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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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das Gymnasium seiner Vaterstadt u.
bezog 1870 die Universität daselbst,
um vergleichende Sprachwissenschaft,
Germanistik und Sanskrit zu studie-
ren. Nach 1873 setzte er das Stu-
dium des Sanskrit in Jena, Tübin-
gen, Leipzig und Berlin weiter fort,
promovierte in Dorpat 1877 zum
Magister und 1879 zum Dr. gramm.
comp.
, habilitierte sich 1877 daselbst
für indische Sprache und Literatur
u. wurde 1882 etatsmäßiger Dozent
mit dem Titel eines Staatsrats. Jm
Jahre 1894 erhielt er einen Ruf als
Professor nach Jnnsbruck, wurde
hier 1896 zum ordentlichen Professor
für altindische Philologie u. Alter-
tumskunde ernannt u. 1899 in glei-
cher Eigenschaft an die Universität
Wien berufen, wo er 1900 auch zum
Mitgliede der Akademie der Wissen-
schaften ernannt ward. Seit 1891
war er mit Lilly Baronin von Vie-
tinghoff-Scheel (s. d. Folgende) ver-
heiratet, die er am 17. Mai 1901
durch den Tod verlor.

S:

König
Sundara (Tr.), 1887. 2. A. 1889. -
Gedichte, 1889. - Darah, oder: Schah
Dschehan und seine Söhne (Histor.
Tr.), 1891. - Worte der Wahr-
heit (Buddhistische Spruchsamml.),
1892. - Der Templer und das Kind
der Berge, 1892. - Mangoblüten
(Samml. indischer Lr. und Sprüche
in deutscher Nachbildung), 1892. -
Livonenlieder (Ge. der studentischen
Korporation Livonia; hrsg.), 1877.
- Jndiens Literatur und Kultur (50
Vorlesungen), 1887. - Sakuntala
(Romantisches Märchenspiel, frei
nach Kalidasa für die deutsche Bühne
bearbeitet), 1903. - Prinzessin Zofe
(Jndisches Lustspiel), frei für die
deutsche Bühne bearbeitet), 1903.
- Baltische Heimat-, Trutz- und
Trostlieder, 1906. - Germanische
Elben und Götter beim Estenvolke,
1906. - Mysterium und Minus im
Rigveda, 1908. - Die Wurzeln der
Sage vom heil. Gral, 1910. - Die
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Schr
Vollendung des arischen Mysteriums
in Baireuth, 1911.

*Schröder, Lilly von,

bekannter
unter ihrem früheren Frauennamen
Lilly v. Vietinghoff-Scheel,
wurde am 2. (14. n. St.) Juli 1844
zu Lemsal in Livland geboren, wo ihr
Vater, der Baron E. von Fölcker-
sahm,
der in seinen Jugendjahren
die türkischen, persischen u. polnischen
Feldzüge als aktiver Soldat mitge-
macht hatte, damals eine Beamten-
stellung im Zivildienst bekleidete. Jm
Jahre 1849 wurde der letztere nach
Wenden und 1860 als Vizepräsident
des baltischen Domänenhofes nach
Riga versetzt. Jn diesen drei Orten
verlebte Lilly eine glückliche Jugend
und empfing durch ihre Mutter, eine
Frau von seltenen Geistesgaben, ihre
Erziehung u. durch Hauslehrer ihre
Ausbildung. Jm Jahre 1862 ver-
mählte sie sich mit dem Baron v. V.,
der damals als Adjunkt des Ord-
nungsgerichts in Wenden angestellt
war, und zog mit ihm von dort 1867
auf das ihm gehörige Rittergut Sen-
nen in Livland. Der Gesundheits-
zustand des Gatten ließ es 1874
wünschenswert erscheinen, daß die
Familie ein milderes Klima auf-
suchte. Sie lebte 3 Jahre in Tübin-
gen, ein Jahr in Stuttgart u. kehrte
dann, durch Familienverhältnisse ge-
nötigt, in die baltische Heimat zurück,
wo sie Riga zum Aufenthaltsort
wählte. Nach dem Tode ihres Gatten,
1880, zog die Witwe in die Univer-
sitätsstadt Dorpat, wo sie 1891 die
Gattin des Vorigen wurde, dem sie
1894 nach Jnnsbruck und 1899 nach
Wien folgte. Hier starb sie am 17.
Mai 1901.

S:

Märchen, 1883. -
Neue Märchen, 1883. - Was die
Großmutter erzählte (Bilder u. M. f.
d. Frauenwelt), 1884. - Backfisch-
chens Lehr- und Wanderjahre, 1904.

*Schröder, Ludwig,

* am 26. Juni
1863 zu Soest in Westfalen, besuchte
seit 1879 die Präparandenanstalt u.

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Schr
das Gymnaſium ſeiner Vaterſtadt u.
bezog 1870 die Univerſität daſelbſt,
um vergleichende Sprachwiſſenſchaft,
Germaniſtik und Sanskrit zu ſtudie-
ren. Nach 1873 ſetzte er das Stu-
dium des Sanskrit in Jena, Tübin-
gen, Leipzig und Berlin weiter fort,
promovierte in Dorpat 1877 zum
Magiſter und 1879 zum Dr. gramm.
comp.
, habilitierte ſich 1877 daſelbſt
für indiſche Sprache und Literatur
u. wurde 1882 etatsmäßiger Dozent
mit dem Titel eines Staatsrats. Jm
Jahre 1894 erhielt er einen Ruf als
Profeſſor nach Jnnsbruck, wurde
hier 1896 zum ordentlichen Profeſſor
für altindiſche Philologie u. Alter-
tumskunde ernannt u. 1899 in glei-
cher Eigenſchaft an die Univerſität
Wien berufen, wo er 1900 auch zum
Mitgliede der Akademie der Wiſſen-
ſchaften ernannt ward. Seit 1891
war er mit Lilly Baronin von Vie-
tinghoff-Scheel (ſ. d. Folgende) ver-
heiratet, die er am 17. Mai 1901
durch den Tod verlor.

S:

König
Sundara (Tr.), 1887. 2. A. 1889. –
Gedichte, 1889. – Darah, oder: Schah
Dſchehan und ſeine Söhne (Hiſtor.
Tr.), 1891. – Worte der Wahr-
heit (Buddhiſtiſche Spruchſamml.),
1892. – Der Templer und das Kind
der Berge, 1892. – Mangoblüten
(Samml. indiſcher Lr. und Sprüche
in deutſcher Nachbildung), 1892. –
Livonenlieder (Ge. der ſtudentiſchen
Korporation Livonia; hrsg.), 1877.
– Jndiens Literatur und Kultur (50
Vorleſungen), 1887. – Sakuntala
(Romantiſches Märchenſpiel, frei
nach Kalidaſa für die deutſche Bühne
bearbeitet), 1903. – Prinzeſſin Zofe
(Jndiſches Luſtſpiel), frei für die
deutſche Bühne bearbeitet), 1903.
– Baltiſche Heimat-, Trutz- und
Troſtlieder, 1906. – Germaniſche
Elben und Götter beim Eſtenvolke,
1906. – Myſterium und Minus im
Rigveda, 1908. – Die Wurzeln der
Sage vom heil. Gral, 1910. – Die
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Schr
Vollendung des ariſchen Myſteriums
in Baireuth, 1911.

*Schröder, Lilly von,

bekannter
unter ihrem früheren Frauennamen
Lilly v. Vietinghoff-Scheel,
wurde am 2. (14. n. St.) Juli 1844
zu Lemſal in Livland geboren, wo ihr
Vater, der Baron E. von Fölcker-
ſahm,
der in ſeinen Jugendjahren
die türkiſchen, perſiſchen u. polniſchen
Feldzüge als aktiver Soldat mitge-
macht hatte, damals eine Beamten-
ſtellung im Zivildienſt bekleidete. Jm
Jahre 1849 wurde der letztere nach
Wenden und 1860 als Vizepräſident
des baltiſchen Domänenhofes nach
Riga verſetzt. Jn dieſen drei Orten
verlebte Lilly eine glückliche Jugend
und empfing durch ihre Mutter, eine
Frau von ſeltenen Geiſtesgaben, ihre
Erziehung u. durch Hauslehrer ihre
Ausbildung. Jm Jahre 1862 ver-
mählte ſie ſich mit dem Baron v. V.,
der damals als Adjunkt des Ord-
nungsgerichts in Wenden angeſtellt
war, und zog mit ihm von dort 1867
auf das ihm gehörige Rittergut Sen-
nen in Livland. Der Geſundheits-
zuſtand des Gatten ließ es 1874
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Familie ein milderes Klima auf-
ſuchte. Sie lebte 3 Jahre in Tübin-
gen, ein Jahr in Stuttgart u. kehrte
dann, durch Familienverhältniſſe ge-
nötigt, in die baltiſche Heimat zurück,
wo ſie Riga zum Aufenthaltsort
wählte. Nach dem Tode ihres Gatten,
1880, zog die Witwe in die Univer-
ſitätsſtadt Dorpat, wo ſie 1891 die
Gattin des Vorigen wurde, dem ſie
1894 nach Jnnsbruck und 1899 nach
Wien folgte. Hier ſtarb ſie am 17.
Mai 1901.

S:

Märchen, 1883. –
Neue Märchen, 1883. – Was die
Großmutter erzählte (Bilder u. M. f.
d. Frauenwelt), 1884. – Backfiſch-
chens Lehr- und Wanderjahre, 1904.

*Schröder, Ludwig,

* am 26. Juni
1863 zu Soeſt in Weſtfalen, beſuchte
ſeit 1879 die Präparandenanſtalt u.

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[313/0317] Schr Schr das Gymnaſium ſeiner Vaterſtadt u. bezog 1870 die Univerſität daſelbſt, um vergleichende Sprachwiſſenſchaft, Germaniſtik und Sanskrit zu ſtudie- ren. Nach 1873 ſetzte er das Stu- dium des Sanskrit in Jena, Tübin- gen, Leipzig und Berlin weiter fort, promovierte in Dorpat 1877 zum Magiſter und 1879 zum Dr. gramm. comp., habilitierte ſich 1877 daſelbſt für indiſche Sprache und Literatur u. wurde 1882 etatsmäßiger Dozent mit dem Titel eines Staatsrats. Jm Jahre 1894 erhielt er einen Ruf als Profeſſor nach Jnnsbruck, wurde hier 1896 zum ordentlichen Profeſſor für altindiſche Philologie u. Alter- tumskunde ernannt u. 1899 in glei- cher Eigenſchaft an die Univerſität Wien berufen, wo er 1900 auch zum Mitgliede der Akademie der Wiſſen- ſchaften ernannt ward. Seit 1891 war er mit Lilly Baronin von Vie- tinghoff-Scheel (ſ. d. Folgende) ver- heiratet, die er am 17. Mai 1901 durch den Tod verlor. S: König Sundara (Tr.), 1887. 2. A. 1889. – Gedichte, 1889. – Darah, oder: Schah Dſchehan und ſeine Söhne (Hiſtor. Tr.), 1891. – Worte der Wahr- heit (Buddhiſtiſche Spruchſamml.), 1892. – Der Templer und das Kind der Berge, 1892. – Mangoblüten (Samml. indiſcher Lr. und Sprüche in deutſcher Nachbildung), 1892. – Livonenlieder (Ge. der ſtudentiſchen Korporation Livonia; hrsg.), 1877. – Jndiens Literatur und Kultur (50 Vorleſungen), 1887. – Sakuntala (Romantiſches Märchenſpiel, frei nach Kalidaſa für die deutſche Bühne bearbeitet), 1903. – Prinzeſſin Zofe (Jndiſches Luſtſpiel), frei für die deutſche Bühne bearbeitet), 1903. – Baltiſche Heimat-, Trutz- und Troſtlieder, 1906. – Germaniſche Elben und Götter beim Eſtenvolke, 1906. – Myſterium und Minus im Rigveda, 1908. – Die Wurzeln der Sage vom heil. Gral, 1910. – Die Vollendung des ariſchen Myſteriums in Baireuth, 1911. *Schröder, Lilly von, bekannter unter ihrem früheren Frauennamen Lilly v. Vietinghoff-Scheel, wurde am 2. (14. n. St.) Juli 1844 zu Lemſal in Livland geboren, wo ihr Vater, der Baron E. von Fölcker- ſahm, der in ſeinen Jugendjahren die türkiſchen, perſiſchen u. polniſchen Feldzüge als aktiver Soldat mitge- macht hatte, damals eine Beamten- ſtellung im Zivildienſt bekleidete. Jm Jahre 1849 wurde der letztere nach Wenden und 1860 als Vizepräſident des baltiſchen Domänenhofes nach Riga verſetzt. Jn dieſen drei Orten verlebte Lilly eine glückliche Jugend und empfing durch ihre Mutter, eine Frau von ſeltenen Geiſtesgaben, ihre Erziehung u. durch Hauslehrer ihre Ausbildung. Jm Jahre 1862 ver- mählte ſie ſich mit dem Baron v. V., der damals als Adjunkt des Ord- nungsgerichts in Wenden angeſtellt war, und zog mit ihm von dort 1867 auf das ihm gehörige Rittergut Sen- nen in Livland. Der Geſundheits- zuſtand des Gatten ließ es 1874 wünſchenswert erſcheinen, daß die Familie ein milderes Klima auf- ſuchte. Sie lebte 3 Jahre in Tübin- gen, ein Jahr in Stuttgart u. kehrte dann, durch Familienverhältniſſe ge- nötigt, in die baltiſche Heimat zurück, wo ſie Riga zum Aufenthaltsort wählte. Nach dem Tode ihres Gatten, 1880, zog die Witwe in die Univer- ſitätsſtadt Dorpat, wo ſie 1891 die Gattin des Vorigen wurde, dem ſie 1894 nach Jnnsbruck und 1899 nach Wien folgte. Hier ſtarb ſie am 17. Mai 1901. S: Märchen, 1883. – Neue Märchen, 1883. – Was die Großmutter erzählte (Bilder u. M. f. d. Frauenwelt), 1884. – Backfiſch- chens Lehr- und Wanderjahre, 1904. *Schröder, Ludwig, * am 26. Juni 1863 zu Soeſt in Weſtfalen, beſuchte ſeit 1879 die Präparandenanſtalt u. *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 313. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/317>, abgerufen am 23.11.2024.