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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Rath
1827 (Jnhalt: Verteidigung v. Steen-
myk. - Jorrü. - Schuld und Strafe).
- Ahnenbilder (Hist. Nn.), 1831 (Jn-
halt: Das Gelübde der blutigen Hand.
- Die Sage vom letzten Edeln von
Hohensax).

*Rath, Willy,

geb. am 21. Sept.
1872 zu Wiesbaden als Sohn eines
Bauunternehmers, besuchte dort und
später in Montabaur das Gymnasium
und studierte seit Ostern 1892 in
München, Rom und Lausanne Juris-
prudenz u. seit 1893 in Berlin Philo-
sophie und Literaturgeschichte. Seit
Beginn des Jahres 1895 war er in
Berlin an verschiedenen Zeitungen u.
Zeitschriften als Mitarbeiter und
Redakteur tätig und siedelte 1897
wieder nach Wiesbaden über, wo er
bis 1899 das Walhalla-Theater lei-
tete. Dann zog er nach München, wo
er die "Elf Scharfrichter" mit be-
gründen half und als Direktor des
Lyrischen Theaters tätig war, 1901
nach Berlin, 1903 nach Sachsenhausen
bei Frankfurt a. M., wo er der Redak-
tion des "Frankfurter Generalanzei-
gers" angehörte, 1905 nach Schöne-
berg-Berlin und ging 1906 nach
Düsseldorf als Beirat der Direktion
des dortigen Schauspielhauses. 1907
ging er nach München, wo er Grün-
der und bis 1909 Leiter des "Wort-
und Tonbundes für volkstümliche
Matineen" war, und lebt seitdem als
Schriftsteller in Berlin.

S:

Prinzes-
sin Sida (Märchenkomödie), 1896. -
Hans Distelfink (Lsp.), 1896. - Die
Rettung (Tragikomödie), 1897. -
Die Heimatufer (Rhein. E.), 1905. -
Ramon der Abenteurer (Groteskes
Tr., mit E. Prange), 1905. - Don
Juans Abschied (Lsp.), 1908.

*Rathke, G.,

pseud. Armin Rit-
ter,
wurde am 21. August 1850 als
dritter Sohn eines Apothekenbesitzers
in Bernburg (Anhalt) geboren und
hatte, da er im 2. Lebensjahre von
der Skrophulose befallen wurde,
eine traurige Kindheit zu durchleben.
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Ratt
Auf Krücken in die Schule wandernd,
konnte der Unterricht nur ein sehr
lückenhafter, häufig unterbrochener
sein. Alle Bäder und ärztlichen Ver-
ordnungen erwiesen sich als erfolg-
los, und erst, als er viermal die Heil-
anstalt des bekannten Naturheilarztes
Lampe in Goslar besucht hatte, er-
langte er seine Gesundheit wieder.
Bei seiner Begabung hatte er doch
mit 17 Jahren die Berechtigung zum
einjährigen Dienst erlangt u. wurde
nun trotz eines steifen Armes und
steifer Hand Landwirt. Jn den Jah-
ren 1872-74 studierte er an den land-
wirtschaftlichen Hochschulen in Pop-
pelsdorf bei Bonn und Berlin, war
dann als Jnspektor auf verschiedenen
Gütern tätig und erwarb 1880 das
Gut Bartelshof bei Fürstenberg
(Mecklenburg). Da dasselbe aber
wenig ertragsfähig war, veräußerte
er es, wurde darauf Administrator in
Sternfelde bei Angermünde, später
in Petershain, dann in Reuden bei
Kalau und kaufte endlich das Gut
Weigmannsdorf bei Lichtenberg in
Sachsen. Da er aber hier keinen Er-
folg sah, zog er sich nach Chemnitz
(Sachsen) zurück, wo er noch als
Privatmann lebt. Jm Buchhandel
sind von ihm nur erschienen

S:

Ein
schwarzer Strumpf (Ntte.), 1908. -
Lieder der Liebe, 1908.

Rathmann, Paul,

geb. am 12.
Sept. 1852 in Schleswig, lebt (1898)
in Berlin.

S:

Die Nachtigall (Hum.
Ge.), 1897. - Reales und Jdeales
(Neue Ge.), 1898.

*Rattermann, Heinrich Armin,


pseud. Hugo Reimmund, wurde
am 14. Oktober 1832 in Ankum, einem
Dorfe im Hannöverschen, geboren,
woselbst sein Vater Tischlermeister
war. Als dreizehnjähriger Junge kam
er mit seinen Eltern nach Amerika,
wo dieselben sich in Cincinnati nieder-
ließen. Da die Reise alle Mittel auf-
gezehrt, so mußte er als ältester Sohn
arbeiten; er tat dies erst in einer

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Rath
1827 (Jnhalt: Verteidigung v. Steen-
myk. ‒ Jorrü. ‒ Schuld und Strafe).
‒ Ahnenbilder (Hiſt. Nn.), 1831 (Jn-
halt: Das Gelübde der blutigen Hand.
‒ Die Sage vom letzten Edeln von
Hohenſax).

*Rath, Willy,

geb. am 21. Sept.
1872 zu Wiesbaden als Sohn eines
Bauunternehmers, beſuchte dort und
ſpäter in Montabaur das Gymnaſium
und ſtudierte ſeit Oſtern 1892 in
München, Rom und Lauſanne Juris-
prudenz u. ſeit 1893 in Berlin Philo-
ſophie und Literaturgeſchichte. Seit
Beginn des Jahres 1895 war er in
Berlin an verſchiedenen Zeitungen u.
Zeitſchriften als Mitarbeiter und
Redakteur tätig und ſiedelte 1897
wieder nach Wiesbaden über, wo er
bis 1899 das Walhalla-Theater lei-
tete. Dann zog er nach München, wo
er die „Elf Scharfrichter“ mit be-
gründen half und als Direktor des
Lyriſchen Theaters tätig war, 1901
nach Berlin, 1903 nach Sachſenhauſen
bei Frankfurt a. M., wo er der Redak-
tion des „Frankfurter Generalanzei-
gers“ angehörte, 1905 nach Schöne-
berg-Berlin und ging 1906 nach
Düſſeldorf als Beirat der Direktion
des dortigen Schauſpielhauſes. 1907
ging er nach München, wo er Grün-
der und bis 1909 Leiter des „Wort-
und Tonbundes für volkstümliche
Matineen“ war, und lebt ſeitdem als
Schriftſteller in Berlin.

S:

Prinzeſ-
ſin Sida (Märchenkomödie), 1896. ‒
Hans Diſtelfink (Lſp.), 1896. ‒ Die
Rettung (Tragikomödie), 1897. ‒
Die Heimatufer (Rhein. E.), 1905. ‒
Ramon der Abenteurer (Groteskes
Tr., mit E. Prange), 1905. ‒ Don
Juans Abſchied (Lſp.), 1908.

*Rathke, G.,

pſeud. Armin Rit-
ter,
wurde am 21. Auguſt 1850 als
dritter Sohn eines Apothekenbeſitzers
in Bernburg (Anhalt) geboren und
hatte, da er im 2. Lebensjahre von
der Skrophuloſe befallen wurde,
eine traurige Kindheit zu durchleben.
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Ratt
Auf Krücken in die Schule wandernd,
konnte der Unterricht nur ein ſehr
lückenhafter, häufig unterbrochener
ſein. Alle Bäder und ärztlichen Ver-
ordnungen erwieſen ſich als erfolg-
los, und erſt, als er viermal die Heil-
anſtalt des bekannten Naturheilarztes
Lampe in Goslar beſucht hatte, er-
langte er ſeine Geſundheit wieder.
Bei ſeiner Begabung hatte er doch
mit 17 Jahren die Berechtigung zum
einjährigen Dienſt erlangt u. wurde
nun trotz eines ſteifen Armes und
ſteifer Hand Landwirt. Jn den Jah-
ren 1872‒74 ſtudierte er an den land-
wirtſchaftlichen Hochſchulen in Pop-
pelsdorf bei Bonn und Berlin, war
dann als Jnſpektor auf verſchiedenen
Gütern tätig und erwarb 1880 das
Gut Bartelshof bei Fürſtenberg
(Mecklenburg). Da dasſelbe aber
wenig ertragsfähig war, veräußerte
er es, wurde darauf Adminiſtrator in
Sternfelde bei Angermünde, ſpäter
in Petershain, dann in Reuden bei
Kalau und kaufte endlich das Gut
Weigmannsdorf bei Lichtenberg in
Sachſen. Da er aber hier keinen Er-
folg ſah, zog er ſich nach Chemnitz
(Sachſen) zurück, wo er noch als
Privatmann lebt. Jm Buchhandel
ſind von ihm nur erſchienen

S:

Ein
ſchwarzer Strumpf (Ntte.), 1908. ‒
Lieder der Liebe, 1908.

Rathmann, Paul,

geb. am 12.
Sept. 1852 in Schleswig, lebt (1898)
in Berlin.

S:

Die Nachtigall (Hum.
Ge.), 1897. ‒ Reales und Jdeales
(Neue Ge.), 1898.

*Rattermann, Heinrich Armin,


pſeud. Hugo Reimmund, wurde
am 14. Oktober 1832 in Ankum, einem
Dorfe im Hannöverſchen, geboren,
woſelbſt ſein Vater Tiſchlermeiſter
war. Als dreizehnjähriger Junge kam
er mit ſeinen Eltern nach Amerika,
wo dieſelben ſich in Cincinnati nieder-
ließen. Da die Reiſe alle Mittel auf-
gezehrt, ſo mußte er als älteſter Sohn
arbeiten; er tat dies erſt in einer

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[392/0396] Rath Ratt 1827 (Jnhalt: Verteidigung v. Steen- myk. ‒ Jorrü. ‒ Schuld und Strafe). ‒ Ahnenbilder (Hiſt. Nn.), 1831 (Jn- halt: Das Gelübde der blutigen Hand. ‒ Die Sage vom letzten Edeln von Hohenſax). *Rath, Willy, geb. am 21. Sept. 1872 zu Wiesbaden als Sohn eines Bauunternehmers, beſuchte dort und ſpäter in Montabaur das Gymnaſium und ſtudierte ſeit Oſtern 1892 in München, Rom und Lauſanne Juris- prudenz u. ſeit 1893 in Berlin Philo- ſophie und Literaturgeſchichte. Seit Beginn des Jahres 1895 war er in Berlin an verſchiedenen Zeitungen u. Zeitſchriften als Mitarbeiter und Redakteur tätig und ſiedelte 1897 wieder nach Wiesbaden über, wo er bis 1899 das Walhalla-Theater lei- tete. Dann zog er nach München, wo er die „Elf Scharfrichter“ mit be- gründen half und als Direktor des Lyriſchen Theaters tätig war, 1901 nach Berlin, 1903 nach Sachſenhauſen bei Frankfurt a. M., wo er der Redak- tion des „Frankfurter Generalanzei- gers“ angehörte, 1905 nach Schöne- berg-Berlin und ging 1906 nach Düſſeldorf als Beirat der Direktion des dortigen Schauſpielhauſes. 1907 ging er nach München, wo er Grün- der und bis 1909 Leiter des „Wort- und Tonbundes für volkstümliche Matineen“ war, und lebt ſeitdem als Schriftſteller in Berlin. S: Prinzeſ- ſin Sida (Märchenkomödie), 1896. ‒ Hans Diſtelfink (Lſp.), 1896. ‒ Die Rettung (Tragikomödie), 1897. ‒ Die Heimatufer (Rhein. E.), 1905. ‒ Ramon der Abenteurer (Groteskes Tr., mit E. Prange), 1905. ‒ Don Juans Abſchied (Lſp.), 1908. *Rathke, G., pſeud. Armin Rit- ter, wurde am 21. Auguſt 1850 als dritter Sohn eines Apothekenbeſitzers in Bernburg (Anhalt) geboren und hatte, da er im 2. Lebensjahre von der Skrophuloſe befallen wurde, eine traurige Kindheit zu durchleben. Auf Krücken in die Schule wandernd, konnte der Unterricht nur ein ſehr lückenhafter, häufig unterbrochener ſein. Alle Bäder und ärztlichen Ver- ordnungen erwieſen ſich als erfolg- los, und erſt, als er viermal die Heil- anſtalt des bekannten Naturheilarztes Lampe in Goslar beſucht hatte, er- langte er ſeine Geſundheit wieder. Bei ſeiner Begabung hatte er doch mit 17 Jahren die Berechtigung zum einjährigen Dienſt erlangt u. wurde nun trotz eines ſteifen Armes und ſteifer Hand Landwirt. Jn den Jah- ren 1872‒74 ſtudierte er an den land- wirtſchaftlichen Hochſchulen in Pop- pelsdorf bei Bonn und Berlin, war dann als Jnſpektor auf verſchiedenen Gütern tätig und erwarb 1880 das Gut Bartelshof bei Fürſtenberg (Mecklenburg). Da dasſelbe aber wenig ertragsfähig war, veräußerte er es, wurde darauf Adminiſtrator in Sternfelde bei Angermünde, ſpäter in Petershain, dann in Reuden bei Kalau und kaufte endlich das Gut Weigmannsdorf bei Lichtenberg in Sachſen. Da er aber hier keinen Er- folg ſah, zog er ſich nach Chemnitz (Sachſen) zurück, wo er noch als Privatmann lebt. Jm Buchhandel ſind von ihm nur erſchienen S: Ein ſchwarzer Strumpf (Ntte.), 1908. ‒ Lieder der Liebe, 1908. Rathmann, Paul, geb. am 12. Sept. 1852 in Schleswig, lebt (1898) in Berlin. S: Die Nachtigall (Hum. Ge.), 1897. ‒ Reales und Jdeales (Neue Ge.), 1898. *Rattermann, Heinrich Armin, pſeud. Hugo Reimmund, wurde am 14. Oktober 1832 in Ankum, einem Dorfe im Hannöverſchen, geboren, woſelbſt ſein Vater Tiſchlermeiſter war. Als dreizehnjähriger Junge kam er mit ſeinen Eltern nach Amerika, wo dieſelben ſich in Cincinnati nieder- ließen. Da die Reiſe alle Mittel auf- gezehrt, ſo mußte er als älteſter Sohn arbeiten; er tat dies erſt in einer *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 392. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/396>, abgerufen am 24.11.2024.