Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Mül Hamburg-Roterbaum als Kunst-maler und unabhängiger Schriftstel- nieder. Die ersten Gedichte des zwölfjährigen Knaben wurden im "General-Anzeiger für Hamburg- Altona" veröffentlicht. S: Gedichte, Müller, Mathilde, psd. Peter S: Die Schüssel u. der Topf Mül afrika), 1897. - Bellina (E. a. SanMarino), 1898. - Die Nonnenmühle (R.), 1902. - Die schweren Jahre Preußens (E.), 1903. *Müller, Moritz Wilhelm Gott- hard, Pseud. W. G. Gotthardt, S: Pfarrspiegel, oder: * 5*
Mül Hamburg-Roterbaum als Kunſt-maler und unabhängiger Schriftſtel- nieder. Die erſten Gedichte des zwölfjährigen Knaben wurden im "General-Anzeiger für Hamburg- Altona“ veröffentlicht. S: Gedichte, Müller, Mathilde, pſd. Peter S: Die Schüſſel u. der Topf Mül afrika), 1897. ‒ Bellina (E. a. SanMarino), 1898. ‒ Die Nonnenmühle (R.), 1902. ‒ Die ſchweren Jahre Preußens (E.), 1903. *Müller, Moritz Wilhelm Gott- hard, Pſeud. W. G. Gotthardt, S: Pfarrſpiegel, oder: * 5*
<TEI> <text> <body> <div type="index" n="1"> <p><pb facs="#f0071" n="67"/><lb/><cb/><lb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Mül</hi></fw><lb/> Hamburg-Roterbaum als Kunſt-<lb/> maler und unabhängiger Schriftſtel-<lb/> nieder. Die erſten Gedichte des<lb/> zwölfjährigen Knaben wurden im<lb/> "General-Anzeiger für Hamburg-<lb/> Altona“ veröffentlicht. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p>Gedichte,<lb/> 1898. ‒ Guntram (D.), 1898. ‒ Er-<lb/> zählungen, 1899. ‒ Giovanni (Dram.<lb/> D.), 1900. 2. A. 1901. ‒ Die Sühne<lb/> Sittendrama), 1900. 14. A. 1902<lb/> konfisziert und zur Aufführung ver-<lb/> ten). ‒ Guido (Tr., abgedruckt in<lb/> den Neuen deutſchen Dichterſtimmen,<lb/> 1903.) ‒ Adel der Liebe (R.), 1904. ‒<lb/> Der Feind im Dunkeln (R. a. Peru),<lb/> 1905. ‒ Auf abſchüſſiger Bahn (Krim.<lb/> R.), 2. A. 1906. ‒ Moderner Muſen-<lb/> tempel (Anthologie, hrsg.), 1907. ‒<lb/> Fauſt (G.), 1907.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName><hi rendition="#b">Müller,</hi> Mathilde,</persName> </head> <p> pſd. <hi rendition="#g">Peter<lb/><supplied>R</supplied>ümly,</hi> wurde am 7. Juni 1835 zu<lb/><supplied>M</supplied>agdeburg als die Tochter des Le-<lb/><supplied>de</supplied>rfabrikanten Leopold <hi rendition="#g">Jaenecke</hi><lb/><supplied>ge</supplied>boren und erhielt unter den Augen<lb/><supplied>ar</supplied>beitſamer, ſtreng rechtlicher Eltern<lb/><supplied>ei</supplied>ne einfache, mehr auf das praktiſche<lb/><supplied>Le</supplied>ben gerichtete Erziehung. Der leb-<lb/><supplied>ha</supplied>fte Wunſch, ſich weiterzubilden<lb/><supplied>u</supplied>nd Menſchen und Verhältniſſe ein-<lb/><supplied>ge</supplied>hend zu ſtudieren, führte hin und<lb/><supplied>w</supplied>ieder zur Niederſchrift kleiner Er-<lb/><supplied>zä</supplied>hlungen, die aber nur für den<lb/><supplied>F</supplied>reundeskreis beſtimmt blieben. Jm<lb/><supplied>J</supplied>ahre 1855 verheiratete ſie ſich mit<lb/><supplied>d</supplied>em Lederfabrikanten <hi rendition="#g">Müller</hi> in<lb/><supplied>W</supplied>olmirſtedt, und nun lebte ſie nur<lb/><supplied>ih</supplied>ren Pflichten als Gattin und Mut-<lb/> ter. Erſt in Magdeburg, wohin ſie<lb/><supplied>1</supplied>870 als Witwe zurückkehrte, griff ſie<lb/><supplied>w</supplied>ieder zur Feder, und ihre Arbeiten<lb/><supplied>fa</supplied>nden bei kundigen Gelehrten ehr-<lb/><supplied>li</supplied>che Aufmunterung. Wiederholte<lb/><supplied>R</supplied>eiſen nach Jtalien haben ihr ſchrift-<lb/><supplied>ſt</supplied>elleriſches Talent weſentlich geför-<lb/><supplied>d</supplied>ert. Seit 1890 lebt Mathilde M. in<lb/> Berlin. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p>Die Schüſſel u. der Topf<lb/> Novelle), 1889. ‒ Die Töchter des<lb/> Juſtizrats (Familien-Geſchichte),<lb/> 1892. ‒ Die Waiſenknaben (E.), 1896.<lb/> 2. A. 1897. ‒ Die Freunde (E. a. Oſt-<lb/><cb/><lb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Mül</hi></fw><lb/> afrika), 1897. ‒ Bellina (E. a. San<lb/> Marino), 1898. ‒ Die Nonnenmühle<lb/> (R.), 1902. ‒ Die ſchweren Jahre<lb/> Preußens (E.), 1903.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head>*<persName><hi rendition="#b">Müller,</hi><hi rendition="#g">Moritz</hi> Wilhelm Gott-<lb/> hard,</persName></head> <p> Pſeud. W. G. <hi rendition="#g">Gotthardt,</hi><lb/> wurde als zweiter Zwillingsſohn des<lb/> großherzogl. ſächſiſchen Hofmuſikus<lb/> Joh. Chrn. M. am 30. Novbr. 1806<lb/> in Weimar geboren, verlebte ſeine<lb/> Kindheit bis zum ſiebenten Jahre auf<lb/> dem Lande im Hauſe ſeiner Groß-<lb/> eltern und genoß dann, ins Eltern-<lb/> haus zurückgekehrt, in Gemeinſchaft<lb/> mit ſeinem Zwillingsbruder den Pri-<lb/> vatunterricht ſeines Vaters, der ſich<lb/> durch Selbſtſtudium eine gründliche<lb/> Kenntnis der klaſſiſchen Sprachen,<lb/> ſowie überhaupt eine nicht gewöhn-<lb/> liche humaniſtiſche Bildung angeeig-<lb/> net hatte, ſo daß er ſeine beiden Söhne<lb/> vor ihrem noch nicht vollendeten 12.<lb/> Jahre in die Sekunda des Gymna-<lb/> ſiums zu Weimar aufgenommen ſah.<lb/> Jm Jahre 1824 bezogen beide Brü-<lb/> der die Univerſität Jena, an welcher<lb/> ſich Moritz dem Studium der Theo-<lb/> logie widmete. Einige Monate nach<lb/> ſeinem Abgange von der Univerſität<lb/> wurde er Hilfsprediger in Weimar,<lb/> erwarb ſich 1828 die philoſophiſche<lb/> Doktorwürde, bekleidete von 1830‒35<lb/> als Subſtitut das Pfarramt Bucha<lb/> bei Jena, u. amtierte dann 13 Jahre<lb/> lang als Pfarrer in dem freundlichen<lb/> Badeſtädtchen Berka an der Jlm bei<lb/> Weimar. Jm Jahre 1848 erhielt er<lb/> die Pfarrſtelle Niederroßla bei Apol-<lb/> da, wo er bis 1867 wirkſam war.<lb/> Andauernde Kränklichkeit bewog ihn,<lb/> in den Ruheſtand zu treten, den er<lb/> teils in Jena, teils in Berka, teils in<lb/> Weimar zubrachte. Nach dem Tode<lb/> ſeines trefflichen Weibes nahm er ſein<lb/> Domizil bei ſeinem älteſten Sohne<lb/> in Merſeburg, wo er am 22. Dezbr.<lb/> 1886 ſtarb. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p>Pfarrſpiegel, oder:<lb/> Muſterbild eines evangeliſchen Geiſt-<lb/> lichen (mit <hi rendition="#aq">Dr.</hi> Wohlfahrt), 1836. ‒<lb/> Paſtor Oberlin (N., a. d. Franzöſ.<lb/> <fw type="sig" place="bottom">* 5*</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [67/0071]
Mül
Mül
Hamburg-Roterbaum als Kunſt-
maler und unabhängiger Schriftſtel-
nieder. Die erſten Gedichte des
zwölfjährigen Knaben wurden im
"General-Anzeiger für Hamburg-
Altona“ veröffentlicht.
S: Gedichte,
1898. ‒ Guntram (D.), 1898. ‒ Er-
zählungen, 1899. ‒ Giovanni (Dram.
D.), 1900. 2. A. 1901. ‒ Die Sühne
Sittendrama), 1900. 14. A. 1902
konfisziert und zur Aufführung ver-
ten). ‒ Guido (Tr., abgedruckt in
den Neuen deutſchen Dichterſtimmen,
1903.) ‒ Adel der Liebe (R.), 1904. ‒
Der Feind im Dunkeln (R. a. Peru),
1905. ‒ Auf abſchüſſiger Bahn (Krim.
R.), 2. A. 1906. ‒ Moderner Muſen-
tempel (Anthologie, hrsg.), 1907. ‒
Fauſt (G.), 1907.
Müller, Mathilde, pſd. Peter
Rümly, wurde am 7. Juni 1835 zu
Magdeburg als die Tochter des Le-
derfabrikanten Leopold Jaenecke
geboren und erhielt unter den Augen
arbeitſamer, ſtreng rechtlicher Eltern
eine einfache, mehr auf das praktiſche
Leben gerichtete Erziehung. Der leb-
hafte Wunſch, ſich weiterzubilden
und Menſchen und Verhältniſſe ein-
gehend zu ſtudieren, führte hin und
wieder zur Niederſchrift kleiner Er-
zählungen, die aber nur für den
Freundeskreis beſtimmt blieben. Jm
Jahre 1855 verheiratete ſie ſich mit
dem Lederfabrikanten Müller in
Wolmirſtedt, und nun lebte ſie nur
ihren Pflichten als Gattin und Mut-
ter. Erſt in Magdeburg, wohin ſie
1870 als Witwe zurückkehrte, griff ſie
wieder zur Feder, und ihre Arbeiten
fanden bei kundigen Gelehrten ehr-
liche Aufmunterung. Wiederholte
Reiſen nach Jtalien haben ihr ſchrift-
ſtelleriſches Talent weſentlich geför-
dert. Seit 1890 lebt Mathilde M. in
Berlin.
S: Die Schüſſel u. der Topf
Novelle), 1889. ‒ Die Töchter des
Juſtizrats (Familien-Geſchichte),
1892. ‒ Die Waiſenknaben (E.), 1896.
2. A. 1897. ‒ Die Freunde (E. a. Oſt-
afrika), 1897. ‒ Bellina (E. a. San
Marino), 1898. ‒ Die Nonnenmühle
(R.), 1902. ‒ Die ſchweren Jahre
Preußens (E.), 1903.
*Müller, Moritz Wilhelm Gott-
hard, Pſeud. W. G. Gotthardt,
wurde als zweiter Zwillingsſohn des
großherzogl. ſächſiſchen Hofmuſikus
Joh. Chrn. M. am 30. Novbr. 1806
in Weimar geboren, verlebte ſeine
Kindheit bis zum ſiebenten Jahre auf
dem Lande im Hauſe ſeiner Groß-
eltern und genoß dann, ins Eltern-
haus zurückgekehrt, in Gemeinſchaft
mit ſeinem Zwillingsbruder den Pri-
vatunterricht ſeines Vaters, der ſich
durch Selbſtſtudium eine gründliche
Kenntnis der klaſſiſchen Sprachen,
ſowie überhaupt eine nicht gewöhn-
liche humaniſtiſche Bildung angeeig-
net hatte, ſo daß er ſeine beiden Söhne
vor ihrem noch nicht vollendeten 12.
Jahre in die Sekunda des Gymna-
ſiums zu Weimar aufgenommen ſah.
Jm Jahre 1824 bezogen beide Brü-
der die Univerſität Jena, an welcher
ſich Moritz dem Studium der Theo-
logie widmete. Einige Monate nach
ſeinem Abgange von der Univerſität
wurde er Hilfsprediger in Weimar,
erwarb ſich 1828 die philoſophiſche
Doktorwürde, bekleidete von 1830‒35
als Subſtitut das Pfarramt Bucha
bei Jena, u. amtierte dann 13 Jahre
lang als Pfarrer in dem freundlichen
Badeſtädtchen Berka an der Jlm bei
Weimar. Jm Jahre 1848 erhielt er
die Pfarrſtelle Niederroßla bei Apol-
da, wo er bis 1867 wirkſam war.
Andauernde Kränklichkeit bewog ihn,
in den Ruheſtand zu treten, den er
teils in Jena, teils in Berka, teils in
Weimar zubrachte. Nach dem Tode
ſeines trefflichen Weibes nahm er ſein
Domizil bei ſeinem älteſten Sohne
in Merſeburg, wo er am 22. Dezbr.
1886 ſtarb.
S: Pfarrſpiegel, oder:
Muſterbild eines evangeliſchen Geiſt-
lichen (mit Dr. Wohlfahrt), 1836. ‒
Paſtor Oberlin (N., a. d. Franzöſ.
* 5*
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |