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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Rai
als Rektor des Provinzial-Seminars
zum Heil. Franz von Sales in St.
Francis bei Milwaukee.

S:

Jubel-
klänge aus Amerika (Gedenkblatt zum
Papst-Jubiläum), 1887.

Raithel, Hans,

geb. am 31. März
1864 in Benk bei Baireuth, studierte
neuere Sprachen und Germanistik,
machte im Januar 1888 sein Staats-
examen, lebte (1897) in Berlin, (1898)
in Benk, (1900) in München, (1901)
in Oldenburg, absolvierte 1903-04
sein Probejahr in Lüdenscheid und
wurde darauf als Oberlehrer am
Realgymnasium daselbst angestellt.

S:

Herrle und Hannile (Ein Strauß
Dorfblüten), 1896. 2. A. 1911. -
Annamaig (Dorfgesch. a. d. Bai-
reuther Lande), 1908.

*Rak, Therese,

geb. am 10. Febr.
1853 zu Haag in Niederösterreich,
siedelte mit ihrer Familie nach Sei-
tenstetten über, wo ihr Vater die
Stelle eines Stiftsarztes bis zu sei-
nem Tode bekleidete, u. erhielt ihren
ersten Unterricht in der Volksschule
daselbst. Die weitere Ausbildung
leitete der Vater, ein gründlich gebil-
deter und poetisch veranlagter Mann,
und von ihm erbte sie die Lust zum
Fabulieren, die sich auch bald in klei-
neren Erzählungen kundgab. Für
eine derselben erhielt sie, als sie erst
12 Jahre zählte, anläßlich eines
Preisausschreibens der "Kinder-
laube" die erste Prämie. Jhren
Wunsch, sich dem Lehrfache zu wid-
men, zu welchem Zwecke sie das
Lehrerinnenseminar in Linz besuchte,
vereitelte ein schlimmes Augen-
leiden, und so lebt sie noch jetzt in
Seitenstetten bei ihrer Mutter. Jhre
Erzählungen sind bisher meist in Zeit-
schriften erschienen.

S:

Der Kartäuser
Ortolf (E. a. d. Aufstande d. Bauern
in Niederösterreich), 1900. - Sappho
(N.), 1902. - Ein österreichischer
General. Leopold Freiherr von Un-
terberger (Lebensbild), 1902. - Die
Wallfahrtskirche auf dem Sonntags-
[Spaltenumbruch]

Ram
berge (Sk.), 1901. 2. A. 1909. - Re-
ferls Pflegemutter (Weihn.-Spiel),
1909. - Der Friedensengel (Dr.), 1911.

Ralph,

Pseudon. für Heinrich
Lambrecht;
s. d.!

*Ramann, Adolf Moritz August


Bruno, wurde am 17. April 1832
in Erfurt als der Sohn eines Wein-
händlers geboren und mußte sich auf
den Wunsch seines Vaters gleichfalls
dem Handelsstande widmen. Später
gab er aber wegen ganz entschiedener
Abneigung gegen diesen Beruf den-
selben auf und studierte in Leipzig
Musik; gleichzeitig befaßte er sich mit
der Schriftstellerei. Er hat zahlreiche
Kompositionen veröffentlicht; ein Zy-
klus "Spielmannslieder" (2 Hefte,
1887) enthält zum größten Teil Kom-
positionen seiner eigenen Lieder. R.
lebte seit 1871 in Dresden und starb
daselbst am 13. März 1897.

S:

Eine
schöne Geschichte (Lsp.), 1884. - Das
Gastmahl zu Rudolstadt (Schsp.),
1884. - Ein Wachtstubenabenteuer
(Lsp.), 1886. - Eine Wunderkur (Lsp.),
1886. - Blinder Feuerlärm (Lsp.), 1888.
- Junker Georg (Hist. Charakterbild),
1888. - Mein Roman (Lsp.), 1888.

Ramberg, Ada,

Pseud. für Hella
Hammer;
s. d.!

*Ramberg, Gerhard,

ein Kreole,
wurde am 21. Oktober 1862 zu Pun-
tarenas in Costarica geboren, stu-
dierte in Wien anfänglich Medizin,
wandte sich aber sehr bald der Schrift-
stellerei zu und wurde Leiter des
ersten "Wiener Literarischen Bu-
reaus", gab als solcher auch den Ka-
talog zur ersten Wiener Ausstellung
Wereschagins heraus. Jn den Jah-
ren 1881-90 gehörte er der Lauser-
schen "Allgemeinen Kunstchronik" als
Redakteur an, war als solcher auch
an dem Jahrbuch "Die Kunst in
Österreich-Ungarn" tätig. Daneben
war er Wiener Theaterreferent der
"Hamburger Nachrichten" und Mit-
arbeiter der ersten deutschen Zeit-
schriften. Jn politischer Hinsicht nahm

* 25


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Rai
als Rektor des Provinzial-Seminars
zum Heil. Franz von Sales in St.
Francis bei Milwaukee.

S:

Jubel-
klänge aus Amerika (Gedenkblatt zum
Papſt-Jubiläum), 1887.

Raithel, Hans,

geb. am 31. März
1864 in Benk bei Baireuth, ſtudierte
neuere Sprachen und Germaniſtik,
machte im Januar 1888 ſein Staats-
examen, lebte (1897) in Berlin, (1898)
in Benk, (1900) in München, (1901)
in Oldenburg, abſolvierte 1903‒04
ſein Probejahr in Lüdenſcheid und
wurde darauf als Oberlehrer am
Realgymnaſium daſelbſt angeſtellt.

S:

Herrle und Hannile (Ein Strauß
Dorfblüten), 1896. 2. A. 1911. ‒
Annamaig (Dorfgeſch. a. d. Bai-
reuther Lande), 1908.

*Rak, Thereſe,

geb. am 10. Febr.
1853 zu Haag in Niederöſterreich,
ſiedelte mit ihrer Familie nach Sei-
tenſtetten über, wo ihr Vater die
Stelle eines Stiftsarztes bis zu ſei-
nem Tode bekleidete, u. erhielt ihren
erſten Unterricht in der Volksſchule
daſelbſt. Die weitere Ausbildung
leitete der Vater, ein gründlich gebil-
deter und poetiſch veranlagter Mann,
und von ihm erbte ſie die Luſt zum
Fabulieren, die ſich auch bald in klei-
neren Erzählungen kundgab. Für
eine derſelben erhielt ſie, als ſie erſt
12 Jahre zählte, anläßlich eines
Preisausſchreibens der „Kinder-
laube“ die erſte Prämie. Jhren
Wunſch, ſich dem Lehrfache zu wid-
men, zu welchem Zwecke ſie das
Lehrerinnenſeminar in Linz beſuchte,
vereitelte ein ſchlimmes Augen-
leiden, und ſo lebt ſie noch jetzt in
Seitenſtetten bei ihrer Mutter. Jhre
Erzählungen ſind bisher meiſt in Zeit-
ſchriften erſchienen.

S:

Der Kartäuſer
Ortolf (E. a. d. Aufſtande d. Bauern
in Niederöſterreich), 1900. ‒ Sappho
(N.), 1902. ‒ Ein öſterreichiſcher
General. Leopold Freiherr von Un-
terberger (Lebensbild), 1902. ‒ Die
Wallfahrtskirche auf dem Sonntags-
[Spaltenumbruch]

Ram
berge (Sk.), 1901. 2. A. 1909. ‒ Re-
ferls Pflegemutter (Weihn.-Spiel),
1909. ‒ Der Friedensengel (Dr.), 1911.

Ralph,

Pſeudon. für Heinrich
Lambrecht;
ſ. d.!

*Ramann, Adolf Moritz Auguſt


Bruno, wurde am 17. April 1832
in Erfurt als der Sohn eines Wein-
händlers geboren und mußte ſich auf
den Wunſch ſeines Vaters gleichfalls
dem Handelsſtande widmen. Später
gab er aber wegen ganz entſchiedener
Abneigung gegen dieſen Beruf den-
ſelben auf und ſtudierte in Leipzig
Muſik; gleichzeitig befaßte er ſich mit
der Schriftſtellerei. Er hat zahlreiche
Kompoſitionen veröffentlicht; ein Zy-
klus „Spielmannslieder“ (2 Hefte,
1887) enthält zum größten Teil Kom-
poſitionen ſeiner eigenen Lieder. R.
lebte ſeit 1871 in Dresden und ſtarb
daſelbſt am 13. März 1897.

S:

Eine
ſchöne Geſchichte (Lſp.), 1884. ‒ Das
Gaſtmahl zu Rudolſtadt (Schſp.),
1884. ‒ Ein Wachtſtubenabenteuer
(Lſp.), 1886. ‒ Eine Wunderkur (Lſp.),
1886. ‒ Blinder Feuerlärm (Lſp.), 1888.
‒ Junker Georg (Hiſt. Charakterbild),
1888. ‒ Mein Roman (Lſp.), 1888.

Ramberg, Ada,

Pſeud. für Hella
Hammer;
ſ. d.!

*Ramberg, Gerhard,

ein Kreole,
wurde am 21. Oktober 1862 zu Pun-
tarenas in Coſtarica geboren, ſtu-
dierte in Wien anfänglich Medizin,
wandte ſich aber ſehr bald der Schrift-
ſtellerei zu und wurde Leiter des
erſten „Wiener Literariſchen Bu-
reaus“, gab als ſolcher auch den Ka-
talog zur erſten Wiener Ausſtellung
Wereſchagins heraus. Jn den Jah-
ren 1881‒90 gehörte er der Lauſer-
ſchen „Allgemeinen Kunſtchronik“ als
Redakteur an, war als ſolcher auch
an dem Jahrbuch „Die Kunſt in
Öſterreich-Ungarn“ tätig. Daneben
war er Wiener Theaterreferent der
„Hamburger Nachrichten“ und Mit-
arbeiter der erſten deutſchen Zeit-
ſchriften. Jn politiſcher Hinſicht nahm

* 25
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[385/0389] Rai Ram als Rektor des Provinzial-Seminars zum Heil. Franz von Sales in St. Francis bei Milwaukee. S: Jubel- klänge aus Amerika (Gedenkblatt zum Papſt-Jubiläum), 1887. Raithel, Hans, geb. am 31. März 1864 in Benk bei Baireuth, ſtudierte neuere Sprachen und Germaniſtik, machte im Januar 1888 ſein Staats- examen, lebte (1897) in Berlin, (1898) in Benk, (1900) in München, (1901) in Oldenburg, abſolvierte 1903‒04 ſein Probejahr in Lüdenſcheid und wurde darauf als Oberlehrer am Realgymnaſium daſelbſt angeſtellt. S: Herrle und Hannile (Ein Strauß Dorfblüten), 1896. 2. A. 1911. ‒ Annamaig (Dorfgeſch. a. d. Bai- reuther Lande), 1908. *Rak, Thereſe, geb. am 10. Febr. 1853 zu Haag in Niederöſterreich, ſiedelte mit ihrer Familie nach Sei- tenſtetten über, wo ihr Vater die Stelle eines Stiftsarztes bis zu ſei- nem Tode bekleidete, u. erhielt ihren erſten Unterricht in der Volksſchule daſelbſt. Die weitere Ausbildung leitete der Vater, ein gründlich gebil- deter und poetiſch veranlagter Mann, und von ihm erbte ſie die Luſt zum Fabulieren, die ſich auch bald in klei- neren Erzählungen kundgab. Für eine derſelben erhielt ſie, als ſie erſt 12 Jahre zählte, anläßlich eines Preisausſchreibens der „Kinder- laube“ die erſte Prämie. Jhren Wunſch, ſich dem Lehrfache zu wid- men, zu welchem Zwecke ſie das Lehrerinnenſeminar in Linz beſuchte, vereitelte ein ſchlimmes Augen- leiden, und ſo lebt ſie noch jetzt in Seitenſtetten bei ihrer Mutter. Jhre Erzählungen ſind bisher meiſt in Zeit- ſchriften erſchienen. S: Der Kartäuſer Ortolf (E. a. d. Aufſtande d. Bauern in Niederöſterreich), 1900. ‒ Sappho (N.), 1902. ‒ Ein öſterreichiſcher General. Leopold Freiherr von Un- terberger (Lebensbild), 1902. ‒ Die Wallfahrtskirche auf dem Sonntags- berge (Sk.), 1901. 2. A. 1909. ‒ Re- ferls Pflegemutter (Weihn.-Spiel), 1909. ‒ Der Friedensengel (Dr.), 1911. Ralph, Pſeudon. für Heinrich Lambrecht; ſ. d.! *Ramann, Adolf Moritz Auguſt Bruno, wurde am 17. April 1832 in Erfurt als der Sohn eines Wein- händlers geboren und mußte ſich auf den Wunſch ſeines Vaters gleichfalls dem Handelsſtande widmen. Später gab er aber wegen ganz entſchiedener Abneigung gegen dieſen Beruf den- ſelben auf und ſtudierte in Leipzig Muſik; gleichzeitig befaßte er ſich mit der Schriftſtellerei. Er hat zahlreiche Kompoſitionen veröffentlicht; ein Zy- klus „Spielmannslieder“ (2 Hefte, 1887) enthält zum größten Teil Kom- poſitionen ſeiner eigenen Lieder. R. lebte ſeit 1871 in Dresden und ſtarb daſelbſt am 13. März 1897. S: Eine ſchöne Geſchichte (Lſp.), 1884. ‒ Das Gaſtmahl zu Rudolſtadt (Schſp.), 1884. ‒ Ein Wachtſtubenabenteuer (Lſp.), 1886. ‒ Eine Wunderkur (Lſp.), 1886. ‒ Blinder Feuerlärm (Lſp.), 1888. ‒ Junker Georg (Hiſt. Charakterbild), 1888. ‒ Mein Roman (Lſp.), 1888. Ramberg, Ada, Pſeud. für Hella Hammer; ſ. d.! *Ramberg, Gerhard, ein Kreole, wurde am 21. Oktober 1862 zu Pun- tarenas in Coſtarica geboren, ſtu- dierte in Wien anfänglich Medizin, wandte ſich aber ſehr bald der Schrift- ſtellerei zu und wurde Leiter des erſten „Wiener Literariſchen Bu- reaus“, gab als ſolcher auch den Ka- talog zur erſten Wiener Ausſtellung Wereſchagins heraus. Jn den Jah- ren 1881‒90 gehörte er der Lauſer- ſchen „Allgemeinen Kunſtchronik“ als Redakteur an, war als ſolcher auch an dem Jahrbuch „Die Kunſt in Öſterreich-Ungarn“ tätig. Daneben war er Wiener Theaterreferent der „Hamburger Nachrichten“ und Mit- arbeiter der erſten deutſchen Zeit- ſchriften. Jn politiſcher Hinſicht nahm * 25

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 385. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/389>, abgerufen am 30.11.2024.