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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Schö
meinen und besonders die Zensur-
verhältnisse seiner Heimat beengten
und sich für ihn auch nur in Galizien
eine Laufbahn als Jurist zu zeigen
schien, so verließ er 1827 Österreich
und reiste über Dresden, Leipzig und
Berlin nach Petersburg, um sich dort
eine neue Heimat zu suchen. Ent-
täuscht kehrte er nach Deutschland
zurück, unterwarf sich in Breslau der
gesetzmäßigen Prüfung bei der philo-
sophischen Fakultät und habilitierte
sich als Privatdozent für Staats-
wissenschaften. Jm Jahre 1831 wurde
er außerordentlicher u. 1836 ordent-
licher Professor. Seit April des letz-
ten Jahres redigierte er auch die
"Schlesische Zeitung", in deren Jn-
teresse er eine Reise durch Süddeutsch-
land, Holland, Belgien nach Paris
machte. Von weiteren Reisen hielt
ihn sein Krankheitszustand zurück, der
schließlich mit Seelenstörung endete.
Sch. starb am 13. März 1839.

S:


Der Sieg des Glaubens (Tr.), 1828.
- Gedichte, in verschiedenen Zeit-
schriften zerstreut.

Schön, Johann Matthias Al-
brecht,

pseud. Heski (böhmisch =
schön) und J. Krohn, wurde am
29. August 1800 in Hamburg ge-
boren, wohin sein aus Böhmen stam-
mender Vater eingewandert war, be-
suchte seit 1814 das Johanneum und
studierte 1819-23 in Halle u. Berlin
Medizin. Nachdem er in Berlin zum
Dr. med. promoviert worden, kehrte
er nach Hamburg zurück, wo er als
praktischer Arzt sich niederließ. Vier
Jahre war er Hilfsarzt am allge-
meinen Krankenhause, drei Jahre
Arzt beim Bürgermilitär und bis an
seinen Tod Arzt des Gast- u. Kranken-
hauses. Jm Jahre 1869 gab er wegen
zunehmender Kränklichkeit seine Pra-
xis auf; am 7. April 1870 starb er
in Hamburg. Als großer Freund der
Musik war er viele Jahre hindurch
Vorstandsmitglied der Methfessel-
schen, dann der Schäferschen Lieder-
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Schö
tafel. Außer einer großen Zahl me-
dizinischer Werke veröffentlichte er

S:

Erinnerungen von Heski (als
Manuskr. f. Freunde gedruckt), 1837.
- Erinnerungen von Heski (der Jn-
halt ist ein ganz anderer als im ersten
Werk), 1852. - Breviarium der Lie-
dertafel, 1855. - Neendörp (Platt-
dütsche Rymels von J. Krohn), 1856.
- Die Liedertäfler (Nachklänge aus
schöner Vergangenheit in 8 Gesängen)
Hamburg o. J.

Schön, Oswald,

wurde im April
1836 zu Menzingen, Kt. Zug, gebo-
ren, absolvierte die Gymnasien zu
Einsiedeln und Zug, dann das Ly-
zeum in Solothurn und beschäftigte
sich privatim mit Studien zur Schwei-
zergeschichte. Er wirkte darauf meh-
rere Jahre als Lehrer an verschiede-
nen Sekundar- und Jndustrieschulen
in den Kantonen St. Gallen, Neuen-
burg und Aargau, ein Jahr lang als
Lehrer des Deutschen an der Kan-
tonsschule in Solothurn und wandte
sich endlich durch Gründung des
"Hausfreund" dauernd der Journa-
listik zu. Sch. starb am 20. März 1879.

S:

Bilder aus allerlei Tagen (Dn.
u. Prosa), 1865.

*Schönaich-Carolath, Prinz
Emil zu,

der einzige Sohn des ver-
storbenen Prinzen Karl u. der gleich-
falls verstorbenen Prinzessin Emilie,
gebornen von Oppen-Schilden aus
Jütland, wurde am 8. April 1852
zu Breslau geboren und siedelte kurz
darauf mit seinen Eltern nach Wies-
baden über, wo er das Realgymna-
sium besuchte. Seine Erziehung war
eine vorzügliche, ängstlich sorgfältige.
Die leidende Gesundheit der Eltern
-- eine Orientreise hatte die Gesund-
heit des Vaters unheilvoll erschüttert,
und an dem Leben der Mutter zehrte
eine gefahrdrohende Brustkrankheit
-- suchte jeden Winter Zuflucht im
warmen Süden, u. der Knabe mußte
dann stets Begleiter der Mutter sein.
Leider verlor er seine Eltern trotz

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Schö
meinen und beſonders die Zenſur-
verhältniſſe ſeiner Heimat beengten
und ſich für ihn auch nur in Galizien
eine Laufbahn als Juriſt zu zeigen
ſchien, ſo verließ er 1827 Öſterreich
und reiſte über Dresden, Leipzig und
Berlin nach Petersburg, um ſich dort
eine neue Heimat zu ſuchen. Ent-
täuſcht kehrte er nach Deutſchland
zurück, unterwarf ſich in Breslau der
geſetzmäßigen Prüfung bei der philo-
ſophiſchen Fakultät und habilitierte
ſich als Privatdozent für Staats-
wiſſenſchaften. Jm Jahre 1831 wurde
er außerordentlicher u. 1836 ordent-
licher Profeſſor. Seit April des letz-
ten Jahres redigierte er auch die
„Schleſiſche Zeitung“, in deren Jn-
tereſſe er eine Reiſe durch Süddeutſch-
land, Holland, Belgien nach Paris
machte. Von weiteren Reiſen hielt
ihn ſein Krankheitszuſtand zurück, der
ſchließlich mit Seelenſtörung endete.
Sch. ſtarb am 13. März 1839.

S:


Der Sieg des Glaubens (Tr.), 1828.
– Gedichte, in verſchiedenen Zeit-
ſchriften zerſtreut.

Schön, Johann Matthias Al-
brecht,

pſeud. Heski (böhmiſch =
ſchön) und J. Krohn, wurde am
29. Auguſt 1800 in Hamburg ge-
boren, wohin ſein aus Böhmen ſtam-
mender Vater eingewandert war, be-
ſuchte ſeit 1814 das Johanneum und
ſtudierte 1819–23 in Halle u. Berlin
Medizin. Nachdem er in Berlin zum
Dr. med. promoviert worden, kehrte
er nach Hamburg zurück, wo er als
praktiſcher Arzt ſich niederließ. Vier
Jahre war er Hilfsarzt am allge-
meinen Krankenhauſe, drei Jahre
Arzt beim Bürgermilitär und bis an
ſeinen Tod Arzt des Gaſt- u. Kranken-
hauſes. Jm Jahre 1869 gab er wegen
zunehmender Kränklichkeit ſeine Pra-
xis auf; am 7. April 1870 ſtarb er
in Hamburg. Als großer Freund der
Muſik war er viele Jahre hindurch
Vorſtandsmitglied der Methfeſſel-
ſchen, dann der Schäferſchen Lieder-
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Schö
tafel. Außer einer großen Zahl me-
diziniſcher Werke veröffentlichte er

S:

Erinnerungen von Heski (als
Manuſkr. f. Freunde gedruckt), 1837.
– Erinnerungen von Heski (der Jn-
halt iſt ein ganz anderer als im erſten
Werk), 1852. – Breviarium der Lie-
dertafel, 1855. – Neendörp (Platt-
dütſche Rymels von J. Krohn), 1856.
– Die Liedertäfler (Nachklänge aus
ſchöner Vergangenheit in 8 Geſängen)
Hamburg o. J.

Schön, Oswald,

wurde im April
1836 zu Menzingen, Kt. Zug, gebo-
ren, abſolvierte die Gymnaſien zu
Einſiedeln und Zug, dann das Ly-
zeum in Solothurn und beſchäftigte
ſich privatim mit Studien zur Schwei-
zergeſchichte. Er wirkte darauf meh-
rere Jahre als Lehrer an verſchiede-
nen Sekundar- und Jnduſtrieſchulen
in den Kantonen St. Gallen, Neuen-
burg und Aargau, ein Jahr lang als
Lehrer des Deutſchen an der Kan-
tonsſchule in Solothurn und wandte
ſich endlich durch Gründung des
„Hausfreund“ dauernd der Journa-
liſtik zu. Sch. ſtarb am 20. März 1879.

S:

Bilder aus allerlei Tagen (Dn.
u. Proſa), 1865.

*Schönaich-Carolath, Prinz
Emil zu,

der einzige Sohn des ver-
ſtorbenen Prinzen Karl u. der gleich-
falls verſtorbenen Prinzeſſin Emilie,
gebornen von Oppen-Schilden aus
Jütland, wurde am 8. April 1852
zu Breslau geboren und ſiedelte kurz
darauf mit ſeinen Eltern nach Wies-
baden über, wo er das Realgymna-
ſium beſuchte. Seine Erziehung war
eine vorzügliche, ängſtlich ſorgfältige.
Die leidende Geſundheit der Eltern
— eine Orientreiſe hatte die Geſund-
heit des Vaters unheilvoll erſchüttert,
und an dem Leben der Mutter zehrte
eine gefahrdrohende Bruſtkrankheit
— ſuchte jeden Winter Zuflucht im
warmen Süden, u. der Knabe mußte
dann ſtets Begleiter der Mutter ſein.
Leider verlor er ſeine Eltern trotz

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[283/0287] Schö Schö meinen und beſonders die Zenſur- verhältniſſe ſeiner Heimat beengten und ſich für ihn auch nur in Galizien eine Laufbahn als Juriſt zu zeigen ſchien, ſo verließ er 1827 Öſterreich und reiſte über Dresden, Leipzig und Berlin nach Petersburg, um ſich dort eine neue Heimat zu ſuchen. Ent- täuſcht kehrte er nach Deutſchland zurück, unterwarf ſich in Breslau der geſetzmäßigen Prüfung bei der philo- ſophiſchen Fakultät und habilitierte ſich als Privatdozent für Staats- wiſſenſchaften. Jm Jahre 1831 wurde er außerordentlicher u. 1836 ordent- licher Profeſſor. Seit April des letz- ten Jahres redigierte er auch die „Schleſiſche Zeitung“, in deren Jn- tereſſe er eine Reiſe durch Süddeutſch- land, Holland, Belgien nach Paris machte. Von weiteren Reiſen hielt ihn ſein Krankheitszuſtand zurück, der ſchließlich mit Seelenſtörung endete. Sch. ſtarb am 13. März 1839. S: Der Sieg des Glaubens (Tr.), 1828. – Gedichte, in verſchiedenen Zeit- ſchriften zerſtreut. Schön, Johann Matthias Al- brecht, pſeud. Heski (böhmiſch = ſchön) und J. Krohn, wurde am 29. Auguſt 1800 in Hamburg ge- boren, wohin ſein aus Böhmen ſtam- mender Vater eingewandert war, be- ſuchte ſeit 1814 das Johanneum und ſtudierte 1819–23 in Halle u. Berlin Medizin. Nachdem er in Berlin zum Dr. med. promoviert worden, kehrte er nach Hamburg zurück, wo er als praktiſcher Arzt ſich niederließ. Vier Jahre war er Hilfsarzt am allge- meinen Krankenhauſe, drei Jahre Arzt beim Bürgermilitär und bis an ſeinen Tod Arzt des Gaſt- u. Kranken- hauſes. Jm Jahre 1869 gab er wegen zunehmender Kränklichkeit ſeine Pra- xis auf; am 7. April 1870 ſtarb er in Hamburg. Als großer Freund der Muſik war er viele Jahre hindurch Vorſtandsmitglied der Methfeſſel- ſchen, dann der Schäferſchen Lieder- tafel. Außer einer großen Zahl me- diziniſcher Werke veröffentlichte er S: Erinnerungen von Heski (als Manuſkr. f. Freunde gedruckt), 1837. – Erinnerungen von Heski (der Jn- halt iſt ein ganz anderer als im erſten Werk), 1852. – Breviarium der Lie- dertafel, 1855. – Neendörp (Platt- dütſche Rymels von J. Krohn), 1856. – Die Liedertäfler (Nachklänge aus ſchöner Vergangenheit in 8 Geſängen) Hamburg o. J. Schön, Oswald, wurde im April 1836 zu Menzingen, Kt. Zug, gebo- ren, abſolvierte die Gymnaſien zu Einſiedeln und Zug, dann das Ly- zeum in Solothurn und beſchäftigte ſich privatim mit Studien zur Schwei- zergeſchichte. Er wirkte darauf meh- rere Jahre als Lehrer an verſchiede- nen Sekundar- und Jnduſtrieſchulen in den Kantonen St. Gallen, Neuen- burg und Aargau, ein Jahr lang als Lehrer des Deutſchen an der Kan- tonsſchule in Solothurn und wandte ſich endlich durch Gründung des „Hausfreund“ dauernd der Journa- liſtik zu. Sch. ſtarb am 20. März 1879. S: Bilder aus allerlei Tagen (Dn. u. Proſa), 1865. *Schönaich-Carolath, Prinz Emil zu, der einzige Sohn des ver- ſtorbenen Prinzen Karl u. der gleich- falls verſtorbenen Prinzeſſin Emilie, gebornen von Oppen-Schilden aus Jütland, wurde am 8. April 1852 zu Breslau geboren und ſiedelte kurz darauf mit ſeinen Eltern nach Wies- baden über, wo er das Realgymna- ſium beſuchte. Seine Erziehung war eine vorzügliche, ängſtlich ſorgfältige. Die leidende Geſundheit der Eltern — eine Orientreiſe hatte die Geſund- heit des Vaters unheilvoll erſchüttert, und an dem Leben der Mutter zehrte eine gefahrdrohende Bruſtkrankheit — ſuchte jeden Winter Zuflucht im warmen Süden, u. der Knabe mußte dann ſtets Begleiter der Mutter ſein. Leider verlor er ſeine Eltern trotz *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 283. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/287>, abgerufen am 26.11.2024.