Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Pro Professor, trat noch in demselbenJahre in den Ruhestand und lebte nun als Schriftsteller in Steglitz bei Berlin. Er starb während eines Be- suchs in Berlin am 28. Mai 1895. S: Norddeutsches Jahrbuch für Poesie Prokesch-Osten, Friederike Grä- fin v., bekannt unter ihrem Mädchen- Prö Gymnasialprofessors Johann Barth.G. (s. d.!) geboren. Jhre Mutter Johanna Constantia, geb. Weinzierl eine ausgezeichnete Sängerin, starb schon 1840; aber unter der Leitung ihres Vaters, der 1848 nach München berufen wurde, erhielt sie eine vor- treffliche Erziehung. Dramatischen Unterricht erteilte ihr die berühmte Schauspielerin Constanze Dahn, und am 25. Juni 1853 betrat Friederike am Münchener Hoftheater zum ersten- mal die Bühne. Dann spielte sie in Königsberg, Danzig, Elbing, Gum- binnen, war 1855-57 am Thalia- theater in Hamburg, 1857-61 am Burgtheater in Wien engagiert und vermählte sich am 19. März 1861 mit dem Freiherrn (späteren Grafen) Anton von Prokesch-Osten. Nach dieser Zeit nahm sie kein festes En- gagement mehr an, trat aber bis zum Jahre 1868 noch in Gastspielen in den größeren Städten Deutschlands auf. Nach einem Winteraufenthalt in Ägypten (1868-1869) zog sie sich gänzlich von der Bühne zurück. Sie lebte seitdem in Graz (Steiermark) und später in Gmunden, wo sie in der Nacht vom 14. auf den 15. Aug. 1906 starb. S: Rosenlieder, 1875. Pröll, Karl, geb. am 27. Mai 1840 *
Pro Profeſſor, trat noch in demſelbenJahre in den Ruheſtand und lebte nun als Schriftſteller in Steglitz bei Berlin. Er ſtarb während eines Be- ſuchs in Berlin am 28. Mai 1895. S: Norddeutſches Jahrbuch für Poeſie Prokeſch-Oſten, Friederike Grä- fin v., bekannt unter ihrem Mädchen- Prö Gymnaſialprofeſſors Johann Barth.G. (ſ. d.!) geboren. Jhre Mutter Johanna Conſtantia, geb. Weinzierl eine ausgezeichnete Sängerin, ſtarb ſchon 1840; aber unter der Leitung ihres Vaters, der 1848 nach München berufen wurde, erhielt ſie eine vor- treffliche Erziehung. Dramatiſchen Unterricht erteilte ihr die berühmte Schauſpielerin Conſtanze Dahn, und am 25. Juni 1853 betrat Friederike am Münchener Hoftheater zum erſten- mal die Bühne. Dann ſpielte ſie in Königsberg, Danzig, Elbing, Gum- binnen, war 1855‒57 am Thalia- theater in Hamburg, 1857‒61 am Burgtheater in Wien engagiert und vermählte ſich am 19. März 1861 mit dem Freiherrn (ſpäteren Grafen) Anton von Prokeſch-Oſten. Nach dieſer Zeit nahm ſie kein feſtes En- gagement mehr an, trat aber bis zum Jahre 1868 noch in Gaſtſpielen in den größeren Städten Deutſchlands auf. Nach einem Winteraufenthalt in Ägypten (1868‒1869) zog ſie ſich gänzlich von der Bühne zurück. Sie lebte ſeitdem in Graz (Steiermark) und ſpäter in Gmunden, wo ſie in der Nacht vom 14. auf den 15. Aug. 1906 ſtarb. S: Roſenlieder, 1875. Pröll, Karl, geb. am 27. Mai 1840 *
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Pro
Prö
Profeſſor, trat noch in demſelben
Jahre in den Ruheſtand und lebte
nun als Schriftſteller in Steglitz bei
Berlin. Er ſtarb während eines Be-
ſuchs in Berlin am 28. Mai 1895.
S: Norddeutſches Jahrbuch für Poeſie
und Proſa, 1846. ‒ Aus dem Kaiſer-
ſtaat (Schilderungen), 1849. ‒ Ber-
lin und Wien (Schilderungen), 1850.
‒ Walddroſſel (R.), 1851. ‒ Aus dem
Harze (Sk. u. Sg.), 1851. 2. A. 1857.
‒ Hausbüchlein fürs Volk (En., M.
uſw.); II, 1852. ‒ Der Pfarrer von
Grünrode (Lebensbild); II, 1852. ‒
Kinder- und Volksmärchen, 1853. ‒
Deutſches Leben; hrsgeg., 1853. ‒
Volkslieder u. Volksſchauſpiele; her-
ausgeg., 1855. 2. A. 1863. ‒ Gott-
fried Auguſt Bürger (Lebensbild),
1856. ‒ Kriegsdichter des 7 jährigen
Krieges u. der Freiheitskriege; hrsg.
1857. ‒ Harzſagen, 1853; II, 1859.
2. A. 1886. ‒ Märchen f. d. Jugend,
1854. ‒ Harzbilder, 1855. ‒ Unter-
harziſche Sagen, 1856. ‒ Das Leben
des alten Köhlermeiſters Hillebille,
1859. ‒ Gedichte, 1859. ‒ Feldgar-
ben, 1859. ‒ Erzählungen aus dem
Harzgebirge, 1862. ‒ Deutſche Sa-
gen, 1863. ‒ Deutſche Lieder und
Oden, 1870. ‒ Harz u. Kyffhäuſer in
Gedichten (von verſchied. Dichtern),
1870. ‒ Neue Lieder aus Wittenberg
gegen Rom, 1875. ‒ Patriotiſche Er-
innerungen (Aufſätze u. Nn.), 1873.
‒ Friedrich der Große u. die deutſche
Literatur, 1878. ‒ Volksrätſel, 1876.
‒ Leſſing, Wieland und Heinſe, 1877.
‒ Märchenſtrauß, 1882. ‒ Rheinlands
ſchönſte Sagen u. Geſchichten, 1886.
2. A. 1893. ‒ Heinrich Heine und der
Harz, 1888. ‒ Brockenſagen, 1888. ‒
Abhandlungen über Schiller, Goethe,
Bürger uſw., 1889. ‒ Die Lehniner
Weisſagung, 1888.
Prokeſch-Oſten, Friederike Grä-
fin v., bekannt unter ihrem Mädchen-
namen Friederike Goßmann,
wurde am 23. März 1839 in Würz-
burg als die Tochter des dortigen
Gymnaſialprofeſſors Johann Barth.
G. (ſ. d.!) geboren. Jhre Mutter
Johanna Conſtantia, geb. Weinzierl
eine ausgezeichnete Sängerin, ſtarb
ſchon 1840; aber unter der Leitung
ihres Vaters, der 1848 nach München
berufen wurde, erhielt ſie eine vor-
treffliche Erziehung. Dramatiſchen
Unterricht erteilte ihr die berühmte
Schauſpielerin Conſtanze Dahn, und
am 25. Juni 1853 betrat Friederike
am Münchener Hoftheater zum erſten-
mal die Bühne. Dann ſpielte ſie in
Königsberg, Danzig, Elbing, Gum-
binnen, war 1855‒57 am Thalia-
theater in Hamburg, 1857‒61 am
Burgtheater in Wien engagiert und
vermählte ſich am 19. März 1861 mit
dem Freiherrn (ſpäteren Grafen)
Anton von Prokeſch-Oſten. Nach
dieſer Zeit nahm ſie kein feſtes En-
gagement mehr an, trat aber bis zum
Jahre 1868 noch in Gaſtſpielen in
den größeren Städten Deutſchlands
auf. Nach einem Winteraufenthalt
in Ägypten (1868‒1869) zog ſie ſich
gänzlich von der Bühne zurück. Sie
lebte ſeitdem in Graz (Steiermark)
und ſpäter in Gmunden, wo ſie in
der Nacht vom 14. auf den 15. Aug.
1906 ſtarb.
S: Roſenlieder, 1875.
Pröll, Karl, geb. am 27. Mai 1840
zu Graz in Steiermark als der Sohn
eines öſterr. Majors der Artillerie,
widmete ſich anfänglich dem Beruf
eines Technikers, ging aber 1867 zur
Journaliſtik über, redigierte zuerſt die
„Öſterreichiſche Gartenlaube“, 1868
die „Klagenfurter Zeitung“, und als
dieſe einen offiziöſen Charakter an-
nahm, gründete er in Klagenfurt
eine neue Zeitung, „Freie Stimmen“
Gegen Ende 1872 wurde er zum neu-
gegründeten deutſch-nationalen Zen-
tralorgan, zur „Deutſchen Zeitung“
berufen, wanderte aber 1873, ver-
anlaßt durch die trüben Erfahrun-
gen, die er auf dem deutſch-böhmi-
ſchen Parteitag in Teplitz machen
mußte, nach Deutſchland aus, war
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