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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Rei
März 1861 in Fülme (Westfalen), stu-
dierte alte und neuere Sprachen, Dr.
phil.,
absolvierte im Novbr. 1884 die
Staatsprüfung, wird Ostern 1886
Lehrer an einer höheren Mädchen-
schule in Hannover, Ostern 1888 Ober-
lehrer am Kaiser-Wilhelm-Gymna-
sium daselbst, Ostern 1904 Direktor
des Realgymnasiums in Harburg a.
d. Elbe und im Herbst 1908 Direk-
tor des städt. Reform- und Real-
Gymnasiums zum Heil. Geist in Bres-
lau.

S:

Däumling (M., dramatisiert
zur Aufführung in höheren Schulen),
1892. - Otto mit dem Barte (Sg.,
desgl.), 1892.

Reiswitz, Wilhelm Freiherr von,


pseud. W. v. Grabowska, wurde
am 11. Septbr. 1859 in Danzig ge-
boren, widmete sich dem Soldaten-
stande und begann schon als junger
Dragoneroffizier seine schriftstelle-
rische Tätigkeit, indem er in Berliner
Blättern gegen politische Vorkomm-
nisse polemisierte, die seinem scharf
ausgeprägten Rechtsgefühl nicht zu-
sagten. Frühzeitig invalide geworden,
wandte er sich gänzlich der Journa-
listik zu, leitete nacheinander kleinere
und größere Provinzialzeitungen und
war dann Vertreter der alten be-
rühmten "Münchener (früher Augs-
burger Allgemeinen) Zeitung" in Ber-
lin, seit 1899 in München. Jm Jahre
1902 wurde er als Generalsekretär
des Arbeitgeberverbandes und Chef-
redakteur der "Deutschen Arbeitgeber-
zeitung" nach Hamburg-Altona be-
rufen, welche Stellungen er noch jetzt
innehat.

S:

Feder und Degen (Hum.
En.), 1889. - Der Kampf um die Liebe
(R.), 1899. - Heitere Gesellen, 1902.
- "Jch hatt' einen Kameraden", 1902.

*Reiter, Adolf,

geb. am 30. Juni
1843 zu Kirsnabek, Kreis Labiau in
Ostpreußen, als der Sohn eines armen
Dorfschullehrers, erhielt daselbst sei-
nen Volksschul- u. fremdsprachlichen
Privatunterricht, wurde mit 16 Jah-
ren Hauslehrer bei einem in der Nähe
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wohnenden Förster und trat 1861 in
das Seminar in Preußisch-Eylau
ein, um sich zum Lehrer auszubilden.
Schon im letzten Kursus desselben
stehend, verließ er das Seminar, be-
stand bald darauf die Prüfung zur
Aufnahme in die Prima eines Real-
gymnasiums, konnte dieselbe aber
wegen Mangels an Mitteln nicht
absolvieren. Später gelang es ihm,
die Provinzialgewerbeschule in Kö-
nigsberg zu beziehen und darauf an
der Gewerbeakademie in Berlin zu
studieren. Dann drängte ihn seine
pekuniäre Lage wieder in den Beruf
eines Hauslehrers hinein, bis er 1868
in den kaiserlichen Postdienst eintrat,
in welchem er seit 1874 als Post-
sekretär in Berlin fungiert.

S:

Liebes-
Lust und Liebes-Leid (En.), 1890. -
Wiedergefunden (Volksschsp. m. Ges.),
1905.

*Reiterer, Karl,

geb. am 17. Sept.
1860 in Graz (Steiermark), lebt als
Schriftsteller u. Redakteur des "Jllu-
strierten Führers durch Steiermark
und Umgebung" seit 1907 in Trie-
ben, seit 1911 in Wettmannstetten
(Steiermark). Er hat eine Reihe von
topographischen Schriften (Führer
durch verschiedene Gebiete Steier-
marks) verfaßt.

S:

's Auswürfl (Dr.),
1895. - Älplerblut (Allerlei Geschn.
und Gestalten a. d. Bergen), 1902.

Reithard, (eigentlich Reithar),
Johann Jakob,

Sohn eines Land-
wirts und Oberwaisenrichters, wurde
am 15. März 1805 zu Küßnacht bei
Zürich geboren. Er war zum geist-
lichen Stande bestimmt, mußte aber,
von einer gefährlichen Krankheit ge-
nesen, auf Befehl des Arztes dem
Studium der Theologie entsagen. Er
kam nun zu einem Graveur, später zu
einem Kaufmann in die Lehre; doch
konnte er in keinem dieser Berufe Be-
friedigung finden. Unter den größten
Entbehrungen besuchte er zwei Jahre
lang das Collegium humanitatis in
Zürich, um sich für die Hochschule

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Rei
März 1861 in Fülme (Weſtfalen), ſtu-
dierte alte und neuere Sprachen, Dr.
phil.,
abſolvierte im Novbr. 1884 die
Staatsprüfung, wird Oſtern 1886
Lehrer an einer höheren Mädchen-
ſchule in Hannover, Oſtern 1888 Ober-
lehrer am Kaiſer-Wilhelm-Gymna-
ſium daſelbſt, Oſtern 1904 Direktor
des Realgymnaſiums in Harburg a.
d. Elbe und im Herbſt 1908 Direk-
tor des ſtädt. Reform- und Real-
Gymnaſiums zum Heil. Geiſt in Bres-
lau.

S:

Däumling (M., dramatiſiert
zur Aufführung in höheren Schulen),
1892. ‒ Otto mit dem Barte (Sg.,
desgl.), 1892.

Reiswitz, Wilhelm Freiherr von,


pſeud. W. v. Grabowska, wurde
am 11. Septbr. 1859 in Danzig ge-
boren, widmete ſich dem Soldaten-
ſtande und begann ſchon als junger
Dragoneroffizier ſeine ſchriftſtelle-
riſche Tätigkeit, indem er in Berliner
Blättern gegen politiſche Vorkomm-
niſſe polemiſierte, die ſeinem ſcharf
ausgeprägten Rechtsgefühl nicht zu-
ſagten. Frühzeitig invalide geworden,
wandte er ſich gänzlich der Journa-
liſtik zu, leitete nacheinander kleinere
und größere Provinzialzeitungen und
war dann Vertreter der alten be-
rühmten „Münchener (früher Augs-
burger Allgemeinen) Zeitung“ in Ber-
lin, ſeit 1899 in München. Jm Jahre
1902 wurde er als Generalſekretär
des Arbeitgeberverbandes und Chef-
redakteur der „Deutſchen Arbeitgeber-
zeitung“ nach Hamburg-Altona be-
rufen, welche Stellungen er noch jetzt
innehat.

S:

Feder und Degen (Hum.
En.), 1889. ‒ Der Kampf um die Liebe
(R.), 1899. ‒ Heitere Geſellen, 1902.
‒ „Jch hatt’ einen Kameraden“, 1902.

*Reiter, Adolf,

geb. am 30. Juni
1843 zu Kirsnabek, Kreis Labiau in
Oſtpreußen, als der Sohn eines armen
Dorfſchullehrers, erhielt daſelbſt ſei-
nen Volksſchul- u. fremdſprachlichen
Privatunterricht, wurde mit 16 Jah-
ren Hauslehrer bei einem in der Nähe
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Rei
wohnenden Förſter und trat 1861 in
das Seminar in Preußiſch-Eylau
ein, um ſich zum Lehrer auszubilden.
Schon im letzten Kurſus desſelben
ſtehend, verließ er das Seminar, be-
ſtand bald darauf die Prüfung zur
Aufnahme in die Prima eines Real-
gymnaſiums, konnte dieſelbe aber
wegen Mangels an Mitteln nicht
abſolvieren. Später gelang es ihm,
die Provinzialgewerbeſchule in Kö-
nigsberg zu beziehen und darauf an
der Gewerbeakademie in Berlin zu
ſtudieren. Dann drängte ihn ſeine
pekuniäre Lage wieder in den Beruf
eines Hauslehrers hinein, bis er 1868
in den kaiſerlichen Poſtdienſt eintrat,
in welchem er ſeit 1874 als Poſt-
ſekretär in Berlin fungiert.

S:

Liebes-
Luſt und Liebes-Leid (En.), 1890. ‒
Wiedergefunden (Volksſchſp. m. Geſ.),
1905.

*Reiterer, Karl,

geb. am 17. Sept.
1860 in Graz (Steiermark), lebt als
Schriftſteller u. Redakteur des „Jllu-
ſtrierten Führers durch Steiermark
und Umgebung“ ſeit 1907 in Trie-
ben, ſeit 1911 in Wettmannſtetten
(Steiermark). Er hat eine Reihe von
topographiſchen Schriften (Führer
durch verſchiedene Gebiete Steier-
marks) verfaßt.

S:

’s Auswürfl (Dr.),
1895. ‒ Älplerblut (Allerlei Geſchn.
und Geſtalten a. d. Bergen), 1902.

Reithard, (eigentlich Reithar),
Johann Jakob,

Sohn eines Land-
wirts und Oberwaiſenrichters, wurde
am 15. März 1805 zu Küßnacht bei
Zürich geboren. Er war zum geiſt-
lichen Stande beſtimmt, mußte aber,
von einer gefährlichen Krankheit ge-
neſen, auf Befehl des Arztes dem
Studium der Theologie entſagen. Er
kam nun zu einem Graveur, ſpäter zu
einem Kaufmann in die Lehre; doch
konnte er in keinem dieſer Berufe Be-
friedigung finden. Unter den größten
Entbehrungen beſuchte er zwei Jahre
lang das Collegium humanitatis in
Zürich, um ſich für die Hochſchule

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[428/0432] Rei Rei März 1861 in Fülme (Weſtfalen), ſtu- dierte alte und neuere Sprachen, Dr. phil., abſolvierte im Novbr. 1884 die Staatsprüfung, wird Oſtern 1886 Lehrer an einer höheren Mädchen- ſchule in Hannover, Oſtern 1888 Ober- lehrer am Kaiſer-Wilhelm-Gymna- ſium daſelbſt, Oſtern 1904 Direktor des Realgymnaſiums in Harburg a. d. Elbe und im Herbſt 1908 Direk- tor des ſtädt. Reform- und Real- Gymnaſiums zum Heil. Geiſt in Bres- lau. S: Däumling (M., dramatiſiert zur Aufführung in höheren Schulen), 1892. ‒ Otto mit dem Barte (Sg., desgl.), 1892. Reiswitz, Wilhelm Freiherr von, pſeud. W. v. Grabowska, wurde am 11. Septbr. 1859 in Danzig ge- boren, widmete ſich dem Soldaten- ſtande und begann ſchon als junger Dragoneroffizier ſeine ſchriftſtelle- riſche Tätigkeit, indem er in Berliner Blättern gegen politiſche Vorkomm- niſſe polemiſierte, die ſeinem ſcharf ausgeprägten Rechtsgefühl nicht zu- ſagten. Frühzeitig invalide geworden, wandte er ſich gänzlich der Journa- liſtik zu, leitete nacheinander kleinere und größere Provinzialzeitungen und war dann Vertreter der alten be- rühmten „Münchener (früher Augs- burger Allgemeinen) Zeitung“ in Ber- lin, ſeit 1899 in München. Jm Jahre 1902 wurde er als Generalſekretär des Arbeitgeberverbandes und Chef- redakteur der „Deutſchen Arbeitgeber- zeitung“ nach Hamburg-Altona be- rufen, welche Stellungen er noch jetzt innehat. S: Feder und Degen (Hum. En.), 1889. ‒ Der Kampf um die Liebe (R.), 1899. ‒ Heitere Geſellen, 1902. ‒ „Jch hatt’ einen Kameraden“, 1902. *Reiter, Adolf, geb. am 30. Juni 1843 zu Kirsnabek, Kreis Labiau in Oſtpreußen, als der Sohn eines armen Dorfſchullehrers, erhielt daſelbſt ſei- nen Volksſchul- u. fremdſprachlichen Privatunterricht, wurde mit 16 Jah- ren Hauslehrer bei einem in der Nähe wohnenden Förſter und trat 1861 in das Seminar in Preußiſch-Eylau ein, um ſich zum Lehrer auszubilden. Schon im letzten Kurſus desſelben ſtehend, verließ er das Seminar, be- ſtand bald darauf die Prüfung zur Aufnahme in die Prima eines Real- gymnaſiums, konnte dieſelbe aber wegen Mangels an Mitteln nicht abſolvieren. Später gelang es ihm, die Provinzialgewerbeſchule in Kö- nigsberg zu beziehen und darauf an der Gewerbeakademie in Berlin zu ſtudieren. Dann drängte ihn ſeine pekuniäre Lage wieder in den Beruf eines Hauslehrers hinein, bis er 1868 in den kaiſerlichen Poſtdienſt eintrat, in welchem er ſeit 1874 als Poſt- ſekretär in Berlin fungiert. S: Liebes- Luſt und Liebes-Leid (En.), 1890. ‒ Wiedergefunden (Volksſchſp. m. Geſ.), 1905. *Reiterer, Karl, geb. am 17. Sept. 1860 in Graz (Steiermark), lebt als Schriftſteller u. Redakteur des „Jllu- ſtrierten Führers durch Steiermark und Umgebung“ ſeit 1907 in Trie- ben, ſeit 1911 in Wettmannſtetten (Steiermark). Er hat eine Reihe von topographiſchen Schriften (Führer durch verſchiedene Gebiete Steier- marks) verfaßt. S:’s Auswürfl (Dr.), 1895. ‒ Älplerblut (Allerlei Geſchn. und Geſtalten a. d. Bergen), 1902. Reithard, (eigentlich Reithar), Johann Jakob, Sohn eines Land- wirts und Oberwaiſenrichters, wurde am 15. März 1805 zu Küßnacht bei Zürich geboren. Er war zum geiſt- lichen Stande beſtimmt, mußte aber, von einer gefährlichen Krankheit ge- neſen, auf Befehl des Arztes dem Studium der Theologie entſagen. Er kam nun zu einem Graveur, ſpäter zu einem Kaufmann in die Lehre; doch konnte er in keinem dieſer Berufe Be- friedigung finden. Unter den größten Entbehrungen beſuchte er zwei Jahre lang das Collegium humanitatis in Zürich, um ſich für die Hochſchule *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 428. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/432>, abgerufen am 28.11.2024.