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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Nie
Ehegefährtin fand, aber bald nötigte
ihn eine Kehlkopfkrankheit, das mil-
dere Klima von Florida aufzusuchen.
Daran schloß sich eine Reise nach
Deutschland, ein Erholungsaufent-
halt in den Catskill Mountains und
im Dezember 1893 seine Übersiedlung
nach Neuyork. Jm folgenden Jahre
gründete er das "Viktoria-Jnstitut"
für Töchter in St. Louis, dem er bis
1905 vorstand. Jn den Jahren 1896
und 1905 weilte N. wieder in seinem
deutschen Vaterlande und nahm nach
seiner Rückkehr seinen Wohnsitz in
Neuyork. Seit 1908 lebt er in Mill
Valley bei San Franzisko.

S:

Fun-
ken (Ge.), 1891. 2. A. 1901. - Aus
westlichen Weiten (Neue Ge.), 1905.
- Rosen im Schnee (Weihnachtssp.),
1900. - Jm Zeichen der Freiheit,
1902. - Die herrlichen Drei (Festsp.),
1904.

Niese, Charlotte,

pseud. Lucian
Bürger,
wurde am 7. Juni 1854
zu Burg auf der Jnsel Fehmarn ge-
boren, wo ihr Vater Emil August N.
damals Kompastor war. Dieser kam
1862 als Pastor nach Riesebye und
1865 als Seminar-Direktor nach
Eckernförde, und an diesen Orten ver-
lebte Charlotte ihre Kindheit. Nach
dem Tode des Vaters (+ 1869) siedelte
sie nach Altona über, wo sie sich auf
das Lehrerinnenexamen vorbereitete,
das sie in Schleswig mit Auszeich-
nung bestand. Sie unterrichtete dann
in einer Familie von Krogh in Nord-
schleswig, später im Hause eines
Landrats Delius in der Rheinpro-
vinz, und endlich in der bekannten
holsteinischen Grafenfamilie Brock-
dorff-Ahlefeld in Ascheberg. Dann
kehrte sie 1881 in das Haus ihrer
Mutter nach Plön zurück, wohin letz-
tere verzogen war und begann hier
ihre schriftstellerische Tätigkeit. Grö-
ßere Reisen in die Schweiz, nach Jta-
lien und ein zweijähriger Aufenthalt
bei ihrem ältesten Bruder in Amerika
haben ihr neue Eindrücke gebracht,
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Nie
die zu verwerten sie wohl verstanden
hat. Seit 1888 lebt Charlotte Niese
in Ottensen bei Altona.

S:

Cajus
Rungholt (R. a. d. 17. Jahrh.), 1886.
- Auf halb verwischten Spuren (Fa-
miliengesch.), 1888. - Erzählungen
für das Volk, 1890. - Bilder u. Skiz-
zen aus Amerika, 1891. - Aus däni-
scher Zeit (Bilder u. Sk.); II, 1892
bis 1894. 3. A. 1903. - Eine von den
Jüngsten (E. f. junge Mädchen), 1893.
- Die Allerjüngste (E. f. junge Mädch.),
1894. - Licht u. Schatten (Hamburg.
Gesch.), 1895. 3. A. 1908. - Erika.
Aus dem Leben einer einzigen Toch-
ter, 1895. - Geschichten aus Hol-
stein (Neue En.), 1896. - Das Drei-
gespann (E. f. junge Mädchen), 1897.
- Die braune Marenz und andere
Geschichten, 1897. - 2. A. 1906. - Auf
der Heide (R.), 1898. - Der Erbe (R.),
1899. - Vergangenheit (E. a. d. Emi-
grantenzeit), 1902. - Die Klabunker-
straße (R.), 1904. - Meister Ludwig-
sen. Herrn Meiers Hund (2 En.),
1904. - Philipp Reiffs Schicksale und
andere Geschichten (En. für d. Volk),
1904. - Revenstorfs Tochter und an-
dere Erzählungen (Der kluge Kelling.
- Jn der Sundsstraße. - Monarch
Steffen. - Wie Tante Liesch nach
Hamburg reiste. - Fritsch. - Das
Kuckucksei. - Anna Abdecker. - Johnys
Regenschirm), 1905. - Auf Sandberg-
hof (R.), 1906. - Der goldene Schmet-
terling. - Lena Suhrs Tassenschrank
(2 En. f. d. Volk), 1907. - Menschen-
frühling (E.), 1907. - Fünf ausge-
wählte Erzählungen, 1907 (Jnhalt:
Mamsell van Ehren. - Der verrückte
Flinsheim. - Es war gut so. - Die
Geschichte von einem, der nichts
durfte. - Die falschen Weihnachts-
bäume). - Leute von abseits (Kleine
Geschn.), 1907. - Sommerzeit (E.),
1907. - Aus dem Jugendland (En.),
1908. - Was Michel Schneidewind
als Junge erlebte, 1909. - Minette
von Sohlenthal (R.), 1909. - Aus
schweren Tagen (E. aus Hamburgs

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Nie
Ehegefährtin fand, aber bald nötigte
ihn eine Kehlkopfkrankheit, das mil-
dere Klima von Florida aufzuſuchen.
Daran ſchloß ſich eine Reiſe nach
Deutſchland, ein Erholungsaufent-
halt in den Catskill Mountains und
im Dezember 1893 ſeine Überſiedlung
nach Neuyork. Jm folgenden Jahre
gründete er das „Viktoria-Jnſtitut“
für Töchter in St. Louis, dem er bis
1905 vorſtand. Jn den Jahren 1896
und 1905 weilte N. wieder in ſeinem
deutſchen Vaterlande und nahm nach
ſeiner Rückkehr ſeinen Wohnſitz in
Neuyork. Seit 1908 lebt er in Mill
Valley bei San Franzisko.

S:

Fun-
ken (Ge.), 1891. 2. A. 1901. ‒ Aus
weſtlichen Weiten (Neue Ge.), 1905.
‒ Roſen im Schnee (Weihnachtsſp.),
1900. ‒ Jm Zeichen der Freiheit,
1902. ‒ Die herrlichen Drei (Feſtſp.),
1904.

Nieſe, Charlotte,

pſeud. Lucian
Bürger,
wurde am 7. Juni 1854
zu Burg auf der Jnſel Fehmarn ge-
boren, wo ihr Vater Emil Auguſt N.
damals Kompaſtor war. Dieſer kam
1862 als Paſtor nach Rieſebye und
1865 als Seminar-Direktor nach
Eckernförde, und an dieſen Orten ver-
lebte Charlotte ihre Kindheit. Nach
dem Tode des Vaters († 1869) ſiedelte
ſie nach Altona über, wo ſie ſich auf
das Lehrerinnenexamen vorbereitete,
das ſie in Schleswig mit Auszeich-
nung beſtand. Sie unterrichtete dann
in einer Familie von Krogh in Nord-
ſchleswig, ſpäter im Hauſe eines
Landrats Delius in der Rheinpro-
vinz, und endlich in der bekannten
holſteiniſchen Grafenfamilie Brock-
dorff-Ahlefeld in Aſcheberg. Dann
kehrte ſie 1881 in das Haus ihrer
Mutter nach Plön zurück, wohin letz-
tere verzogen war und begann hier
ihre ſchriftſtelleriſche Tätigkeit. Grö-
ßere Reiſen in die Schweiz, nach Jta-
lien und ein zweijähriger Aufenthalt
bei ihrem älteſten Bruder in Amerika
haben ihr neue Eindrücke gebracht,
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Nie
die zu verwerten ſie wohl verſtanden
hat. Seit 1888 lebt Charlotte Nieſe
in Ottenſen bei Altona.

S:

Cajus
Rungholt (R. a. d. 17. Jahrh.), 1886.
‒ Auf halb verwiſchten Spuren (Fa-
miliengeſch.), 1888. ‒ Erzählungen
für das Volk, 1890. ‒ Bilder u. Skiz-
zen aus Amerika, 1891. ‒ Aus däni-
ſcher Zeit (Bilder u. Sk.); II, 1892
bis 1894. 3. A. 1903. ‒ Eine von den
Jüngſten (E. f. junge Mädchen), 1893.
‒ Die Allerjüngſte (E. f. junge Mädch.),
1894. ‒ Licht u. Schatten (Hamburg.
Geſch.), 1895. 3. A. 1908. ‒ Erika.
Aus dem Leben einer einzigen Toch-
ter, 1895. ‒ Geſchichten aus Hol-
ſtein (Neue En.), 1896. ‒ Das Drei-
geſpann (E. f. junge Mädchen), 1897.
‒ Die braune Marenz und andere
Geſchichten, 1897. ‒ 2. A. 1906. ‒ Auf
der Heide (R.), 1898. ‒ Der Erbe (R.),
1899. ‒ Vergangenheit (E. a. d. Emi-
grantenzeit), 1902. ‒ Die Klabunker-
ſtraße (R.), 1904. ‒ Meiſter Ludwig-
ſen. Herrn Meiers Hund (2 En.),
1904. ‒ Philipp Reiffs Schickſale und
andere Geſchichten (En. für d. Volk),
1904. ‒ Revenſtorfs Tochter und an-
dere Erzählungen (Der kluge Kelling.
‒ Jn der Sundsſtraße. ‒ Monarch
Steffen. ‒ Wie Tante Lieſch nach
Hamburg reiſte. ‒ Fritſch. ‒ Das
Kuckucksei. ‒ Anna Abdecker. ‒ Johnys
Regenſchirm), 1905. ‒ Auf Sandberg-
hof (R.), 1906. ‒ Der goldene Schmet-
terling. ‒ Lena Suhrs Taſſenſchrank
(2 En. f. d. Volk), 1907. ‒ Menſchen-
frühling (E.), 1907. ‒ Fünf ausge-
wählte Erzählungen, 1907 (Jnhalt:
Mamſell van Ehren. ‒ Der verrückte
Flinsheim. ‒ Es war gut ſo. ‒ Die
Geſchichte von einem, der nichts
durfte. ‒ Die falſchen Weihnachts-
bäume). ‒ Leute von abſeits (Kleine
Geſchn.), 1907. ‒ Sommerzeit (E.),
1907. ‒ Aus dem Jugendland (En.),
1908. ‒ Was Michel Schneidewind
als Junge erlebte, 1909. ‒ Minette
von Sohlenthal (R.), 1909. ‒ Aus
ſchweren Tagen (E. aus Hamburgs

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[138/0142] Nie Nie Ehegefährtin fand, aber bald nötigte ihn eine Kehlkopfkrankheit, das mil- dere Klima von Florida aufzuſuchen. Daran ſchloß ſich eine Reiſe nach Deutſchland, ein Erholungsaufent- halt in den Catskill Mountains und im Dezember 1893 ſeine Überſiedlung nach Neuyork. Jm folgenden Jahre gründete er das „Viktoria-Jnſtitut“ für Töchter in St. Louis, dem er bis 1905 vorſtand. Jn den Jahren 1896 und 1905 weilte N. wieder in ſeinem deutſchen Vaterlande und nahm nach ſeiner Rückkehr ſeinen Wohnſitz in Neuyork. Seit 1908 lebt er in Mill Valley bei San Franzisko. S: Fun- ken (Ge.), 1891. 2. A. 1901. ‒ Aus weſtlichen Weiten (Neue Ge.), 1905. ‒ Roſen im Schnee (Weihnachtsſp.), 1900. ‒ Jm Zeichen der Freiheit, 1902. ‒ Die herrlichen Drei (Feſtſp.), 1904. Nieſe, Charlotte, pſeud. Lucian Bürger, wurde am 7. Juni 1854 zu Burg auf der Jnſel Fehmarn ge- boren, wo ihr Vater Emil Auguſt N. damals Kompaſtor war. Dieſer kam 1862 als Paſtor nach Rieſebye und 1865 als Seminar-Direktor nach Eckernförde, und an dieſen Orten ver- lebte Charlotte ihre Kindheit. Nach dem Tode des Vaters († 1869) ſiedelte ſie nach Altona über, wo ſie ſich auf das Lehrerinnenexamen vorbereitete, das ſie in Schleswig mit Auszeich- nung beſtand. Sie unterrichtete dann in einer Familie von Krogh in Nord- ſchleswig, ſpäter im Hauſe eines Landrats Delius in der Rheinpro- vinz, und endlich in der bekannten holſteiniſchen Grafenfamilie Brock- dorff-Ahlefeld in Aſcheberg. Dann kehrte ſie 1881 in das Haus ihrer Mutter nach Plön zurück, wohin letz- tere verzogen war und begann hier ihre ſchriftſtelleriſche Tätigkeit. Grö- ßere Reiſen in die Schweiz, nach Jta- lien und ein zweijähriger Aufenthalt bei ihrem älteſten Bruder in Amerika haben ihr neue Eindrücke gebracht, die zu verwerten ſie wohl verſtanden hat. Seit 1888 lebt Charlotte Nieſe in Ottenſen bei Altona. S: Cajus Rungholt (R. a. d. 17. Jahrh.), 1886. ‒ Auf halb verwiſchten Spuren (Fa- miliengeſch.), 1888. ‒ Erzählungen für das Volk, 1890. ‒ Bilder u. Skiz- zen aus Amerika, 1891. ‒ Aus däni- ſcher Zeit (Bilder u. Sk.); II, 1892 bis 1894. 3. A. 1903. ‒ Eine von den Jüngſten (E. f. junge Mädchen), 1893. ‒ Die Allerjüngſte (E. f. junge Mädch.), 1894. ‒ Licht u. Schatten (Hamburg. Geſch.), 1895. 3. A. 1908. ‒ Erika. Aus dem Leben einer einzigen Toch- ter, 1895. ‒ Geſchichten aus Hol- ſtein (Neue En.), 1896. ‒ Das Drei- geſpann (E. f. junge Mädchen), 1897. ‒ Die braune Marenz und andere Geſchichten, 1897. ‒ 2. A. 1906. ‒ Auf der Heide (R.), 1898. ‒ Der Erbe (R.), 1899. ‒ Vergangenheit (E. a. d. Emi- grantenzeit), 1902. ‒ Die Klabunker- ſtraße (R.), 1904. ‒ Meiſter Ludwig- ſen. Herrn Meiers Hund (2 En.), 1904. ‒ Philipp Reiffs Schickſale und andere Geſchichten (En. für d. Volk), 1904. ‒ Revenſtorfs Tochter und an- dere Erzählungen (Der kluge Kelling. ‒ Jn der Sundsſtraße. ‒ Monarch Steffen. ‒ Wie Tante Lieſch nach Hamburg reiſte. ‒ Fritſch. ‒ Das Kuckucksei. ‒ Anna Abdecker. ‒ Johnys Regenſchirm), 1905. ‒ Auf Sandberg- hof (R.), 1906. ‒ Der goldene Schmet- terling. ‒ Lena Suhrs Taſſenſchrank (2 En. f. d. Volk), 1907. ‒ Menſchen- frühling (E.), 1907. ‒ Fünf ausge- wählte Erzählungen, 1907 (Jnhalt: Mamſell van Ehren. ‒ Der verrückte Flinsheim. ‒ Es war gut ſo. ‒ Die Geſchichte von einem, der nichts durfte. ‒ Die falſchen Weihnachts- bäume). ‒ Leute von abſeits (Kleine Geſchn.), 1907. ‒ Sommerzeit (E.), 1907. ‒ Aus dem Jugendland (En.), 1908. ‒ Was Michel Schneidewind als Junge erlebte, 1909. ‒ Minette von Sohlenthal (R.), 1909. ‒ Aus ſchweren Tagen (E. aus Hamburgs *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 138. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/142>, abgerufen am 26.11.2024.