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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Nes
Sünde und ihr Fluch (Dr.), 1846. -
Gesammelte Schriften; IV, auch u. d.
T.: Erzählungen, 1857-58.

*Nespital, Robert,

geb. am 13.
Januar 1881 in Alt-Strelitz (Meck-
lenburg), ging nach beendeten Stu-
dien zur Journalistik über, gründete
1903 in Rostock die Zeitung "Mor-
genröte", die aber schon 1904 wieder
einging, da N. seiner Militärpflicht
genügen mußte. Er lebt jetzt wieder
als freier Schriftsteller in Rostock.

S:

Sansara (Ge. des Pessimismus),
1906.

Nessel, Gottfried,

Psd. für Emil
Steffann;
s. d.!

*Nesselmann, Roderich,

wurde
am 27. April 1815 zu Fürstenau bei
Elbing geboren, wo sein Vater Pfar-
rer war. Von diesem vorgebildet, be-
zog er 1830 das Gymnasium in Elbing
u. 1835 die Universität Königsberg,
um Theologie und Philologie zu stu-
dieren. Nachdem er 1839 seine Exa-
mina absolviert, kehrte er ins El-
ternhaus zurück, wo er drei Jahre
lang seine jüngeren Geschwister un-
terrichtete, wirkte dann noch mehrere
Jahre als Hauslehrer und kam 1847
als Pfarrer nach Tiegenhof, wurde
hier auch 1851 Kreisschulinspektor.
Jm Oktober 1855 wurde er als drit-
ter Prediger an St. Marien in El-
bing berufen, in welcher Stellung er
nicht nur in der Seelsorge, sondern
auch in der Leitung und Förderung
gemeinnützig-christlicher Jnstitutio-
nen eine große Tätigkeit entfaltete.
Daneben war er als Schriftsteller
ungemein rührig -- er hat sich an
18 Zeitschriften als Mitarbeiter be-
tätigt -- und veröffentlichte mehrere
theologische Werke von anerkanntem
Wert. Was ihn in seinem Amtsleben
und in seiner privaten Tätigkeit be-
ständig frisch erhielt, war besonders
sein äußerst glückliches Familienleben.
Leider wurde dasselbe in seinen letz-
ten Jahren durch den Tod zweier er-
wachsener Kinder getrübt, einer Toch-
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Nest
ter und eines Sohnes, der bereits im
Pfarramte stand. Dem letzteren hat
er noch in seiner Erzählung (s. u.) ein
Denkmal gesetzt. Er starb am 12. Juni
1881.

S:

Kern der heiligen Schrift,
oder: Biblische Gedichte zur Erbau-
ung, 1845. - Glaubenslieder, 1859.
- Vom Leben u. Sterben eines jun-
gen Pfarrers (E.), 1880.

Neßl, Erik,

Pseud. für Hippolyt
Kneißler;
s. d.!

Neßler, Friedrich,

dem Namen
nach ein Deutscher, aber von Gesin-
nung sein Leben lang Franzose, wurde
am 26. Juli 1806 zu Kirrweiler im
Elsaß geboren u. 1835 Professor der
deutschen Literatur und Sprache an
der Akademie und Kantonalschule
zu Lausanne in der Schweiz, wo er
1879 starb.

S:

Die Burgunder-
schlacht (Lyr.-dram. D.), 1869. - Nik-
laus von der Fülle (Lyr.-dram. D.),
1872.

*Nestler, Friedrich,

geb. 1852 in
Hamburg als der Sohn eines Musi-
kers, besuchte die Bürgerschule daselbst
und wurde schon während dieser Zeit
vom Vater auch in der Musik unter-
richtet, da er diese Kunst später auch
berufsmäßig ausüben sollte. Nach
seiner Konfirmation studierte er
fleißig weiter, so daß er bald Auf-
nahme in größere Kapellen fand, und
trat 1869 als Freiwilliger in das
2. Hanseatische Jnf.-Reg. Nr. 76 ein,
in welchem er den Feldzug in Frank-
reich mitmachte. Nach dem Frieden
verließ er den Militärdienst u. über-
nahm eine Stelle als Musiklehrer in
Tangermünde, die ihm aber bald so
wenig behagte, daß er 1873 wieder
als Musiker in die Armee eintrat, und
zwar in das 2. württemb. Grenadier-
Reg. Nr. 123 in Ulm. Während seiner
Dienstjahre widmete er seine freie
Zeit der Dichtkunst, und vielfach dich-
tete er auf Anraten seiner Offiziere
Festspiele zu Regimentsfeiern. Jm
Jahre 1884 zog er den Waffenrock
aus und trat in Hamburg in den

*


[Spaltenumbruch]

Nes
Sünde und ihr Fluch (Dr.), 1846. ‒
Geſammelte Schriften; IV, auch u. d.
T.: Erzählungen, 1857‒58.

*Nespital, Robert,

geb. am 13.
Januar 1881 in Alt-Strelitz (Meck-
lenburg), ging nach beendeten Stu-
dien zur Journaliſtik über, gründete
1903 in Roſtock die Zeitung „Mor-
genröte“, die aber ſchon 1904 wieder
einging, da N. ſeiner Militärpflicht
genügen mußte. Er lebt jetzt wieder
als freier Schriftſteller in Roſtock.

S:

Sanſara (Ge. des Peſſimismus),
1906.

Neſſel, Gottfried,

Pſd. für Emil
Steffann;
ſ. d.!

*Neſſelmann, Roderich,

wurde
am 27. April 1815 zu Fürſtenau bei
Elbing geboren, wo ſein Vater Pfar-
rer war. Von dieſem vorgebildet, be-
zog er 1830 das Gymnaſium in Elbing
u. 1835 die Univerſität Königsberg,
um Theologie und Philologie zu ſtu-
dieren. Nachdem er 1839 ſeine Exa-
mina abſolviert, kehrte er ins El-
ternhaus zurück, wo er drei Jahre
lang ſeine jüngeren Geſchwiſter un-
terrichtete, wirkte dann noch mehrere
Jahre als Hauslehrer und kam 1847
als Pfarrer nach Tiegenhof, wurde
hier auch 1851 Kreisſchulinſpektor.
Jm Oktober 1855 wurde er als drit-
ter Prediger an St. Marien in El-
bing berufen, in welcher Stellung er
nicht nur in der Seelſorge, ſondern
auch in der Leitung und Förderung
gemeinnützig-chriſtlicher Jnſtitutio-
nen eine große Tätigkeit entfaltete.
Daneben war er als Schriftſteller
ungemein rührig — er hat ſich an
18 Zeitſchriften als Mitarbeiter be-
tätigt — und veröffentlichte mehrere
theologiſche Werke von anerkanntem
Wert. Was ihn in ſeinem Amtsleben
und in ſeiner privaten Tätigkeit be-
ſtändig friſch erhielt, war beſonders
ſein äußerſt glückliches Familienleben.
Leider wurde dasſelbe in ſeinen letz-
ten Jahren durch den Tod zweier er-
wachſener Kinder getrübt, einer Toch-
[Spaltenumbruch]

Neſt
ter und eines Sohnes, der bereits im
Pfarramte ſtand. Dem letzteren hat
er noch in ſeiner Erzählung (ſ. u.) ein
Denkmal geſetzt. Er ſtarb am 12. Juni
1881.

S:

Kern der heiligen Schrift,
oder: Bibliſche Gedichte zur Erbau-
ung, 1845. ‒ Glaubenslieder, 1859.
‒ Vom Leben u. Sterben eines jun-
gen Pfarrers (E.), 1880.

Neßl, Erik,

Pſeud. für Hippolyt
Kneißler;
ſ. d.!

Neßler, Friedrich,

dem Namen
nach ein Deutſcher, aber von Geſin-
nung ſein Leben lang Franzoſe, wurde
am 26. Juli 1806 zu Kirrweiler im
Elſaß geboren u. 1835 Profeſſor der
deutſchen Literatur und Sprache an
der Akademie und Kantonalſchule
zu Lauſanne in der Schweiz, wo er
1879 ſtarb.

S:

Die Burgunder-
ſchlacht (Lyr.-dram. D.), 1869. ‒ Nik-
laus von der Fülle (Lyr.-dram. D.),
1872.

*Neſtler, Friedrich,

geb. 1852 in
Hamburg als der Sohn eines Muſi-
kers, beſuchte die Bürgerſchule daſelbſt
und wurde ſchon während dieſer Zeit
vom Vater auch in der Muſik unter-
richtet, da er dieſe Kunſt ſpäter auch
berufsmäßig ausüben ſollte. Nach
ſeiner Konfirmation ſtudierte er
fleißig weiter, ſo daß er bald Auf-
nahme in größere Kapellen fand, und
trat 1869 als Freiwilliger in das
2. Hanſeatiſche Jnf.-Reg. Nr. 76 ein,
in welchem er den Feldzug in Frank-
reich mitmachte. Nach dem Frieden
verließ er den Militärdienſt u. über-
nahm eine Stelle als Muſiklehrer in
Tangermünde, die ihm aber bald ſo
wenig behagte, daß er 1873 wieder
als Muſiker in die Armee eintrat, und
zwar in das 2. württemb. Grenadier-
Reg. Nr. 123 in Ulm. Während ſeiner
Dienſtjahre widmete er ſeine freie
Zeit der Dichtkunſt, und vielfach dich-
tete er auf Anraten ſeiner Offiziere
Feſtſpiele zu Regimentsfeiern. Jm
Jahre 1884 zog er den Waffenrock
aus und trat in Hamburg in den

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[112/0116] Nes Neſt Sünde und ihr Fluch (Dr.), 1846. ‒ Geſammelte Schriften; IV, auch u. d. T.: Erzählungen, 1857‒58. *Nespital, Robert, geb. am 13. Januar 1881 in Alt-Strelitz (Meck- lenburg), ging nach beendeten Stu- dien zur Journaliſtik über, gründete 1903 in Roſtock die Zeitung „Mor- genröte“, die aber ſchon 1904 wieder einging, da N. ſeiner Militärpflicht genügen mußte. Er lebt jetzt wieder als freier Schriftſteller in Roſtock. S: Sanſara (Ge. des Peſſimismus), 1906. Neſſel, Gottfried, Pſd. für Emil Steffann; ſ. d.! *Neſſelmann, Roderich, wurde am 27. April 1815 zu Fürſtenau bei Elbing geboren, wo ſein Vater Pfar- rer war. Von dieſem vorgebildet, be- zog er 1830 das Gymnaſium in Elbing u. 1835 die Univerſität Königsberg, um Theologie und Philologie zu ſtu- dieren. Nachdem er 1839 ſeine Exa- mina abſolviert, kehrte er ins El- ternhaus zurück, wo er drei Jahre lang ſeine jüngeren Geſchwiſter un- terrichtete, wirkte dann noch mehrere Jahre als Hauslehrer und kam 1847 als Pfarrer nach Tiegenhof, wurde hier auch 1851 Kreisſchulinſpektor. Jm Oktober 1855 wurde er als drit- ter Prediger an St. Marien in El- bing berufen, in welcher Stellung er nicht nur in der Seelſorge, ſondern auch in der Leitung und Förderung gemeinnützig-chriſtlicher Jnſtitutio- nen eine große Tätigkeit entfaltete. Daneben war er als Schriftſteller ungemein rührig — er hat ſich an 18 Zeitſchriften als Mitarbeiter be- tätigt — und veröffentlichte mehrere theologiſche Werke von anerkanntem Wert. Was ihn in ſeinem Amtsleben und in ſeiner privaten Tätigkeit be- ſtändig friſch erhielt, war beſonders ſein äußerſt glückliches Familienleben. Leider wurde dasſelbe in ſeinen letz- ten Jahren durch den Tod zweier er- wachſener Kinder getrübt, einer Toch- ter und eines Sohnes, der bereits im Pfarramte ſtand. Dem letzteren hat er noch in ſeiner Erzählung (ſ. u.) ein Denkmal geſetzt. Er ſtarb am 12. Juni 1881. S: Kern der heiligen Schrift, oder: Bibliſche Gedichte zur Erbau- ung, 1845. ‒ Glaubenslieder, 1859. ‒ Vom Leben u. Sterben eines jun- gen Pfarrers (E.), 1880. Neßl, Erik, Pſeud. für Hippolyt Kneißler; ſ. d.! Neßler, Friedrich, dem Namen nach ein Deutſcher, aber von Geſin- nung ſein Leben lang Franzoſe, wurde am 26. Juli 1806 zu Kirrweiler im Elſaß geboren u. 1835 Profeſſor der deutſchen Literatur und Sprache an der Akademie und Kantonalſchule zu Lauſanne in der Schweiz, wo er 1879 ſtarb. S: Die Burgunder- ſchlacht (Lyr.-dram. D.), 1869. ‒ Nik- laus von der Fülle (Lyr.-dram. D.), 1872. *Neſtler, Friedrich, geb. 1852 in Hamburg als der Sohn eines Muſi- kers, beſuchte die Bürgerſchule daſelbſt und wurde ſchon während dieſer Zeit vom Vater auch in der Muſik unter- richtet, da er dieſe Kunſt ſpäter auch berufsmäßig ausüben ſollte. Nach ſeiner Konfirmation ſtudierte er fleißig weiter, ſo daß er bald Auf- nahme in größere Kapellen fand, und trat 1869 als Freiwilliger in das 2. Hanſeatiſche Jnf.-Reg. Nr. 76 ein, in welchem er den Feldzug in Frank- reich mitmachte. Nach dem Frieden verließ er den Militärdienſt u. über- nahm eine Stelle als Muſiklehrer in Tangermünde, die ihm aber bald ſo wenig behagte, daß er 1873 wieder als Muſiker in die Armee eintrat, und zwar in das 2. württemb. Grenadier- Reg. Nr. 123 in Ulm. Während ſeiner Dienſtjahre widmete er ſeine freie Zeit der Dichtkunſt, und vielfach dich- tete er auf Anraten ſeiner Offiziere Feſtſpiele zu Regimentsfeiern. Jm Jahre 1884 zog er den Waffenrock aus und trat in Hamburg in den *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 112. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/116>, abgerufen am 20.11.2024.