein (R.), 1911.

Skraup, Karl,

geb. am 7. Novbr.
1851 in Prag, wo ſein (1892 †) Va-
ter Johann Nepomuk S. Domkapell-
meiſter war, ging nach vollendeter
Schul- und Muſikbildung, von künſt-
leriſchen Neigungen getrieben, 1871
zum Theater, dem er mehrere Jahre
angehörte, und ließ ſich 1883 in Prag
als Schriftſteller nieder, wo er bis
1893 als Redakteur und Theaterkri-
tiker das „Deutſche Abendblatt“ lei-
tete und nebenher (ſeit 1885) auch
als Profeſſor am Konſervatorium
wirkte. Der ſich in dieſem Jnſtitut
immer mächtiger geltend machende
Einfluß der Tſchechen veranlaßte S.,
1893 einem Rufe als Oberregiſſeur
an das königl. Hoftheater in Kaſſel
zu folgen; doch ſchon im folgenden
Jahre ging er an das Hoftheater in
Stuttgart, wo er durch ſeine Ernen-
nung zum Kgl. Oberregiſſeur (1895)
und durch Berufung an das Königl.
Konſervatorium ausgezeichnet ward.
Während der Jahre 1898–1901 lei-
tete er als artiſtiſcher Direktor das
Stadttheater in Zürich, kehrte dann
in ſeine frühere Lehrerſtellung in
Stuttgart zurück und ging 1904 als

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[448/0452] Sko Skr *Skowronnek, Richard, jüngerer Bruder des Vorigen, wurde am 12. März 1862 im Forſthauſe Schuiken (Kr. Goldap, Oſtpreußen) geboren, verlebte aber ſeine eigentliche Jugend- zeit auf der Förſterei Sybba b. Lyck, wohin ſein Vater 1864 verſetzt wor- den war. Von hier aus beſuchte er das Gymnaſium in Lyck und ſtudierte ſeit 1879 an der Univerſität Königs- berg verſchiedene Wiſſenſchaften, bis er ſich ſchließlich auf den Beruf eines geographiſchen Forſchungsreiſenden vorbereitete. Jm Jahre 1885 kam S. nach Berlin, um ſich Verbindun- gen zu ſuchen, die ihm den Anſchluß an eine Exedition irgendwohin er- möglichen ſollten. Der Plan ſchei- terte, und ſo nahm S. ſeine Studien an der Univerſität Berlin wieder auf u. wandte ſich 1886 der Journaliſtik zu. Er war zuerſt Korrektor bei der „Freiſinnigen Zeitung“, dann Steno- graph im parlamentariſchen Bureau der „Nationalzeitung“ u. wurde 1887 Redakteur am Feuilleton der „Frank- furter Zeitung“ in Frankfurt a. M. Jn dieſer Stellung blieb er bis 1892 und kehrte dann nach Berlin zurück, wo er ſeitdem ſeinen Wohnſitz feſtge- halten und das er nur zweimal ver- laſſen hat, einmal, um 1½ Jahre in dem Städtchen Ratzeburg den nieder- ſächſiſchen Volksſchlag zu ſtudieren, und dann, um ſich in Wiesbaden in der Jnduſtrie zu verſuchen. S. war zunächſt auf dramatiſchem Gebiet als Schriftſteller tätig, und ſeinen Er- folgen hat er denn auch ſeine Berufung zum Dramaturgen des Kgl. Schau- ſpielhauſes zu verdanken, welches Amt er aber nur in den Jahren 1897 und 1898 bekleidete. S: Polska Ma- ria (Maſuriſche Dorfgeſchn.), 1888. 2. A. u. d. T.: Maſuriſche Dorfge- ſchichten, 1896. – Verſpielt (Luſtſp.), 1892. – Der erſte ſeines Stammes (Lſp.), 1892. – Jm Forſthauſe (Schau- ſpiel), 1893. – Eine Palaſtrevolution (Lſp.), 1893. – Halali! (Lſp.), 1893. – Die ſtille Wache (Schw.), 1895. – Mein Vetter Joſua (R.), 1895. 4. A. 1897. – Hans der Sieger (R.), 1899. – Spielerleben und anderes (Nn.), 1900. – Jhr Junge (R.), 1900. – Die goldene Brücke (Schſp.), 1901. – Die Frau Leutnant (R.), 1901. 1906. – Der Bruchhof (R. a. Maſuren), 1903. – Das rote Haus (Dorf-R.); II, 1903. – Waterkant (Schſp.), 1904. – Som- merliebe u. andere Geſchichten, 1904. – Die argentiniſche Ernte (Luſtſp.), 1904. – Der rote Kerſten (R.), 1906. – Die beiden Wildtauben (R. a. dem Förſterleben); II, 1906. – Huſaren- ſieber (Lſp., mit G. Kadelburg), 1906. – Schweigen im Walde (Humor. R.); II, 1909. – Das Verlobungsſchiff (desgl.), 1909. – Armer Henner (R.); II, 1909. – Bruder Leichtfuß u. Stein am Bein (R.), 1911. Skraup, Karl, geb. am 7. Novbr. 1851 in Prag, wo ſein (1892 †) Va- ter Johann Nepomuk S. Domkapell- meiſter war, ging nach vollendeter Schul- und Muſikbildung, von künſt- leriſchen Neigungen getrieben, 1871 zum Theater, dem er mehrere Jahre angehörte, und ließ ſich 1883 in Prag als Schriftſteller nieder, wo er bis 1893 als Redakteur und Theaterkri- tiker das „Deutſche Abendblatt“ lei- tete und nebenher (ſeit 1885) auch als Profeſſor am Konſervatorium wirkte. Der ſich in dieſem Jnſtitut immer mächtiger geltend machende Einfluß der Tſchechen veranlaßte S., 1893 einem Rufe als Oberregiſſeur an das königl. Hoftheater in Kaſſel zu folgen; doch ſchon im folgenden Jahre ging er an das Hoftheater in Stuttgart, wo er durch ſeine Ernen- nung zum Kgl. Oberregiſſeur (1895) und durch Berufung an das Königl. Konſervatorium ausgezeichnet ward. Während der Jahre 1898–1901 lei- tete er als artiſtiſcher Direktor das Stadttheater in Zürich, kehrte dann in ſeine frühere Lehrerſtellung in Stuttgart zurück und ging 1904 als *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 448. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/452>, abgerufen am 28.11.2024.