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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Barbier, Anstreicher, Tapezierer,
Tischler, Buchhändlerlehrling, Lauf-
bursche, konnte aber schließlich doch
eine gediegene kaufmännische Lehrzeit
beendigen. Abneigung gegen diesen
Beruf veranlaßte ihn, in den (säch-
sischen, später in den preußischen)
Eisenbahndienst zu treten, in welchem
er fünf Jahre lang in den verschie-
densten Stellungen (Wagenschieber,
Hilfsarbeiter, Telegraphist, Hilfs-
weichensteller, Stationsgehilfe) tätig
war. Dann verließ er denselben und
gründete in Bingen am Rhein ein
eigenes Geschäft mit maschinellen An-
lagen.

S:

Wie ich zu meiner Frau
kam, 1899. - Plaudereien eines jun-
gen Eisenbahners, 1902. - Die rote
Mütze (Eisenbahndrama), 1906. -
Bahn frei ... (Sk. u. En.), 1906. -
Jm Staate Budde (Schsp.), 1906. -
Kaiser-Geburtstagsfeier deutscher
Kolonisten in Dar-es-Salam (Fest-
spiel), 1906.

Scheurlin, Georg,

deutscher Lyri-
ker, wurde am 25. Februar 1802 zu
Mainbernheim in Franken geboren,
verlor seinen Vater, einen Wundarzt,
sehr frühe und sah sich bei der Mittel-
losigkeit seiner Mutter gezwungen,
der wissenschaftlichen Laufbahn zu
entsagen. Um indes seinen Hang zu
geistiger Beschäftigung in etwas be-
friedigen zu können, bezog er 1819
das Seminar zu Ansbach, um sich dem
Lehrerstande zu widmen. Nachdem er
dann von 1821-26 als Privatlehrer
an dem Liederskronschen Erziehungs-
institut in Erlangen gewirkt hatte,
wurde er als städtischer Lehrer nach
Ansbach berufen. Da sein sehr be-
scheidenes Gehalt nicht ausreichte,
Mutter, Schwester und die eigene
Familie zu erhalten, so suchte er seine
Kenntnisse und Fertigkeiten in der
Musik, im Zeichnen und Malen zur
Vergrößerung der Einnahmen zu ver-
werten, übernahm auch die Redaktion
des "Ansbacher Tageblatt". Jm
Jahre 1851 trat er mit der ersten
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Sammlung seiner Gedichte hervor,
welche die Aufmerksamkeit des Königs
Maximilian II. von Bayern erregten,
und dieser edle Fürst berief Sch. 1852
als Kanzleisekretär in das protestan-
tische Oberkonsistorium nach München
und sicherte ihm eine entsprechende
Gehaltsaufbesserung, die sich noch
steigerte, als der Dichter zwei Jahre
später als Geh. Ministerialsekretär
im Ministerium des königl Hauses
und der öffentlichen Arbeiten ange-
stellt wurde. Als solcher starb er am
9. (n. a. am 10.) Juni 1872.

S:

Ge-
dichte, 1851. 2. A. 1852. - Heide-
blumen (Ge.), 1858. - Edwin (Lyr.-
ep. D.), 1869. - Der Scharfrichter
von Rothenburg (E.), 1869. - Musiker-
novellen, 1872.

*Schewe, Otto,

geb. am 25. Dez.
1872 zu Bublitz in Pommern, ist der
Sohn eines Kaufmanns, der 1881
durch unglückliche Unternehmungen
sein ganzes Vermögen verlor, so daß
es dem Sohne nur durch Gewährung
einer Freistelle ermöglicht wurde,
die dortige Mittelschule zu besuchen.
Nach seiner Konfirmation erlernte er
das Buchbinderhandwerk, durfte sich
aber während seiner Lehrzeit der
Weiterbildung durch einen Geistlichen
erfreuen, der sich für seine poetischen
Versuche interessierte. Jm Jahre 1892
kam Sch. nach Berlin, durchwanderte
danach Mittel- und Süddeutschland,
genügte 1893-95 seiner Militärpflicht
und kehrte dann nach Berlin zurück.

S:

Arthur Freyer (R.), 1897.

Schewitsch, Helene,

Baronin v.,
siehe Helene Baronin v. Raco-
witza-Schewitsch!

Scheyrer, Ludwig,

geb. zu Wien
am 25. November 1811 als der Sohn
eines Kaufmanns, besuchte das Gym-
nasium und die philosophische Fakul-
tät in Wien und begann dann das
Studium der Medizin, das er indes
bald aufgab. Er trat nun (1830) bei
der k. k. Staatsbuchhandlung in den
Staatsdienst, in dem er im Laufe der

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Sche
Barbier, Anſtreicher, Tapezierer,
Tiſchler, Buchhändlerlehrling, Lauf-
burſche, konnte aber ſchließlich doch
eine gediegene kaufmänniſche Lehrzeit
beendigen. Abneigung gegen dieſen
Beruf veranlaßte ihn, in den (ſäch-
ſiſchen, ſpäter in den preußiſchen)
Eiſenbahndienſt zu treten, in welchem
er fünf Jahre lang in den verſchie-
denſten Stellungen (Wagenſchieber,
Hilfsarbeiter, Telegraphiſt, Hilfs-
weichenſteller, Stationsgehilfe) tätig
war. Dann verließ er denſelben und
gründete in Bingen am Rhein ein
eigenes Geſchäft mit maſchinellen An-
lagen.

S:

Wie ich zu meiner Frau
kam, 1899. – Plaudereien eines jun-
gen Eiſenbahners, 1902. – Die rote
Mütze (Eiſenbahndrama), 1906. –
Bahn frei ... (Sk. u. En.), 1906. –
Jm Staate Budde (Schſp.), 1906. –
Kaiſer-Geburtstagsfeier deutſcher
Koloniſten in Dar-es-Salam (Feſt-
ſpiel), 1906.

Scheurlin, Georg,

deutſcher Lyri-
ker, wurde am 25. Februar 1802 zu
Mainbernheim in Franken geboren,
verlor ſeinen Vater, einen Wundarzt,
ſehr frühe und ſah ſich bei der Mittel-
loſigkeit ſeiner Mutter gezwungen,
der wiſſenſchaftlichen Laufbahn zu
entſagen. Um indes ſeinen Hang zu
geiſtiger Beſchäftigung in etwas be-
friedigen zu können, bezog er 1819
das Seminar zu Ansbach, um ſich dem
Lehrerſtande zu widmen. Nachdem er
dann von 1821–26 als Privatlehrer
an dem Liederskronſchen Erziehungs-
inſtitut in Erlangen gewirkt hatte,
wurde er als ſtädtiſcher Lehrer nach
Ansbach berufen. Da ſein ſehr be-
ſcheidenes Gehalt nicht ausreichte,
Mutter, Schweſter und die eigene
Familie zu erhalten, ſo ſuchte er ſeine
Kenntniſſe und Fertigkeiten in der
Muſik, im Zeichnen und Malen zur
Vergrößerung der Einnahmen zu ver-
werten, übernahm auch die Redaktion
des „Ansbacher Tageblatt“. Jm
Jahre 1851 trat er mit der erſten
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Sammlung ſeiner Gedichte hervor,
welche die Aufmerkſamkeit des Königs
Maximilian II. von Bayern erregten,
und dieſer edle Fürſt berief Sch. 1852
als Kanzleiſekretär in das proteſtan-
tiſche Oberkonſiſtorium nach München
und ſicherte ihm eine entſprechende
Gehaltsaufbeſſerung, die ſich noch
ſteigerte, als der Dichter zwei Jahre
ſpäter als Geh. Miniſterialſekretär
im Miniſterium des königl Hauſes
und der öffentlichen Arbeiten ange-
ſtellt wurde. Als ſolcher ſtarb er am
9. (n. a. am 10.) Juni 1872.

S:

Ge-
dichte, 1851. 2. A. 1852. – Heide-
blumen (Ge.), 1858. – Edwin (Lyr.-
ep. D.), 1869. – Der Scharfrichter
von Rothenburg (E.), 1869. – Muſiker-
novellen, 1872.

*Schewe, Otto,

geb. am 25. Dez.
1872 zu Bublitz in Pommern, iſt der
Sohn eines Kaufmanns, der 1881
durch unglückliche Unternehmungen
ſein ganzes Vermögen verlor, ſo daß
es dem Sohne nur durch Gewährung
einer Freiſtelle ermöglicht wurde,
die dortige Mittelſchule zu beſuchen.
Nach ſeiner Konfirmation erlernte er
das Buchbinderhandwerk, durfte ſich
aber während ſeiner Lehrzeit der
Weiterbildung durch einen Geiſtlichen
erfreuen, der ſich für ſeine poetiſchen
Verſuche intereſſierte. Jm Jahre 1892
kam Sch. nach Berlin, durchwanderte
danach Mittel- und Süddeutſchland,
genügte 1893–95 ſeiner Militärpflicht
und kehrte dann nach Berlin zurück.

S:

Arthur Freyer (R.), 1897.

Schewitſch, Helene,

Baronin v.,
ſiehe Helene Baronin v. Raco-
witza-Schewitſch!

Scheyrer, Ludwig,

geb. zu Wien
am 25. November 1811 als der Sohn
eines Kaufmanns, beſuchte das Gym-
naſium und die philoſophiſche Fakul-
tät in Wien und begann dann das
Studium der Medizin, das er indes
bald aufgab. Er trat nun (1830) bei
der k. k. Staatsbuchhandlung in den
Staatsdienſt, in dem er im Laufe der

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 171. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/175>, abgerufen am 27.11.2024.