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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Moh

S:

Epigramme und Elegien, 1853.
- Gedanken über Leben und Kunst,
1879. - Dichtungen und Gedanken,
1887. - Das Bild der Fürstin (Dra-
mat. G.), 1888. - Neu Gesammeltes,
1889. - Ludolf von Malberg (E.),
1889. - Gedenkblätter aus Heimat
und Fremde, 1889. - Willibert (E.),
1889. - Gesammelte Werke; III, 1900.

Mohr, Laura,

siehe Laura
Hansson!

*Mohr, Ludwig,

wurde am 10.
Februar 1833 zu Homberg im frühe-
ren Kurfürstentum Hessen geboren.
Sein Vater galt als der vollendetste
Schön- oder Kunstfärber zehn Meilen
in der Runde; nebenbei war er ein
geschickter Formstecher und aus Nei-
gung Zeichner u. Maler, der es unter
günstigeren Verhältnissen in diesen
Künsten wohl zur Meisterschaft ge-
bracht hätte. Er starb 1843; in dem-
selben Jahre folgte ihm seine Gattin
in das Grab, und so übernahm die
Erziehung des zehnjährigen Knaben
der Großvater desselben. Ludwig M.
besuchte das Progymnasium seiner
Vaterstadt u. später das Lehrersemi-
nar daselbst. Kaum 19 Jahre alt,
absolvierte er die Lehrerprüfung und
nahm in der Familie v. Stockhausen
eine Hauslehrerstelle an, die er drei
Jahre lang, bis zu seiner Einstellung
ins Militär, innehatte. Nachdem er
zwei Jahre bei der Gardedukorps
gedient, übernahm er eine Privat-
töchterschule in Homberg. Die in den
fünfziger Jahren auf kirchlichem Ge-
biete sich geltend machende Reaktion
verleidete ihm den Lehrerberuf, und
da er 1859 bei der Mobilmachung
des hessischen Kontingents wieder der
Standarte folgen mußte, so gab er
seinen Beruf für immer auf, erlernte
in Kassel die praktische Optik u. Me-
chanik u. associierte sich 1860 mit sei-
nem späteren Schwager, nach dessen
frühem Tode er das Geschäft allein
weiterführte. Nachdem er dasselbe
1866 liquidiert, wandte er sich der
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Moh
Schriftstellerlaufbahn zu und schrieb
besonders für die "Feierstunden",
das belletriftische Beiblatt der "Hes-
sischen Volkszeitung". Nach Eingehen
dieser Zeitung (1870) übernahm M.
eine Stellung bei der Eisenbahndirek-
tion in Kassel u. lenkte somit in einen
neuen Beruf ein. Er lebte viele Jahre
in Eschwege, bis er 1885 nach Nord-
hausen versetzt wurde; doch kehrte er
schon 1888 wieder nach Eschwege zu-
rück. Am 1. April 1895 ließ er sich
bei Reorganisation der Eisenbahn-
verwaltung zur Disposition stellen
u. siedelte im Herbst d. J. nach Wehl-
heiden bei Kassel über, wo er am 13.
Juli 1900 starb.

S:

Rotweiß (R.),
1869. 3. A. 1896. - Die blaue Dame
(Ein Bild aus d. Tagen des König-
reichs Westfalen), 1871. Neue Bear-
beitung, 1897. - Aus vergangenen
Tagen (En.), 1872 (Jnhalt: Die
Bonbonniere. - Meister und sein Ge-
selle). - Altes Schrot und Korn (En.
a. dem Lande der Hessen); II, 1884
(Jnhalt: I. Revanche für Speierbach.
- Unter wilden Rosen. - Die Wald-
blume des hohen Venn. - Herigo. -
Steinmetz und Bildhauer. - Ludwig
der Eiserne. - Der Engländer. -
II. Die Parteigänger. - Hosianna, der
Herr hat geholfen! - Landesgold. -
Der wilde Jäger). - Eddergold (Poet.
Sagenschatz a. d. Lande der Hessen),
1886. 2. A. 1897. - Palmblätter (Ge.),
1893. - Gesammelte Gedichte; II,
1897-98 (Jnhalt: I. Eddergold; s. o.!
- II. Jn Freud' und Leid. Altes und
Neues aus meiner Liedermappe). -
Wahrheit und Dichtung (En.), 1899.
- Vom heimischen Herde (Hessische
En.), 1900.

*Mohr, Marie L. F.,

älteste
Tochter des obengenannten Eduard
M., wurde am 20. April 1850 zu
Amsterdam geboren und wuchs da-
selbst in glänzenden Verhältnissen auf.
Der bildende Einfluß ihres poetisch
veranlagten Vaters und ihrer beiden
älteren Brüder, zweier hochbegabten,

*


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Moh

S:

Epigramme und Elegien, 1853.
‒ Gedanken über Leben und Kunſt,
1879. ‒ Dichtungen und Gedanken,
1887. ‒ Das Bild der Fürſtin (Dra-
mat. G.), 1888. ‒ Neu Geſammeltes,
1889. ‒ Ludolf von Malberg (E.),
1889. ‒ Gedenkblätter aus Heimat
und Fremde, 1889. ‒ Willibert (E.),
1889. ‒ Geſammelte Werke; III, 1900.

Mohr, Laura,

ſiehe Laura
Hanſſon!

*Mohr, Ludwig,

wurde am 10.
Februar 1833 zu Homberg im frühe-
ren Kurfürſtentum Heſſen geboren.
Sein Vater galt als der vollendetſte
Schön- oder Kunſtfärber zehn Meilen
in der Runde; nebenbei war er ein
geſchickter Formſtecher und aus Nei-
gung Zeichner u. Maler, der es unter
günſtigeren Verhältniſſen in dieſen
Künſten wohl zur Meiſterſchaft ge-
bracht hätte. Er ſtarb 1843; in dem-
ſelben Jahre folgte ihm ſeine Gattin
in das Grab, und ſo übernahm die
Erziehung des zehnjährigen Knaben
der Großvater desſelben. Ludwig M.
beſuchte das Progymnaſium ſeiner
Vaterſtadt u. ſpäter das Lehrerſemi-
nar daſelbſt. Kaum 19 Jahre alt,
abſolvierte er die Lehrerprüfung und
nahm in der Familie v. Stockhauſen
eine Hauslehrerſtelle an, die er drei
Jahre lang, bis zu ſeiner Einſtellung
ins Militär, innehatte. Nachdem er
zwei Jahre bei der Gardedukorps
gedient, übernahm er eine Privat-
töchterſchule in Homberg. Die in den
fünfziger Jahren auf kirchlichem Ge-
biete ſich geltend machende Reaktion
verleidete ihm den Lehrerberuf, und
da er 1859 bei der Mobilmachung
des heſſiſchen Kontingents wieder der
Standarte folgen mußte, ſo gab er
ſeinen Beruf für immer auf, erlernte
in Kaſſel die praktiſche Optik u. Me-
chanik u. aſſociierte ſich 1860 mit ſei-
nem ſpäteren Schwager, nach deſſen
frühem Tode er das Geſchäft allein
weiterführte. Nachdem er dasſelbe
1866 liquidiert, wandte er ſich der
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Moh
Schriftſtellerlaufbahn zu und ſchrieb
beſonders für die „Feierſtunden“,
das belletriftiſche Beiblatt der „Heſ-
ſiſchen Volkszeitung“. Nach Eingehen
dieſer Zeitung (1870) übernahm M.
eine Stellung bei der Eiſenbahndirek-
tion in Kaſſel u. lenkte ſomit in einen
neuen Beruf ein. Er lebte viele Jahre
in Eſchwege, bis er 1885 nach Nord-
hauſen verſetzt wurde; doch kehrte er
ſchon 1888 wieder nach Eſchwege zu-
rück. Am 1. April 1895 ließ er ſich
bei Reorganiſation der Eiſenbahn-
verwaltung zur Dispoſition ſtellen
u. ſiedelte im Herbſt d. J. nach Wehl-
heiden bei Kaſſel über, wo er am 13.
Juli 1900 ſtarb.

S:

Rotweiß (R.),
1869. 3. A. 1896. ‒ Die blaue Dame
(Ein Bild aus d. Tagen des König-
reichs Weſtfalen), 1871. Neue Bear-
beitung, 1897. ‒ Aus vergangenen
Tagen (En.), 1872 (Jnhalt: Die
Bonbonniere. ‒ Meiſter und ſein Ge-
ſelle). ‒ Altes Schrot und Korn (En.
a. dem Lande der Heſſen); II, 1884
(Jnhalt: I. Revanche für Speierbach.
‒ Unter wilden Roſen. ‒ Die Wald-
blume des hohen Venn. ‒ Herigo. ‒
Steinmetz und Bildhauer. ‒ Ludwig
der Eiſerne. ‒ Der Engländer. ‒
II. Die Parteigänger. ‒ Hoſianna, der
Herr hat geholfen! ‒ Landesgold. ‒
Der wilde Jäger). ‒ Eddergold (Poet.
Sagenſchatz a. d. Lande der Heſſen),
1886. 2. A. 1897. ‒ Palmblätter (Ge.),
1893. ‒ Geſammelte Gedichte; II,
1897‒98 (Jnhalt: I. Eddergold; ſ. o.!
II. Jn Freud’ und Leid. Altes und
Neues aus meiner Liedermappe). ‒
Wahrheit und Dichtung (En.), 1899.
‒ Vom heimiſchen Herde (Heſſiſche
En.), 1900.

*Mohr, Marie L. F.,

älteſte
Tochter des obengenannten Eduard
M., wurde am 20. April 1850 zu
Amſterdam geboren und wuchs da-
ſelbſt in glänzenden Verhältniſſen auf.
Der bildende Einfluß ihres poetiſch
veranlagten Vaters und ihrer beiden
älteren Brüder, zweier hochbegabten,

*
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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/18>, abgerufen am 23.11.2024.