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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Mur
berufen und im Sommer d. J. zum
Ministerresidenten für Schweden u.
die Niederlande im Haag ernannt.
Seit 1880 mit dem Range und Titel
eines bevollmächtigten Ministers und
außerordentlichen Gesandten beklei-
det, starb er im Haag am 14. Septbr.
1881.

S:

Klänge aus Osten, 1869. -
Durch Thüringen (Ge.), 1870. - Se-
lim III. (Tr.), 1872. - Türkische Skiz-
zen; II, 1877. - Nassreddin Chodja.
Ein osmanischer Eulenspiegel, 1878.
4. A. 1894. - Ost und West (Ge.),
1878. 3. A. 1881. - Festgruß (zum
25 jähr. Regierungs-Jubiläum des
Großherzogs von Oldenburg), 1878.
- Balladen und Bilder, 1897. 3. A.
1885. - Dramatische Werke; III, 1881
[Jnhalt: Selim III. (s. o.!). - Marino
Faliero (Tr., 1871). - Auf dem Kreuz-
hof. - Jnes de Castro (Tr., 1872). -
Mirabeau (Dr., 1875). - Johanna
Gray (Tr., 1876). - Durch die Vase
(Lsp., 1875). - Bogadil (Lsp., 1874).
- Professors Brautfahrt (Lsp.). - Mit
dem Strom (Lsp., 1874)]. - Ein Ro-
man (Lsp.), 1874.

*Muralt, Lily von,

pseud. Meta
Willner,
wurde am 2. Juni 1849
in Brooklyn bei Neuyork als ältestes
Kind eines geachteten Kaufmanns,
Ludwig Eduard Wegmann, ge-
boren, verbrachte die ersten drei Le-
bensjahre in Rio Janeiro, die näch-
sten sieben Jahre in Brooklyn u. die
folgenden sieben Jahre in Zürich, der
Heimatstadt ihres Vaters, wo sie zu-
erst eine Privatschule und später eine
vorzügliche öffentliche Schule besuchte
u. schon damals ein gutes Erzähler-
talent bekundete. Mit 17 Jahren
kehrte sie mit ihrer Familie nach
Brooklyn zurück, ihre Zeit dem Haus-
wesen, dem Studium der Musik und
hin und wieder schriftstellerischer Tä-
tigkeit, besonders der Führung eines
Tagebuchs, widmend. Mit 22 Jahren
verheiratete sie sich mit Karl von
Muralt, der ihr nach Amerika nach-
gefolgt war, und kehrte nach einigen
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Mus
Jahren mit ihm u. ihren zwei Söh-
nen nach der Schweiz (Zürich) zurück,
wo sie sich endgültig niederließ. Jn
glücklichster Ehe lebend, erzog sie ihre
sechs Kinder mit Liebe und Verständ-
nis, führte sogar für jedes ein beson-
deres Tagebuch. Eine ziemlich rege
Korrespondenz hielt ihre Feder über-
dies in steter Bewegung, und endlich
wagte sie es im Alter von 47 Jahren,
mit ihrem ersten Büchlein an die Öf-
fentlichkeit zu treten, dessen freund-
liche Aufnahme sie zu weiteren Ar-
beiten anspornte. Jn behaglichen
Verhältnissen in Zürich lebend und
seit einigen Jahren glückliche Groß-
mutter mehrerer blühenden Enkel,
empfindet sie eine große Liebe zur
heranwachsenden Jugend, mit der sie
gern verkehrt u. der sie in ihren Er-
zählungen eine gesunde Unterhaltung
bietet.

S:

Erzählungen für junge
Mädchen, Backfischchen oder für die
reifere Jugend: Hannas Ferien, 1896.
2. A. 1910. - Jm Schatten erblüht,
1897. - Lockenköpfchen, 1899. - Vier
Namensschwestern, 1898. - Unbe-
wußter Einfluß, 1900. - Paulas Le-
benserfahrungen, 1904. - Aus Lott-
chens Tagebuch, 1906. - Weitere
Blätteraus Lottchens Tagebuch, 1908.

*Muschi, Jean Bernard,

pseud.
Johannes von Nepomuk und
Jean Bernard, wurde am 17.
Januar 1847 zu München geboren.
Sein Vater weilte damals noch als
Hofsekretär des Königs Otto von
Griechenland in Athen, siedelte aber
bald darauf mit der Familie als Ver-
treter Bayerns im Zollverein nach
Offenbach a. M. über. Der Sohn be-
suchte die Gymnasien zu Aschaffenburg
u. Würzburg und widmete sich dann
auf der Universität juristischen, phi-
losophischen u. literarischen Studien.
Nachdem er den Feldzug von 1870-71
mitgemacht, nahm er dieselben wieder
auf, doch entsagte er der juristischen
Laufbahn und wandte sich der Jour-
nalistik zu. Nachdem er mehrere Jahre

*


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Mur
berufen und im Sommer d. J. zum
Miniſterreſidenten für Schweden u.
die Niederlande im Haag ernannt.
Seit 1880 mit dem Range und Titel
eines bevollmächtigten Miniſters und
außerordentlichen Geſandten beklei-
det, ſtarb er im Haag am 14. Septbr.
1881.

S:

Klänge aus Oſten, 1869. ‒
Durch Thüringen (Ge.), 1870. ‒ Se-
lim III. (Tr.), 1872. ‒ Türkiſche Skiz-
zen; II, 1877. ‒ Nassreddin Chodja.
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‒ Balladen und Bilder, 1897. 3. A.
1885. ‒ Dramatiſche Werke; III, 1881
[Jnhalt: Selim III. (ſ. o.!). ‒ Marino
Faliero (Tr., 1871). ‒ Auf dem Kreuz-
hof. ‒ Jnes de Caſtro (Tr., 1872). ‒
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Gray (Tr., 1876). ‒ Durch die Vaſe
(Lſp., 1875). ‒ Bogadil (Lſp., 1874).
‒ Profeſſors Brautfahrt (Lſp.). ‒ Mit
dem Strom (Lſp., 1874)]. ‒ Ein Ro-
man (Lſp.), 1874.

*Muralt, Lily von,

pſeud. Meta
Willner,
wurde am 2. Juni 1849
in Brooklyn bei Neuyork als älteſtes
Kind eines geachteten Kaufmanns,
Ludwig Eduard Wegmann, ge-
boren, verbrachte die erſten drei Le-
bensjahre in Rio Janeiro, die näch-
ſten ſieben Jahre in Brooklyn u. die
folgenden ſieben Jahre in Zürich, der
Heimatſtadt ihres Vaters, wo ſie zu-
erſt eine Privatſchule und ſpäter eine
vorzügliche öffentliche Schule beſuchte
u. ſchon damals ein gutes Erzähler-
talent bekundete. Mit 17 Jahren
kehrte ſie mit ihrer Familie nach
Brooklyn zurück, ihre Zeit dem Haus-
weſen, dem Studium der Muſik und
hin und wieder ſchriftſtelleriſcher Tä-
tigkeit, beſonders der Führung eines
Tagebuchs, widmend. Mit 22 Jahren
verheiratete ſie ſich mit Karl von
Muralt, der ihr nach Amerika nach-
gefolgt war, und kehrte nach einigen
[Spaltenumbruch]

Muſ
Jahren mit ihm u. ihren zwei Söh-
nen nach der Schweiz (Zürich) zurück,
wo ſie ſich endgültig niederließ. Jn
glücklichſter Ehe lebend, erzog ſie ihre
ſechs Kinder mit Liebe und Verſtänd-
nis, führte ſogar für jedes ein beſon-
deres Tagebuch. Eine ziemlich rege
Korreſpondenz hielt ihre Feder über-
dies in ſteter Bewegung, und endlich
wagte ſie es im Alter von 47 Jahren,
mit ihrem erſten Büchlein an die Öf-
fentlichkeit zu treten, deſſen freund-
liche Aufnahme ſie zu weiteren Ar-
beiten anſpornte. Jn behaglichen
Verhältniſſen in Zürich lebend und
ſeit einigen Jahren glückliche Groß-
mutter mehrerer blühenden Enkel,
empfindet ſie eine große Liebe zur
heranwachſenden Jugend, mit der ſie
gern verkehrt u. der ſie in ihren Er-
zählungen eine geſunde Unterhaltung
bietet.

S:

Erzählungen für junge
Mädchen, Backfiſchchen oder für die
reifere Jugend: Hannas Ferien, 1896.
2. A. 1910. ‒ Jm Schatten erblüht,
1897. ‒ Lockenköpfchen, 1899. ‒ Vier
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wußter Einfluß, 1900. ‒ Paulas Le-
benserfahrungen, 1904. ‒ Aus Lott-
chens Tagebuch, 1906. ‒ Weitere
Blätteraus Lottchens Tagebuch, 1908.

*Muſchi, Jean Bernard,

pſeud.
Johannes von Nepomuk und
Jean Bernard, wurde am 17.
Januar 1847 zu München geboren.
Sein Vater weilte damals noch als
Hofſekretär des Königs Otto von
Griechenland in Athen, ſiedelte aber
bald darauf mit der Familie als Ver-
treter Bayerns im Zollverein nach
Offenbach a. M. über. Der Sohn be-
ſuchte die Gymnaſien zu Aſchaffenburg
u. Würzburg und widmete ſich dann
auf der Univerſität juriſtiſchen, phi-
loſophiſchen u. literariſchen Studien.
Nachdem er den Feldzug von 1870‒71
mitgemacht, nahm er dieſelben wieder
auf, doch entſagte er der juriſtiſchen
Laufbahn und wandte ſich der Jour-
naliſtik zu. Nachdem er mehrere Jahre

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 90. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/94>, abgerufen am 23.11.2024.