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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Pöh
dienzeit wurde er Hauslehrer, erst für
kurze Zeit in Helmarshausen (Bezirk
Kassel), dann im Hause des Amtsrats
Dietze in Neubeesen b. Alsleben a. S.,
von wo aus er seine beiden theolog.
Prüfungen erledigte. Jm März 1879
wurde er Stadtvikar in Baden-Ba-
den, im Juni 1880 Pfarrer in Scher-
nikau bei Stendal (Altmark) u. 1883
in Flessau bei Osterburg (Altmark),
wo er jetzt noch im Amte steht.

S:


Sagen aus der Wiege Preußens und
des Deutschen Reiches, der Altmark,
1901. - Allerhand ut't ollmärk'sch
Land (Plattd. Ge.), 1906.

*Pöhnl, Hans,

* zu Wien am 3. Mai
1849, ging von der Hochschule zur
Bühne und wirkte mit Erfolg als
Schauspieler, bis er infolge eines
Brustleidens diesem Berufe entsagen
mußte. Er widmete sich nun priva-
tim germanistischen Studien, sowie
während eines längern Aufenthalts
in Jtalien, Frankreich und England
dem Studium des Bühnenwesens
dieser Länder. Nach Wien zurückge-
kehrt, machte er durch öffentliche Vor-
lesungen Propaganda für Errich-
tung nationaler Bühnenspiele im
Sinne des altnürnberger Theaters,
errichtete dann 1883 das Renais-
sancetheater in Wien, das indessen
von der Feuerpolizei nicht konzessio-
niert ward, u. wurde danach Ober-
regisseur und Dramaturg am Karl-
Theater in Wien. Seit 1889 lebt er
in Oberweis bei Gmunden.

S:

Mauz
und Mizi (Schw.), 1879. - Schopf
(Schw.), 1879. - Ein Damenliebling
(Schw.), 1879. - Katilina (Tr.),
1879. - Deutsche Volksbühnenspiele;
II, 1887 (Jnhalt: I. Unser deutsches
Volksbühnenspiel. Eine Studie. -
Der arme Heinrich. - Die schöne Ma-
gelone. - II. Gismunda. - Ritter
Staufenberg und die schöne Meerfei.
- Der liebe Augustin.).

Poinz,

Pseudon. für Heinrich
Schmidt;
s. d.!

Pokorny, Eduard,

* am 19. April
[Spaltenumbruch]

Pol
1818 zu Otwitz bei Görkau in Böh-
men, bekleidete nach vollendeten Stu-
dien verschiedene Beamtenstellen und
war Hauptkassen-Kontrolor der böh-
mischen Sparkasse in Prag, als er
1848 als Abgeordneter in den Reichs-
tag zu Wien gewählt wurde. Er
schrieb fast für alle deutschen Zei-
tungen in Böhmen humoristische
Aufsätze und war einer der fleißigsten
Mitarbeiter für den zu Brüx erschei-
nenden "Boten von der Eger und
Biela". Nach jahrelanger Krankheit
starb er zu Bruck in Böhmen am 10.
Mai 1855.

S:

Bücher für Herz und
Scherz (Gesammelte Schriften); V.
1855.

*Pokorny, Hans,

pseud. Hans
Weber-Lutkow,
entstammt einer
in Galizien ansässigen deutschen Fa-
milie u. wurde am 27. Septbr. 1861
in Lemberg geboren. Er studierte
die Rechte und Philosophie in Lem-
berg und Wien, erwarb sich hier die
Würde eines Dr. jur. und fand dann
Verwendung als Richter in Wien.
Jm Jahre 1899 wurde er zum Be-
zirksrichter in Wildshut bei Salzburg
befördert u. 1910 zum Landgerichtsrat
ernannt. Er weilt abwechselnd hier
oder in Lutkow bei Radymno (Ga-
lizien). P. ist neben seinem Berufe
auch als Kritiker und Novellist tätig.

S:

Schlummernde Seelen (Geschn. aus
Kleinrußland), 1900. - Die schwarze
Madonna (desgl.), 1901. - Bilder
aus der französischen Revolution,
1901.

Pol, Jan,

* am 5. Febr. 1807 zu
Borno an der Yssel in Holland,
wurde 1832 Pastor zu Heedfeld im
märkischen Süderlande und starb da-
selbst am 6. August 1838.

S:

Ge-
dichte, 1837.

*Poland, Franz Maria Vincenz


wurde am 6. Febr. 1813 zu Dresden
geboren. Sein Vater, der verstor-
bene k. sächsische Kammermusikus und
berühmte Künstler auf der Viola
Franz P., bestimmte den Sohn gleich-

*


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Pöh
dienzeit wurde er Hauslehrer, erſt für
kurze Zeit in Helmarshauſen (Bezirk
Kaſſel), dann im Hauſe des Amtsrats
Dietze in Neubeeſen b. Alsleben a. S.,
von wo aus er ſeine beiden theolog.
Prüfungen erledigte. Jm März 1879
wurde er Stadtvikar in Baden-Ba-
den, im Juni 1880 Pfarrer in Scher-
nikau bei Stendal (Altmark) u. 1883
in Fleſſau bei Oſterburg (Altmark),
wo er jetzt noch im Amte ſteht.

S:


Sagen aus der Wiege Preußens und
des Deutſchen Reiches, der Altmark,
1901. ‒ Allerhand ut’t ollmärk’ſch
Land (Plattd. Ge.), 1906.

*Pöhnl, Hans,

* zu Wien am 3. Mai
1849, ging von der Hochſchule zur
Bühne und wirkte mit Erfolg als
Schauſpieler, bis er infolge eines
Bruſtleidens dieſem Berufe entſagen
mußte. Er widmete ſich nun priva-
tim germaniſtiſchen Studien, ſowie
während eines längern Aufenthalts
in Jtalien, Frankreich und England
dem Studium des Bühnenweſens
dieſer Länder. Nach Wien zurückge-
kehrt, machte er durch öffentliche Vor-
leſungen Propaganda für Errich-
tung nationaler Bühnenſpiele im
Sinne des altnürnberger Theaters,
errichtete dann 1883 das Renaiſ-
ſancetheater in Wien, das indeſſen
von der Feuerpolizei nicht konzeſſio-
niert ward, u. wurde danach Ober-
regiſſeur und Dramaturg am Karl-
Theater in Wien. Seit 1889 lebt er
in Oberweis bei Gmunden.

S:

Mauz
und Mizi (Schw.), 1879. ‒ Schopf
(Schw.), 1879. ‒ Ein Damenliebling
(Schw.), 1879. ‒ Katilina (Tr.),
1879. ‒ Deutſche Volksbühnenſpiele;
II, 1887 (Jnhalt: I. Unſer deutſches
Volksbühnenſpiel. Eine Studie. ‒
Der arme Heinrich. ‒ Die ſchöne Ma-
gelone. ‒ II. Gismunda. ‒ Ritter
Staufenberg und die ſchöne Meerfei.
‒ Der liebe Auguſtin.).

Poinz,

Pſeudon. für Heinrich
Schmidt;
ſ. d.!

Pokorny, Eduard,

* am 19. April
[Spaltenumbruch]

Pol
1818 zu Otwitz bei Görkau in Böh-
men, bekleidete nach vollendeten Stu-
dien verſchiedene Beamtenſtellen und
war Hauptkaſſen-Kontrolor der böh-
miſchen Sparkaſſe in Prag, als er
1848 als Abgeordneter in den Reichs-
tag zu Wien gewählt wurde. Er
ſchrieb faſt für alle deutſchen Zei-
tungen in Böhmen humoriſtiſche
Aufſätze und war einer der fleißigſten
Mitarbeiter für den zu Brüx erſchei-
nenden „Boten von der Eger und
Biela“. Nach jahrelanger Krankheit
ſtarb er zu Bruck in Böhmen am 10.
Mai 1855.

S:

Bücher für Herz und
Scherz (Geſammelte Schriften); V.
1855.

*Pokorny, Hans,

pſeud. Hans
Weber-Lutkow,
entſtammt einer
in Galizien anſäſſigen deutſchen Fa-
milie u. wurde am 27. Septbr. 1861
in Lemberg geboren. Er ſtudierte
die Rechte und Philoſophie in Lem-
berg und Wien, erwarb ſich hier die
Würde eines Dr. jur. und fand dann
Verwendung als Richter in Wien.
Jm Jahre 1899 wurde er zum Be-
zirksrichter in Wildshut bei Salzburg
befördert u. 1910 zum Landgerichtsrat
ernannt. Er weilt abwechſelnd hier
oder in Lutkow bei Radymno (Ga-
lizien). P. iſt neben ſeinem Berufe
auch als Kritiker und Novelliſt tätig.

S:

Schlummernde Seelen (Geſchn. aus
Kleinrußland), 1900. ‒ Die ſchwarze
Madonna (desgl.), 1901. ‒ Bilder
aus der franzöſiſchen Revolution,
1901.

Pol, Jan,

* am 5. Febr. 1807 zu
Borno an der Yſſel in Holland,
wurde 1832 Paſtor zu Heedfeld im
märkiſchen Süderlande und ſtarb da-
ſelbſt am 6. Auguſt 1838.

S:

Ge-
dichte, 1837.

*Poland, Franz Maria Vincenz


wurde am 6. Febr. 1813 zu Dresden
geboren. Sein Vater, der verſtor-
bene k. ſächſiſche Kammermuſikus und
berühmte Künſtler auf der Viola
Franz P., beſtimmte den Sohn gleich-

*
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[316/0320] Pöh Pol dienzeit wurde er Hauslehrer, erſt für kurze Zeit in Helmarshauſen (Bezirk Kaſſel), dann im Hauſe des Amtsrats Dietze in Neubeeſen b. Alsleben a. S., von wo aus er ſeine beiden theolog. Prüfungen erledigte. Jm März 1879 wurde er Stadtvikar in Baden-Ba- den, im Juni 1880 Pfarrer in Scher- nikau bei Stendal (Altmark) u. 1883 in Fleſſau bei Oſterburg (Altmark), wo er jetzt noch im Amte ſteht. S: Sagen aus der Wiege Preußens und des Deutſchen Reiches, der Altmark, 1901. ‒ Allerhand ut’t ollmärk’ſch Land (Plattd. Ge.), 1906. *Pöhnl, Hans, * zu Wien am 3. Mai 1849, ging von der Hochſchule zur Bühne und wirkte mit Erfolg als Schauſpieler, bis er infolge eines Bruſtleidens dieſem Berufe entſagen mußte. Er widmete ſich nun priva- tim germaniſtiſchen Studien, ſowie während eines längern Aufenthalts in Jtalien, Frankreich und England dem Studium des Bühnenweſens dieſer Länder. Nach Wien zurückge- kehrt, machte er durch öffentliche Vor- leſungen Propaganda für Errich- tung nationaler Bühnenſpiele im Sinne des altnürnberger Theaters, errichtete dann 1883 das Renaiſ- ſancetheater in Wien, das indeſſen von der Feuerpolizei nicht konzeſſio- niert ward, u. wurde danach Ober- regiſſeur und Dramaturg am Karl- Theater in Wien. Seit 1889 lebt er in Oberweis bei Gmunden. S: Mauz und Mizi (Schw.), 1879. ‒ Schopf (Schw.), 1879. ‒ Ein Damenliebling (Schw.), 1879. ‒ Katilina (Tr.), 1879. ‒ Deutſche Volksbühnenſpiele; II, 1887 (Jnhalt: I. Unſer deutſches Volksbühnenſpiel. Eine Studie. ‒ Der arme Heinrich. ‒ Die ſchöne Ma- gelone. ‒ II. Gismunda. ‒ Ritter Staufenberg und die ſchöne Meerfei. ‒ Der liebe Auguſtin.). Poinz, Pſeudon. für Heinrich Schmidt; ſ. d.! Pokorny, Eduard, * am 19. April 1818 zu Otwitz bei Görkau in Böh- men, bekleidete nach vollendeten Stu- dien verſchiedene Beamtenſtellen und war Hauptkaſſen-Kontrolor der böh- miſchen Sparkaſſe in Prag, als er 1848 als Abgeordneter in den Reichs- tag zu Wien gewählt wurde. Er ſchrieb faſt für alle deutſchen Zei- tungen in Böhmen humoriſtiſche Aufſätze und war einer der fleißigſten Mitarbeiter für den zu Brüx erſchei- nenden „Boten von der Eger und Biela“. Nach jahrelanger Krankheit ſtarb er zu Bruck in Böhmen am 10. Mai 1855. S: Bücher für Herz und Scherz (Geſammelte Schriften); V. 1855. *Pokorny, Hans, pſeud. Hans Weber-Lutkow, entſtammt einer in Galizien anſäſſigen deutſchen Fa- milie u. wurde am 27. Septbr. 1861 in Lemberg geboren. Er ſtudierte die Rechte und Philoſophie in Lem- berg und Wien, erwarb ſich hier die Würde eines Dr. jur. und fand dann Verwendung als Richter in Wien. Jm Jahre 1899 wurde er zum Be- zirksrichter in Wildshut bei Salzburg befördert u. 1910 zum Landgerichtsrat ernannt. Er weilt abwechſelnd hier oder in Lutkow bei Radymno (Ga- lizien). P. iſt neben ſeinem Berufe auch als Kritiker und Novelliſt tätig. S: Schlummernde Seelen (Geſchn. aus Kleinrußland), 1900. ‒ Die ſchwarze Madonna (desgl.), 1901. ‒ Bilder aus der franzöſiſchen Revolution, 1901. Pol, Jan, * am 5. Febr. 1807 zu Borno an der Yſſel in Holland, wurde 1832 Paſtor zu Heedfeld im märkiſchen Süderlande und ſtarb da- ſelbſt am 6. Auguſt 1838. S: Ge- dichte, 1837. *Poland, Franz Maria Vincenz wurde am 6. Febr. 1813 zu Dresden geboren. Sein Vater, der verſtor- bene k. ſächſiſche Kammermuſikus und berühmte Künſtler auf der Viola Franz P., beſtimmte den Sohn gleich- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 316. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/320>, abgerufen am 03.12.2024.