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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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er hier in Jena sich 1873 die Würde
eines Dr. phil. erworben, leitete er
ein privates Realgymnasium mit
Pensionat, ging 1884 als Leiter einer
höheren Knabenschule (Realprogym-
nasium) nach Breslau und von hier
1888 nach Meran in Tirol, wo er bis
1896 als Direktor des sogenannten
Schulsanatoriums wirkte. Dann
gründete er auf Schloß Röteln bei
Hohenthengen in Baden eine Natur-
heilanstalt, die er bis 1901 leitete.

S:

Der Nachtwächter von Ellrich
(Kleinstädtisches Charakterbild); II,
1887. - Das Priestererbe (Ein Bei-
trag zur neuesten Gesch. der Wieder-
katholisierung Deutschlands; R.),
1890. 4. A. 1911.

Peters, Adolf,

wurde am 9. Febr.
1803 zu Hamburg geboren, wo sein
Vater Kaufmann war, und von die-
sem infolge der kriegerischen Verhält-
nisse unter Napoleons Gewaltherr-
schaft zu einem mütterlichen Oheim,
dem Wasserbaudirektor Dammert in
Hameln gebracht, wo er das Gym-
nasium besuchte. Dort entwickelte
sich in ihm eine gleich lebhafte Nei-
gung für Mathematik und Poesie.
Nachdem er das Gymnasium absol-
viert, arbeitete er auf seiner An-
gehörigen Wunsch einige Jahre in
Rechnungs-, Bau- u. Vermessungs-
geschäften und bezog dann 1822 die
Universität Göttingen, um neben der
Philosophie besonders Mathematik
und Naturwissenschaften zu studieren.
Nach einem einjährigen Aufenthalte
in Leipzig (1825-26) nahm P. die
Stelle eines Erziehers und Lehrers
der Mathematik am Blochmannschen
Jnstitut in Dresden an, u. als bald
darauf mit dieser Anstalt das Vitz-
thumsche Geschlechtsgymnasium ver-
einigt wurde, ward P. von der säch-
sischen Regierung auch an diese Lehr-
anstalt berufen. 17 Jahre (bis 1843)
versah er beide Stellen, gab dann
aber dieselben auf, um seine Muße-
stunden neben dichterischen Arbeiten
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ganz den mathematischen Forschun-
gen zu widmen. Seitdem und auch
schon vorher erteilte er drei sächsischen
Prinzen und der Prinzessin Elisabeth
sowie dem verstorbenen Großherzog
von Mecklenburg-Schwerin Unter-
richt in der Mathematik. Seit dem
Jahre 1851 wirkte er als Professor
der Mathematik und der Naturwis-
senschaften an der Landesschule St.
Afra zu Meißen u. trat 1873 in den
Ruhestand. Er starb in Meißen am
5. Juni 1876.

S:

Gesänge der Liebe
1840. - Natur und Gottheit (Ge.)
1859. - Germania im Herbst 1866
(Zeitgedicht), 1867.

Peters, August,

pseud. Elfried
von Taura,
wurde am 4. März
1817 zu Taura bei Burgstädt im säch-
sischen Erzgebirge geboren und war
der Sohn eines armen Strumpfwir-
kers, der später nach Marienberg über
siedelte. Hier besuchte August P. di-
lateinische Schule u. darauf die Gym-
nasien in Annaberg u. Chemnitz, wo
er sich die nötigen Subsistenzmitte
durch Erteilen von Privatunterrich
erwerben mußte. Trotzdem gestatte-
ten ihm seine ärmlichen Verhältniss
nicht, den Gymnasialkursus zu been
den, u. so trat er denn 1834 als Ar-
tillerist in das Heer ein. Ein Augen
übel zwang ihn, nach zwei Jahren
seinen Abschied zu nehmen. Nach
dem er nun an verschiedenen Orten
als Schreiber, Kaufmannslehrling
Schauspieler, Forstmeisterei-Expe
dient tätig gewesen war u. sich durch
schriftstellerische Arbeiten die Mitte
erworben hatte, bezog er, bereits 28
Jahre alt, 1845 die Universität Leip
zig, wo er zwei Jahre lang studierte
und ging dann 1847 als Redakteur
des "Volksvertreters" nach Berlin
Beim Ausbruch der Revolution von
1848 ließ er sich vom allgemeinen
Zeitstrom mit fortreißen, beteiligt
sich 1849 an dem Maiaufstand in
Dresden und dann an dem Kampf
in der Pfalz u. in Baden. Er wurd

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er hier in Jena ſich 1873 die Würde
eines Dr. phil. erworben, leitete er
ein privates Realgymnaſium mit
Penſionat, ging 1884 als Leiter einer
höheren Knabenſchule (Realprogym-
naſium) nach Breslau und von hier
1888 nach Meran in Tirol, wo er bis
1896 als Direktor des ſogenannten
Schulſanatoriums wirkte. Dann
gründete er auf Schloß Röteln bei
Hohenthengen in Baden eine Natur-
heilanſtalt, die er bis 1901 leitete.

S:

Der Nachtwächter von Ellrich
(Kleinſtädtiſches Charakterbild); II,
1887. ‒ Das Prieſtererbe (Ein Bei-
trag zur neueſten Geſch. der Wieder-
katholiſierung Deutſchlands; R.),
1890. 4. A. 1911.

Peters, Adolf,

wurde am 9. Febr.
1803 zu Hamburg geboren, wo ſein
Vater Kaufmann war, und von die-
ſem infolge der kriegeriſchen Verhält-
niſſe unter Napoleons Gewaltherr-
ſchaft zu einem mütterlichen Oheim,
dem Waſſerbaudirektor Dammert in
Hameln gebracht, wo er das Gym-
naſium beſuchte. Dort entwickelte
ſich in ihm eine gleich lebhafte Nei-
gung für Mathematik und Poeſie.
Nachdem er das Gymnaſium abſol-
viert, arbeitete er auf ſeiner An-
gehörigen Wunſch einige Jahre in
Rechnungs-, Bau- u. Vermeſſungs-
geſchäften und bezog dann 1822 die
Univerſität Göttingen, um neben der
Philoſophie beſonders Mathematik
und Naturwiſſenſchaften zu ſtudieren.
Nach einem einjährigen Aufenthalte
in Leipzig (1825‒26) nahm P. die
Stelle eines Erziehers und Lehrers
der Mathematik am Blochmannſchen
Jnſtitut in Dresden an, u. als bald
darauf mit dieſer Anſtalt das Vitz-
thumſche Geſchlechtsgymnaſium ver-
einigt wurde, ward P. von der ſäch-
ſiſchen Regierung auch an dieſe Lehr-
anſtalt berufen. 17 Jahre (bis 1843)
verſah er beide Stellen, gab dann
aber dieſelben auf, um ſeine Muße-
ſtunden neben dichteriſchen Arbeiten
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ganz den mathematiſchen Forſchun-
gen zu widmen. Seitdem und auch
ſchon vorher erteilte er drei ſächſiſchen
Prinzen und der Prinzeſſin Eliſabeth
ſowie dem verſtorbenen Großherzog
von Mecklenburg-Schwerin Unter-
richt in der Mathematik. Seit dem
Jahre 1851 wirkte er als Profeſſor
der Mathematik und der Naturwiſ-
ſenſchaften an der Landesſchule St.
Afra zu Meißen u. trat 1873 in den
Ruheſtand. Er ſtarb in Meißen am
5. Juni 1876.

S:

Geſänge der Liebe
1840. ‒ Natur und Gottheit (Ge.)
1859. ‒ Germania im Herbſt 1866
(Zeitgedicht), 1867.

Peters, Auguſt,

pſeud. Elfried
von Taura,
wurde am 4. März
1817 zu Taura bei Burgſtädt im ſäch-
ſiſchen Erzgebirge geboren und war
der Sohn eines armen Strumpfwir-
kers, der ſpäter nach Marienberg über
ſiedelte. Hier beſuchte Auguſt P. di-
lateiniſche Schule u. darauf die Gym-
naſien in Annaberg u. Chemnitz, wo
er ſich die nötigen Subſiſtenzmitte
durch Erteilen von Privatunterrich
erwerben mußte. Trotzdem geſtatte-
ten ihm ſeine ärmlichen Verhältniſſ
nicht, den Gymnaſialkurſus zu been
den, u. ſo trat er denn 1834 als Ar-
tilleriſt in das Heer ein. Ein Augen
übel zwang ihn, nach zwei Jahren
ſeinen Abſchied zu nehmen. Nach
dem er nun an verſchiedenen Orten
als Schreiber, Kaufmannslehrling
Schauſpieler, Forſtmeiſterei-Expe
dient tätig geweſen war u. ſich durch
ſchriftſtelleriſche Arbeiten die Mitte
erworben hatte, bezog er, bereits 28
Jahre alt, 1845 die Univerſität Leip
zig, wo er zwei Jahre lang ſtudierte
und ging dann 1847 als Redakteur
des „Volksvertreters“ nach Berlin
Beim Ausbruch der Revolution von
1848 ließ er ſich vom allgemeinen
Zeitſtrom mit fortreißen, beteiligt
ſich 1849 an dem Maiaufſtand in
Dresden und dann an dem Kampf
in der Pfalz u. in Baden. Er wurd

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[258/0262] Pet Pet er hier in Jena ſich 1873 die Würde eines Dr. phil. erworben, leitete er ein privates Realgymnaſium mit Penſionat, ging 1884 als Leiter einer höheren Knabenſchule (Realprogym- naſium) nach Breslau und von hier 1888 nach Meran in Tirol, wo er bis 1896 als Direktor des ſogenannten Schulſanatoriums wirkte. Dann gründete er auf Schloß Röteln bei Hohenthengen in Baden eine Natur- heilanſtalt, die er bis 1901 leitete. S: Der Nachtwächter von Ellrich (Kleinſtädtiſches Charakterbild); II, 1887. ‒ Das Prieſtererbe (Ein Bei- trag zur neueſten Geſch. der Wieder- katholiſierung Deutſchlands; R.), 1890. 4. A. 1911. Peters, Adolf, wurde am 9. Febr. 1803 zu Hamburg geboren, wo ſein Vater Kaufmann war, und von die- ſem infolge der kriegeriſchen Verhält- niſſe unter Napoleons Gewaltherr- ſchaft zu einem mütterlichen Oheim, dem Waſſerbaudirektor Dammert in Hameln gebracht, wo er das Gym- naſium beſuchte. Dort entwickelte ſich in ihm eine gleich lebhafte Nei- gung für Mathematik und Poeſie. Nachdem er das Gymnaſium abſol- viert, arbeitete er auf ſeiner An- gehörigen Wunſch einige Jahre in Rechnungs-, Bau- u. Vermeſſungs- geſchäften und bezog dann 1822 die Univerſität Göttingen, um neben der Philoſophie beſonders Mathematik und Naturwiſſenſchaften zu ſtudieren. Nach einem einjährigen Aufenthalte in Leipzig (1825‒26) nahm P. die Stelle eines Erziehers und Lehrers der Mathematik am Blochmannſchen Jnſtitut in Dresden an, u. als bald darauf mit dieſer Anſtalt das Vitz- thumſche Geſchlechtsgymnaſium ver- einigt wurde, ward P. von der ſäch- ſiſchen Regierung auch an dieſe Lehr- anſtalt berufen. 17 Jahre (bis 1843) verſah er beide Stellen, gab dann aber dieſelben auf, um ſeine Muße- ſtunden neben dichteriſchen Arbeiten ganz den mathematiſchen Forſchun- gen zu widmen. Seitdem und auch ſchon vorher erteilte er drei ſächſiſchen Prinzen und der Prinzeſſin Eliſabeth ſowie dem verſtorbenen Großherzog von Mecklenburg-Schwerin Unter- richt in der Mathematik. Seit dem Jahre 1851 wirkte er als Profeſſor der Mathematik und der Naturwiſ- ſenſchaften an der Landesſchule St. Afra zu Meißen u. trat 1873 in den Ruheſtand. Er ſtarb in Meißen am 5. Juni 1876. S: Geſänge der Liebe 1840. ‒ Natur und Gottheit (Ge.) 1859. ‒ Germania im Herbſt 1866 (Zeitgedicht), 1867. Peters, Auguſt, pſeud. Elfried von Taura, wurde am 4. März 1817 zu Taura bei Burgſtädt im ſäch- ſiſchen Erzgebirge geboren und war der Sohn eines armen Strumpfwir- kers, der ſpäter nach Marienberg über ſiedelte. Hier beſuchte Auguſt P. di- lateiniſche Schule u. darauf die Gym- naſien in Annaberg u. Chemnitz, wo er ſich die nötigen Subſiſtenzmitte durch Erteilen von Privatunterrich erwerben mußte. Trotzdem geſtatte- ten ihm ſeine ärmlichen Verhältniſſ nicht, den Gymnaſialkurſus zu been den, u. ſo trat er denn 1834 als Ar- tilleriſt in das Heer ein. Ein Augen übel zwang ihn, nach zwei Jahren ſeinen Abſchied zu nehmen. Nach dem er nun an verſchiedenen Orten als Schreiber, Kaufmannslehrling Schauſpieler, Forſtmeiſterei-Expe dient tätig geweſen war u. ſich durch ſchriftſtelleriſche Arbeiten die Mitte erworben hatte, bezog er, bereits 28 Jahre alt, 1845 die Univerſität Leip zig, wo er zwei Jahre lang ſtudierte und ging dann 1847 als Redakteur des „Volksvertreters“ nach Berlin Beim Ausbruch der Revolution von 1848 ließ er ſich vom allgemeinen Zeitſtrom mit fortreißen, beteiligt ſich 1849 an dem Maiaufſtand in Dresden und dann an dem Kampf in der Pfalz u. in Baden. Er wurd *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 258. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/262>, abgerufen am 26.11.2024.