ralmajor in den Ruhestand und lebt seitdem in Berlin oder auf seinem Gute Wölfelsgrund in der Grafschaft Glatz. Er schrieb eine "Familienge- schichte der Grafen von Pfeil u. Klein Ellguth" (1893), die geschichtlichen Werke "Das Ende Kaiser Alexan- ders II." (1902), "Neun Jahre unter Kaiser Alexander III." (1906), "Ja- pan und seine See-Erfolge" (1910) u. außerdem
S:
Erinnerungen eines preußischen Offiziers in russischen Diensten und dem russisch-türkischen Kriege, 1892. - Vom Schipka zum Zarenhofe (Kriegsgeschichtlicher R.), 1910.
Pfeilschmidt,Ernst Heinrich,
geb. am 20. Okt. 1809 zu Großenhain im Königr. Sachsen, trat nach voll- endeter Schulbildung, die er teils auf der lateinischen Schule seiner Vaterstadt, teils in Privatanstalten zu Dresden erhielt, 1823 als Lehr- ling in eine lithographische Anstalt und besuchte gleichzeitig die Akademie der Künste. Jm 17. Jahre faßte er jedoch den Entschluß, Theologie zu studieren, und führte ihn auch trotz seiner Mittellosigkeit, trotz seines vorgerückten Alters u. des Mangels an der nötigen Vorbildung mit Hilfe eines ihm wohlwollenden Geistlichen durch. Er bezog als Schüler 1826 die Kreuzschule in Dresden und 1830 die Universität Leipzig, kehrte nach beendigten Studien nach Dresden zurück, wirkte hier ein Jahr lang als Hauslehrer u. wurde 1834 als Kol- laborator an der Kreuzschule ange- stellt. Jm Jahre 1838 wurde er Diakonus u. 1865 Archidiakonus an der Annenkirche u. gleichzeitig Haus- geistlicher am Maternispital und der Blindenanstalt, um welche er sich vielfache Verdienste erwarb. 1874 trat er in den Ruhestand, dessen er sich noch 20 Jahre erfreuen durfte. Er starb am 10. März 1894.
S:
Klänge des Herzens an Rottecks Grabe (ano- nym), 1840. - Drei Tage zu Augs- [Spaltenumbruch]
Pfiz
burg (D.), 1855. - Heilige Zeiten (Relig. Ge.), 1858. - Drei Friedhofs- rosen (Dd. D.), 1860.
Pfizer, Gustav,
wurde am 29. Jul 1807 zu Stuttgart geboren, wo sein Vater Direktor des Obertribunals war, erhielt seine Vorbildung auf den dortigen Gymnasium und seit 1821 auf dem theologischen Seminar zu Blaubeuren u. widmete sich dann von 1825-30 auf der Hochschule zu Tü- bingen theologischen und philosophi- schen Studien. Nachdem er eine Zeit- lang Repetent am Tübinger Stift gewesen, nahm er Stuttgart zu sei- nem bleibenden Wohnsitz u. widmete seine nur durch eine Reise nach Jta- lien (1834) unterbrochene Muße ganz literarischen Arbeiten. Jm Jahre 1836 übernahm er die Redaktion der als Beiblatt zum "Ausland" erschei- nenden "Blätter zur Kunde der Li- teratur des Auslandes" u. 1838 die des poetischen Teils des "Morgen- blattes", während er gleichzeitig vor- zugsweise Übersetzungen englischer Dichter lieferte. Jm Jahre 1847 er- hielt er die Stelle eines Professors der Literatur am Obergymnasium zu Stuttgart, welche er bis 1872 be- kleidete, wo er in den Ruhestand trat Seit 1848 sich lebhaft an den poli- tischen Fragen beteiligend, trat er 1849 auch in den württembergischen die Versassung revidierenden Land- tag. Er starb in Stuttgart am 19 Juli 1890.
S:
Gedichte, 1831. - Ge- dichte (Neue Sammlung), 1835. - Uhland und Rückert (Ein kritischer Versuch), 1837. - Charakteristik Sha- kespeares, 1838. - Charakteristi Schillers, 1839. - Dichtungen epischer und episch-lyrischer Gattung, 1840. - Der Nibelungen Not (Textbearbei tung), 1843. - Der Welsche und der Deutsche, Aeneas Sylvius Piccolo- mini u. Gregor v. Heimburg (Hist. poetische Bilder), 1844. - Gereimte Rätsel a. d. deutschen Reich, 1876. - Gereimte Rätsel, aus dem Nachlaß
*
[Spaltenumbruch]
Pfei
ralmajor in den Ruheſtand und lebt ſeitdem in Berlin oder auf ſeinem Gute Wölfelsgrund in der Grafſchaft Glatz. Er ſchrieb eine „Familienge- ſchichte der Grafen von Pfeil u. Klein Ellguth“ (1893), die geſchichtlichen Werke „Das Ende Kaiſer Alexan- ders II.“ (1902), „Neun Jahre unter Kaiſer Alexander III.“ (1906), „Ja- pan und ſeine See-Erfolge“ (1910) u. außerdem
S:
Erinnerungen eines preußiſchen Offiziers in ruſſiſchen Dienſten und dem ruſſiſch-türkiſchen Kriege, 1892. ‒ Vom Schipka zum Zarenhofe (Kriegsgeſchichtlicher R.), 1910.
Pfeilſchmidt,Ernſt Heinrich,
geb. am 20. Okt. 1809 zu Großenhain im Königr. Sachſen, trat nach voll- endeter Schulbildung, die er teils auf der lateiniſchen Schule ſeiner Vaterſtadt, teils in Privatanſtalten zu Dresden erhielt, 1823 als Lehr- ling in eine lithographiſche Anſtalt und beſuchte gleichzeitig die Akademie der Künſte. Jm 17. Jahre faßte er jedoch den Entſchluß, Theologie zu ſtudieren, und führte ihn auch trotz ſeiner Mittelloſigkeit, trotz ſeines vorgerückten Alters u. des Mangels an der nötigen Vorbildung mit Hilfe eines ihm wohlwollenden Geiſtlichen durch. Er bezog als Schüler 1826 die Kreuzſchule in Dresden und 1830 die Univerſität Leipzig, kehrte nach beendigten Studien nach Dresden zurück, wirkte hier ein Jahr lang als Hauslehrer u. wurde 1834 als Kol- laborator an der Kreuzſchule ange- ſtellt. Jm Jahre 1838 wurde er Diakonus u. 1865 Archidiakonus an der Annenkirche u. gleichzeitig Haus- geiſtlicher am Materniſpital und der Blindenanſtalt, um welche er ſich vielfache Verdienſte erwarb. 1874 trat er in den Ruheſtand, deſſen er ſich noch 20 Jahre erfreuen durfte. Er ſtarb am 10. März 1894.
S:
Klänge des Herzens an Rottecks Grabe (ano- nym), 1840. ‒ Drei Tage zu Augs- [Spaltenumbruch]
Pfiz
burg (D.), 1855. ‒ Heilige Zeiten (Relig. Ge.), 1858. ‒ Drei Friedhofs- roſen (Dd. D.), 1860.
Pfizer, Guſtav,
wurde am 29. Jul 1807 zu Stuttgart geboren, wo ſein Vater Direktor des Obertribunals war, erhielt ſeine Vorbildung auf den dortigen Gymnaſium und ſeit 1821 auf dem theologiſchen Seminar zu Blaubeuren u. widmete ſich dann von 1825‒30 auf der Hochſchule zu Tü- bingen theologiſchen und philoſophi- ſchen Studien. Nachdem er eine Zeit- lang Repetent am Tübinger Stift geweſen, nahm er Stuttgart zu ſei- nem bleibenden Wohnſitz u. widmete ſeine nur durch eine Reiſe nach Jta- lien (1834) unterbrochene Muße ganz literariſchen Arbeiten. Jm Jahre 1836 übernahm er die Redaktion der als Beiblatt zum „Ausland“ erſchei- nenden „Blätter zur Kunde der Li- teratur des Auslandes“ u. 1838 die des poetiſchen Teils des „Morgen- blattes“, während er gleichzeitig vor- zugsweiſe Überſetzungen engliſcher Dichter lieferte. Jm Jahre 1847 er- hielt er die Stelle eines Profeſſors der Literatur am Obergymnaſium zu Stuttgart, welche er bis 1872 be- kleidete, wo er in den Ruheſtand trat Seit 1848 ſich lebhaft an den poli- tiſchen Fragen beteiligend, trat er 1849 auch in den württembergiſchen die Verſaſſung revidierenden Land- tag. Er ſtarb in Stuttgart am 19 Juli 1890.
S:
Gedichte, 1831. ‒ Ge- dichte (Neue Sammlung), 1835. ‒ Uhland und Rückert (Ein kritiſcher Verſuch), 1837. ‒ Charakteriſtik Sha- keſpeares, 1838. ‒ Charakteriſti Schillers, 1839. ‒ Dichtungen epiſcher und epiſch-lyriſcher Gattung, 1840. ‒ Der Nibelungen Not (Textbearbei tung), 1843. ‒ Der Welſche und der Deutſche, Aeneas Sylvius Piccolo- mini u. Gregor v. Heimburg (Hiſt. poetiſche Bilder), 1844. ‒ Gereimte Rätſel a. d. deutſchen Reich, 1876. ‒ Gereimte Rätſel, aus dem Nachlaß
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Pfiz
ralmajor in den Ruheſtand und lebt
ſeitdem in Berlin oder auf ſeinem
Gute Wölfelsgrund in der Grafſchaft
Glatz. Er ſchrieb eine „Familienge-
ſchichte der Grafen von Pfeil u. Klein
Ellguth“ (1893), die geſchichtlichen
Werke „Das Ende Kaiſer Alexan-
ders II.“ (1902), „Neun Jahre unter
Kaiſer Alexander III.“ (1906), „Ja-
pan und ſeine See-Erfolge“ (1910) u.
außerdem
S: Erinnerungen eines
preußiſchen Offiziers in ruſſiſchen
Dienſten und dem ruſſiſch-türkiſchen
Kriege, 1892. ‒ Vom Schipka zum
Zarenhofe (Kriegsgeſchichtlicher R.),
1910.
Pfeilſchmidt, Ernſt Heinrich,
geb. am 20. Okt. 1809 zu Großenhain
im Königr. Sachſen, trat nach voll-
endeter Schulbildung, die er teils
auf der lateiniſchen Schule ſeiner
Vaterſtadt, teils in Privatanſtalten
zu Dresden erhielt, 1823 als Lehr-
ling in eine lithographiſche Anſtalt
und beſuchte gleichzeitig die Akademie
der Künſte. Jm 17. Jahre faßte er
jedoch den Entſchluß, Theologie zu
ſtudieren, und führte ihn auch trotz
ſeiner Mittelloſigkeit, trotz ſeines
vorgerückten Alters u. des Mangels
an der nötigen Vorbildung mit Hilfe
eines ihm wohlwollenden Geiſtlichen
durch. Er bezog als Schüler 1826
die Kreuzſchule in Dresden und 1830
die Univerſität Leipzig, kehrte nach
beendigten Studien nach Dresden
zurück, wirkte hier ein Jahr lang als
Hauslehrer u. wurde 1834 als Kol-
laborator an der Kreuzſchule ange-
ſtellt. Jm Jahre 1838 wurde er
Diakonus u. 1865 Archidiakonus an
der Annenkirche u. gleichzeitig Haus-
geiſtlicher am Materniſpital und der
Blindenanſtalt, um welche er ſich
vielfache Verdienſte erwarb. 1874
trat er in den Ruheſtand, deſſen er
ſich noch 20 Jahre erfreuen durfte.
Er ſtarb am 10. März 1894.
S: Klänge
des Herzens an Rottecks Grabe (ano-
nym), 1840. ‒ Drei Tage zu Augs-
burg (D.), 1855. ‒ Heilige Zeiten
(Relig. Ge.), 1858. ‒ Drei Friedhofs-
roſen (Dd. D.), 1860.
Pfizer, Guſtav, wurde am 29. Jul
1807 zu Stuttgart geboren, wo ſein
Vater Direktor des Obertribunals
war, erhielt ſeine Vorbildung auf den
dortigen Gymnaſium und ſeit 1821
auf dem theologiſchen Seminar zu
Blaubeuren u. widmete ſich dann von
1825‒30 auf der Hochſchule zu Tü-
bingen theologiſchen und philoſophi-
ſchen Studien. Nachdem er eine Zeit-
lang Repetent am Tübinger Stift
geweſen, nahm er Stuttgart zu ſei-
nem bleibenden Wohnſitz u. widmete
ſeine nur durch eine Reiſe nach Jta-
lien (1834) unterbrochene Muße ganz
literariſchen Arbeiten. Jm Jahre
1836 übernahm er die Redaktion der
als Beiblatt zum „Ausland“ erſchei-
nenden „Blätter zur Kunde der Li-
teratur des Auslandes“ u. 1838 die
des poetiſchen Teils des „Morgen-
blattes“, während er gleichzeitig vor-
zugsweiſe Überſetzungen engliſcher
Dichter lieferte. Jm Jahre 1847 er-
hielt er die Stelle eines Profeſſors
der Literatur am Obergymnaſium
zu Stuttgart, welche er bis 1872 be-
kleidete, wo er in den Ruheſtand trat
Seit 1848 ſich lebhaft an den poli-
tiſchen Fragen beteiligend, trat er
1849 auch in den württembergiſchen
die Verſaſſung revidierenden Land-
tag. Er ſtarb in Stuttgart am 19
Juli 1890.
S: Gedichte, 1831. ‒ Ge-
dichte (Neue Sammlung), 1835. ‒
Uhland und Rückert (Ein kritiſcher
Verſuch), 1837. ‒ Charakteriſtik Sha-
keſpeares, 1838. ‒ Charakteriſti
Schillers, 1839. ‒ Dichtungen epiſcher
und epiſch-lyriſcher Gattung, 1840. ‒
Der Nibelungen Not (Textbearbei
tung), 1843. ‒ Der Welſche und der
Deutſche, Aeneas Sylvius Piccolo-
mini u. Gregor v. Heimburg (Hiſt.
poetiſche Bilder), 1844. ‒ Gereimte
Rätſel a. d. deutſchen Reich, 1876. ‒
Gereimte Rätſel, aus dem Nachlaß
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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 274. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/278>, abgerufen am 22.02.2025.
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