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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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als Kontorist bis 1848, wo sein Haus
fallierte. Später trat er wieder in
sein erstes Handelshaus zurück, wo
er bis an seinen Tod eine Stellung
einnahm, die ihm durch das Wohl-
wollen seines Chefs auf alle Weise
erleichtert wurde, und die ihn trotz
seiner großen Familie vor Nahrungs-
sorgen schützte. Übertriebenes Arbei-
ten und Studieren, besonders zur
Nachtzeit, steigerten seine Nervosität
und führten schließlich jenes unheim-
liche Brustleiden herbei, dem er am
2. April 1858 erlag.

S:

Gedichte,
1843. - Leierkastenlieder, 1849. - Lie-
der aus Wisconsin, 1848. - März-
gesänge (Polit. Ge.), 1848. - Zu Hause
(Lyr. Zyklus), 1851. - Haus u. Welt
(Neuere Ge., enthält auch die drei
vorigen Sammlgn.), 1851. - Martin
Luther (Lyr.-ep. Zyklus), 1853. - Lud-
wig Capet (Histor. G.), 1855. - Ge-
dichte, 3. A. 1857. - Der Harfner am
Herd (Lyr. Zyklus), 1858.

*Schults, Hermann,

wurde am 3.
Juni 1850 zu Elberfeld als das vierte
Kind des Vorigen geboren, war mit
15 Jahren, als seine Mutter starb,
völlig verwaist und kam nun mit
mehreren Geschwistern in das Haus
eines kinderlosen Oheims. Jm Jahre
1868 absolvierte er das Gymnasium
seiner Vaterstadt und studierte in
Bonn und Berlin klassische und ger-
manische Philologie, war zwischen-
durch auch während des Krieges als
freiwilliger Krankenpfleger in ver-
schiedenen Lazaretten tätig. Nach Be-
endigung seiner Studien trat er als
Lehrer Ostern 1873 am Gymnasium
zu Schleiz ein. Jm Frühling 1876
warf eine heftige Lungenblutung ihn
auf ein längeres Krankenlager; doch
erholte er sich scheinbar völlig und
konnte sogar 1878 sich seinen eigenen
Herd gründen. Allein das eheliche
Glück war von kurzer Dauer: seine
Frau erlag 1882 einem Brustleiden,
während bei Sch. selbst eine Wieder-
holung seiner Lungenblutungen seine
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Krankheit mehr und mehr zu einem
chronischen Lungenleiden steigerte, so
daß er 1883 sich zur Disposition stel-
len lassen mußte. Am 3. Oktbr. 1885
erlag er seinem Leiden.

S:

Gedichte,
1884.

*Schultz, Adolf,

geb. am 4. Aug.
1861 im Forsthause zu Reichenbach
in Ostpreußen, besuchte daselbst und
in Buchwalde, wohin der Vater als
Hegemeister versetzt worden war, die
Schule und beabsichtigte, sich gleich-
falls dem Forstdienst zu widmen.
Widrige Schicksalsschläge zertrüm-
merten den Wohlstand der Eltern,
und um so bald wie möglich auf eige-
nen Füßen zu stehen, ergriff er den
Lehrerberuf. Er besuchte 1879-82
das Seminar in Osterode (Ostpreu-
ßen), wurde zweiter Lehrer in Lud-
wigswalde bei Königsberg in Pr.,
1885 Lehrer in letzterer Stadt, absol-
vierte hier das Examen für Mittel-
und höhere Töchterschulen und ging
dann als Lehrer nach Berlin. Hier
legte er 1894 die Rektoratsprüfung
ab und studierte darauf an der Uni-
versität zuerst biologische Naturwis-
senschaften und danach sechs Semester
Germanistik, Philosophie und Ge-
schichte (1898-1901). Er ist im städ-
tischen Schuldienst Berlins angestellt
und im Nebenamt Lehrer an der
Goebelschen höheren Töchterschule.

S:

Paraphrasikon (Didakt. Dn. über
Erziehung und Unterricht), 1901.

*Schultz, Anna,

bekannt unter
ihrem Mädchennamen Anna Klie,
wurde am 1. März 1858 zu Cramme
bei Braunschweig als die Tochter
eines Kaufmanns geboren, besuchte
bis zu ihrem 16. Lebensjahre die höhere
Mädchenschule in Braunschweig und
bildete sich in späteren Jahren auf
der dortigen Kunstgewerbeschule im
Zeichnen und Malen aus. Jm Jahre
1887 wurde sie Zeichenlehrerin an der
Sophienschule in Braunschweig und
1889 Lehrerin für Zeichnen u. Hand-
arbeiten an der städtischen höheren

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als Kontoriſt bis 1848, wo ſein Haus
fallierte. Später trat er wieder in
ſein erſtes Handelshaus zurück, wo
er bis an ſeinen Tod eine Stellung
einnahm, die ihm durch das Wohl-
wollen ſeines Chefs auf alle Weiſe
erleichtert wurde, und die ihn trotz
ſeiner großen Familie vor Nahrungs-
ſorgen ſchützte. Übertriebenes Arbei-
ten und Studieren, beſonders zur
Nachtzeit, ſteigerten ſeine Nervoſität
und führten ſchließlich jenes unheim-
liche Bruſtleiden herbei, dem er am
2. April 1858 erlag.

S:

Gedichte,
1843. – Leierkaſtenlieder, 1849. – Lie-
der aus Wisconſin, 1848. – März-
geſänge (Polit. Ge.), 1848. – Zu Hauſe
(Lyr. Zyklus), 1851. – Haus u. Welt
(Neuere Ge., enthält auch die drei
vorigen Sammlgn.), 1851. – Martin
Luther (Lyr.-ep. Zyklus), 1853. – Lud-
wig Capet (Hiſtor. G.), 1855. – Ge-
dichte, 3. A. 1857. – Der Harfner am
Herd (Lyr. Zyklus), 1858.

*Schults, Hermann,

wurde am 3.
Juni 1850 zu Elberfeld als das vierte
Kind des Vorigen geboren, war mit
15 Jahren, als ſeine Mutter ſtarb,
völlig verwaiſt und kam nun mit
mehreren Geſchwiſtern in das Haus
eines kinderloſen Oheims. Jm Jahre
1868 abſolvierte er das Gymnaſium
ſeiner Vaterſtadt und ſtudierte in
Bonn und Berlin klaſſiſche und ger-
maniſche Philologie, war zwiſchen-
durch auch während des Krieges als
freiwilliger Krankenpfleger in ver-
ſchiedenen Lazaretten tätig. Nach Be-
endigung ſeiner Studien trat er als
Lehrer Oſtern 1873 am Gymnaſium
zu Schleiz ein. Jm Frühling 1876
warf eine heftige Lungenblutung ihn
auf ein längeres Krankenlager; doch
erholte er ſich ſcheinbar völlig und
konnte ſogar 1878 ſich ſeinen eigenen
Herd gründen. Allein das eheliche
Glück war von kurzer Dauer: ſeine
Frau erlag 1882 einem Bruſtleiden,
während bei Sch. ſelbſt eine Wieder-
holung ſeiner Lungenblutungen ſeine
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Schu
Krankheit mehr und mehr zu einem
chroniſchen Lungenleiden ſteigerte, ſo
daß er 1883 ſich zur Dispoſition ſtel-
len laſſen mußte. Am 3. Oktbr. 1885
erlag er ſeinem Leiden.

S:

Gedichte,
1884.

*Schultz, Adolf,

geb. am 4. Aug.
1861 im Forſthauſe zu Reichenbach
in Oſtpreußen, beſuchte daſelbſt und
in Buchwalde, wohin der Vater als
Hegemeiſter verſetzt worden war, die
Schule und beabſichtigte, ſich gleich-
falls dem Forſtdienſt zu widmen.
Widrige Schickſalsſchläge zertrüm-
merten den Wohlſtand der Eltern,
und um ſo bald wie möglich auf eige-
nen Füßen zu ſtehen, ergriff er den
Lehrerberuf. Er beſuchte 1879–82
das Seminar in Oſterode (Oſtpreu-
ßen), wurde zweiter Lehrer in Lud-
wigswalde bei Königsberg in Pr.,
1885 Lehrer in letzterer Stadt, abſol-
vierte hier das Examen für Mittel-
und höhere Töchterſchulen und ging
dann als Lehrer nach Berlin. Hier
legte er 1894 die Rektoratsprüfung
ab und ſtudierte darauf an der Uni-
verſität zuerſt biologiſche Naturwiſ-
ſenſchaften und danach ſechs Semeſter
Germaniſtik, Philoſophie und Ge-
ſchichte (1898–1901). Er iſt im ſtäd-
tiſchen Schuldienſt Berlins angeſtellt
und im Nebenamt Lehrer an der
Goebelſchen höheren Töchterſchule.

S:

Paraphraſikon (Didakt. Dn. über
Erziehung und Unterricht), 1901.

*Schultz, Anna,

bekannt unter
ihrem Mädchennamen Anna Klie,
wurde am 1. März 1858 zu Cramme
bei Braunſchweig als die Tochter
eines Kaufmanns geboren, beſuchte
bis zu ihrem 16. Lebensjahre die höhere
Mädchenſchule in Braunſchweig und
bildete ſich in ſpäteren Jahren auf
der dortigen Kunſtgewerbeſchule im
Zeichnen und Malen aus. Jm Jahre
1887 wurde ſie Zeichenlehrerin an der
Sophienſchule in Braunſchweig und
1889 Lehrerin für Zeichnen u. Hand-
arbeiten an der ſtädtiſchen höheren

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[338/0342] Schu Schu als Kontoriſt bis 1848, wo ſein Haus fallierte. Später trat er wieder in ſein erſtes Handelshaus zurück, wo er bis an ſeinen Tod eine Stellung einnahm, die ihm durch das Wohl- wollen ſeines Chefs auf alle Weiſe erleichtert wurde, und die ihn trotz ſeiner großen Familie vor Nahrungs- ſorgen ſchützte. Übertriebenes Arbei- ten und Studieren, beſonders zur Nachtzeit, ſteigerten ſeine Nervoſität und führten ſchließlich jenes unheim- liche Bruſtleiden herbei, dem er am 2. April 1858 erlag. S: Gedichte, 1843. – Leierkaſtenlieder, 1849. – Lie- der aus Wisconſin, 1848. – März- geſänge (Polit. Ge.), 1848. – Zu Hauſe (Lyr. Zyklus), 1851. – Haus u. Welt (Neuere Ge., enthält auch die drei vorigen Sammlgn.), 1851. – Martin Luther (Lyr.-ep. Zyklus), 1853. – Lud- wig Capet (Hiſtor. G.), 1855. – Ge- dichte, 3. A. 1857. – Der Harfner am Herd (Lyr. Zyklus), 1858. *Schults, Hermann, wurde am 3. Juni 1850 zu Elberfeld als das vierte Kind des Vorigen geboren, war mit 15 Jahren, als ſeine Mutter ſtarb, völlig verwaiſt und kam nun mit mehreren Geſchwiſtern in das Haus eines kinderloſen Oheims. Jm Jahre 1868 abſolvierte er das Gymnaſium ſeiner Vaterſtadt und ſtudierte in Bonn und Berlin klaſſiſche und ger- maniſche Philologie, war zwiſchen- durch auch während des Krieges als freiwilliger Krankenpfleger in ver- ſchiedenen Lazaretten tätig. Nach Be- endigung ſeiner Studien trat er als Lehrer Oſtern 1873 am Gymnaſium zu Schleiz ein. Jm Frühling 1876 warf eine heftige Lungenblutung ihn auf ein längeres Krankenlager; doch erholte er ſich ſcheinbar völlig und konnte ſogar 1878 ſich ſeinen eigenen Herd gründen. Allein das eheliche Glück war von kurzer Dauer: ſeine Frau erlag 1882 einem Bruſtleiden, während bei Sch. ſelbſt eine Wieder- holung ſeiner Lungenblutungen ſeine Krankheit mehr und mehr zu einem chroniſchen Lungenleiden ſteigerte, ſo daß er 1883 ſich zur Dispoſition ſtel- len laſſen mußte. Am 3. Oktbr. 1885 erlag er ſeinem Leiden. S: Gedichte, 1884. *Schultz, Adolf, geb. am 4. Aug. 1861 im Forſthauſe zu Reichenbach in Oſtpreußen, beſuchte daſelbſt und in Buchwalde, wohin der Vater als Hegemeiſter verſetzt worden war, die Schule und beabſichtigte, ſich gleich- falls dem Forſtdienſt zu widmen. Widrige Schickſalsſchläge zertrüm- merten den Wohlſtand der Eltern, und um ſo bald wie möglich auf eige- nen Füßen zu ſtehen, ergriff er den Lehrerberuf. Er beſuchte 1879–82 das Seminar in Oſterode (Oſtpreu- ßen), wurde zweiter Lehrer in Lud- wigswalde bei Königsberg in Pr., 1885 Lehrer in letzterer Stadt, abſol- vierte hier das Examen für Mittel- und höhere Töchterſchulen und ging dann als Lehrer nach Berlin. Hier legte er 1894 die Rektoratsprüfung ab und ſtudierte darauf an der Uni- verſität zuerſt biologiſche Naturwiſ- ſenſchaften und danach ſechs Semeſter Germaniſtik, Philoſophie und Ge- ſchichte (1898–1901). Er iſt im ſtäd- tiſchen Schuldienſt Berlins angeſtellt und im Nebenamt Lehrer an der Goebelſchen höheren Töchterſchule. S: Paraphraſikon (Didakt. Dn. über Erziehung und Unterricht), 1901. *Schultz, Anna, bekannt unter ihrem Mädchennamen Anna Klie, wurde am 1. März 1858 zu Cramme bei Braunſchweig als die Tochter eines Kaufmanns geboren, beſuchte bis zu ihrem 16. Lebensjahre die höhere Mädchenſchule in Braunſchweig und bildete ſich in ſpäteren Jahren auf der dortigen Kunſtgewerbeſchule im Zeichnen und Malen aus. Jm Jahre 1887 wurde ſie Zeichenlehrerin an der Sophienſchule in Braunſchweig und 1889 Lehrerin für Zeichnen u. Hand- arbeiten an der ſtädtiſchen höheren *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 338. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/342>, abgerufen am 30.11.2024.