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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Universität die Rechte u. Philosophie.
Jm Jahre 1903 erwarb er sich die
Würde eines Dr. jur., ging dann zur
Journalistik über und ist jetzt (1911)
Redakteur der "Wiener Mittagszei-
tung" und gleichzeitig Chefredakteur
von "Ton und Wort".

S:

Jugend-
Ernte (Ge.), 1901. - Juris utriusque
Doctor
und anderes (Nn. und Sk.),
1905.

Prenzlau, Karl von,

Pseud. für
Karl Zastrow; s. d.!

*Presber, Hermann,

wurde am
9. Dezember 1830 in Rüdesheim, wo
sein Vater Bürgermeister war, ge-
boren und verlebte dort im Hause
liebevoller und verständiger Eltern
eine fröhliche Jugend. Er besuchte
die Gymnasien zu Kreuznach u. Wies-
baden und bezog, durch die Bewe-
gungen von 1848 mächtig und nach-
haltig angeregt, zu Ostern 1849 die
Universität Heidelberg, um sich dem
Studium der Geschichte, Literatur u.
Ästhetik zu widmen. Von lebhafter
Sympathie für die zeitgenössischen
Autoren Frankreichs, inbesondere für
Beranger und George Sand, beseelt,
ging er noch vor Beendigung seiner
Studien nach Paris, wo er vielfach
mit hervorragenden Persönlichkeiten
in Beziehungen trat. Nach Verlauf
eines Jahres kehrte er nach Deutsch-
land zurück, promovierte in Tübin-
gen und ließ sich 1853 als Lehrer der
Geschichte und Literatur in Frank-
furt a. M. nieder, wo er rasch eine
geachtete Stellung und auch eine
dauernde Heimat fand. Hier ver-
öffentlichte er seine humoristischen
Genrebilder u. Novellen, welche mei-
stens in Rüdesheim und Wiesbaden
spielen, die unter dem Namen Wolken-
kuckucksheim und Windig im Staate
Luftenburg geschildert werden. Als
Mitglied des Verwaltungsrats der
Frankfurter Stadttheater, als Vor-
standsmitglied des Bürgervereins,
als Leiter von dessen stattlicher Biblio-
thek, als Mitglied des Vorstandes der
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Schiller-Stiftung wie des Allgemei-
nen deutschen Schriftstellerverbandes
hat P. Gelegenheit gehabt, nach ver-
schiedenen Seiten hin seine literari-
sche und kritische Begabung zeigen zu
können. Er starb nach kurzem, aber
schwerem Leiden am 3. März 1884.

S:

Jdeal und Kritik (Hum. Genre-
bilder), 1856 (Jnhalt: Villa Scherr.
- Der scheele Kasper. - Westwind). -
Wolkenkuckucksheim (Humor. Genre-
bild), 1858. - Ein Anempfinder (N.),
1862. - Rudolf (N.), 1876.

*Presber, Hermann Otto Ru-
dolf,

Sohn des Vorigen, geb. am
4. Juli 1868 zu Frankfurt a. Main,
besuchte das Gymnasium seiner Va-
terstadt bis zur Prima, darauf das
Gymnasium in Karlsruhe u. studierte
in Freiburg und Heidelberg Philo-
sophie. Nachdem er hier unter Kuno
Fischer zum Dr. phil. promoviert
worden war, kehrte er nach Frank-
furt a. M. zurück und ließ sich dort
als Schriftsteller nieder. Jm Jahre
1894 übernahm er die Redaktion des
"Frankf. General-Anzeigers", und
seine darin veröffentlichten "Frank-
furter Spaziergänge", reizende humo-
ristische Plaudereien, bildeten bald
das Tagesgespräch der dortigen lite-
rarisch angeregten Kreise. 1898 siedelte
er nach Berlin über, wo er die Be-
richterstattung für den "Frankfurter
General-Anzeiger" weiterführte, bis
er 1899 in die Redaktion der "Post"
eintrat, der er bis 1905 angehörte.
Seit dem 1. April 1906 gab er die
"Arena. Jllustr. Monatshefte für
modernes Leben" heraus, und seit
1909 ist er Chefredakteur der in
Stuttgarterscheinenden Wochenschrift
"Über Land und Meer".

S:

Fest-
spiel zum 300 jährigen Jubiläum des
Gymnasiums in Karlsruhe, 1886. -
Leben und leben lassen (Liederbuch),
1892. - Poveretto und andere No-
vellen, 1894. - Der Schatten (Schsp.),
1892. - Der Schuß (Modern. Schsp.),
1896. - Das Fellahmädchen (Nn.),

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Univerſität die Rechte u. Philoſophie.
Jm Jahre 1903 erwarb er ſich die
Würde eines Dr. jur., ging dann zur
Journaliſtik über und iſt jetzt (1911)
Redakteur der „Wiener Mittagszei-
tung“ und gleichzeitig Chefredakteur
von „Ton und Wort“.

S:

Jugend-
Ernte (Ge.), 1901. ‒ Juris utriusque
Doctor
und anderes (Nn. und Sk.),
1905.

Prenzlau, Karl von,

Pſeud. für
Karl Zaſtrow; ſ. d.!

*Presber, Hermann,

wurde am
9. Dezember 1830 in Rüdesheim, wo
ſein Vater Bürgermeiſter war, ge-
boren und verlebte dort im Hauſe
liebevoller und verſtändiger Eltern
eine fröhliche Jugend. Er beſuchte
die Gymnaſien zu Kreuznach u. Wies-
baden und bezog, durch die Bewe-
gungen von 1848 mächtig und nach-
haltig angeregt, zu Oſtern 1849 die
Univerſität Heidelberg, um ſich dem
Studium der Geſchichte, Literatur u.
Äſthetik zu widmen. Von lebhafter
Sympathie für die zeitgenöſſiſchen
Autoren Frankreichs, inbeſondere für
Béranger und George Sand, beſeelt,
ging er noch vor Beendigung ſeiner
Studien nach Paris, wo er vielfach
mit hervorragenden Perſönlichkeiten
in Beziehungen trat. Nach Verlauf
eines Jahres kehrte er nach Deutſch-
land zurück, promovierte in Tübin-
gen und ließ ſich 1853 als Lehrer der
Geſchichte und Literatur in Frank-
furt a. M. nieder, wo er raſch eine
geachtete Stellung und auch eine
dauernde Heimat fand. Hier ver-
öffentlichte er ſeine humoriſtiſchen
Genrebilder u. Novellen, welche mei-
ſtens in Rüdesheim und Wiesbaden
ſpielen, die unter dem Namen Wolken-
kuckucksheim und Windig im Staate
Luftenburg geſchildert werden. Als
Mitglied des Verwaltungsrats der
Frankfurter Stadttheater, als Vor-
ſtandsmitglied des Bürgervereins,
als Leiter von deſſen ſtattlicher Biblio-
thek, als Mitglied des Vorſtandes der
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Pre
Schiller-Stiftung wie des Allgemei-
nen deutſchen Schriftſtellerverbandes
hat P. Gelegenheit gehabt, nach ver-
ſchiedenen Seiten hin ſeine literari-
ſche und kritiſche Begabung zeigen zu
können. Er ſtarb nach kurzem, aber
ſchwerem Leiden am 3. März 1884.

S:

Jdeal und Kritik (Hum. Genre-
bilder), 1856 (Jnhalt: Villa Scherr.
‒ Der ſcheele Kaſper. ‒ Weſtwind). ‒
Wolkenkuckucksheim (Humor. Genre-
bild), 1858. ‒ Ein Anempfinder (N.),
1862. ‒ Rudolf (N.), 1876.

*Presber, Hermann Otto Ru-
dolf,

Sohn des Vorigen, geb. am
4. Juli 1868 zu Frankfurt a. Main,
beſuchte das Gymnaſium ſeiner Va-
terſtadt bis zur Prima, darauf das
Gymnaſium in Karlsruhe u. ſtudierte
in Freiburg und Heidelberg Philo-
ſophie. Nachdem er hier unter Kuno
Fiſcher zum Dr. phil. promoviert
worden war, kehrte er nach Frank-
furt a. M. zurück und ließ ſich dort
als Schriftſteller nieder. Jm Jahre
1894 übernahm er die Redaktion des
„Frankf. General-Anzeigers“, und
ſeine darin veröffentlichten „Frank-
furter Spaziergänge“, reizende humo-
riſtiſche Plaudereien, bildeten bald
das Tagesgeſpräch der dortigen lite-
rariſch angeregten Kreiſe. 1898 ſiedelte
er nach Berlin über, wo er die Be-
richterſtattung für den „Frankfurter
General‒Anzeiger“ weiterführte, bis
er 1899 in die Redaktion der „Poſt“
eintrat, der er bis 1905 angehörte.
Seit dem 1. April 1906 gab er die
„Arena. Jlluſtr. Monatshefte für
modernes Leben“ heraus, und ſeit
1909 iſt er Chefredakteur der in
Stuttgarterſcheinenden Wochenſchrift
„Über Land und Meer“.

S:

Feſt-
ſpiel zum 300 jährigen Jubiläum des
Gymnaſiums in Karlsruhe, 1886. ‒
Leben und leben laſſen (Liederbuch),
1892. ‒ Poveretto und andere No-
vellen, 1894. ‒ Der Schatten (Schſp.),
1892. ‒ Der Schuß (Modern. Schſp.),
1896. ‒ Das Fellahmädchen (Nn.),

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[340/0344] Pre Pre Univerſität die Rechte u. Philoſophie. Jm Jahre 1903 erwarb er ſich die Würde eines Dr. jur., ging dann zur Journaliſtik über und iſt jetzt (1911) Redakteur der „Wiener Mittagszei- tung“ und gleichzeitig Chefredakteur von „Ton und Wort“. S: Jugend- Ernte (Ge.), 1901. ‒ Juris utriusque Doctor und anderes (Nn. und Sk.), 1905. Prenzlau, Karl von, Pſeud. für Karl Zaſtrow; ſ. d.! *Presber, Hermann, wurde am 9. Dezember 1830 in Rüdesheim, wo ſein Vater Bürgermeiſter war, ge- boren und verlebte dort im Hauſe liebevoller und verſtändiger Eltern eine fröhliche Jugend. Er beſuchte die Gymnaſien zu Kreuznach u. Wies- baden und bezog, durch die Bewe- gungen von 1848 mächtig und nach- haltig angeregt, zu Oſtern 1849 die Univerſität Heidelberg, um ſich dem Studium der Geſchichte, Literatur u. Äſthetik zu widmen. Von lebhafter Sympathie für die zeitgenöſſiſchen Autoren Frankreichs, inbeſondere für Béranger und George Sand, beſeelt, ging er noch vor Beendigung ſeiner Studien nach Paris, wo er vielfach mit hervorragenden Perſönlichkeiten in Beziehungen trat. Nach Verlauf eines Jahres kehrte er nach Deutſch- land zurück, promovierte in Tübin- gen und ließ ſich 1853 als Lehrer der Geſchichte und Literatur in Frank- furt a. M. nieder, wo er raſch eine geachtete Stellung und auch eine dauernde Heimat fand. Hier ver- öffentlichte er ſeine humoriſtiſchen Genrebilder u. Novellen, welche mei- ſtens in Rüdesheim und Wiesbaden ſpielen, die unter dem Namen Wolken- kuckucksheim und Windig im Staate Luftenburg geſchildert werden. Als Mitglied des Verwaltungsrats der Frankfurter Stadttheater, als Vor- ſtandsmitglied des Bürgervereins, als Leiter von deſſen ſtattlicher Biblio- thek, als Mitglied des Vorſtandes der Schiller-Stiftung wie des Allgemei- nen deutſchen Schriftſtellerverbandes hat P. Gelegenheit gehabt, nach ver- ſchiedenen Seiten hin ſeine literari- ſche und kritiſche Begabung zeigen zu können. Er ſtarb nach kurzem, aber ſchwerem Leiden am 3. März 1884. S: Jdeal und Kritik (Hum. Genre- bilder), 1856 (Jnhalt: Villa Scherr. ‒ Der ſcheele Kaſper. ‒ Weſtwind). ‒ Wolkenkuckucksheim (Humor. Genre- bild), 1858. ‒ Ein Anempfinder (N.), 1862. ‒ Rudolf (N.), 1876. *Presber, Hermann Otto Ru- dolf, Sohn des Vorigen, geb. am 4. Juli 1868 zu Frankfurt a. Main, beſuchte das Gymnaſium ſeiner Va- terſtadt bis zur Prima, darauf das Gymnaſium in Karlsruhe u. ſtudierte in Freiburg und Heidelberg Philo- ſophie. Nachdem er hier unter Kuno Fiſcher zum Dr. phil. promoviert worden war, kehrte er nach Frank- furt a. M. zurück und ließ ſich dort als Schriftſteller nieder. Jm Jahre 1894 übernahm er die Redaktion des „Frankf. General-Anzeigers“, und ſeine darin veröffentlichten „Frank- furter Spaziergänge“, reizende humo- riſtiſche Plaudereien, bildeten bald das Tagesgeſpräch der dortigen lite- rariſch angeregten Kreiſe. 1898 ſiedelte er nach Berlin über, wo er die Be- richterſtattung für den „Frankfurter General‒Anzeiger“ weiterführte, bis er 1899 in die Redaktion der „Poſt“ eintrat, der er bis 1905 angehörte. Seit dem 1. April 1906 gab er die „Arena. Jlluſtr. Monatshefte für modernes Leben“ heraus, und ſeit 1909 iſt er Chefredakteur der in Stuttgarterſcheinenden Wochenſchrift „Über Land und Meer“. S: Feſt- ſpiel zum 300 jährigen Jubiläum des Gymnaſiums in Karlsruhe, 1886. ‒ Leben und leben laſſen (Liederbuch), 1892. ‒ Poveretto und andere No- vellen, 1894. ‒ Der Schatten (Schſp.), 1892. ‒ Der Schuß (Modern. Schſp.), 1896. ‒ Das Fellahmädchen (Nn.), *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 340. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/344>, abgerufen am 25.11.2024.