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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Rode, Hans,

Pseud. für Susi
Walther-Locher;
s. d.!

*Rödel, Benno,

wurde am 21. Mai
1834 zu München als der einzige
Sohn nicht bemittelter Eltern gebo-
ren, widmete sich nach Besuch der
Volksschule den humanistischen Stu-
dien, mußte denselben aber teils
wegen Krankheit, teils wegen Abnei-
gung gegen den ihm von seinen Eltern
und hohen Gönnern aufgedrungenen
Beruf eines Theologen entsagen und
erlernte nun ein Handwerk. Nachdem
er dann fünf Jahre lang die Welt
durchwandert, kehrte er nach München
zurück, um sich dort zu etablieren.
Durch Verwendung der nunmehr ver-
storbenen Gräfin Leopoldine Arco
von Zinneberg erhielt er eine Stelle
bei der Generaldirektion der königl.
bayrischen Verkehrsanstalten und war
später Postexpeditor bei der Zeitungs-
expedition in München. Er soll 1905
gestorben sein.

S:

Der Cid (Dr.),
1867. - Die Hyänen der Kommune
(R.) von Adolphe Gallin (psd.);
II, 1871. - Palast und Hütte, oder:
Eine Vision des 2. Juni 1878 (Schsp.),
1878. - Daniel Bonivento, oder: Der
Teufel im Frack (R.), 1879. - Der
Paternosterkramer von Ettal (Volks-
stück), 1882. - Krone um Krone (Hist.
Schsp.), 1884. - Backsischstreiche (Lsp.),
1885. - Die Doppelehe eines Prinzen
(Schsp.), 1885. - Schwert und Hand-
schuh (Hist. Schsp.), 1885. - Der See-
bartl (Volksst.), 1885. - Das Geheim-
mittel (Lsp.), 1885. - St. Ulrich, der
Gottesmann, oder: Die Hunnen-
schlacht auf d. Lechfelde (Hist. Schsp.).
1886. - Die sieben Todsünden der
deutschen Bühne, 1887. - Trauer-
klänge zur Erinnerung an weiland
Kaiser Wilhelm I. (Ge., mit Wilh.
Braun), 1888.

*Rodemann, Karl Julius,

geb.
am 21. Dezbr. 1866 in Lübeck als der
Sohn eines Kaufmanns, offenbarte
schon frühe poetische Neigungen, die
aber im Elternhause als etwas Über-
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Rod
flüssiges und als brotlose Kunst, statt
gefördert zu werden, unterdrückt wur-
den. Als er daher die Schule bis zur
Verechtigung zum einjährigen Mili-
tärdienst durchgemacht hatte, mußte
er sich dem Kaufmannsstande wid-
men, dem er noch heute angehört. Er
ist seit 1892 mit der Cellovirtuosin
Marie Nielsen verheiratet und lebt
seitdem in Schöneberg bei Berlin.

S:

Die Liebesprobe (Lsp.), 1891. -
Die Abenteurer (Lsp.), 1897. - Die
Erbarmungslose (Nn.), 1901. - Buße
(Dr.), 1901. - Die Mächtigere (Dr.),
1902. - Die Experimentiertante (Lsp.),
1903. - Blinde Liebe (R.), 1904. -
Erlösung (Schsp.), 1907. - Der Aero-
plan (Lsp.), 1909. - Herr Jens von
Oland (Tr.), 1910.

Rodenbach, Zoe von,

Pseud. für
Leopold von Sacher-Masoch;
s. d.!

Rodenberg, Julius,

wurde am
26. Juni (nicht 6. Juli) 1831 zu
Rodenberg in Kurhessen geboren und
stammt aus einer wohlhabenden jüdi-
schen Familie, die noch jetzt deu Na-
men Levy führt. Von tüchtigen
Hauslehrern gut vorgebildet und von
den Eltern zum Kaufmannsstande
bestimmt, bezog Jul. Levy die höhere
Bürgerschule zu Hannover. Hier ver-
tauschte er mit Genehmigung seines
Landesherrn seinen Familiennamen
mit demjenigen, unter welchem er in
der deutschen Literatur allgemein be-
kannt ist. Der Direktor der Bürger-
schule, der selbst als Dichter bekannte
Professor Tellkampf entdeckte bei Ge-
legenheit metrischer Übersetzungen
von Gedichten aus fremden Sprachen
in dem Schüler R. eine beachtens-
werte poetische Begabung, und er
wurde auch die Veranlassung, daß die
Eltern nunmehr einwilligten, ihrem
Sohn die wissenschaftliche Laufbahn
zu eröffnen. R. verließ daher 1846
Hannover und besuchte seitdem das
Gymnasium zu Rinteln, gab hier noch
als Primaner seine Sonette "Für

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Rod
Rode, Hans,

Pſeud. für Suſi
Walther-Locher;
ſ. d.!

*Rödel, Benno,

wurde am 21. Mai
1834 zu München als der einzige
Sohn nicht bemittelter Eltern gebo-
ren, widmete ſich nach Beſuch der
Volksſchule den humaniſtiſchen Stu-
dien, mußte denſelben aber teils
wegen Krankheit, teils wegen Abnei-
gung gegen den ihm von ſeinen Eltern
und hohen Gönnern aufgedrungenen
Beruf eines Theologen entſagen und
erlernte nun ein Handwerk. Nachdem
er dann fünf Jahre lang die Welt
durchwandert, kehrte er nach München
zurück, um ſich dort zu etablieren.
Durch Verwendung der nunmehr ver-
ſtorbenen Gräfin Leopoldine Arco
von Zinneberg erhielt er eine Stelle
bei der Generaldirektion der königl.
bayriſchen Verkehrsanſtalten und war
ſpäter Poſtexpeditor bei der Zeitungs-
expedition in München. Er ſoll 1905
geſtorben ſein.

S:

Der Cid (Dr.),
1867. – Die Hyänen der Kommune
(R.) von Adolphe Gallin (pſd.);
II, 1871. – Palaſt und Hütte, oder:
Eine Viſion des 2. Juni 1878 (Schſp.),
1878. – Daniel Bonivento, oder: Der
Teufel im Frack (R.), 1879. – Der
Paternoſterkramer von Ettal (Volks-
ſtück), 1882. – Krone um Krone (Hiſt.
Schſp.), 1884. – Backſiſchſtreiche (Lſp.),
1885. – Die Doppelehe eines Prinzen
(Schſp.), 1885. – Schwert und Hand-
ſchuh (Hiſt. Schſp.), 1885. – Der See-
bartl (Volksſt.), 1885. – Das Geheim-
mittel (Lſp.), 1885. – St. Ulrich, der
Gottesmann, oder: Die Hunnen-
ſchlacht auf d. Lechfelde (Hiſt. Schſp.).
1886. – Die ſieben Todſünden der
deutſchen Bühne, 1887. – Trauer-
klänge zur Erinnerung an weiland
Kaiſer Wilhelm I. (Ge., mit Wilh.
Braun), 1888.

*Rodemann, Karl Julius,

geb.
am 21. Dezbr. 1866 in Lübeck als der
Sohn eines Kaufmanns, offenbarte
ſchon frühe poetiſche Neigungen, die
aber im Elternhauſe als etwas Über-
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Rod
flüſſiges und als brotloſe Kunſt, ſtatt
gefördert zu werden, unterdrückt wur-
den. Als er daher die Schule bis zur
Verechtigung zum einjährigen Mili-
tärdienſt durchgemacht hatte, mußte
er ſich dem Kaufmannsſtande wid-
men, dem er noch heute angehört. Er
iſt ſeit 1892 mit der Cellovirtuoſin
Marie Nielſen verheiratet und lebt
ſeitdem in Schöneberg bei Berlin.

S:

Die Liebesprobe (Lſp.), 1891. –
Die Abenteurer (Lſp.), 1897. – Die
Erbarmungsloſe (Nn.), 1901. – Buße
(Dr.), 1901. – Die Mächtigere (Dr.),
1902. – Die Experimentiertante (Lſp.),
1903. – Blinde Liebe (R.), 1904. –
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plan (Lſp.), 1909. – Herr Jens von
Oland (Tr.), 1910.

Rodenbach, Zoe von,

Pſeud. für
Leopold von Sacher-Maſoch;
ſ. d.!

Rodenberg, Julius,

wurde am
26. Juni (nicht 6. Juli) 1831 zu
Rodenberg in Kurheſſen geboren und
ſtammt aus einer wohlhabenden jüdi-
ſchen Familie, die noch jetzt deu Na-
men Levy führt. Von tüchtigen
Hauslehrern gut vorgebildet und von
den Eltern zum Kaufmannsſtande
beſtimmt, bezog Jul. Levy die höhere
Bürgerſchule zu Hannover. Hier ver-
tauſchte er mit Genehmigung ſeines
Landesherrn ſeinen Familiennamen
mit demjenigen, unter welchem er in
der deutſchen Literatur allgemein be-
kannt iſt. Der Direktor der Bürger-
ſchule, der ſelbſt als Dichter bekannte
Profeſſor Tellkampf entdeckte bei Ge-
legenheit metriſcher Überſetzungen
von Gedichten aus fremden Sprachen
in dem Schüler R. eine beachtens-
werte poetiſche Begabung, und er
wurde auch die Veranlaſſung, daß die
Eltern nunmehr einwilligten, ihrem
Sohn die wiſſenſchaftliche Laufbahn
zu eröffnen. R. verließ daher 1846
Hannover und beſuchte ſeitdem das
Gymnaſium zu Rinteln, gab hier noch
als Primaner ſeine Sonette „Für

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[19/0023] Rod Rod Rode, Hans, Pſeud. für Suſi Walther-Locher; ſ. d.! *Rödel, Benno, wurde am 21. Mai 1834 zu München als der einzige Sohn nicht bemittelter Eltern gebo- ren, widmete ſich nach Beſuch der Volksſchule den humaniſtiſchen Stu- dien, mußte denſelben aber teils wegen Krankheit, teils wegen Abnei- gung gegen den ihm von ſeinen Eltern und hohen Gönnern aufgedrungenen Beruf eines Theologen entſagen und erlernte nun ein Handwerk. Nachdem er dann fünf Jahre lang die Welt durchwandert, kehrte er nach München zurück, um ſich dort zu etablieren. Durch Verwendung der nunmehr ver- ſtorbenen Gräfin Leopoldine Arco von Zinneberg erhielt er eine Stelle bei der Generaldirektion der königl. bayriſchen Verkehrsanſtalten und war ſpäter Poſtexpeditor bei der Zeitungs- expedition in München. Er ſoll 1905 geſtorben ſein. S: Der Cid (Dr.), 1867. – Die Hyänen der Kommune (R.) von Adolphe Gallin (pſd.); II, 1871. – Palaſt und Hütte, oder: Eine Viſion des 2. Juni 1878 (Schſp.), 1878. – Daniel Bonivento, oder: Der Teufel im Frack (R.), 1879. – Der Paternoſterkramer von Ettal (Volks- ſtück), 1882. – Krone um Krone (Hiſt. Schſp.), 1884. – Backſiſchſtreiche (Lſp.), 1885. – Die Doppelehe eines Prinzen (Schſp.), 1885. – Schwert und Hand- ſchuh (Hiſt. Schſp.), 1885. – Der See- bartl (Volksſt.), 1885. – Das Geheim- mittel (Lſp.), 1885. – St. Ulrich, der Gottesmann, oder: Die Hunnen- ſchlacht auf d. Lechfelde (Hiſt. Schſp.). 1886. – Die ſieben Todſünden der deutſchen Bühne, 1887. – Trauer- klänge zur Erinnerung an weiland Kaiſer Wilhelm I. (Ge., mit Wilh. Braun), 1888. *Rodemann, Karl Julius, geb. am 21. Dezbr. 1866 in Lübeck als der Sohn eines Kaufmanns, offenbarte ſchon frühe poetiſche Neigungen, die aber im Elternhauſe als etwas Über- flüſſiges und als brotloſe Kunſt, ſtatt gefördert zu werden, unterdrückt wur- den. Als er daher die Schule bis zur Verechtigung zum einjährigen Mili- tärdienſt durchgemacht hatte, mußte er ſich dem Kaufmannsſtande wid- men, dem er noch heute angehört. Er iſt ſeit 1892 mit der Cellovirtuoſin Marie Nielſen verheiratet und lebt ſeitdem in Schöneberg bei Berlin. S: Die Liebesprobe (Lſp.), 1891. – Die Abenteurer (Lſp.), 1897. – Die Erbarmungsloſe (Nn.), 1901. – Buße (Dr.), 1901. – Die Mächtigere (Dr.), 1902. – Die Experimentiertante (Lſp.), 1903. – Blinde Liebe (R.), 1904. – Erlöſung (Schſp.), 1907. – Der Aero- plan (Lſp.), 1909. – Herr Jens von Oland (Tr.), 1910. Rodenbach, Zoe von, Pſeud. für Leopold von Sacher-Maſoch; ſ. d.! Rodenberg, Julius, wurde am 26. Juni (nicht 6. Juli) 1831 zu Rodenberg in Kurheſſen geboren und ſtammt aus einer wohlhabenden jüdi- ſchen Familie, die noch jetzt deu Na- men Levy führt. Von tüchtigen Hauslehrern gut vorgebildet und von den Eltern zum Kaufmannsſtande beſtimmt, bezog Jul. Levy die höhere Bürgerſchule zu Hannover. Hier ver- tauſchte er mit Genehmigung ſeines Landesherrn ſeinen Familiennamen mit demjenigen, unter welchem er in der deutſchen Literatur allgemein be- kannt iſt. Der Direktor der Bürger- ſchule, der ſelbſt als Dichter bekannte Profeſſor Tellkampf entdeckte bei Ge- legenheit metriſcher Überſetzungen von Gedichten aus fremden Sprachen in dem Schüler R. eine beachtens- werte poetiſche Begabung, und er wurde auch die Veranlaſſung, daß die Eltern nunmehr einwilligten, ihrem Sohn die wiſſenſchaftliche Laufbahn zu eröffnen. R. verließ daher 1846 Hannover und beſuchte ſeitdem das Gymnaſium zu Rinteln, gab hier noch als Primaner ſeine Sonette „Für * 2*

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/23>, abgerufen am 28.11.2024.