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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Malklasse besuchte, und 1861 nach
Paris, wo er Schüler Leon Cogniets
wurde. Damit waren seine Studien
beendet. Nach seiner Verheiratung
(1862) lebte er in Rom bis 1866 und
ging dann über Prag nach Paris,
wo er zu bleiben gedachte; allein der
Krieg von 1870 mit seinen Folgen
gestaltete das Leben für Deutsche in
Paris recht unangenehm u. Sch. ging
deshalb 1873 nach Brüssel und ließ
sich dann 1876 dauernd in Dresden
nieder, wo er Anfang Juli 1912
starb.

S:

Drei Frauengestalten
(Nn.), 1889. - Die Königin von Pa-
ris. Wandlungen (2 En.), 1890. -
Deutsche und Slaven (R.), 1891. -
Die Blinde. Versuchung (2 Nn.),
1892. - Bestimmung (R.), 1892. -
Die Höfe von Paris und Madrid zur
Zeit Elisabeths und Don Carlos',
1900. - Die Borgias und ihre Zeit,
1901. - Memoiren eines Unbekann-
ten, 1905. - Ein Dämon (R.), 1905.
- Der Ehrlose (R.), 1907. - Made-
moiselle Clairon, Schauspielerin des
Theatre francais (R. nach ihren Me-
moiren), 1908. - Unverschuldet (R.),
1910. - Der die Sünde der Väter
heimsucht an den Kindern (R.), 1912.

*Schubert, Johann Wilhelm
Benjamin,

geb. am 21. Jan. 1810 zu
Dessau als der Sohn eines Gastwirts
und Fleischermeisters, besuchte die
dortige Gelehrtenschule und studierte
dann von 1829-33 in Halle unter
Gesenius und Ullmann Theologie.
Seit 1832 als Kandidat Mitglied der
anhaltischen Pastoralgesellschaft, hat
er an deren Bestrebungen sich seit-
dem lebhaft beteiligt. Von seinen
Professoren warm empfohlen, ward
er schon im März 1833 zum zweiten
Prediger an der Nikolaikirche in
Zerbst erwählt, in welcher Stellung
er bis 1850 verblieb. Dann wurde
er Pastor in Ankuhn, einer Vorstadt
von Zerbst, u. 1857 Pastor in Groß-
Alsleben u. Kreisschulinspektor über
die Schulen des Amtes Alsleben.
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Hier starb er am 11. Dezbr. 1873.

S:

Gebet u. Lied (Relig. Ge.), 1845.
2. Ausg., 1858. - Licht und Liebe (Ein
Liederkranz), 1847. - Vom Herzen
zum Herzen (Anthologie), 5. A., 1865.

Schubin, Ossip,

Pseud. für Aloi-
sia Kirschner;
s. d.!

Schuch, Heinrich,

* am 9. Novbr.
1827 zu Koblenz als der Sohn eines
Hauptmanns, verlor seinen Vater
schon im vierten Lebensjahre u. er-
hielt seine Erziehung seit 1840 im Ka-
dettenkorps, aus dem er mit 17 Jahren
als Sekonde-Leutnant in Koblenz in
das Heer eintrat. Jm Jahre 1849
nahm er an den Kämpfen gegen Dä-
nemark teil, wurde 1851 als Lehrer
im Artillerie- u. Planzeichnen nach
Berlin kommandiert, nahm aber we-
gen eines Augenleidens 1855 seinen
Abschied u. ging zur Bewirtschaftung
seines Rittergutes Klein-Raendschen
nach Schlesien. Nach dem Tode sei-
ner Frau u. zweier Kinder verkaufte
er sein Besitztum 1865 und zog nach
Berlin, machte 1866 den Feldzug ge-
gen Österreich mit und verließ bald
darauf Berlin, um sich als Zögling
der großherzogl. Kunstschule in Wei-
mar der Malerei zu widmen. P.
Thumann, Ferd. Pauwels u. Albert
Baur waren seine Lehrer. Trotz der
Erfolge, die er seit 1871 mit seinen
Bildern erzielte, mußte er doch in-
folge eines erneuten Augenleidens
seine künstlerischen Bestrebungen
wieder fallen lassen, u. so kaufte er
sich denn 1879 wieder als Landwirt
an. Er lebte in Alt-Grabau bei Neu-
krug in Westpreußen, später in Sob-
bowitz, Kr. Dirschau, u. starb daselbst
im Dezbr. 1898. Außer verschiedenen
historischen Monographien veröffent-
lichte er

S:

Vaterländische Erzäh-
lungen, 1886. 1. Tl.: Wjetoslawa (E.
a. altpommerellischer Vergangenheit).

Schuchardt, Julie,

geb. am 21.
Septbr. 1851 in Göttingen als die
Tochter des Geh. Regierungs- und
Obermedizinalrats Dr. Bernhard

* 21*


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Malklaſſe beſuchte, und 1861 nach
Paris, wo er Schüler Leon Cogniets
wurde. Damit waren ſeine Studien
beendet. Nach ſeiner Verheiratung
(1862) lebte er in Rom bis 1866 und
ging dann über Prag nach Paris,
wo er zu bleiben gedachte; allein der
Krieg von 1870 mit ſeinen Folgen
geſtaltete das Leben für Deutſche in
Paris recht unangenehm u. Sch. ging
deshalb 1873 nach Brüſſel und ließ
ſich dann 1876 dauernd in Dresden
nieder, wo er Anfang Juli 1912
ſtarb.

S:

Drei Frauengeſtalten
(Nn.), 1889. – Die Königin von Pa-
ris. Wandlungen (2 En.), 1890. –
Deutſche und Slaven (R.), 1891. –
Die Blinde. Verſuchung (2 Nn.),
1892. – Beſtimmung (R.), 1892. –
Die Höfe von Paris und Madrid zur
Zeit Eliſabeths und Don Carlos’,
1900. – Die Borgias und ihre Zeit,
1901. – Memoiren eines Unbekann-
ten, 1905. – Ein Dämon (R.), 1905.
– Der Ehrloſe (R.), 1907. – Made-
moiſelle Clairon, Schauſpielerin des
Théatre français (R. nach ihren Me-
moiren), 1908. – Unverſchuldet (R.),
1910. – Der die Sünde der Väter
heimſucht an den Kindern (R.), 1912.

*Schubert, Johann Wilhelm
Benjamin,

geb. am 21. Jan. 1810 zu
Deſſau als der Sohn eines Gaſtwirts
und Fleiſchermeiſters, beſuchte die
dortige Gelehrtenſchule und ſtudierte
dann von 1829–33 in Halle unter
Geſenius und Ullmann Theologie.
Seit 1832 als Kandidat Mitglied der
anhaltiſchen Paſtoralgeſellſchaft, hat
er an deren Beſtrebungen ſich ſeit-
dem lebhaft beteiligt. Von ſeinen
Profeſſoren warm empfohlen, ward
er ſchon im März 1833 zum zweiten
Prediger an der Nikolaikirche in
Zerbſt erwählt, in welcher Stellung
er bis 1850 verblieb. Dann wurde
er Paſtor in Ankuhn, einer Vorſtadt
von Zerbſt, u. 1857 Paſtor in Groß-
Alsleben u. Kreisſchulinſpektor über
die Schulen des Amtes Alsleben.
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Hier ſtarb er am 11. Dezbr. 1873.

S:

Gebet u. Lied (Relig. Ge.), 1845.
2. Ausg., 1858. – Licht und Liebe (Ein
Liederkranz), 1847. – Vom Herzen
zum Herzen (Anthologie), 5. A., 1865.

Schubin, Oſſip,

Pſeud. für Aloi-
ſia Kirſchner;
ſ. d.!

Schuch, Heinrich,

* am 9. Novbr.
1827 zu Koblenz als der Sohn eines
Hauptmanns, verlor ſeinen Vater
ſchon im vierten Lebensjahre u. er-
hielt ſeine Erziehung ſeit 1840 im Ka-
dettenkorps, aus dem er mit 17 Jahren
als Sekonde-Leutnant in Koblenz in
das Heer eintrat. Jm Jahre 1849
nahm er an den Kämpfen gegen Dä-
nemark teil, wurde 1851 als Lehrer
im Artillerie- u. Planzeichnen nach
Berlin kommandiert, nahm aber we-
gen eines Augenleidens 1855 ſeinen
Abſchied u. ging zur Bewirtſchaftung
ſeines Rittergutes Klein-Raendſchen
nach Schleſien. Nach dem Tode ſei-
ner Frau u. zweier Kinder verkaufte
er ſein Beſitztum 1865 und zog nach
Berlin, machte 1866 den Feldzug ge-
gen Öſterreich mit und verließ bald
darauf Berlin, um ſich als Zögling
der großherzogl. Kunſtſchule in Wei-
mar der Malerei zu widmen. P.
Thumann, Ferd. Pauwels u. Albert
Baur waren ſeine Lehrer. Trotz der
Erfolge, die er ſeit 1871 mit ſeinen
Bildern erzielte, mußte er doch in-
folge eines erneuten Augenleidens
ſeine künſtleriſchen Beſtrebungen
wieder fallen laſſen, u. ſo kaufte er
ſich denn 1879 wieder als Landwirt
an. Er lebte in Alt-Grabau bei Neu-
krug in Weſtpreußen, ſpäter in Sob-
bowitz, Kr. Dirſchau, u. ſtarb daſelbſt
im Dezbr. 1898. Außer verſchiedenen
hiſtoriſchen Monographien veröffent-
lichte er

S:

Vaterländiſche Erzäh-
lungen, 1886. 1. Tl.: Wjetoslawa (E.
a. altpommerelliſcher Vergangenheit).

Schuchardt, Julie,

geb. am 21.
Septbr. 1851 in Göttingen als die
Tochter des Geh. Regierungs- und
Obermedizinalrats Dr. Bernhard

* 21*
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[323/0327] Schu Schu Malklaſſe beſuchte, und 1861 nach Paris, wo er Schüler Leon Cogniets wurde. Damit waren ſeine Studien beendet. Nach ſeiner Verheiratung (1862) lebte er in Rom bis 1866 und ging dann über Prag nach Paris, wo er zu bleiben gedachte; allein der Krieg von 1870 mit ſeinen Folgen geſtaltete das Leben für Deutſche in Paris recht unangenehm u. Sch. ging deshalb 1873 nach Brüſſel und ließ ſich dann 1876 dauernd in Dresden nieder, wo er Anfang Juli 1912 ſtarb. S: Drei Frauengeſtalten (Nn.), 1889. – Die Königin von Pa- ris. Wandlungen (2 En.), 1890. – Deutſche und Slaven (R.), 1891. – Die Blinde. Verſuchung (2 Nn.), 1892. – Beſtimmung (R.), 1892. – Die Höfe von Paris und Madrid zur Zeit Eliſabeths und Don Carlos’, 1900. – Die Borgias und ihre Zeit, 1901. – Memoiren eines Unbekann- ten, 1905. – Ein Dämon (R.), 1905. – Der Ehrloſe (R.), 1907. – Made- moiſelle Clairon, Schauſpielerin des Théatre français (R. nach ihren Me- moiren), 1908. – Unverſchuldet (R.), 1910. – Der die Sünde der Väter heimſucht an den Kindern (R.), 1912. *Schubert, Johann Wilhelm Benjamin, geb. am 21. Jan. 1810 zu Deſſau als der Sohn eines Gaſtwirts und Fleiſchermeiſters, beſuchte die dortige Gelehrtenſchule und ſtudierte dann von 1829–33 in Halle unter Geſenius und Ullmann Theologie. Seit 1832 als Kandidat Mitglied der anhaltiſchen Paſtoralgeſellſchaft, hat er an deren Beſtrebungen ſich ſeit- dem lebhaft beteiligt. Von ſeinen Profeſſoren warm empfohlen, ward er ſchon im März 1833 zum zweiten Prediger an der Nikolaikirche in Zerbſt erwählt, in welcher Stellung er bis 1850 verblieb. Dann wurde er Paſtor in Ankuhn, einer Vorſtadt von Zerbſt, u. 1857 Paſtor in Groß- Alsleben u. Kreisſchulinſpektor über die Schulen des Amtes Alsleben. Hier ſtarb er am 11. Dezbr. 1873. S: Gebet u. Lied (Relig. Ge.), 1845. 2. Ausg., 1858. – Licht und Liebe (Ein Liederkranz), 1847. – Vom Herzen zum Herzen (Anthologie), 5. A., 1865. Schubin, Oſſip, Pſeud. für Aloi- ſia Kirſchner; ſ. d.! Schuch, Heinrich, * am 9. Novbr. 1827 zu Koblenz als der Sohn eines Hauptmanns, verlor ſeinen Vater ſchon im vierten Lebensjahre u. er- hielt ſeine Erziehung ſeit 1840 im Ka- dettenkorps, aus dem er mit 17 Jahren als Sekonde-Leutnant in Koblenz in das Heer eintrat. Jm Jahre 1849 nahm er an den Kämpfen gegen Dä- nemark teil, wurde 1851 als Lehrer im Artillerie- u. Planzeichnen nach Berlin kommandiert, nahm aber we- gen eines Augenleidens 1855 ſeinen Abſchied u. ging zur Bewirtſchaftung ſeines Rittergutes Klein-Raendſchen nach Schleſien. Nach dem Tode ſei- ner Frau u. zweier Kinder verkaufte er ſein Beſitztum 1865 und zog nach Berlin, machte 1866 den Feldzug ge- gen Öſterreich mit und verließ bald darauf Berlin, um ſich als Zögling der großherzogl. Kunſtſchule in Wei- mar der Malerei zu widmen. P. Thumann, Ferd. Pauwels u. Albert Baur waren ſeine Lehrer. Trotz der Erfolge, die er ſeit 1871 mit ſeinen Bildern erzielte, mußte er doch in- folge eines erneuten Augenleidens ſeine künſtleriſchen Beſtrebungen wieder fallen laſſen, u. ſo kaufte er ſich denn 1879 wieder als Landwirt an. Er lebte in Alt-Grabau bei Neu- krug in Weſtpreußen, ſpäter in Sob- bowitz, Kr. Dirſchau, u. ſtarb daſelbſt im Dezbr. 1898. Außer verſchiedenen hiſtoriſchen Monographien veröffent- lichte er S: Vaterländiſche Erzäh- lungen, 1886. 1. Tl.: Wjetoslawa (E. a. altpommerelliſcher Vergangenheit). Schuchardt, Julie, geb. am 21. Septbr. 1851 in Göttingen als die Tochter des Geh. Regierungs- und Obermedizinalrats Dr. Bernhard * 21*

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 323. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/327>, abgerufen am 24.11.2024.