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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Pro
Professor, trat noch in demselben
Jahre in den Ruhestand und lebte
nun als Schriftsteller in Steglitz bei
Berlin. Er starb während eines Be-
suchs in Berlin am 28. Mai 1895.

S:

Norddeutsches Jahrbuch für Poesie
und Prosa, 1846. - Aus dem Kaiser-
staat (Schilderungen), 1849. - Ber-
lin und Wien (Schilderungen), 1850.
- Walddrossel (R.), 1851. - Aus dem
Harze (Sk. u. Sg.), 1851. 2. A. 1857.
- Hausbüchlein fürs Volk (En., M.
usw.); II, 1852. - Der Pfarrer von
Grünrode (Lebensbild); II, 1852. -
Kinder- und Volksmärchen, 1853. -
Deutsches Leben; hrsgeg., 1853. -
Volkslieder u. Volksschauspiele; her-
ausgeg., 1855. 2. A. 1863. - Gott-
fried August Bürger (Lebensbild),
1856. - Kriegsdichter des 7 jährigen
Krieges u. der Freiheitskriege; hrsg.
1857. - Harzsagen, 1853; II, 1859.
2. A. 1886. - Märchen f. d. Jugend,
1854. - Harzbilder, 1855. - Unter-
harzische Sagen, 1856. - Das Leben
des alten Köhlermeisters Hillebille,
1859. - Gedichte, 1859. - Feldgar-
ben, 1859. - Erzählungen aus dem
Harzgebirge, 1862. - Deutsche Sa-
gen, 1863. - Deutsche Lieder und
Oden, 1870. - Harz u. Kyffhäuser in
Gedichten (von verschied. Dichtern),
1870. - Neue Lieder aus Wittenberg
gegen Rom, 1875. - Patriotische Er-
innerungen (Aufsätze u. Nn.), 1873.
- Friedrich der Große u. die deutsche
Literatur, 1878. - Volksrätsel, 1876.
- Lessing, Wieland und Heinse, 1877.
- Märchenstrauß, 1882. - Rheinlands
schönste Sagen u. Geschichten, 1886.
2. A. 1893. - Heinrich Heine und der
Harz, 1888. - Brockensagen, 1888. -
Abhandlungen über Schiller, Goethe,
Bürger usw., 1889. - Die Lehniner
Weissagung, 1888.

Prokesch-Osten, Friederike Grä-
fin v.,

bekannt unter ihrem Mädchen-
namen Friederike Goßmann,
wurde am 23. März 1839 in Würz-
burg als die Tochter des dortigen
[Spaltenumbruch]

Prö
Gymnasialprofessors Johann Barth.
G. (s. d.!) geboren. Jhre Mutter
Johanna Constantia, geb. Weinzierl
eine ausgezeichnete Sängerin, starb
schon 1840; aber unter der Leitung
ihres Vaters, der 1848 nach München
berufen wurde, erhielt sie eine vor-
treffliche Erziehung. Dramatischen
Unterricht erteilte ihr die berühmte
Schauspielerin Constanze Dahn, und
am 25. Juni 1853 betrat Friederike
am Münchener Hoftheater zum ersten-
mal die Bühne. Dann spielte sie in
Königsberg, Danzig, Elbing, Gum-
binnen, war 1855-57 am Thalia-
theater in Hamburg, 1857-61 am
Burgtheater in Wien engagiert und
vermählte sich am 19. März 1861 mit
dem Freiherrn (späteren Grafen)
Anton von Prokesch-Osten. Nach
dieser Zeit nahm sie kein festes En-
gagement mehr an, trat aber bis zum
Jahre 1868 noch in Gastspielen in
den größeren Städten Deutschlands
auf. Nach einem Winteraufenthalt
in Ägypten (1868-1869) zog sie sich
gänzlich von der Bühne zurück. Sie
lebte seitdem in Graz (Steiermark)
und später in Gmunden, wo sie in
der Nacht vom 14. auf den 15. Aug.
1906 starb.

S:

Rosenlieder, 1875.

Pröll, Karl,

geb. am 27. Mai 1840
zu Graz in Steiermark als der Sohn
eines österr. Majors der Artillerie,
widmete sich anfänglich dem Beruf
eines Technikers, ging aber 1867 zur
Journalistik über, redigierte zuerst die
"Österreichische Gartenlaube", 1868
die "Klagenfurter Zeitung", und als
diese einen offiziösen Charakter an-
nahm, gründete er in Klagenfurt
eine neue Zeitung, "Freie Stimmen"
Gegen Ende 1872 wurde er zum neu-
gegründeten deutsch-nationalen Zen-
tralorgan, zur "Deutschen Zeitung"
berufen, wanderte aber 1873, ver-
anlaßt durch die trüben Erfahrun-
gen, die er auf dem deutsch-böhmi-
schen Parteitag in Teplitz machen
mußte, nach Deutschland aus, war

*


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Pro
Profeſſor, trat noch in demſelben
Jahre in den Ruheſtand und lebte
nun als Schriftſteller in Steglitz bei
Berlin. Er ſtarb während eines Be-
ſuchs in Berlin am 28. Mai 1895.

S:

Norddeutſches Jahrbuch für Poeſie
und Proſa, 1846. ‒ Aus dem Kaiſer-
ſtaat (Schilderungen), 1849. ‒ Ber-
lin und Wien (Schilderungen), 1850.
‒ Walddroſſel (R.), 1851. ‒ Aus dem
Harze (Sk. u. Sg.), 1851. 2. A. 1857.
‒ Hausbüchlein fürs Volk (En., M.
uſw.); II, 1852. ‒ Der Pfarrer von
Grünrode (Lebensbild); II, 1852. ‒
Kinder- und Volksmärchen, 1853. ‒
Deutſches Leben; hrsgeg., 1853. ‒
Volkslieder u. Volksſchauſpiele; her-
ausgeg., 1855. 2. A. 1863. ‒ Gott-
fried Auguſt Bürger (Lebensbild),
1856. ‒ Kriegsdichter des 7 jährigen
Krieges u. der Freiheitskriege; hrsg.
1857. ‒ Harzſagen, 1853; II, 1859.
2. A. 1886. ‒ Märchen f. d. Jugend,
1854. ‒ Harzbilder, 1855. ‒ Unter-
harziſche Sagen, 1856. ‒ Das Leben
des alten Köhlermeiſters Hillebille,
1859. ‒ Gedichte, 1859. ‒ Feldgar-
ben, 1859. ‒ Erzählungen aus dem
Harzgebirge, 1862. ‒ Deutſche Sa-
gen, 1863. ‒ Deutſche Lieder und
Oden, 1870. ‒ Harz u. Kyffhäuſer in
Gedichten (von verſchied. Dichtern),
1870. ‒ Neue Lieder aus Wittenberg
gegen Rom, 1875. ‒ Patriotiſche Er-
innerungen (Aufſätze u. Nn.), 1873.
‒ Friedrich der Große u. die deutſche
Literatur, 1878. ‒ Volksrätſel, 1876.
‒ Leſſing, Wieland und Heinſe, 1877.
‒ Märchenſtrauß, 1882. ‒ Rheinlands
ſchönſte Sagen u. Geſchichten, 1886.
2. A. 1893. ‒ Heinrich Heine und der
Harz, 1888. ‒ Brockenſagen, 1888. ‒
Abhandlungen über Schiller, Goethe,
Bürger uſw., 1889. ‒ Die Lehniner
Weisſagung, 1888.

Prokeſch-Oſten, Friederike Grä-
fin v.,

bekannt unter ihrem Mädchen-
namen Friederike Goßmann,
wurde am 23. März 1839 in Würz-
burg als die Tochter des dortigen
[Spaltenumbruch]

Prö
Gymnaſialprofeſſors Johann Barth.
G. (ſ. d.!) geboren. Jhre Mutter
Johanna Conſtantia, geb. Weinzierl
eine ausgezeichnete Sängerin, ſtarb
ſchon 1840; aber unter der Leitung
ihres Vaters, der 1848 nach München
berufen wurde, erhielt ſie eine vor-
treffliche Erziehung. Dramatiſchen
Unterricht erteilte ihr die berühmte
Schauſpielerin Conſtanze Dahn, und
am 25. Juni 1853 betrat Friederike
am Münchener Hoftheater zum erſten-
mal die Bühne. Dann ſpielte ſie in
Königsberg, Danzig, Elbing, Gum-
binnen, war 1855‒57 am Thalia-
theater in Hamburg, 1857‒61 am
Burgtheater in Wien engagiert und
vermählte ſich am 19. März 1861 mit
dem Freiherrn (ſpäteren Grafen)
Anton von Prokeſch-Oſten. Nach
dieſer Zeit nahm ſie kein feſtes En-
gagement mehr an, trat aber bis zum
Jahre 1868 noch in Gaſtſpielen in
den größeren Städten Deutſchlands
auf. Nach einem Winteraufenthalt
in Ägypten (1868‒1869) zog ſie ſich
gänzlich von der Bühne zurück. Sie
lebte ſeitdem in Graz (Steiermark)
und ſpäter in Gmunden, wo ſie in
der Nacht vom 14. auf den 15. Aug.
1906 ſtarb.

S:

Roſenlieder, 1875.

Pröll, Karl,

geb. am 27. Mai 1840
zu Graz in Steiermark als der Sohn
eines öſterr. Majors der Artillerie,
widmete ſich anfänglich dem Beruf
eines Technikers, ging aber 1867 zur
Journaliſtik über, redigierte zuerſt die
„Öſterreichiſche Gartenlaube“, 1868
die „Klagenfurter Zeitung“, und als
dieſe einen offiziöſen Charakter an-
nahm, gründete er in Klagenfurt
eine neue Zeitung, „Freie Stimmen“
Gegen Ende 1872 wurde er zum neu-
gegründeten deutſch-nationalen Zen-
tralorgan, zur „Deutſchen Zeitung“
berufen, wanderte aber 1873, ver-
anlaßt durch die trüben Erfahrun-
gen, die er auf dem deutſch-böhmi-
ſchen Parteitag in Teplitz machen
mußte, nach Deutſchland aus, war

*
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[352/0356] Pro Prö Profeſſor, trat noch in demſelben Jahre in den Ruheſtand und lebte nun als Schriftſteller in Steglitz bei Berlin. Er ſtarb während eines Be- ſuchs in Berlin am 28. Mai 1895. S: Norddeutſches Jahrbuch für Poeſie und Proſa, 1846. ‒ Aus dem Kaiſer- ſtaat (Schilderungen), 1849. ‒ Ber- lin und Wien (Schilderungen), 1850. ‒ Walddroſſel (R.), 1851. ‒ Aus dem Harze (Sk. u. Sg.), 1851. 2. A. 1857. ‒ Hausbüchlein fürs Volk (En., M. uſw.); II, 1852. ‒ Der Pfarrer von Grünrode (Lebensbild); II, 1852. ‒ Kinder- und Volksmärchen, 1853. ‒ Deutſches Leben; hrsgeg., 1853. ‒ Volkslieder u. Volksſchauſpiele; her- ausgeg., 1855. 2. A. 1863. ‒ Gott- fried Auguſt Bürger (Lebensbild), 1856. ‒ Kriegsdichter des 7 jährigen Krieges u. der Freiheitskriege; hrsg. 1857. ‒ Harzſagen, 1853; II, 1859. 2. A. 1886. ‒ Märchen f. d. Jugend, 1854. ‒ Harzbilder, 1855. ‒ Unter- harziſche Sagen, 1856. ‒ Das Leben des alten Köhlermeiſters Hillebille, 1859. ‒ Gedichte, 1859. ‒ Feldgar- ben, 1859. ‒ Erzählungen aus dem Harzgebirge, 1862. ‒ Deutſche Sa- gen, 1863. ‒ Deutſche Lieder und Oden, 1870. ‒ Harz u. Kyffhäuſer in Gedichten (von verſchied. Dichtern), 1870. ‒ Neue Lieder aus Wittenberg gegen Rom, 1875. ‒ Patriotiſche Er- innerungen (Aufſätze u. Nn.), 1873. ‒ Friedrich der Große u. die deutſche Literatur, 1878. ‒ Volksrätſel, 1876. ‒ Leſſing, Wieland und Heinſe, 1877. ‒ Märchenſtrauß, 1882. ‒ Rheinlands ſchönſte Sagen u. Geſchichten, 1886. 2. A. 1893. ‒ Heinrich Heine und der Harz, 1888. ‒ Brockenſagen, 1888. ‒ Abhandlungen über Schiller, Goethe, Bürger uſw., 1889. ‒ Die Lehniner Weisſagung, 1888. Prokeſch-Oſten, Friederike Grä- fin v., bekannt unter ihrem Mädchen- namen Friederike Goßmann, wurde am 23. März 1839 in Würz- burg als die Tochter des dortigen Gymnaſialprofeſſors Johann Barth. G. (ſ. d.!) geboren. Jhre Mutter Johanna Conſtantia, geb. Weinzierl eine ausgezeichnete Sängerin, ſtarb ſchon 1840; aber unter der Leitung ihres Vaters, der 1848 nach München berufen wurde, erhielt ſie eine vor- treffliche Erziehung. Dramatiſchen Unterricht erteilte ihr die berühmte Schauſpielerin Conſtanze Dahn, und am 25. Juni 1853 betrat Friederike am Münchener Hoftheater zum erſten- mal die Bühne. Dann ſpielte ſie in Königsberg, Danzig, Elbing, Gum- binnen, war 1855‒57 am Thalia- theater in Hamburg, 1857‒61 am Burgtheater in Wien engagiert und vermählte ſich am 19. März 1861 mit dem Freiherrn (ſpäteren Grafen) Anton von Prokeſch-Oſten. Nach dieſer Zeit nahm ſie kein feſtes En- gagement mehr an, trat aber bis zum Jahre 1868 noch in Gaſtſpielen in den größeren Städten Deutſchlands auf. Nach einem Winteraufenthalt in Ägypten (1868‒1869) zog ſie ſich gänzlich von der Bühne zurück. Sie lebte ſeitdem in Graz (Steiermark) und ſpäter in Gmunden, wo ſie in der Nacht vom 14. auf den 15. Aug. 1906 ſtarb. S: Roſenlieder, 1875. Pröll, Karl, geb. am 27. Mai 1840 zu Graz in Steiermark als der Sohn eines öſterr. Majors der Artillerie, widmete ſich anfänglich dem Beruf eines Technikers, ging aber 1867 zur Journaliſtik über, redigierte zuerſt die „Öſterreichiſche Gartenlaube“, 1868 die „Klagenfurter Zeitung“, und als dieſe einen offiziöſen Charakter an- nahm, gründete er in Klagenfurt eine neue Zeitung, „Freie Stimmen“ Gegen Ende 1872 wurde er zum neu- gegründeten deutſch-nationalen Zen- tralorgan, zur „Deutſchen Zeitung“ berufen, wanderte aber 1873, ver- anlaßt durch die trüben Erfahrun- gen, die er auf dem deutſch-böhmi- ſchen Parteitag in Teplitz machen mußte, nach Deutſchland aus, war *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 352. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/356>, abgerufen am 28.11.2024.