Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite


[Spaltenumbruch]

Mir
land" des Grafen Hoensbroech, am
"Hammer", am "Volkserzieher", am
"Rechtshort" u. a. Zeitschriften.

S:


Ein sonderbarer Heiliger (Sozial-
polit. R.), 1902. - Jhr Verbrechen
(Sozial. R.), 1904.

Mira, Tirza,

Pseud. für Maria
Hofstetter;
s. d.!

Mirani, Johann Heinrich,

geb. zu
Prag am 25. April 1802, Sohn eines
Seifensieders, besuchte die Schulen
seiner Vaterstadt und hatte bereits
das erste Jahr der philosophischen
Studien beendet, als er, dem Wun-
sche des Vaters folgend, in dessen
Geschäft eintrat. Als aber der Vater
starb, gab M. das Geschäft auf, ging
nach Wien und nahm dort 1833 eine
Bedienstung als Buchhalter an, in
welcher er zehn Jahre lang tätig blieb.
Jm Dezember 1843 wurde er von
dem damaligen Direktor der verein-
ten Theater in Preßburg und in der
Josephstadt in Wien, Franz Pokorny,
als Sekretär und Geschäftsleiter des
Preßburger Theaters gewählt. Nach
Aufgabe dieser Direktion von seiten
Pokornys fungierte M. als Sekretär
des Josephstädter Theaters bis 1845
und von da ab bis zum Mai 1862 in
gleicher Eigenschaft am Theater an
der Wien. Er starb am 20. Septbr.
1873.

S:

Histor.-romant. Erzählun-
gen a. der Vorzeit Böhmens; 1. Bd.
(Der blinde König. - Der Schleier-
Hauptzug), 1842. - Das Vokalquar-
tett (Hum. E.), 1839. - Als Manuskr.
gedruckt: Ohne Heirat (Lsp.). - Sechs
Küsse (Lsp.).

*Mirau, Leo Paul,

geb. am 31.
März 1858 zu Zipplau im Kreise Dan-
zig, erhielt als Kind eine sehr sorg-
fältige Erziehung, besuchte seit 1868
das kathol. Progymnasium "Colle-
gium Marianum" in Pelplin und seit
1873 das Gymnasium in Kulm a. d.
Weichsel, das er mit 19 Jahren ver-
ließ, um einen praktischen Lebens-
beruf zu ergreifen. Über Berlin und
Münster in Westf. kam er 1878 nach
[Spaltenumbruch]

Mir
Würzburg, wo er als Volontär bis
1880 in der Leo Wörlschen Verlags-
buchhandlung tätig war. Danach
fand er seine erste Anstellung in der
Libreria Centrale in Rom und folgte
nach einem Jahre einem Rufe des
damaligen Konsuls Wilberg nach
Athen, wo er bis zu dessen Tode ver-
blieb. Über Konstantinopel reiste er
durch die Donauländer nach Danzig,
um seiner Militärpflicht als Einjäh-
rig-Freiwilliger zu genügen, ging
dann nach Paris und London, ohne
sich dort für einen festen Beruf zu
entscheiden und kam 1886 nach Bra-
silien, wo er eine gewisse Sturm- und
Drangperiode durchmachte. 1887 trat
er in eine Buchhandlung in Buenos
Aires (Argentinien) als Chef der
Bücherabteilung ein und machte im
Auftrage der "Argentina" Reisen nach
Frankreich u. England. 1890 machte
er sich als Verlagsbuchhändler, Pho-
tograph und Buchdruckereibesitzer in
Buenos Aires selbständig u. ist neben-
her auch für deutsche und ameri-
kanische Blätter journalistisch tätig.
Auch ist er Vertrauensmann des "St.
Raphaels-Vereins" für Einwanderer
nach Argentinien.

S:

Lieder aus
weiter Ferne, 1906. - Meine Lieder,
1908. 2. A. 1910. - Grüße vom Sil-
berstrom (Ge.), 1909.

*Mirbach, Margarete,

wurde am
5. August 1852 in Königswinter am
Rhein als die Tochter des dortigen
Bürgermeisters August M. geboren,
der einen außerordentlichen erziehe-
rischen Einfluß auf seine Tochter aus-
übte. Diese widmete sich seit 1870
dem Berufe einer Lehrerin, legte ihre
Examina für Elementar- und höhere
Töchterschulen in Düsseldorf ab und
war danach in mehreren Familien
des Jn- u. Auslandes als Erzieherin
tätig, bis ein schweres Leiden sie 1876
nötigte, ihren Beruf aufzugeben und
ins Elternhaus zurückzukehren. Der
Aufenthalt in verschiedenen Kurorten
erwies sich als erfolglos, und bald

*


[Spaltenumbruch]

Mir
land“ des Grafen Hoensbroech, am
„Hammer“, am „Volkserzieher“, am
„Rechtshort“ u. a. Zeitſchriften.

S:


Ein ſonderbarer Heiliger (Sozial-
polit. R.), 1902. ‒ Jhr Verbrechen
(Sozial. R.), 1904.

Mira, Tirza,

Pſeud. für Maria
Hofſtetter;
ſ. d.!

Mirani, Johann Heinrich,

geb. zu
Prag am 25. April 1802, Sohn eines
Seifenſieders, beſuchte die Schulen
ſeiner Vaterſtadt und hatte bereits
das erſte Jahr der philoſophiſchen
Studien beendet, als er, dem Wun-
ſche des Vaters folgend, in deſſen
Geſchäft eintrat. Als aber der Vater
ſtarb, gab M. das Geſchäft auf, ging
nach Wien und nahm dort 1833 eine
Bedienſtung als Buchhalter an, in
welcher er zehn Jahre lang tätig blieb.
Jm Dezember 1843 wurde er von
dem damaligen Direktor der verein-
ten Theater in Preßburg und in der
Joſephſtadt in Wien, Franz Pokorny,
als Sekretär und Geſchäftsleiter des
Preßburger Theaters gewählt. Nach
Aufgabe dieſer Direktion von ſeiten
Pokornys fungierte M. als Sekretär
des Joſephſtädter Theaters bis 1845
und von da ab bis zum Mai 1862 in
gleicher Eigenſchaft am Theater an
der Wien. Er ſtarb am 20. Septbr.
1873.

S:

Hiſtor.-romant. Erzählun-
gen a. der Vorzeit Böhmens; 1. Bd.
(Der blinde König. ‒ Der Schleier-
Hauptzug), 1842. ‒ Das Vokalquar-
tett (Hum. E.), 1839. ‒ Als Manuſkr.
gedruckt: Ohne Heirat (Lſp.). ‒ Sechs
Küſſe (Lſp.).

*Mirau, Leo Paul,

geb. am 31.
März 1858 zu Zipplau im Kreiſe Dan-
zig, erhielt als Kind eine ſehr ſorg-
fältige Erziehung, beſuchte ſeit 1868
das kathol. Progymnaſium „Colle-
gium Marianum“ in Pelplin und ſeit
1873 das Gymnaſium in Kulm a. d.
Weichſel, das er mit 19 Jahren ver-
ließ, um einen praktiſchen Lebens-
beruf zu ergreifen. Über Berlin und
Münſter in Weſtf. kam er 1878 nach
[Spaltenumbruch]

Mir
Würzburg, wo er als Volontär bis
1880 in der Leo Wörlſchen Verlags-
buchhandlung tätig war. Danach
fand er ſeine erſte Anſtellung in der
Libreria Centrale in Rom und folgte
nach einem Jahre einem Rufe des
damaligen Konſuls Wilberg nach
Athen, wo er bis zu deſſen Tode ver-
blieb. Über Konſtantinopel reiſte er
durch die Donauländer nach Danzig,
um ſeiner Militärpflicht als Einjäh-
rig-Freiwilliger zu genügen, ging
dann nach Paris und London, ohne
ſich dort für einen feſten Beruf zu
entſcheiden und kam 1886 nach Bra-
ſilien, wo er eine gewiſſe Sturm- und
Drangperiode durchmachte. 1887 trat
er in eine Buchhandlung in Buenos
Aires (Argentinien) als Chef der
Bücherabteilung ein und machte im
Auftrage der „Argentina“ Reiſen nach
Frankreich u. England. 1890 machte
er ſich als Verlagsbuchhändler, Pho-
tograph und Buchdruckereibeſitzer in
Buenos Aires ſelbſtändig u. iſt neben-
her auch für deutſche und ameri-
kaniſche Blätter journaliſtiſch tätig.
Auch iſt er Vertrauensmann des „St.
Raphaels-Vereins“ für Einwanderer
nach Argentinien.

S:

Lieder aus
weiter Ferne, 1906. ‒ Meine Lieder,
1908. 2. A. 1910. ‒ Grüße vom Sil-
berſtrom (Ge.), 1909.

*Mirbach, Margarete,

wurde am
5. Auguſt 1852 in Königswinter am
Rhein als die Tochter des dortigen
Bürgermeiſters Auguſt M. geboren,
der einen außerordentlichen erziehe-
riſchen Einfluß auf ſeine Tochter aus-
übte. Dieſe widmete ſich ſeit 1870
dem Berufe einer Lehrerin, legte ihre
Examina für Elementar- und höhere
Töchterſchulen in Düſſeldorf ab und
war danach in mehreren Familien
des Jn- u. Auslandes als Erzieherin
tätig, bis ein ſchweres Leiden ſie 1876
nötigte, ihren Beruf aufzugeben und
ins Elternhaus zurückzukehren. Der
Aufenthalt in verſchiedenen Kurorten
erwies ſich als erfolglos, und bald

*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="index" n="1">
        <p><pb facs="#f0008" n="4"/><lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Mir</hi></fw><lb/>
land&#x201C; des Grafen Hoensbroech, am<lb/>
&#x201E;Hammer&#x201C;, am &#x201E;Volkserzieher&#x201C;, am<lb/>
&#x201E;Rechtshort&#x201C; u. a. Zeit&#x017F;chriften. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head><lb/>
          <p><lb/>
Ein &#x017F;onderbarer Heiliger (Sozial-<lb/>
polit. R.), 1902. &#x2012; Jhr Verbrechen<lb/>
(Sozial. R.), 1904.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName><hi rendition="#b">Mira,</hi> Tirza,</persName>
        </head>
        <p> P&#x017F;eud. für <hi rendition="#g">Maria<lb/>
Hof&#x017F;tetter;</hi> &#x017F;. d.!</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName><hi rendition="#b">Mirani,</hi> Johann Heinrich,</persName>
        </head>
        <p> geb. zu<lb/>
Prag am 25. April 1802, Sohn eines<lb/>
Seifen&#x017F;ieders, be&#x017F;uchte die Schulen<lb/>
&#x017F;einer Vater&#x017F;tadt und hatte bereits<lb/>
das er&#x017F;te Jahr der philo&#x017F;ophi&#x017F;chen<lb/>
Studien beendet, als er, dem Wun-<lb/>
&#x017F;che des Vaters folgend, in de&#x017F;&#x017F;en<lb/>
Ge&#x017F;chäft eintrat. Als aber der Vater<lb/>
&#x017F;tarb, gab M. das Ge&#x017F;chäft auf, ging<lb/>
nach Wien und nahm dort 1833 eine<lb/>
Bedien&#x017F;tung als Buchhalter an, in<lb/>
welcher er zehn Jahre lang tätig blieb.<lb/>
Jm Dezember 1843 wurde er von<lb/>
dem damaligen Direktor der verein-<lb/>
ten Theater in Preßburg und in der<lb/>
Jo&#x017F;eph&#x017F;tadt in Wien, Franz Pokorny,<lb/>
als Sekretär und Ge&#x017F;chäftsleiter des<lb/>
Preßburger Theaters gewählt. Nach<lb/>
Aufgabe die&#x017F;er Direktion von &#x017F;eiten<lb/>
Pokornys fungierte M. als Sekretär<lb/>
des Jo&#x017F;eph&#x017F;tädter Theaters bis 1845<lb/>
und von da ab bis zum Mai 1862 in<lb/>
gleicher Eigen&#x017F;chaft am Theater an<lb/>
der Wien. Er &#x017F;tarb am 20. Septbr.<lb/>
1873. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p>Hi&#x017F;tor.-romant. Erzählun-<lb/>
gen a. der Vorzeit Böhmens; 1. Bd.<lb/>
(Der blinde König. &#x2012; Der Schleier-<lb/>
Hauptzug), 1842. &#x2012; Das Vokalquar-<lb/>
tett (Hum. E.), 1839. &#x2012; Als Manu&#x017F;kr.<lb/>
gedruckt: Ohne Heirat (L&#x017F;p.). &#x2012; Sechs<lb/>&#x017F;&#x017F;e (L&#x017F;p.).</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<persName><hi rendition="#b">Mirau,</hi><hi rendition="#g">Leo</hi> Paul,</persName></head>
        <p> geb. am 31.<lb/>
März 1858 zu Zipplau im Krei&#x017F;e Dan-<lb/>
zig, erhielt als Kind eine &#x017F;ehr &#x017F;org-<lb/>
fältige Erziehung, be&#x017F;uchte &#x017F;eit 1868<lb/>
das kathol. Progymna&#x017F;ium &#x201E;Colle-<lb/>
gium Marianum&#x201C; in Pelplin und &#x017F;eit<lb/>
1873 das Gymna&#x017F;ium in Kulm a. d.<lb/>
Weich&#x017F;el, das er mit 19 Jahren ver-<lb/>
ließ, um einen prakti&#x017F;chen Lebens-<lb/>
beruf zu ergreifen. Über Berlin und<lb/>
Mün&#x017F;ter in We&#x017F;tf. kam er 1878 nach<lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Mir</hi></fw><lb/>
Würzburg, wo er als Volontär bis<lb/>
1880 in der Leo Wörl&#x017F;chen Verlags-<lb/>
buchhandlung tätig war. Danach<lb/>
fand er &#x017F;eine er&#x017F;te An&#x017F;tellung in der<lb/>
Libreria Centrale in Rom und folgte<lb/>
nach einem Jahre einem Rufe des<lb/>
damaligen Kon&#x017F;uls Wilberg nach<lb/>
Athen, wo er bis zu de&#x017F;&#x017F;en Tode ver-<lb/>
blieb. Über Kon&#x017F;tantinopel rei&#x017F;te er<lb/>
durch die Donauländer nach Danzig,<lb/>
um &#x017F;einer Militärpflicht als Einjäh-<lb/>
rig-Freiwilliger zu genügen, ging<lb/>
dann nach Paris und London, ohne<lb/>
&#x017F;ich dort für einen fe&#x017F;ten Beruf zu<lb/>
ent&#x017F;cheiden und kam 1886 nach Bra-<lb/>
&#x017F;ilien, wo er eine gewi&#x017F;&#x017F;e Sturm- und<lb/>
Drangperiode durchmachte. 1887 trat<lb/>
er in eine Buchhandlung in Buenos<lb/>
Aires (Argentinien) als Chef der<lb/>
Bücherabteilung ein und machte im<lb/>
Auftrage der &#x201E;Argentina&#x201C; Rei&#x017F;en nach<lb/>
Frankreich u. England. 1890 machte<lb/>
er &#x017F;ich als Verlagsbuchhändler, Pho-<lb/>
tograph und Buchdruckereibe&#x017F;itzer in<lb/>
Buenos Aires &#x017F;elb&#x017F;tändig u. i&#x017F;t neben-<lb/>
her auch für deut&#x017F;che und ameri-<lb/>
kani&#x017F;che Blätter journali&#x017F;ti&#x017F;ch tätig.<lb/>
Auch i&#x017F;t er Vertrauensmann des &#x201E;St.<lb/>
Raphaels-Vereins&#x201C; für Einwanderer<lb/>
nach Argentinien. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p>Lieder aus<lb/>
weiter Ferne, 1906. &#x2012; Meine Lieder,<lb/>
1908. 2. A. 1910. &#x2012; Grüße vom Sil-<lb/>
ber&#x017F;trom (Ge.), 1909.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<persName><hi rendition="#b">Mirbach,</hi> Margarete,</persName></head>
        <p> wurde am<lb/>
5. Augu&#x017F;t 1852 in Königswinter am<lb/>
Rhein als die Tochter des dortigen<lb/>
Bürgermei&#x017F;ters Augu&#x017F;t M. geboren,<lb/>
der einen außerordentlichen erziehe-<lb/>
ri&#x017F;chen Einfluß auf &#x017F;eine Tochter aus-<lb/>
übte. Die&#x017F;e widmete &#x017F;ich &#x017F;eit 1870<lb/>
dem Berufe einer Lehrerin, legte ihre<lb/>
Examina für Elementar- und höhere<lb/>
Töchter&#x017F;chulen in Dü&#x017F;&#x017F;eldorf ab und<lb/>
war danach in mehreren Familien<lb/>
des Jn- u. Auslandes als Erzieherin<lb/>
tätig, bis ein &#x017F;chweres Leiden &#x017F;ie 1876<lb/>
nötigte, ihren Beruf aufzugeben und<lb/>
ins Elternhaus zurückzukehren. Der<lb/>
Aufenthalt in ver&#x017F;chiedenen Kurorten<lb/>
erwies &#x017F;ich als erfolglos, und bald<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[4/0008] Mir Mir land“ des Grafen Hoensbroech, am „Hammer“, am „Volkserzieher“, am „Rechtshort“ u. a. Zeitſchriften. S: Ein ſonderbarer Heiliger (Sozial- polit. R.), 1902. ‒ Jhr Verbrechen (Sozial. R.), 1904. Mira, Tirza, Pſeud. für Maria Hofſtetter; ſ. d.! Mirani, Johann Heinrich, geb. zu Prag am 25. April 1802, Sohn eines Seifenſieders, beſuchte die Schulen ſeiner Vaterſtadt und hatte bereits das erſte Jahr der philoſophiſchen Studien beendet, als er, dem Wun- ſche des Vaters folgend, in deſſen Geſchäft eintrat. Als aber der Vater ſtarb, gab M. das Geſchäft auf, ging nach Wien und nahm dort 1833 eine Bedienſtung als Buchhalter an, in welcher er zehn Jahre lang tätig blieb. Jm Dezember 1843 wurde er von dem damaligen Direktor der verein- ten Theater in Preßburg und in der Joſephſtadt in Wien, Franz Pokorny, als Sekretär und Geſchäftsleiter des Preßburger Theaters gewählt. Nach Aufgabe dieſer Direktion von ſeiten Pokornys fungierte M. als Sekretär des Joſephſtädter Theaters bis 1845 und von da ab bis zum Mai 1862 in gleicher Eigenſchaft am Theater an der Wien. Er ſtarb am 20. Septbr. 1873. S: Hiſtor.-romant. Erzählun- gen a. der Vorzeit Böhmens; 1. Bd. (Der blinde König. ‒ Der Schleier- Hauptzug), 1842. ‒ Das Vokalquar- tett (Hum. E.), 1839. ‒ Als Manuſkr. gedruckt: Ohne Heirat (Lſp.). ‒ Sechs Küſſe (Lſp.). *Mirau, Leo Paul, geb. am 31. März 1858 zu Zipplau im Kreiſe Dan- zig, erhielt als Kind eine ſehr ſorg- fältige Erziehung, beſuchte ſeit 1868 das kathol. Progymnaſium „Colle- gium Marianum“ in Pelplin und ſeit 1873 das Gymnaſium in Kulm a. d. Weichſel, das er mit 19 Jahren ver- ließ, um einen praktiſchen Lebens- beruf zu ergreifen. Über Berlin und Münſter in Weſtf. kam er 1878 nach Würzburg, wo er als Volontär bis 1880 in der Leo Wörlſchen Verlags- buchhandlung tätig war. Danach fand er ſeine erſte Anſtellung in der Libreria Centrale in Rom und folgte nach einem Jahre einem Rufe des damaligen Konſuls Wilberg nach Athen, wo er bis zu deſſen Tode ver- blieb. Über Konſtantinopel reiſte er durch die Donauländer nach Danzig, um ſeiner Militärpflicht als Einjäh- rig-Freiwilliger zu genügen, ging dann nach Paris und London, ohne ſich dort für einen feſten Beruf zu entſcheiden und kam 1886 nach Bra- ſilien, wo er eine gewiſſe Sturm- und Drangperiode durchmachte. 1887 trat er in eine Buchhandlung in Buenos Aires (Argentinien) als Chef der Bücherabteilung ein und machte im Auftrage der „Argentina“ Reiſen nach Frankreich u. England. 1890 machte er ſich als Verlagsbuchhändler, Pho- tograph und Buchdruckereibeſitzer in Buenos Aires ſelbſtändig u. iſt neben- her auch für deutſche und ameri- kaniſche Blätter journaliſtiſch tätig. Auch iſt er Vertrauensmann des „St. Raphaels-Vereins“ für Einwanderer nach Argentinien. S: Lieder aus weiter Ferne, 1906. ‒ Meine Lieder, 1908. 2. A. 1910. ‒ Grüße vom Sil- berſtrom (Ge.), 1909. *Mirbach, Margarete, wurde am 5. Auguſt 1852 in Königswinter am Rhein als die Tochter des dortigen Bürgermeiſters Auguſt M. geboren, der einen außerordentlichen erziehe- riſchen Einfluß auf ſeine Tochter aus- übte. Dieſe widmete ſich ſeit 1870 dem Berufe einer Lehrerin, legte ihre Examina für Elementar- und höhere Töchterſchulen in Düſſeldorf ab und war danach in mehreren Familien des Jn- u. Auslandes als Erzieherin tätig, bis ein ſchweres Leiden ſie 1876 nötigte, ihren Beruf aufzugeben und ins Elternhaus zurückzukehren. Der Aufenthalt in verſchiedenen Kurorten erwies ſich als erfolglos, und bald *

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/8
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 4. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/8>, abgerufen am 03.12.2024.