Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.[Spaltenumbruch] Poh *Pohl, Julius, geb. am 13. Juli S: Jubel- Poh Weisen), 1895. - Veilchen und Ver-gißmeinnicht für gute Kinder und fromme Mütter (Ein Bilderbuch mit Reimen und Ge.), 1896. - Jmmor- tellen (Ge.), 1899. *Pohl, Klara, pseudon. Ernst S:
Pohl, Georg Richard, pseudon. *
[Spaltenumbruch] Poh *Pohl, Julius, geb. am 13. Juli S: Jubel- Poh Weiſen), 1895. ‒ Veilchen und Ver-gißmeinnicht für gute Kinder und fromme Mütter (Ein Bilderbuch mit Reimen und Ge.), 1896. ‒ Jmmor- tellen (Ge.), 1899. *Pohl, Klara, pſeudon. Ernſt S:
Pohl, Georg Richard, pſeudon. *
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Poh
Poh
*Pohl, Julius, geb. am 13. Juli
1830 zu Frauenburg im Ermlande
(Oſtpreußen), wo ſein Vater als an-
geſehener Bürger, Ratmann und
Stadtkämmerer lebte, beſuchte ſeit
1842 das Gymnaſium in Braunsberg,
ſtudierte ſeit 1854 am Lyzeum Hoſia-
num daſelbſt Theologie und erhielt
1857 die Prieſterweihe. Nachdem er
darauf an verſchiedenen Orten des
Bistums Ermeland (in Freudenberg,
Migehnen, Elbing) als Hilfsprieſter
gewirkt hatte, ging er im Herbſt 1861
nach Rom, wo er bis zum Sommer
1862 weilte, und wurde 1863 Dom-
vikar in Frauenburg. Jn dieſer
Stellung wirkte er vorübergehend
auch als biſchöflicher u. neun Jahre
lang als Kapitels-Sekretär. Seit
1863 gab er den „Jlluſtrierten katho-
liſchen Hauskalender“ heraus, deſſen
Jnhalt zum größten Teil von ihm
herrührte. Ferner war er der eigent-
liche Gründer der „Ermländiſchen
Zeitung“ (1873), der er in ſchwierig-
ſter Zeit zu großer Blüte verhalf u.
bis 1878 diente, ſowie der „Ermlän-
diſchen Druckerei“ (1875). Seit dem
Jahre 1881 Domherr von Ermeland,
wurde er in den letzten Lebensjahren
vielfach von Krankheit und Kummer
heimgeſucht, ſo daß er fortan die
ermländiſche Heimat mied. Jm Bade
Cudova (Schleſien) erlitt er 1902
einen Schlaganfall, der ſich im Früh-
jahr 1906 im Breslauer Kloſter der
barmherzigen Brüder wiederholte.
Ein Jahr ſpäter ſiedelte P. in das
St. Norberiusheim zu Zell a. Main
über, wo er am 26. Juli 1907 ſein
goldenes Prieſterjubiläum feiern
konnte u. am 9. März 1909 einem er-
neuten Schlaganfall erlag.
S: Jubel-
gold (Kränze um die Tiara), 1892.
4. A. 1903. ‒ Bernſteinperlen (Zum
Schmucke der ermländ.-kölniſchen
Jubelmitra), 1893. Neue A. u. d. T.:
Bernſteinperlen vom Haffesſtrand für
König, Heimat, Vaterland, 1895. ‒
Vaterland u. Königshaus (Deutſche
Weiſen), 1895. ‒ Veilchen und Ver-
gißmeinnicht für gute Kinder und
fromme Mütter (Ein Bilderbuch mit
Reimen und Ge.), 1896. ‒ Jmmor-
tellen (Ge.), 1899.
*Pohl, Klara, pſeudon. Ernſt
Juſtrau, wurde in Schweidnitz in
Schleſien geboren, erhielt dort auch
ihre Schulbildung und beſuchte ſpä-
ter zwei Jahre lang das Konſerva-
torium für Muſik in Berlin. Geſund-
heitsrückſichten zwangen ſie indes,
Klavierſpiel und Muſikunterricht auf-
zugeben, worauf ſie ſich der ſchrift-
ſtelleriſchen Tätigkeit zuwandte. Sie
lebt noch jetzt in Schweidnitz.
S:
Alle Neune! (Schlä’ſche Gedichtel un
Geſchichtel), 1902. ‒ Das liebe Geld
(Heiter. Volksſt. in ſchleſ. Mdt.), 1904.
‒ Zu ſpät! (Eine alte Gerichtsſzene),
1904.
Pohl, Georg Richard, pſeudon.
Jean Richard oder Hoplit,
wurde am 12. September 1826 in
Leipzig geboren. Sein Vater, Arzt
daſelbſt, beſtimmte ihn zum Jnge-
nieurfache. Seine Neigung für Muſik
wurde von ſeinen Eltern weder be-
achtet noch gefördert; doch bildete er
ſich ſelbſt durch den ſteten Verkehr
mit großen Muſikern ſpäter zu einem
geachteten Kritiker auf muſikaliſchem
Gebiet aus. Jnzwiſchen beſuchte er
ſeit 1841 die Gewerbeſchule in Chem-
nitz und arbeitete danach als Volon-
tär im Konſtruktionsbureau einer
Maſchinenfabrik. Nach 6 Jahren er-
langte er endlich vom Vater die Er-
laubnis, aus der techniſchen Praxis
in die theoretiſche Wiſſenſchaft des
Maſchinenbaues treten zu dürfen.
Er beſuchte nun das Polytechnikum
in Karlsruhe, 1849 die Univerſität
Göttingen, 1850 die zu Leipzig und
erwarb ſich hier die Würde eines
Dr. phil. Wegen ſeiner Beteiligung
an der revolutionären Bewegung des
Jahres 1848 blieb ihm ein Lehramt
an einem Polytechnikum verſchloſſen,
und ſo mußte er ſich als Privatge-
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