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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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direktors am 31. August 1817 auf
einem Hütten- und Bergwerke bei
Wissen an der Sieg geboren u. sollte
sich dem Militärstande widmen, wes-
halb er eine Militärschule in Köln
besuchen mußte. Doch sagte ihm diese
Laufbahn durchaus nicht zu und stu-
dierte er deshalb theoret. Landwirt-
schaft auf der landwirtschaftl. Aka-
demie in Wiesbaden. Seit dem Jahre
1840 als Domänenamtssekretär in
Mühlheim a. Rhein angestellt, machte
er die Bekanntschaft Gottfried Kin-
kels, der ihn in den als "Maikäfer-
verein" bekannten Dichterkreis ein-
führte und dadurch seine Neigung
zur Poesie noch mehr weckte. Jm
Jahre 1842 verließ Sch. den Staats-
dienst, da seine freisinnigen Ansichten
ihn in Konflikt mit der Bureaukratie
zu bringen drohten, und ging zur
Bühne; aber bittere Erfahrungen u.
Enttäuschungen brachten ihn, der ab-
wechselnd in Königsberg, Leipzig u.
seit 1845 in Oldenburg weilte, da-
hin, daß er der theatralischen Lauf-
bahn den Rücken wandte u. sich von
1846 ab in Hamburg ausschließlich
schriftstellerischer Tätigkeit hingab.
Jm Jahre 1848 siedelte er nach Ko-
burg über, wo er die Redaktion der
"Konstitutionellen Zeitung" über-
nahm. Nach 21/2 Jahren legte er
dieselbe nieder, ging nach Dresden,
nach kurzer Zeit nach Leipzig u. 1855
nach Mannheim, wo er sich mit der
Schauspielerin Auguste Gerlach, ei-
ner Tochter der Sophie Schröder-
Devrient, vermählte, Vorlesungen
hielt und die "Süddeutschen Blätter
für Kunst u. Wissenschaft" gründete.
Als seine Gattin im Herbst 1857 ein
Engagement am Hoftheater in Ko-
burg fand, zog Sch. dorthin zurück,
u. hier starb er nach längerem Brust-
leiden am 17. September 1866.

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Geschichte, Gegenwart, Gemüt (Ge.),
1847. - Das deutsche Bauernbuch,
oder: So lebt das Volk (E.), 1848. -
Aus der Blumenwelt (Märchenepos),
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1852. - Dramatische Werke, 1852
(Jnhalt: König Gustav III., Tra-
gödie. - Burgund und Waldmann,
Schsp. - Ein spanischer Eid, Tr.). -
Originale, Genrebilder aus der Wirk-
lichkeit; II, 1853. - Der letzte König
von Thüringen (Vaterl. Schsp.),
1854. - Novellen und Erzählungen;
II, 1855. - Weltseele (Dn.), 1854. -
Zwölf Frauenbilder aus der Goethe-
Schiller-Epoche, 1856. - Aus Ver-
gangenheit und Gegenwart (Nn.),
1856 (Jnhalt: Die Stedinger. -
Anton und Cordelia). - Die Hohen-
staufen (Epos), 1859. - Ulrich von
Hutten (Epos), 1862. - Garibaldi-
Lieder, 1862. - Was sich der Wein
erzählt (Ep. D.), 1862. - Der Ste-
dinger Freiheitskampf (Ep. G.), 1864.
Menschen u. Parteien (R.); IV, 1864.
- Handbuch der deutschen Literatur;
VII. 2. A. 1870.

*Schloß, Karl,

geb. am 6. Januar
1876 in Framersheim bei Alzey (Hes-
sen) als Sohn eines Kaufmanns, kam
1888 mit seinen Eltern nach Alzey u.
besuchte hier das Progymnasium,
später das Gymnasium in Mainz, das
er 1894 mit dem Zeugnis der Reife
verließ, worauf er in München und
Heidelberg Philosophie, Kunst- und
Literaturgeschichte studierte. Er ging
dann zur Schriftstellerei über, lebte
einige Jahre als Kunstreferent der
"Münchener Post" und Mitarbeiter
an verschiedenen Zeitschriften in
München und darauf als freier
Schriftsteller in Alzey.

S:

Gedichte,
1905. - Münchener Almanach (Ein
Sammelbuch neuer deutscher D.,
hrsg.), 1906.

*Schlossar, Anton,

geb. am 27.
Juni 1849 zu Troppau (Österreich.
Schlesien), verließ die Heimat früh-
zeitig, da sein Vater als österreich.
Staatsbeamter nach Siebenbürgen
versetzt wurde, erhielt hier seinen
ersten Unterricht in Broos und ab-
solvierte sodann das evangelische
Obergymnasium in Kronstadt. Er

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direktors am 31. Auguſt 1817 auf
einem Hütten- und Bergwerke bei
Wiſſen an der Sieg geboren u. ſollte
ſich dem Militärſtande widmen, wes-
halb er eine Militärſchule in Köln
beſuchen mußte. Doch ſagte ihm dieſe
Laufbahn durchaus nicht zu und ſtu-
dierte er deshalb theoret. Landwirt-
ſchaft auf der landwirtſchaftl. Aka-
demie in Wiesbaden. Seit dem Jahre
1840 als Domänenamtsſekretär in
Mühlheim a. Rhein angeſtellt, machte
er die Bekanntſchaft Gottfried Kin-
kels, der ihn in den als „Maikäfer-
verein“ bekannten Dichterkreis ein-
führte und dadurch ſeine Neigung
zur Poeſie noch mehr weckte. Jm
Jahre 1842 verließ Sch. den Staats-
dienſt, da ſeine freiſinnigen Anſichten
ihn in Konflikt mit der Bureaukratie
zu bringen drohten, und ging zur
Bühne; aber bittere Erfahrungen u.
Enttäuſchungen brachten ihn, der ab-
wechſelnd in Königsberg, Leipzig u.
ſeit 1845 in Oldenburg weilte, da-
hin, daß er der theatraliſchen Lauf-
bahn den Rücken wandte u. ſich von
1846 ab in Hamburg ausſchließlich
ſchriftſtelleriſcher Tätigkeit hingab.
Jm Jahre 1848 ſiedelte er nach Ko-
burg über, wo er die Redaktion der
„Konſtitutionellen Zeitung“ über-
nahm. Nach 2½ Jahren legte er
dieſelbe nieder, ging nach Dresden,
nach kurzer Zeit nach Leipzig u. 1855
nach Mannheim, wo er ſich mit der
Schauſpielerin Auguſte Gerlach, ei-
ner Tochter der Sophie Schröder-
Devrient, vermählte, Vorleſungen
hielt und die „Süddeutſchen Blätter
für Kunſt u. Wiſſenſchaft“ gründete.
Als ſeine Gattin im Herbſt 1857 ein
Engagement am Hoftheater in Ko-
burg fand, zog Sch. dorthin zurück,
u. hier ſtarb er nach längerem Bruſt-
leiden am 17. September 1866.

S:


Geſchichte, Gegenwart, Gemüt (Ge.),
1847. – Das deutſche Bauernbuch,
oder: So lebt das Volk (E.), 1848. –
Aus der Blumenwelt (Märchenepos),
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1852. – Dramatiſche Werke, 1852
(Jnhalt: König Guſtav III., Tra-
gödie. – Burgund und Waldmann,
Schſp. – Ein ſpaniſcher Eid, Tr.). –
Originale, Genrebilder aus der Wirk-
lichkeit; II, 1853. – Der letzte König
von Thüringen (Vaterl. Schſp.),
1854. – Novellen und Erzählungen;
II, 1855. – Weltſeele (Dn.), 1854. –
Zwölf Frauenbilder aus der Goethe-
Schiller-Epoche, 1856. – Aus Ver-
gangenheit und Gegenwart (Nn.),
1856 (Jnhalt: Die Stedinger. –
Anton und Cordelia). – Die Hohen-
ſtaufen (Epos), 1859. – Ulrich von
Hutten (Epos), 1862. – Garibaldi-
Lieder, 1862. – Was ſich der Wein
erzählt (Ep. D.), 1862. – Der Ste-
dinger Freiheitskampf (Ep. G.), 1864.
Menſchen u. Parteien (R.); IV, 1864.
– Handbuch der deutſchen Literatur;
VII. 2. A. 1870.

*Schloß, Karl,

geb. am 6. Januar
1876 in Framersheim bei Alzey (Heſ-
ſen) als Sohn eines Kaufmanns, kam
1888 mit ſeinen Eltern nach Alzey u.
beſuchte hier das Progymnaſium,
ſpäter das Gymnaſium in Mainz, das
er 1894 mit dem Zeugnis der Reife
verließ, worauf er in München und
Heidelberg Philoſophie, Kunſt- und
Literaturgeſchichte ſtudierte. Er ging
dann zur Schriftſtellerei über, lebte
einige Jahre als Kunſtreferent der
„Münchener Poſt“ und Mitarbeiter
an verſchiedenen Zeitſchriften in
München und darauf als freier
Schriftſteller in Alzey.

S:

Gedichte,
1905. – Münchener Almanach (Ein
Sammelbuch neuer deutſcher D.,
hrsg.), 1906.

*Schloſſar, Anton,

geb. am 27.
Juni 1849 zu Troppau (Öſterreich.
Schleſien), verließ die Heimat früh-
zeitig, da ſein Vater als öſterreich.
Staatsbeamter nach Siebenbürgen
verſetzt wurde, erhielt hier ſeinen
erſten Unterricht in Broos und ab-
ſolvierte ſodann das evangeliſche
Obergymnaſium in Kronſtadt. Er

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[208/0212] Schl Schl direktors am 31. Auguſt 1817 auf einem Hütten- und Bergwerke bei Wiſſen an der Sieg geboren u. ſollte ſich dem Militärſtande widmen, wes- halb er eine Militärſchule in Köln beſuchen mußte. Doch ſagte ihm dieſe Laufbahn durchaus nicht zu und ſtu- dierte er deshalb theoret. Landwirt- ſchaft auf der landwirtſchaftl. Aka- demie in Wiesbaden. Seit dem Jahre 1840 als Domänenamtsſekretär in Mühlheim a. Rhein angeſtellt, machte er die Bekanntſchaft Gottfried Kin- kels, der ihn in den als „Maikäfer- verein“ bekannten Dichterkreis ein- führte und dadurch ſeine Neigung zur Poeſie noch mehr weckte. Jm Jahre 1842 verließ Sch. den Staats- dienſt, da ſeine freiſinnigen Anſichten ihn in Konflikt mit der Bureaukratie zu bringen drohten, und ging zur Bühne; aber bittere Erfahrungen u. Enttäuſchungen brachten ihn, der ab- wechſelnd in Königsberg, Leipzig u. ſeit 1845 in Oldenburg weilte, da- hin, daß er der theatraliſchen Lauf- bahn den Rücken wandte u. ſich von 1846 ab in Hamburg ausſchließlich ſchriftſtelleriſcher Tätigkeit hingab. Jm Jahre 1848 ſiedelte er nach Ko- burg über, wo er die Redaktion der „Konſtitutionellen Zeitung“ über- nahm. Nach 2½ Jahren legte er dieſelbe nieder, ging nach Dresden, nach kurzer Zeit nach Leipzig u. 1855 nach Mannheim, wo er ſich mit der Schauſpielerin Auguſte Gerlach, ei- ner Tochter der Sophie Schröder- Devrient, vermählte, Vorleſungen hielt und die „Süddeutſchen Blätter für Kunſt u. Wiſſenſchaft“ gründete. Als ſeine Gattin im Herbſt 1857 ein Engagement am Hoftheater in Ko- burg fand, zog Sch. dorthin zurück, u. hier ſtarb er nach längerem Bruſt- leiden am 17. September 1866. S: Geſchichte, Gegenwart, Gemüt (Ge.), 1847. – Das deutſche Bauernbuch, oder: So lebt das Volk (E.), 1848. – Aus der Blumenwelt (Märchenepos), 1852. – Dramatiſche Werke, 1852 (Jnhalt: König Guſtav III., Tra- gödie. – Burgund und Waldmann, Schſp. – Ein ſpaniſcher Eid, Tr.). – Originale, Genrebilder aus der Wirk- lichkeit; II, 1853. – Der letzte König von Thüringen (Vaterl. Schſp.), 1854. – Novellen und Erzählungen; II, 1855. – Weltſeele (Dn.), 1854. – Zwölf Frauenbilder aus der Goethe- Schiller-Epoche, 1856. – Aus Ver- gangenheit und Gegenwart (Nn.), 1856 (Jnhalt: Die Stedinger. – Anton und Cordelia). – Die Hohen- ſtaufen (Epos), 1859. – Ulrich von Hutten (Epos), 1862. – Garibaldi- Lieder, 1862. – Was ſich der Wein erzählt (Ep. D.), 1862. – Der Ste- dinger Freiheitskampf (Ep. G.), 1864. Menſchen u. Parteien (R.); IV, 1864. – Handbuch der deutſchen Literatur; VII. 2. A. 1870. *Schloß, Karl, geb. am 6. Januar 1876 in Framersheim bei Alzey (Heſ- ſen) als Sohn eines Kaufmanns, kam 1888 mit ſeinen Eltern nach Alzey u. beſuchte hier das Progymnaſium, ſpäter das Gymnaſium in Mainz, das er 1894 mit dem Zeugnis der Reife verließ, worauf er in München und Heidelberg Philoſophie, Kunſt- und Literaturgeſchichte ſtudierte. Er ging dann zur Schriftſtellerei über, lebte einige Jahre als Kunſtreferent der „Münchener Poſt“ und Mitarbeiter an verſchiedenen Zeitſchriften in München und darauf als freier Schriftſteller in Alzey. S: Gedichte, 1905. – Münchener Almanach (Ein Sammelbuch neuer deutſcher D., hrsg.), 1906. *Schloſſar, Anton, geb. am 27. Juni 1849 zu Troppau (Öſterreich. Schleſien), verließ die Heimat früh- zeitig, da ſein Vater als öſterreich. Staatsbeamter nach Siebenbürgen verſetzt wurde, erhielt hier ſeinen erſten Unterricht in Broos und ab- ſolvierte ſodann das evangeliſche Obergymnaſium in Kronſtadt. Er *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 208. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/212>, abgerufen am 23.12.2024.