Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Pri gewählt -- eine Stellung, in der erbis zum Jahre 1858 verblieb. Dann trat er in den einstweiligen Ruhe- stand, um sich mit seiner Familie in Gmünden anzusiedeln, kehrte aber mit dem politischen Umschwung des Jahres 1861 nach Temesvar zurück, trat im Dezember desselben Jahres als Gerichtsrat in den Dienst der Temerer Gespanschaft, übernahm 1868 das Präsidium des Strafgerich- tes u. wurde im Dezember 1871 zum ersten Gerichtsrat am kgl. Gerichts- hof und zum Stellvertreter des Ge- richtspräsidenten ernannt. Nach bei- nahe 42 Dienstjahren voll Mühe und Arbeit nahm er im Sommer 1876 seine Entlassung und ließ sich später in Kirchberg (Niederösterreich) nieder. S: Canova (Dr. G.), 1853. - Die Priem, Johann Paul, * am 10. Pri bis 1861 im Geschäft des Buchhänd-lers Merz tätig war, 1864 eine An- stellung als Bibliothekassistent am germanischen Museum erhielt u. 1867 Kustos der Nürnberger Stadtbiblio- thek u. des städtischen Archivs wurde, welche Stelle er bis zu seinem Tode bekleidete. Jm Jahre 1877 wurde ihm auch die Verwesung des Stadt- bibliothekariats übertragen. Er starb am 27. Dezbr. 1890. S: Ludwig der Pribyl, Leo E., geb. am 8. Mai S: Wie die Pries, Erich Heinrich Robert,
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Pri gewählt — eine Stellung, in der erbis zum Jahre 1858 verblieb. Dann trat er in den einſtweiligen Ruhe- ſtand, um ſich mit ſeiner Familie in Gmünden anzuſiedeln, kehrte aber mit dem politiſchen Umſchwung des Jahres 1861 nach Temesvar zurück, trat im Dezember desſelben Jahres als Gerichtsrat in den Dienſt der Temerer Geſpanſchaft, übernahm 1868 das Präſidium des Strafgerich- tes u. wurde im Dezember 1871 zum erſten Gerichtsrat am kgl. Gerichts- hof und zum Stellvertreter des Ge- richtspräſidenten ernannt. Nach bei- nahe 42 Dienſtjahren voll Mühe und Arbeit nahm er im Sommer 1876 ſeine Entlaſſung und ließ ſich ſpäter in Kirchberg (Niederöſterreich) nieder. S: Canova (Dr. G.), 1853. ‒ Die Priem, Johann Paul, * am 10. Pri bis 1861 im Geſchäft des Buchhänd-lers Merz tätig war, 1864 eine An- ſtellung als Bibliothekaſſiſtent am germaniſchen Muſeum erhielt u. 1867 Kuſtos der Nürnberger Stadtbiblio- thek u. des ſtädtiſchen Archivs wurde, welche Stelle er bis zu ſeinem Tode bekleidete. Jm Jahre 1877 wurde ihm auch die Verweſung des Stadt- bibliothekariats übertragen. Er ſtarb am 27. Dezbr. 1890. S: Ludwig der Přibyl, Leo E., geb. am 8. Mai S: Wie die Pries, Erich Heinrich Robert,
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Pri
Pri
gewählt — eine Stellung, in der er
bis zum Jahre 1858 verblieb. Dann
trat er in den einſtweiligen Ruhe-
ſtand, um ſich mit ſeiner Familie in
Gmünden anzuſiedeln, kehrte aber
mit dem politiſchen Umſchwung des
Jahres 1861 nach Temesvar zurück,
trat im Dezember desſelben Jahres
als Gerichtsrat in den Dienſt der
Temerer Geſpanſchaft, übernahm
1868 das Präſidium des Strafgerich-
tes u. wurde im Dezember 1871 zum
erſten Gerichtsrat am kgl. Gerichts-
hof und zum Stellvertreter des Ge-
richtspräſidenten ernannt. Nach bei-
nahe 42 Dienſtjahren voll Mühe und
Arbeit nahm er im Sommer 1876
ſeine Entlaſſung und ließ ſich ſpäter
in Kirchberg (Niederöſterreich) nieder.
S: Canova (Dr. G.), 1853. ‒ Die
Sulioten (Tr.), 1854. ‒ Hannibal
(Tr.), 1882. ‒ Hunyady Láßló (Tr.),
1883.
Priem, Johann Paul, * am 10.
Juli 1815 zu Nürnberg, beſuchte die
dortige Lateinſchule und nach dem
Tode beider Eltern die Realſchule bis
1829. Gegen ſeine Neigung mußte
er nun bei ſeinem Oheim das Schrei-
nerhandwerk erlernen, benutzte aber
redlich alle Freiſtunden zu ſeiner gei-
ſtigen Fortbildung. 1835 ging er
auf die Wanderſchaft, wandte ſich
aber, nachdem er großjährig gewor-
den, gänzlich von dem erlernten Ge-
werbe ab u. zuerſt der Kunſt, ſpäter
der Literatur zu, war längere Zeit
Mitarbeiter an verſchiedenen Zei-
tungen, auch als Korrektor in einer
Nürnberger Buchhandlung tätig.
Bereits 1840 hatte er ſein Luſtſpiel
„Verlegenheiten“ auf die Nürnberger
Bühne gebracht; um indes das Thea-
ter praktiſch kennen zu lernen, nahm
er 1843 die ihm angebotene Stelle
eines Theaterſekretärs in Regensburg
an. 1850 ging er als Redakteur des
„Courier für Niederbayern“ nach
Landshut und kehrte im November
1853 nach Nürnberg zurück, wo er
bis 1861 im Geſchäft des Buchhänd-
lers Merz tätig war, 1864 eine An-
ſtellung als Bibliothekaſſiſtent am
germaniſchen Muſeum erhielt u. 1867
Kuſtos der Nürnberger Stadtbiblio-
thek u. des ſtädtiſchen Archivs wurde,
welche Stelle er bis zu ſeinem Tode
bekleidete. Jm Jahre 1877 wurde
ihm auch die Verweſung des Stadt-
bibliothekariats übertragen. Er ſtarb
am 27. Dezbr. 1890.
S: Ludwig der
Bayer in Nürnberg (Schſp.), o. J. ‒
Prinz Eugen von Savoyen (Schſp.),
1845. ‒ Alma und Bereſina (Dram.
Epiſode), 1854. ‒ Der Geſchworne
(Schauſp.), 1854. ‒ Gedichte, 1862. ‒
Veit Stoß, der Bildſchnitzer v. Nürn-
berg (Schſp.), 1863. ‒ Feſtliche und
heitere Stunden (Dr. Spiele u. Ge.),
1865. ‒ Taten und Schickſale (Bilder
a. dem Leben des deutſchen Volkes),
1865. ‒ Sommer- und Winterfrüchte
(Dram. Spiele), 1868. ‒ Nürnberger
Sagen und Geſchichten, 1869. ‒ Grü-
bel und ſeine Nachfolger in der Nürn-
berger mundartlichen Dichtung, 1873.
Přibyl, Leo E., geb. am 8. Mai
1848 in Skworetz (Böhmen), wurde
nach beendeten Studien und erlang-
ter Doktorwürde Schriftſteller und
gehörte lange Zeit als Redakteur der
„Neuen Freien Preſſe“ an, in welchem
Blatte er die Landwirtſchaft, das Aſſe-
kuranzweſen und die Volkswirtſchaft
vertrat. Auch war er Mitarbeiter an
den meiſten landwirtſchaftlichen Zei-
tungen Öſterreichs und Mitheraus-
geber und Chefredakteur des als Er-
innerungszeichen an die land- und
forſtwirtſchaftliche Ausſtellung in
Wien (1890) geſchaffenen „Goldenen
Buches der Land- und Forſtwirt-
ſchaft in Öſterreich-Ungarn“. Er
ſtarb am 10. Juli 1897.
S: Wie die
Guttendorfer reich wurden (E.), 1886.
‒ Der Häusler Franz (Dorfgeſch.),
1888. ‒ Martin Friſch, der Rekrut
(Geſch. a. d. Volksleben), 1898.
Pries, Erich Heinrich Robert,
geb. am 8. Septbr. 1852 in Roſtock
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