Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Pil im evangelischen Deutschland hat erhervorragenden Anteil; er ist seit Gründung des braunschweigischen Landes-Prediger-Vereins (1892) dessen Vorsitzender und seit 1897 ordent. Mitglied im Vorstande des Verbandes deutscher evang. Pfarrer- vereine. S: Himmelwärts (L. und Pilot, Anna, Pseud. für Anna *Piloty, Robert, geb. am 1. Sep- S: Ge- *Piltz, Ottomar, geboren am Pil 9. Oktbr. 1864 in Deuben bei Dresdenals der Sohn eines Handwerkers, absolvierte das Realgymnasium in Dresden und studierte darauf an den Universitäten Leipzig u. Genf. Schon als Student war er Mitarbeiter an Witzblättern und Zeitungen. Jm Jahre 1889 brachte er seine Über- setzung der "Dramen der Roswitha von Gandersheim" heraus. Bald darauf wurde er Redakteur der Trierschen Zeitung" und ging 1891 als Korrespondent der Magdeburgi- schen Zeitung nach Jtalien, und aus Gesundheitsrücksichten hat er hier seinen Wohnsitz beibehalten. Jahre- lang lebte er im Maderno am Gar- dasee und rief hier 1900 die erste deutsche Zeitung Jtaliens, den "Boten vom Gardasee" ins Leben, schrieb auch einen "Führer vom Gardasee" (3. A. 1905). Großen Einfluß auf seine schriftstellerische Be- tätigung übte die Bekanntschaft mit dem Dichter Otto Erich Hartleben (s. d.) aus, mit dem er das Drama "Lucifer" von Butti aus dem Jta- lienischen ins Deutsche übersetzte. Dann unternahm er den Versuch, deutsche Stücke für die italienische Bühne zu gewinnen, was ihm auch mit "Alt-Heidelberg" den "Logenbrü- dern", dem "Hochtouristen" u. ande- ren Stücken gelang. P. lebt seit 1906 in Salo am Gardasee, vorwie- gend als Mitarbeiter an deutschen Blättern, und hat jetzt begonnen, eine Folge italienischer Reiseführer herauszugeben, die in 25 Bänden ganz Jtalien umfassen soll. S: Som- *Pilz, Karl Hermann, * am 13. *
Pil im evangeliſchen Deutſchland hat erhervorragenden Anteil; er iſt ſeit Gründung des braunſchweigiſchen Landes-Prediger-Vereins (1892) deſſen Vorſitzender und ſeit 1897 ordent. Mitglied im Vorſtande des Verbandes deutſcher evang. Pfarrer- vereine. S: Himmelwärts (L. und Pilot, Anna, Pſeud. für Anna *Piloty, Robert, geb. am 1. Sep- S: Ge- *Piltz, Ottomar, geboren am Pil 9. Oktbr. 1864 in Deuben bei Dresdenals der Sohn eines Handwerkers, abſolvierte das Realgymnaſium in Dresden und ſtudierte darauf an den Univerſitäten Leipzig u. Genf. Schon als Student war er Mitarbeiter an Witzblättern und Zeitungen. Jm Jahre 1889 brachte er ſeine Über- ſetzung der „Dramen der Roswitha von Gandersheim“ heraus. Bald darauf wurde er Redakteur der Trierſchen Zeitung“ und ging 1891 als Korreſpondent der Magdeburgi- ſchen Zeitung nach Jtalien, und aus Geſundheitsrückſichten hat er hier ſeinen Wohnſitz beibehalten. Jahre- lang lebte er im Maderno am Gar- daſee und rief hier 1900 die erſte deutſche Zeitung Jtaliens, den „Boten vom Gardaſee“ ins Leben, ſchrieb auch einen „Führer vom Gardaſee“ (3. A. 1905). Großen Einfluß auf ſeine ſchriftſtelleriſche Be- tätigung übte die Bekanntſchaft mit dem Dichter Otto Erich Hartleben (ſ. d.) aus, mit dem er das Drama „Lucifer“ von Butti aus dem Jta- lieniſchen ins Deutſche überſetzte. Dann unternahm er den Verſuch, deutſche Stücke für die italieniſche Bühne zu gewinnen, was ihm auch mit „Alt-Heidelberg“ den „Logenbrü- dern“, dem „Hochtouriſten“ u. ande- ren Stücken gelang. P. lebt ſeit 1906 in Salò am Gardaſee, vorwie- gend als Mitarbeiter an deutſchen Blättern, und hat jetzt begonnen, eine Folge italieniſcher Reiſeführer herauszugeben, die in 25 Bänden ganz Jtalien umfaſſen ſoll. S: Som- *Pilz, Karl Hermann, * am 13. *
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Pil
Pil
im evangeliſchen Deutſchland hat er
hervorragenden Anteil; er iſt ſeit
Gründung des braunſchweigiſchen
Landes-Prediger-Vereins (1892)
deſſen Vorſitzender und ſeit 1897
ordent. Mitglied im Vorſtande des
Verbandes deutſcher evang. Pfarrer-
vereine.
S: Himmelwärts (L. und
Ge.), 1897. 2. A. 1898. ‒ Blumen-
grüße (L. und Ge.), 1903.
Pilot, Anna, Pſeud. für Anna
Ahrens; ſ. d.!
*Piloty, Robert, geb. am 1. Sep-
tember 1863 in München als Sohn
des berühmten Hiſtorienmalers Karl
von P., abſolvierte das Gymnaſium
daſelbſt und ſtudierte dann 1881‒85
in München und Berlin die Rechte.
Die Poeſie iſt frühe ſeine Muſe ge-
worden, die er wie eine heimliche
Liebe in allen Formen gepflegt hat,
und die noch heute die ſtarke Unter-
ſtrömung ſeines geiſtigen Lebens iſt,
zumal er durch das Geſchick von der
bildenden Kunſt, der er nach ſeiner
urſprünglichen Veranlagung näher
ſtand, abgedrängt worden iſt. Nach-
dem P. ſich 1887 mit einer Diſſer-
tation über „Die Haftung des Staa-
tes für pflichtwidrige Handlungen
ſeiner Beamten“ den juriſtiſchen
Doktorgrad erworben und 1888 ſein
zweites Staatsexamen in München
beſtanden hatte, entſchied er ſich
unter dem Einfluß ſeines Vaters,
Bismarcks und Max von Seydels
(ſ. d.) für die akademiſche Laufbahn.
Er habilitierte ſich 1890 in Würz-
burg für allgemeines deutſches und
bayeriſches Staats- und Verwal-
tungsrecht, wirkte ſeit 1892 als Pri-
vatdozent in München und kehrte
1895 als ordentlicher Profeſſor nach
Würzburg zurück. Seit 1896 iſt er
Mitherausgeber des „Handbuchs des
öffentlichen Rechts der Gegenwart“.
Außer mehreren ſtaatsrechtlichen
Arbeiten veröffentlichte er
S: Ge-
dichte, 1. und 2. A. 1907.
*Piltz, Ottomar, geboren am
9. Oktbr. 1864 in Deuben bei Dresden
als der Sohn eines Handwerkers,
abſolvierte das Realgymnaſium in
Dresden und ſtudierte darauf an den
Univerſitäten Leipzig u. Genf. Schon
als Student war er Mitarbeiter an
Witzblättern und Zeitungen. Jm
Jahre 1889 brachte er ſeine Über-
ſetzung der „Dramen der Roswitha
von Gandersheim“ heraus. Bald
darauf wurde er Redakteur der
Trierſchen Zeitung“ und ging 1891
als Korreſpondent der Magdeburgi-
ſchen Zeitung nach Jtalien, und aus
Geſundheitsrückſichten hat er hier
ſeinen Wohnſitz beibehalten. Jahre-
lang lebte er im Maderno am Gar-
daſee und rief hier 1900 die erſte
deutſche Zeitung Jtaliens, den
„Boten vom Gardaſee“ ins Leben,
ſchrieb auch einen „Führer vom
Gardaſee“ (3. A. 1905). Großen
Einfluß auf ſeine ſchriftſtelleriſche Be-
tätigung übte die Bekanntſchaft mit
dem Dichter Otto Erich Hartleben
(ſ. d.) aus, mit dem er das Drama
„Lucifer“ von Butti aus dem Jta-
lieniſchen ins Deutſche überſetzte.
Dann unternahm er den Verſuch,
deutſche Stücke für die italieniſche
Bühne zu gewinnen, was ihm auch
mit „Alt-Heidelberg“ den „Logenbrü-
dern“, dem „Hochtouriſten“ u. ande-
ren Stücken gelang. P. lebt ſeit
1906 in Salò am Gardaſee, vorwie-
gend als Mitarbeiter an deutſchen
Blättern, und hat jetzt begonnen,
eine Folge italieniſcher Reiſeführer
herauszugeben, die in 25 Bänden
ganz Jtalien umfaſſen ſoll.
S: Som-
mernächte am Gardaſee (Sk. u. Nn.),
2. A. 1907.
*Pilz, Karl Hermann, * am 13.
Novbr. 1856 zu Leipzig, erhielt da-
ſelbſt ſeine Gymnaſialbildung und
ſtudierte an der dortigen Univerſität
die Rechte, betrieb daneben auch
hauptſächlich das Studium d. Staats-
und Volkswirtſchaft. Nachdem er
ſein Examen als Referendar gemacht,
*
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