dem Gymnasium zu Braunschweig und studierte von 1859-62 in Kiel, München und Berlin Geschichte und Philosophie. Nach der Rückkehr in seine Vaterstadt wirkte er als Lehrer an verschiedenen Privatlehranstalten und als Schriftsteller und starb am 7. Dezbr. 1869.
S:
Löwen u. Nessel (10 holstein. Ge.), 1861. - Die Dith- marschen (Schsp.), 1864. - Poetisches Album der Reform; hrsg., 1864. - Hamburgs Ruin und Wiedergeburt (3 Ge.), 1867. - Gedichte, 1868. - Ge- schichte des Thalia-Theaters in Ham- burg 1843-68; 1868.
Peitl, Paul,
pseudon. Paul Mannsberg, geb. am 2. August 1853 in Wien, lebt (1892) daselbst als Schriftsteller, seit 1905 in Traun- stein (Bayern).
S:
Der wilde Jäger (O.), 1879. - Otto der Schütz (O.), 1881. - Der Fall Stelzer (P., mit Wilhelm Fuchs), 1891. - Allerlei Typen (Federzeichnungen nach dem Leben), 1895.
*Pekelmann, Konrad,
geb. am 29. August 1864 zu Kamenez-Podolski (Rußland) als der Sohn eines Guts- verwalters, kam mit zehn Jahren zu seinem Großvater, einem Zahntech- niker, nach Österreich, wo er auf dessen Kosten die Volksschule in Radautz u. das Gymnasium in Czernowitz bis zur sechsten Klasse besuchte. Dann sollte er gleichfalls Zahnkünstler wer- den. Es kam darüber zum Bruch zwischen Großvater und Enkel, und dieser begab sich ganz mittellos nach Wien. Durch die Empfehlung des Hofschauspielers Altmann erhielt er eine Freistelle in der Schauspielschule des Wiener Konservatoriums, die er drei Jahre besuchte. Dann unter- nahm er als Rezitator große Reisen durch den Orient, Deutschland, die Schweiz, Belgien und zur Chicagoer Weltausstellung nach Amerika. Heim- gekehrt, ließ er sich in Czernowitz (Bukowina) nieder, wo er seitdem als Journalist u. Schriftsteller tätig ist. [Spaltenumbruch]
Pel
S:
Vom Baume der Erkenntnis (Dr.), 1899. 2. A. 1906. - Der Sündenfall (Dr.), 1900. - Adam (Dramenzyklus); III, 1902 [Jnhalt: I. Das Recht auf Reinheit (Prolog). - II. Die Treue (Dr.). - III. Die Spitzen (Dr.)]. - Les- sing u. das Theater der Gegenwart; III. 1906.
*Pelzeln, Franziska von,
pseud. Henriette Franz, und Marie von Pelzeln, psd. Emmy Franz, sind zwei Schwestern, von denen die erste am 6. Dezbr. 1826 und die letz- tere am 4. Dezbr. 1830 als Töchter des k. k. Appellationsrats Joseph v. P. geboren wurden. Dieser starb bereits 1832 und die Witwe kehrte nun mit ihren Kindern in das Haus ihrer Mutter, der bekannten Schriftstelle- rin Karoline Pichler zurück. Hatte sich die letztere auch nach dem Tode ihres Gatten (1837) mehr und mehr von der Welt zurückgezogen, so herrschte doch immer noch ein reges Leben in ihrem Kreise, zu welchem unter andern Pannasch, L. A. Frankl, L. Pyrker, O. Prechtler, Franul von Weißenthurn, Littrow, Feuchters- leben u. a. gehörten. Der Einfluß dieser Umgebung erweckte schon in früher Jugend in beiden Schwestern, deren Erziehung übrigens durch Mutter und Großmutter aufs sorg- samste geleitet wurde, die Lust, sich in poetischen Arbeiten zu versuchen. Die Freude am Schaffen wuchs mit den Jahren, aber doch erst spät tra- ten beide mit ihren Erzählungen an die Öffentlichkeit, Henriette 1863 u. Marie 1862. Seitdem haben beide eine große Fruchtbarkeit auf dem Felde der Novelle entwickelt, wenn- gleich ihre Arbeiten bisher auch nur in Zeitschriften zerstreut erschienen sind. Beide Schwestern lebten ge- meinschaftlich in Wien, bis der Tod der jüngeren Schwester Marie, am 25. Juli 1894, dieses geschwisterliche Band löste. Am 12. Aug. 1904 folgte ihr die ältere Schwester im Tode nach,
*
[Spaltenumbruch]
Pei
dem Gymnaſium zu Braunſchweig und ſtudierte von 1859‒62 in Kiel, München und Berlin Geſchichte und Philoſophie. Nach der Rückkehr in ſeine Vaterſtadt wirkte er als Lehrer an verſchiedenen Privatlehranſtalten und als Schriftſteller und ſtarb am 7. Dezbr. 1869.
S:
Löwen u. Neſſel (10 holſtein. Ge.), 1861. ‒ Die Dith- marſchen (Schſp.), 1864. ‒ Poetiſches Album der Reform; hrsg., 1864. ‒ Hamburgs Ruin und Wiedergeburt (3 Ge.), 1867. ‒ Gedichte, 1868. ‒ Ge- ſchichte des Thalia-Theaters in Ham- burg 1843‒68; 1868.
Peitl, Paul,
pſeudon. Paul Mannsberg, geb. am 2. Auguſt 1853 in Wien, lebt (1892) daſelbſt als Schriftſteller, ſeit 1905 in Traun- ſtein (Bayern).
S:
Der wilde Jäger (O.), 1879. ‒ Otto der Schütz (O.), 1881. ‒ Der Fall Stelzer (P., mit Wilhelm Fuchs), 1891. ‒ Allerlei Typen (Federzeichnungen nach dem Leben), 1895.
*Pekelmann, Konrad,
geb. am 29. Auguſt 1864 zu Kamenez-Podolski (Rußland) als der Sohn eines Guts- verwalters, kam mit zehn Jahren zu ſeinem Großvater, einem Zahntech- niker, nach Öſterreich, wo er auf deſſen Koſten die Volksſchule in Radautz u. das Gymnaſium in Czernowitz bis zur ſechſten Klaſſe beſuchte. Dann ſollte er gleichfalls Zahnkünſtler wer- den. Es kam darüber zum Bruch zwiſchen Großvater und Enkel, und dieſer begab ſich ganz mittellos nach Wien. Durch die Empfehlung des Hofſchauſpielers Altmann erhielt er eine Freiſtelle in der Schauſpielſchule des Wiener Konſervatoriums, die er drei Jahre beſuchte. Dann unter- nahm er als Rezitator große Reiſen durch den Orient, Deutſchland, die Schweiz, Belgien und zur Chicagoer Weltausſtellung nach Amerika. Heim- gekehrt, ließ er ſich in Czernowitz (Bukowina) nieder, wo er ſeitdem als Journaliſt u. Schriftſteller tätig iſt. [Spaltenumbruch]
Pel
S:
Vom Baume der Erkenntnis (Dr.), 1899. 2. A. 1906. ‒ Der Sündenfall (Dr.), 1900. ‒ Adam (Dramenzyklus); III, 1902 [Jnhalt: I. Das Recht auf Reinheit (Prolog). ‒ II. Die Treue (Dr.). ‒ III. Die Spitzen (Dr.)]. ‒ Leſ- ſing u. das Theater der Gegenwart; III. 1906.
*Pelzeln, Franziska von,
pſeud. Henriette Franz, und Marie von Pelzeln, pſd. Emmy Franz, ſind zwei Schweſtern, von denen die erſte am 6. Dezbr. 1826 und die letz- tere am 4. Dezbr. 1830 als Töchter des k. k. Appellationsrats Joſeph v. P. geboren wurden. Dieſer ſtarb bereits 1832 und die Witwe kehrte nun mit ihren Kindern in das Haus ihrer Mutter, der bekannten Schriftſtelle- rin Karoline Pichler zurück. Hatte ſich die letztere auch nach dem Tode ihres Gatten (1837) mehr und mehr von der Welt zurückgezogen, ſo herrſchte doch immer noch ein reges Leben in ihrem Kreiſe, zu welchem unter andern Pannaſch, L. A. Frankl, L. Pyrker, O. Prechtler, Franul von Weißenthurn, Littrow, Feuchters- leben u. a. gehörten. Der Einfluß dieſer Umgebung erweckte ſchon in früher Jugend in beiden Schweſtern, deren Erziehung übrigens durch Mutter und Großmutter aufs ſorg- ſamſte geleitet wurde, die Luſt, ſich in poetiſchen Arbeiten zu verſuchen. Die Freude am Schaffen wuchs mit den Jahren, aber doch erſt ſpät tra- ten beide mit ihren Erzählungen an die Öffentlichkeit, Henriette 1863 u. Marie 1862. Seitdem haben beide eine große Fruchtbarkeit auf dem Felde der Novelle entwickelt, wenn- gleich ihre Arbeiten bisher auch nur in Zeitſchriften zerſtreut erſchienen ſind. Beide Schweſtern lebten ge- meinſchaftlich in Wien, bis der Tod der jüngeren Schweſter Marie, am 25. Juli 1894, dieſes geſchwiſterliche Band löſte. Am 12. Aug. 1904 folgte ihr die ältere Schweſter im Tode nach,
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[245/0249]
Pei
Pel
dem Gymnaſium zu Braunſchweig
und ſtudierte von 1859‒62 in Kiel,
München und Berlin Geſchichte und
Philoſophie. Nach der Rückkehr in
ſeine Vaterſtadt wirkte er als Lehrer
an verſchiedenen Privatlehranſtalten
und als Schriftſteller und ſtarb am
7. Dezbr. 1869.
S: Löwen u. Neſſel
(10 holſtein. Ge.), 1861. ‒ Die Dith-
marſchen (Schſp.), 1864. ‒ Poetiſches
Album der Reform; hrsg., 1864. ‒
Hamburgs Ruin und Wiedergeburt
(3 Ge.), 1867. ‒ Gedichte, 1868. ‒ Ge-
ſchichte des Thalia-Theaters in Ham-
burg 1843‒68; 1868.
Peitl, Paul, pſeudon. Paul
Mannsberg, geb. am 2. Auguſt
1853 in Wien, lebt (1892) daſelbſt
als Schriftſteller, ſeit 1905 in Traun-
ſtein (Bayern).
S: Der wilde Jäger
(O.), 1879. ‒ Otto der Schütz (O.),
1881. ‒ Der Fall Stelzer (P., mit
Wilhelm Fuchs), 1891. ‒ Allerlei
Typen (Federzeichnungen nach dem
Leben), 1895.
*Pekelmann, Konrad, geb. am
29. Auguſt 1864 zu Kamenez-Podolski
(Rußland) als der Sohn eines Guts-
verwalters, kam mit zehn Jahren zu
ſeinem Großvater, einem Zahntech-
niker, nach Öſterreich, wo er auf deſſen
Koſten die Volksſchule in Radautz u.
das Gymnaſium in Czernowitz bis
zur ſechſten Klaſſe beſuchte. Dann
ſollte er gleichfalls Zahnkünſtler wer-
den. Es kam darüber zum Bruch
zwiſchen Großvater und Enkel, und
dieſer begab ſich ganz mittellos nach
Wien. Durch die Empfehlung des
Hofſchauſpielers Altmann erhielt er
eine Freiſtelle in der Schauſpielſchule
des Wiener Konſervatoriums, die er
drei Jahre beſuchte. Dann unter-
nahm er als Rezitator große Reiſen
durch den Orient, Deutſchland, die
Schweiz, Belgien und zur Chicagoer
Weltausſtellung nach Amerika. Heim-
gekehrt, ließ er ſich in Czernowitz
(Bukowina) nieder, wo er ſeitdem als
Journaliſt u. Schriftſteller tätig iſt.
S: Vom Baume der Erkenntnis (Dr.),
1899. 2. A. 1906. ‒ Der Sündenfall
(Dr.), 1900. ‒ Adam (Dramenzyklus);
III, 1902 [Jnhalt: I. Das Recht auf
Reinheit (Prolog). ‒ II. Die Treue
(Dr.). ‒ III. Die Spitzen (Dr.)]. ‒ Leſ-
ſing u. das Theater der Gegenwart;
III. 1906.
*Pelzeln, Franziska von, pſeud.
Henriette Franz, und Marie
von Pelzeln, pſd. Emmy Franz,
ſind zwei Schweſtern, von denen die
erſte am 6. Dezbr. 1826 und die letz-
tere am 4. Dezbr. 1830 als Töchter
des k. k. Appellationsrats Joſeph v. P.
geboren wurden. Dieſer ſtarb bereits
1832 und die Witwe kehrte nun mit
ihren Kindern in das Haus ihrer
Mutter, der bekannten Schriftſtelle-
rin Karoline Pichler zurück. Hatte
ſich die letztere auch nach dem Tode
ihres Gatten (1837) mehr und mehr
von der Welt zurückgezogen, ſo
herrſchte doch immer noch ein reges
Leben in ihrem Kreiſe, zu welchem
unter andern Pannaſch, L. A. Frankl,
L. Pyrker, O. Prechtler, Franul von
Weißenthurn, Littrow, Feuchters-
leben u. a. gehörten. Der Einfluß
dieſer Umgebung erweckte ſchon in
früher Jugend in beiden Schweſtern,
deren Erziehung übrigens durch
Mutter und Großmutter aufs ſorg-
ſamſte geleitet wurde, die Luſt, ſich
in poetiſchen Arbeiten zu verſuchen.
Die Freude am Schaffen wuchs mit
den Jahren, aber doch erſt ſpät tra-
ten beide mit ihren Erzählungen an
die Öffentlichkeit, Henriette 1863 u.
Marie 1862. Seitdem haben beide
eine große Fruchtbarkeit auf dem
Felde der Novelle entwickelt, wenn-
gleich ihre Arbeiten bisher auch nur
in Zeitſchriften zerſtreut erſchienen
ſind. Beide Schweſtern lebten ge-
meinſchaftlich in Wien, bis der Tod
der jüngeren Schweſter Marie, am
25. Juli 1894, dieſes geſchwiſterliche
Band löſte. Am 12. Aug. 1904 folgte
ihr die ältere Schweſter im Tode nach,
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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 245. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/249>, abgerufen am 16.07.2024.
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