Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Müg chen (Dramat. M. für die Jugend),1909. Mügge, Ernst Alexander, geb. am S: Ohne Mügge, Theodor, wurde am 8. Müg an einer preußischen Universität eineAnstellung zu erlangen. Diese Aus- sicht verscherzte er jedoch durch die beiden Schriften "Frankreich und die Bourbonen" (Berlin 1831) u. "Eng- land u. die Reform" (Leipzig 1831). Nach Beendigung seiner Studien blieb er in Berlin u. beschäftigte sich ausschließlich mit der Schriftstellerei. Er wurde Mitarbeiter an mehreren politischen Journalen und der "Zei- tung für die elegante Welt" und be- teiligte sich 1848 an der Gründung der "Nationalzeitung", deren Feuille- ton er lange Zeit redigierte. Bei der bald darauf eintretenden Reaktion entsagte jedoch M. seiner politischen Tätigkeit und nahm seine gewohnten literarischen Arbeiten wieder auf, von denen er sich zeitweise durch grö- ßere Reisen zu erholen pflegte. M. starb am 18. Februar 1861 in Ber- lin. S: Romane (Gesamtausgabe); *
Müg chen (Dramat. M. für die Jugend),1909. Mügge, Ernſt Alexander, geb. am S: Ohne Mügge, Theodor, wurde am 8. Müg an einer preußiſchen Univerſität eineAnſtellung zu erlangen. Dieſe Aus- ſicht verſcherzte er jedoch durch die beiden Schriften „Frankreich und die Bourbonen“ (Berlin 1831) u. „Eng- land u. die Reform“ (Leipzig 1831). Nach Beendigung ſeiner Studien blieb er in Berlin u. beſchäftigte ſich ausſchließlich mit der Schriftſtellerei. Er wurde Mitarbeiter an mehreren politiſchen Journalen und der „Zei- tung für die elegante Welt“ und be- teiligte ſich 1848 an der Gründung der „Nationalzeitung“, deren Feuille- ton er lange Zeit redigierte. Bei der bald darauf eintretenden Reaktion entſagte jedoch M. ſeiner politiſchen Tätigkeit und nahm ſeine gewohnten literariſchen Arbeiten wieder auf, von denen er ſich zeitweiſe durch grö- ßere Reiſen zu erholen pflegte. M. ſtarb am 18. Februar 1861 in Ber- lin. S: Romane (Geſamtausgabe); *
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Müg
Müg
chen (Dramat. M. für die Jugend),
1909.
Mügge, Ernſt Alexander, geb. am
28. Dezbr. 1855 in Berlin, widmete
ſich früh der Bühne u. ſpielte zuerſt
auf dem Uraniatheater daſelbſt. Jm
Jahre 1873 debütierte er in Anger-
münde, ging dann an das Hofthea-
ter in Koburg-Gotha, 1874 nach
Augsburg, 1875 nach Straßburg,
wirkte ſpäter in Graz, Breslau, Nürn-
berg, 1879‒80 in Barmen, 1881 in
Potsdam und ſeit 1882 am Reſidenz-
theater in Berlin. Jm Jahre 1883
ſpielte er mit dem deutſchen Luſtſpiel-
Enſemble in Dänemark.
S: Ohne
Namen und Rang (Schſp.), 1877. ‒
Barbarina (Lſp.), 1880.
Mügge, Theodor, wurde am 8.
Novbr. 1806 in Berlin geboren. Er
hatte das Unglück, frühzeitig ſeinen
Vater zu verlieren, der die Familie
in nur mäßigem Wohlſtande zurück-
ließ. Auf Wunſch ſeiner Angehöri-
gen wurde M. Kaufmann, doch ver-
ließ er bald dieſe ihm durchaus nicht
zuſagende Laufbahn und beſuchte in
Erfurt die Artillerieſchule, aus der
er dann in das Heer eintrat. Zum
Oberfeuerwerker befördert, ſtand er
eben im Begriff, ſein Offiziersexa-
men zu machen, als er teils auf An-
raten ſeines Vorgeſetzten, teils nach
eigener reiflicher Überlegung auf die
militäriſche Laufbahn wieder ver-
zichtete. Jm Jahre 1825 entſchloß er
ſich, nach Peru zu gehen, um unter
Bolivar für die Freiheit Südameri-
kas zu kämpfen; doch als er ſich in
London befand, langte dort bereits
die Nachricht von der Vertreibung
der Spanier an, und ſo zerſchlug ſich
ſein Plan. Auch mehrere andere Ent-
würfe für die Zukunft ließen ſich
nicht realiſieren, und er kehrte end-
lich über Paris nach Berlin zurück.
Faſt ohne Mittel bereitete er ſich für
die Univerſität vor und ſtudierte ſeit
1826 in Berlin Philoſophie, Ge-
ſchichte und Naturwiſſenſchaften, um
an einer preußiſchen Univerſität eine
Anſtellung zu erlangen. Dieſe Aus-
ſicht verſcherzte er jedoch durch die
beiden Schriften „Frankreich und die
Bourbonen“ (Berlin 1831) u. „Eng-
land u. die Reform“ (Leipzig 1831).
Nach Beendigung ſeiner Studien
blieb er in Berlin u. beſchäftigte ſich
ausſchließlich mit der Schriftſtellerei.
Er wurde Mitarbeiter an mehreren
politiſchen Journalen und der „Zei-
tung für die elegante Welt“ und be-
teiligte ſich 1848 an der Gründung
der „Nationalzeitung“, deren Feuille-
ton er lange Zeit redigierte. Bei der
bald darauf eintretenden Reaktion
entſagte jedoch M. ſeiner politiſchen
Tätigkeit und nahm ſeine gewohnten
literariſchen Arbeiten wieder auf,
von denen er ſich zeitweiſe durch grö-
ßere Reiſen zu erholen pflegte. M.
ſtarb am 18. Februar 1861 in Ber-
lin.
S: Romane (Geſamtausgabe);
XXXIII, 1862‒67 [Jnhalt: Der Che-
valier (1835). ‒ Touſſaint (1840). ‒
Erich Randal (1856). ‒ Afraja (1854).
‒ Tänzerin u. Gräfin (1839). ‒ Die
Vendéerin (1837). ‒ Der Weihnachts-
abend (1853). ‒ Arvor Spang (1860).
‒ Verloren und gefunden (1859). ‒
Die Erbin (1855). ‒ Der Vogt von
Sylt (1851). ‒ Der Majoratsherr
(1853). ‒ König Jakobs letzte Tage
(1850). ‒ Der Prophet (1860)]. ‒
Novellen u. Erzählungen; III, 1836
(Jnhalt: Deutſche Liebe in Kentucky.
‒ Moderne Kämpfe. ‒ Der Suliot. ‒
Joachim Hennings. ‒ Der Überfall.
‒ Der Verſchmähte. ‒ Das Mädchen
v. Greſivaudan. ‒ Der große Baske). ‒
Bilder a. d. Leben (En. u. Nn.), 1831.
‒ Hiſtoriſches Taſchenbuch, 1836. ‒
Novellen u. Skizzen; III, 1838 (Jn-
halt: Die Spanier in London. ‒ Der
Unverſöhnliche. ‒ Abſicht und Zufall.
‒ Der Kandidat. ‒ Die Brüder. ‒
Rofinchen. ‒ Streifzüge durch Bel-
gien. ‒ Der Retter). ‒ Geſammelte
Novellen; VI, 1842‒43. ‒ Neue No-
vellen; III, 1845 (Jnhalt: Die
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