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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Pyl
glühenden Eifer nach Bildung beseelt,
widmete sie sich frühe schon der Lek-
türe wissenschaftlicher, namentlich
historischer Werke; häufige und aus-
gedehnte Reisen -- sie war fünfmal
in England, achtmal in Jtalien, mehr-
mals in Paris, der Schweiz, Tirol,
Belgien etc. -- waren geeignet, diesen
Bildungsgang zu unterstützen und
ihren Blick zu erweitern. Jm Jahre
1873 vermählte sie sich mit dem k. k.
Bezirkshauptmann Karl von Pütz zu
Pütz, verlor denselben aber schon nach
einjähriger glücklicher Ehe durch den
Tod. Seit dieser Zeit hat Everilda
sehr zurückgezogen im Kreise ihrer
Eltern und nach deren Tode mit ihrer
Schwester in München gelebt und sich
ganz der Erziehung und Ausbildung
ihres einzigen Kindes gewidmet.

S:

Gräfin Eva (N.), 1887. - Maria
Angela (N.), 1889. - Der letzte Schutz
(N.), 1890. - Tiroler Dorfgeschichten
(6 En.), 1895. - Von der Pike auf
(E. a. d. J. 1812-15 f. d. reifere Jug.),
1896. 2. A. 1906. - Die Tochter des
Marquis (E. f. junge Mädchen), 1896.
- Versöhnt - Mein Johannes (Nn.),
1899. - Das Ende vom Lied (Nn.),
1902. - Neue Tiroler Dorfgeschichten,
1903. - Von Fesseln befreit (E.), 1904.
- Geschichten aus Tirol, 1906.

*Pyl, Karl Theodor,

stammt
aus einer alten, angesehenen pom-
merschen Familie und wurde am 10.
Nov. 1826 zu Greifswald geboren.
Von seinem kunstsinnigen Vater, dem
Justizrat und Prokurator beim dor-
tigen Hofgericht, Gottfried Pyl, für
neuere Kunst angeregt und auf dem
Gymnasium u. der Universität seiner
Vaterstadt dem Leben und der Kunst
des Altertums zugeführt, setzte er seit
1847 in Göttingen unter K. Fr. Her-
mann und seit 1849 in Berlin unter
Böckh, Lachmann, Ranke und Trende-
lenburg seine Studien fort und er-
warb sich 1850 die Doktorwürde.
Nachdem er dann auf mehreren Rei-
sen seine Kenntnisse in der alten und
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Qua
neuen Kunstgeschichte erweitert, habi-
litierte er sich 1853 als Dozent in
diesem Fache an der Universität
Greifswald und wurde hier 1879 zum
Professor ernannt. Nach Kosegartens
Tode (1860) war ihm auch die Lei-
tung der rügisch-pommerschen Ab-
teilung der Gesellschaft f. pommersche
Geschichte übertragen worden. Seit
1896 an einer neuralgischen Lähmung
erkrankt, starb er in Greifswald am
13. Dezbr. 1904.

S:

Heinrich Rube-
now, oder: Die Stiftung der Hoch-
schule zu Greifswald (Schsp.), 1853.
2. für die Bühne bearbeitete A., 1864.
- Pontius Pilatus (Dr.), 1854. -
Albrecht Dürer (Schsp.), 1865. - Mar-
garete von Ravenna (Pommersches
Lebensbild), 1865. - Lieder u. Sprüche
des Fürsten Wizlaw v. Rügen, übers.
und erläutert, 1872. - Vom Hilda-
gestade. Heimatbilder (Die Jnsel-
königin. - Die Klostermühle) 1876. -
Raphaels Brautfahrt (Romant. D.
in Prosa), 1876. - Verschiedene histo-
rische Schriften.

Quadt, Julie Gräfin,

wurde am
6. Juni 1859 als die Tochter des ehe-
maligen Legationsrates, Gesandten
und Reichstagsmitgliedes Grafen
Friedrich von Quadt-Wykradt-Jsny
(+ 1892) geboren und lebt auf dem
Schlosse der Familie Moos bei Lin-
dau am Bodensee.

S:

Glück wider
Willen (E.); II, 1897. - Stella (E.),
1902. - D'Loni und andere Erzäh-
lungen, 1905.

Quaglio, Anton,

der berühmten
Künstlerfamilie dieses Namens an-
gehörend und selbst ein geschickter
Zeichner, wurde im Mai 1832 zu Mün-
chen geboren und lebte seit 1857 in
Wien, wo er seitdem mehrere Arbeiten
im Genre d. sogen. "Wiener Romans"
veröffentlichte. Er starb im Jrren-
hause zu Wien im März 1878.

S:

Die
Pioniere der Freiheit (R.); IV,
1864-65. - Des Briganten Liebe (N.),
1865. - Herzkönig (R.), 1865. - Der

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Pyl
glühenden Eifer nach Bildung beſeelt,
widmete ſie ſich frühe ſchon der Lek-
türe wiſſenſchaftlicher, namentlich
hiſtoriſcher Werke; häufige und aus-
gedehnte Reiſen — ſie war fünfmal
in England, achtmal in Jtalien, mehr-
mals in Paris, der Schweiz, Tirol,
Belgien ꝛc. — waren geeignet, dieſen
Bildungsgang zu unterſtützen und
ihren Blick zu erweitern. Jm Jahre
1873 vermählte ſie ſich mit dem k. k.
Bezirkshauptmann Karl von Pütz zu
Pütz, verlor denſelben aber ſchon nach
einjähriger glücklicher Ehe durch den
Tod. Seit dieſer Zeit hat Everilda
ſehr zurückgezogen im Kreiſe ihrer
Eltern und nach deren Tode mit ihrer
Schweſter in München gelebt und ſich
ganz der Erziehung und Ausbildung
ihres einzigen Kindes gewidmet.

S:

Gräfin Eva (N.), 1887. ‒ Maria
Angela (N.), 1889. ‒ Der letzte Schutz
(N.), 1890. ‒ Tiroler Dorfgeſchichten
(6 En.), 1895. ‒ Von der Pike auf
(E. a. d. J. 1812‒15 f. d. reifere Jug.),
1896. 2. A. 1906. ‒ Die Tochter des
Marquis (E. f. junge Mädchen), 1896.
‒ Verſöhnt ‒ Mein Johannes (Nn.),
1899. ‒ Das Ende vom Lied (Nn.),
1902. ‒ Neue Tiroler Dorfgeſchichten,
1903. ‒ Von Feſſeln befreit (E.), 1904.
‒ Geſchichten aus Tirol, 1906.

*Pyl, Karl Theodor,

ſtammt
aus einer alten, angeſehenen pom-
merſchen Familie und wurde am 10.
Nov. 1826 zu Greifswald geboren.
Von ſeinem kunſtſinnigen Vater, dem
Juſtizrat und Prokurator beim dor-
tigen Hofgericht, Gottfried Pyl, für
neuere Kunſt angeregt und auf dem
Gymnaſium u. der Univerſität ſeiner
Vaterſtadt dem Leben und der Kunſt
des Altertums zugeführt, ſetzte er ſeit
1847 in Göttingen unter K. Fr. Her-
mann und ſeit 1849 in Berlin unter
Böckh, Lachmann, Ranke und Trende-
lenburg ſeine Studien fort und er-
warb ſich 1850 die Doktorwürde.
Nachdem er dann auf mehreren Rei-
ſen ſeine Kenntniſſe in der alten und
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Qua
neuen Kunſtgeſchichte erweitert, habi-
litierte er ſich 1853 als Dozent in
dieſem Fache an der Univerſität
Greifswald und wurde hier 1879 zum
Profeſſor ernannt. Nach Koſegartens
Tode (1860) war ihm auch die Lei-
tung der rügiſch-pommerſchen Ab-
teilung der Geſellſchaft f. pommerſche
Geſchichte übertragen worden. Seit
1896 an einer neuralgiſchen Lähmung
erkrankt, ſtarb er in Greifswald am
13. Dezbr. 1904.

S:

Heinrich Rube-
now, oder: Die Stiftung der Hoch-
ſchule zu Greifswald (Schſp.), 1853.
2. für die Bühne bearbeitete A., 1864.
‒ Pontius Pilatus (Dr.), 1854. ‒
Albrecht Dürer (Schſp.), 1865. ‒ Mar-
garete von Ravenna (Pommerſches
Lebensbild), 1865. ‒ Lieder u. Sprüche
des Fürſten Wizlaw v. Rügen, überſ.
und erläutert, 1872. ‒ Vom Hilda-
geſtade. Heimatbilder (Die Jnſel-
königin. ‒ Die Kloſtermühle) 1876. ‒
Raphaels Brautfahrt (Romant. D.
in Proſa), 1876. ‒ Verſchiedene hiſto-
riſche Schriften.

Quadt, Julie Gräfin,

wurde am
6. Juni 1859 als die Tochter des ehe-
maligen Legationsrates, Geſandten
und Reichstagsmitgliedes Grafen
Friedrich von Quadt-Wykradt-Jsny
(† 1892) geboren und lebt auf dem
Schloſſe der Familie Moos bei Lin-
dau am Bodenſee.

S:

Glück wider
Willen (E.); II, 1897. ‒ Stella (E.),
1902. ‒ D’Loni und andere Erzäh-
lungen, 1905.

Quaglio, Anton,

der berühmten
Künſtlerfamilie dieſes Namens an-
gehörend und ſelbſt ein geſchickter
Zeichner, wurde im Mai 1832 zu Mün-
chen geboren und lebte ſeit 1857 in
Wien, wo er ſeitdem mehrere Arbeiten
im Genre d. ſogen. „Wiener Romans“
veröffentlichte. Er ſtarb im Jrren-
hauſe zu Wien im März 1878.

S:

Die
Pioniere der Freiheit (R.); IV,
1864‒65. ‒ Des Briganten Liebe (N.),
1865. ‒ Herzkönig (R.), 1865. ‒ Der

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[371/0375] Pyl Qua glühenden Eifer nach Bildung beſeelt, widmete ſie ſich frühe ſchon der Lek- türe wiſſenſchaftlicher, namentlich hiſtoriſcher Werke; häufige und aus- gedehnte Reiſen — ſie war fünfmal in England, achtmal in Jtalien, mehr- mals in Paris, der Schweiz, Tirol, Belgien ꝛc. — waren geeignet, dieſen Bildungsgang zu unterſtützen und ihren Blick zu erweitern. Jm Jahre 1873 vermählte ſie ſich mit dem k. k. Bezirkshauptmann Karl von Pütz zu Pütz, verlor denſelben aber ſchon nach einjähriger glücklicher Ehe durch den Tod. Seit dieſer Zeit hat Everilda ſehr zurückgezogen im Kreiſe ihrer Eltern und nach deren Tode mit ihrer Schweſter in München gelebt und ſich ganz der Erziehung und Ausbildung ihres einzigen Kindes gewidmet. S: Gräfin Eva (N.), 1887. ‒ Maria Angela (N.), 1889. ‒ Der letzte Schutz (N.), 1890. ‒ Tiroler Dorfgeſchichten (6 En.), 1895. ‒ Von der Pike auf (E. a. d. J. 1812‒15 f. d. reifere Jug.), 1896. 2. A. 1906. ‒ Die Tochter des Marquis (E. f. junge Mädchen), 1896. ‒ Verſöhnt ‒ Mein Johannes (Nn.), 1899. ‒ Das Ende vom Lied (Nn.), 1902. ‒ Neue Tiroler Dorfgeſchichten, 1903. ‒ Von Feſſeln befreit (E.), 1904. ‒ Geſchichten aus Tirol, 1906. *Pyl, Karl Theodor, ſtammt aus einer alten, angeſehenen pom- merſchen Familie und wurde am 10. Nov. 1826 zu Greifswald geboren. Von ſeinem kunſtſinnigen Vater, dem Juſtizrat und Prokurator beim dor- tigen Hofgericht, Gottfried Pyl, für neuere Kunſt angeregt und auf dem Gymnaſium u. der Univerſität ſeiner Vaterſtadt dem Leben und der Kunſt des Altertums zugeführt, ſetzte er ſeit 1847 in Göttingen unter K. Fr. Her- mann und ſeit 1849 in Berlin unter Böckh, Lachmann, Ranke und Trende- lenburg ſeine Studien fort und er- warb ſich 1850 die Doktorwürde. Nachdem er dann auf mehreren Rei- ſen ſeine Kenntniſſe in der alten und neuen Kunſtgeſchichte erweitert, habi- litierte er ſich 1853 als Dozent in dieſem Fache an der Univerſität Greifswald und wurde hier 1879 zum Profeſſor ernannt. Nach Koſegartens Tode (1860) war ihm auch die Lei- tung der rügiſch-pommerſchen Ab- teilung der Geſellſchaft f. pommerſche Geſchichte übertragen worden. Seit 1896 an einer neuralgiſchen Lähmung erkrankt, ſtarb er in Greifswald am 13. Dezbr. 1904. S: Heinrich Rube- now, oder: Die Stiftung der Hoch- ſchule zu Greifswald (Schſp.), 1853. 2. für die Bühne bearbeitete A., 1864. ‒ Pontius Pilatus (Dr.), 1854. ‒ Albrecht Dürer (Schſp.), 1865. ‒ Mar- garete von Ravenna (Pommerſches Lebensbild), 1865. ‒ Lieder u. Sprüche des Fürſten Wizlaw v. Rügen, überſ. und erläutert, 1872. ‒ Vom Hilda- geſtade. Heimatbilder (Die Jnſel- königin. ‒ Die Kloſtermühle) 1876. ‒ Raphaels Brautfahrt (Romant. D. in Proſa), 1876. ‒ Verſchiedene hiſto- riſche Schriften. Quadt, Julie Gräfin, wurde am 6. Juni 1859 als die Tochter des ehe- maligen Legationsrates, Geſandten und Reichstagsmitgliedes Grafen Friedrich von Quadt-Wykradt-Jsny († 1892) geboren und lebt auf dem Schloſſe der Familie Moos bei Lin- dau am Bodenſee. S: Glück wider Willen (E.); II, 1897. ‒ Stella (E.), 1902. ‒ D’Loni und andere Erzäh- lungen, 1905. Quaglio, Anton, der berühmten Künſtlerfamilie dieſes Namens an- gehörend und ſelbſt ein geſchickter Zeichner, wurde im Mai 1832 zu Mün- chen geboren und lebte ſeit 1857 in Wien, wo er ſeitdem mehrere Arbeiten im Genre d. ſogen. „Wiener Romans“ veröffentlichte. Er ſtarb im Jrren- hauſe zu Wien im März 1878. S: Die Pioniere der Freiheit (R.); IV, 1864‒65. ‒ Des Briganten Liebe (N.), 1865. ‒ Herzkönig (R.), 1865. ‒ Der * 24*

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 371. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/375>, abgerufen am 28.11.2024.