Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Rau Berlin u. Stettin beendet, vermähltesie sich 1852 mit dem Arzte Wilhelm Rausch in Stolp, doch wurde die äußerst glückliche Ehe schon nach sechs Jahren durch den Tod des Gatten zerrissen. Die Witwe lebte nun in Gesellschaft ihrer Mutter, die inzwi- schen auch ihren Gatten durch den Tod verloren hatte, ganz der Erzieh- ung ihrer beiden Töchter, bis sie, als sich die älteste Tochter an einen Offi- zier in Görlitz verheiratete, dorthin übersiedelte. Nach einigen Jahren verlegte die Familie ihren Wohnsitz nach Krossen. Schon die nächste Zeit brachte schwere Prüfungen für die Dichterin: sie verlor im Laufe we- niger Jahre ihren Schwiegersohn, ihre älteste Tochter und dann ihre Mutter durch den Tod, und seitdem lebte sie, wenn sie nicht bei ihrer jüngsten in Posen verheirateten Toch- ter weilt, in Krossen. S: Erinnerun- Rausch, Valentin, * am 1. Sept. S: Gedichte (n. s. *Rauscher, Josef, geboren am S: Jn *Rauscher, Ulrich, geboren am Rau in München, Heidelberg und Straß-burg die Rechte und unternahm wäh- rend dieser Studienzeit viele Reisen. Nachdem er in Straßburg das Refe- rendarexamen bestanden, ging er zur Journalistik über, war dort ein Jahr lang Feuilletonredakteur und ist jetzt (1911) elsaß-lothring. Korrespondent der "Frankfurter Zeitung". S: Das *Rauscher (von Stainberg), Ernst von, pseud. Ernst Almwart S: Gedichte, 1861. - Gedichte, 1864. Rauthe, Rolf Richard, pseudon. *
Rau Berlin u. Stettin beendet, vermählteſie ſich 1852 mit dem Arzte Wilhelm Rauſch in Stolp, doch wurde die äußerſt glückliche Ehe ſchon nach ſechs Jahren durch den Tod des Gatten zerriſſen. Die Witwe lebte nun in Geſellſchaft ihrer Mutter, die inzwi- ſchen auch ihren Gatten durch den Tod verloren hatte, ganz der Erzieh- ung ihrer beiden Töchter, bis ſie, als ſich die älteſte Tochter an einen Offi- zier in Görlitz verheiratete, dorthin überſiedelte. Nach einigen Jahren verlegte die Familie ihren Wohnſitz nach Kroſſen. Schon die nächſte Zeit brachte ſchwere Prüfungen für die Dichterin: ſie verlor im Laufe we- niger Jahre ihren Schwiegerſohn, ihre älteſte Tochter und dann ihre Mutter durch den Tod, und ſeitdem lebte ſie, wenn ſie nicht bei ihrer jüngſten in Poſen verheirateten Toch- ter weilt, in Kroſſen. S: Erinnerun- Rauſch, Valentin, * am 1. Sept. S: Gedichte (n. ſ. *Rauſcher, Joſef, geboren am S: Jn *Rauſcher, Ulrich, geboren am Rau in München, Heidelberg und Straß-burg die Rechte und unternahm wäh- rend dieſer Studienzeit viele Reiſen. Nachdem er in Straßburg das Refe- rendarexamen beſtanden, ging er zur Journaliſtik über, war dort ein Jahr lang Feuilletonredakteur und iſt jetzt (1911) elſaß-lothring. Korreſpondent der „Frankfurter Zeitung“. S: Das *Rauſcher (von Stainberg), Ernſt von, pſeud. Ernſt Almwart S: Gedichte, 1861. ‒ Gedichte, 1864. Rauthe, Rolf Richard, pſeudon. *
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Rau
Rau
Berlin u. Stettin beendet, vermählte
ſie ſich 1852 mit dem Arzte Wilhelm
Rauſch in Stolp, doch wurde die
äußerſt glückliche Ehe ſchon nach ſechs
Jahren durch den Tod des Gatten
zerriſſen. Die Witwe lebte nun in
Geſellſchaft ihrer Mutter, die inzwi-
ſchen auch ihren Gatten durch den
Tod verloren hatte, ganz der Erzieh-
ung ihrer beiden Töchter, bis ſie, als
ſich die älteſte Tochter an einen Offi-
zier in Görlitz verheiratete, dorthin
überſiedelte. Nach einigen Jahren
verlegte die Familie ihren Wohnſitz
nach Kroſſen. Schon die nächſte Zeit
brachte ſchwere Prüfungen für die
Dichterin: ſie verlor im Laufe we-
niger Jahre ihren Schwiegerſohn,
ihre älteſte Tochter und dann ihre
Mutter durch den Tod, und ſeitdem
lebte ſie, wenn ſie nicht bei ihrer
jüngſten in Poſen verheirateten Toch-
ter weilt, in Kroſſen.
S: Erinnerun-
gen (Ge.), 1886.
Rauſch, Valentin, * am 1. Sept.
1821 zu Frankfurt a. M., bekannter
Dialektdichter, ſtarb daſelbſt am 4.
September 1884.
S: Gedichte (n. ſ.
Tode hrsg.), 1884.
*Rauſcher, Joſef, geboren am
7. April 1875 zu Landshut (Nieder-
bayern), verlebte nach dem frühen
Tode ſeiner Mutter eine einſame und
freudloſe Jugend, beſuchte die Prä-
parandenſchule ſeiner Vaterſtadt und
das Lehrerſeminar in Straubing,
wurde 1895 Hilfslehrer in Garham,
einem Dörfchen des bayeriſchen Vor-
waldes, ſpäter Schulverweſer in
Abensberg und 1902 Lehrer in Nürn-
berg. Seine Lieder trugen ihm 1907
eine außerordentliche Zuwendung
der Augsburger Schillerſtiftung ein.
Außer einigen „Volksliederſpielen“,
die er mit Prof. Dr. Karl Küffner,
dem Schöpfer der jeweiligen Jdee,
herausgab, veröffentlichte er
S: Jn
ſtiller Stunde (Lr. u. Ge.), 1903.
*Rauſcher, Ulrich, geboren am
26. Juni 1884 in Stuttgart, ſtudierte
in München, Heidelberg und Straß-
burg die Rechte und unternahm wäh-
rend dieſer Studienzeit viele Reiſen.
Nachdem er in Straßburg das Refe-
rendarexamen beſtanden, ging er zur
Journaliſtik über, war dort ein Jahr
lang Feuilletonredakteur und iſt jetzt
(1911) elſaß-lothring. Korreſpondent
der „Frankfurter Zeitung“.
S: Das
Abenteuer des Herrn von Florville
(Ein Rokoko-Akt), 1909. ‒ Die Lieb-
ſchaften des Chevalier von Faublas
(überſ.), 1910. ‒ Richard Dankwards
Weltgericht (R.), 1911.
*Rauſcher (von Stainberg),
Ernſt von, pſeud. Ernſt Almwart
wurde am 3. Sept. 1834 zu Klagen-
furt in Kärnten geb., beſuchte daſelbſt
die Elementarſchulen und das Gym-
naſium und begab ſich dann nach
Wien, wo er ſeine Studien teils am
Polytechnikum, teils an der Univer-
ſität fortſetzte. Nach einem mehrjäh
rigen Aufenthalte in Wien kehrte er
in ſeine Vaterſtadt zurück, wo er,
ſeit 1859 verheiratet, auf ſeinem in
der Nähe gelegenen Gute Waldhof
in den glücklichſten Verhältniſſen
ganz ſeiner Neigung zur Poeſie lebt.
S: Gedichte, 1861. ‒ Gedichte, 1864.
‒ Elegien vom Wörther See, 1867.
Nora (Ep. G.), 1869. ‒ Gedenkblät-
ter, 1870. ‒ Jn der Hängematte
(Ge.), 1873. ‒ Am Hochkar (Ep. G.)
1877. ‒ Neue Gedichte, 1881. ‒ Die
weiße Roſe (E. nach eine Kloſterſage)
2. A. 1889. ‒ Nigritta (Poet. E.)
1890. ‒ Jm Wolſchart (Nach einer
alten Erz.), 1894. ‒ Die Erzählung
des Werkherrn, 1896. ‒ Hochwaſſer
(N.), 1898. ‒ Ein Dämon (Dramat.
Scherz), 1904.
Rauthe, Rolf Richard, pſeudon.
Richard Rolf, geb. am 7. Juni
1862 in Löwenberg in Schleſien,
Offizier, (1903) Hauptmann und
Artillerieoffizier vom Platz in Küſtrin
1904 Hauptmann im Artillerieregi-
ment Nr. 8 in Metz, 1906 Major da-
ſelbſt, lebt (1911) als Major a. D. in
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