Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Nag sundheit untergraben, u. bereits amBettag des Jahres 1849 starb er am Nervenfieber. S: Heinrich Näf von *Nagel, Leo, wurde am 15. März S: Dichtergrüße aus *Nagel, Siegfried Robert, geb. Nag (unter Richard Heinzel) und moderneLiteratur (unter Jakob Minor) stu- dierte. 1896 begründete er mit meh- reren Freunden den Theaterverein "Jugend", in dessen Rahmen eine Reihe von modernen Werken zur öf- fentlichen Aufführung oder Vorlesung kamen. Jm Juli 1898 wurde er zum Dr. phil. promoviert; im September 1899 ging er als Supplent nach Brünn, wo er sich auf seine Lehramts- prüfung vorbereitete, nach deren Er- ledigung (Juni 1900) er sofort zum Professor am Gymnasium in Pola (Jstrien) ernannt wurde. Jn dieser meist von Jtalienern bewohnten Stadt lebte er sehr zurückgezogen sei- nen Studien und literarischen Be- strebungen und unternahm von hier aus größere Reisen durch deutsche u. österreich. Gebiete. Seit dem 1. Sep- tember 1904 wirkt er als Professor am Gymnasium in Steyr. Außer einigen Werken über Literatur ver- öffentlichte er S: Ein schrecklicher Tag *Nagel, Vally, wurde am 9. Juni * 7
Nag ſundheit untergraben, u. bereits amBettag des Jahres 1849 ſtarb er am Nervenfieber. S: Heinrich Näf von *Nagel, Leo, wurde am 15. März S: Dichtergrüße aus *Nagel, Siegfried Robert, geb. Nag (unter Richard Heinzel) und moderneLiteratur (unter Jakob Minor) ſtu- dierte. 1896 begründete er mit meh- reren Freunden den Theaterverein „Jugend“, in deſſen Rahmen eine Reihe von modernen Werken zur öf- fentlichen Aufführung oder Vorleſung kamen. Jm Juli 1898 wurde er zum Dr. phil. promoviert; im September 1899 ging er als Supplent nach Brünn, wo er ſich auf ſeine Lehramts- prüfung vorbereitete, nach deren Er- ledigung (Juni 1900) er ſofort zum Profeſſor am Gymnaſium in Pola (Jſtrien) ernannt wurde. Jn dieſer meiſt von Jtalienern bewohnten Stadt lebte er ſehr zurückgezogen ſei- nen Studien und literariſchen Be- ſtrebungen und unternahm von hier aus größere Reiſen durch deutſche u. öſterreich. Gebiete. Seit dem 1. Sep- tember 1904 wirkt er als Profeſſor am Gymnaſium in Steyr. Außer einigen Werken über Literatur ver- öffentlichte er S: Ein ſchrecklicher Tag *Nagel, Vally, wurde am 9. Juni * 7
<TEI> <text> <body> <div type="index" n="1"> <p><pb facs="#f0101" n="97"/><lb/><cb/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Nag</hi></fw><lb/> ſundheit untergraben, u. bereits am<lb/> Bettag des Jahres 1849 ſtarb er am<lb/> Nervenfieber. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p>Heinrich Näf von<lb/> Kappel. Ein Dichterleben (Biogr. u.<lb/> Ge.); hrsg. von Rob. Weber, 1854.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head>*<persName><hi rendition="#b">Nagel,</hi> Leo,</persName></head> <p> wurde am 15. März<lb/> 1835 in Schloß Kwaſſitz bei Kremſier<lb/> in Mähren geboren, wo ſein Vater<lb/> damals als Erzieher im Hauſe des<lb/> Grafen Lamberg lebte. Hier verblieb<lb/> er bis zum Jahre 1843, wo ſein Va-<lb/> ter eine andere Erzieherſtelle in einem<lb/> freiherrlichen Hauſe zu Kunſtadt in<lb/> Mähren übernahm. Bis 1848 brachte<lb/> der Sohn, der von ſeinem Vater un-<lb/> terrichtet wurde, die Sommermonate<lb/> in Kunſtadt und den Winter in Wien<lb/> zu, wo er auch als Privatiſt am<lb/> Schottengymnaſium ſeine Prüfungen<lb/> beſtand. Nach dem im Januar 1848<lb/> erfolgten Tode des Vaters kam N.<lb/> in Rohrwecks Erziehungsinſtitut nach<lb/> Prag, abſolvierte 1852 an dem Gym-<lb/> naſium der Prager Kleinſeite ſeine<lb/> Naturitätsprüfung und unternahm<lb/> in dem folgenden Jahre ſeine erſte<lb/> größere Reiſe durch Norddeutſchland.<lb/> Seit 1853 dem Studium der Rechte<lb/> in Prag obliegend, promovierte er<lb/> 1858 zum <hi rendition="#aq">Dr. jur.</hi> und wurde 1866<lb/> zum Landesadvokaten zu Schluckenau<lb/> in Böhmen ernannt, wo er am 12.<lb/> April 1891 ſtarb. Seit 1889 gehörte<lb/> er dem böhmiſchen Landtage als Ab-<lb/> geordneter an. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p>Dichtergrüße aus<lb/> Nordböhmen (Ge.), 1872. 2. A. u. d.<lb/> T.: Gedichte, 1879. ‒ Herbſtblüten<lb/> (Neue Ge.), 1887.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head>*<persName><hi rendition="#b">Nagel,</hi> Siegfried <hi rendition="#g">Robert,</hi></persName></head> <p> geb.<lb/> am 28. Septbr. 1875 in Wien, wuchs<lb/> in einfachen, geſicherten Verhältniſſen<lb/> auf und erhielt eine gute Erziehung.<lb/> Nach Beſuch einer Volksſchule trat er<lb/> in das Piariſtengymnaſium ein, das<lb/> er mit gutem Erfolge im Juli 1894<lb/> abſolvierte. Schon während der Gym-<lb/> naſialzeit beſchäftigte er ſich mit dich-<lb/> teriſchen Arbeiten, die er dann an der<lb/> Univerſität Wien fortſetzte, an der er<lb/> altdeutſche Sprache und Literatur<lb/><cb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Nag</hi></fw><lb/> (unter Richard Heinzel) und moderne<lb/> Literatur (unter Jakob Minor) ſtu-<lb/> dierte. 1896 begründete er mit meh-<lb/> reren Freunden den Theaterverein<lb/> „Jugend“, in deſſen Rahmen eine<lb/> Reihe von modernen Werken zur öf-<lb/> fentlichen Aufführung oder Vorleſung<lb/> kamen. Jm Juli 1898 wurde er zum<lb/><hi rendition="#aq">Dr. phil.</hi> promoviert; im September<lb/> 1899 ging er als Supplent nach<lb/> Brünn, wo er ſich auf ſeine Lehramts-<lb/> prüfung vorbereitete, nach deren Er-<lb/> ledigung (Juni 1900) er ſofort zum<lb/> Profeſſor am Gymnaſium in Pola<lb/> (Jſtrien) ernannt wurde. Jn dieſer<lb/> meiſt von Jtalienern bewohnten<lb/> Stadt lebte er ſehr zurückgezogen ſei-<lb/> nen Studien und literariſchen Be-<lb/> ſtrebungen und unternahm von hier<lb/> aus größere Reiſen durch deutſche u.<lb/> öſterreich. Gebiete. Seit dem 1. Sep-<lb/> tember 1904 wirkt er als Profeſſor<lb/> am Gymnaſium in Steyr. Außer<lb/> einigen Werken über Literatur ver-<lb/> öffentlichte er </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p>Ein ſchrecklicher Tag<lb/> (Luſtſp., Manuſkr.), 1896. ‒ Homo<lb/> (Märchenſp., Manuſkr.), 1897. ‒ Drol-<lb/> lige Geſchichten, 1899. 2. A. u. d. T.:<lb/> Mitternacht, 1905. ‒ Der tote Punkt<lb/> (Bühnenſtück), 1901. Neue A. 1906.<lb/> ‒ Das Narrenhaus (Luſtſp.), 1906. ‒<lb/> Deutſcher Literaturatlas, 1907. ‒<lb/> Öſterreichiſche Dichter-Gedenktage,<lb/> 1908. ‒ Die Stadt der Lieder (Wie-<lb/> ner R.), 1909.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head>*<persName><hi rendition="#b">Nagel,</hi> Vally,</persName></head> <p> wurde am 9. Juni<lb/> 1880 in Rothenburg a. d. Oder (Schle-<lb/> ſien) als Tochter des altlutheriſchen<lb/> Superintendenten Johannes N. ge-<lb/> boren, der 1884 als Geiſtlicher an die<lb/> Annenkirche in Berlin und 1891 an<lb/> die Spitze des in Breslau beſindlichen<lb/> Kirchenregiments der altlutheriſchen<lb/> Kirche berufen ward, hier aber be-<lb/> reits 1895 ſtarb. Vally vollendete<lb/> hier den Beſuch der höheren Töchter-<lb/> ſchule u. widmete ſich in den folgen-<lb/> den Jahren beſonders muſikaliſchen<lb/> Studien, da ſie beabſichtigte, Muſik-<lb/> lehrerin zu werden. Jedoch ent-<lb/> <fw type="sig" place="bottom">* 7</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [97/0101]
Nag
Nag
ſundheit untergraben, u. bereits am
Bettag des Jahres 1849 ſtarb er am
Nervenfieber.
S: Heinrich Näf von
Kappel. Ein Dichterleben (Biogr. u.
Ge.); hrsg. von Rob. Weber, 1854.
*Nagel, Leo, wurde am 15. März
1835 in Schloß Kwaſſitz bei Kremſier
in Mähren geboren, wo ſein Vater
damals als Erzieher im Hauſe des
Grafen Lamberg lebte. Hier verblieb
er bis zum Jahre 1843, wo ſein Va-
ter eine andere Erzieherſtelle in einem
freiherrlichen Hauſe zu Kunſtadt in
Mähren übernahm. Bis 1848 brachte
der Sohn, der von ſeinem Vater un-
terrichtet wurde, die Sommermonate
in Kunſtadt und den Winter in Wien
zu, wo er auch als Privatiſt am
Schottengymnaſium ſeine Prüfungen
beſtand. Nach dem im Januar 1848
erfolgten Tode des Vaters kam N.
in Rohrwecks Erziehungsinſtitut nach
Prag, abſolvierte 1852 an dem Gym-
naſium der Prager Kleinſeite ſeine
Naturitätsprüfung und unternahm
in dem folgenden Jahre ſeine erſte
größere Reiſe durch Norddeutſchland.
Seit 1853 dem Studium der Rechte
in Prag obliegend, promovierte er
1858 zum Dr. jur. und wurde 1866
zum Landesadvokaten zu Schluckenau
in Böhmen ernannt, wo er am 12.
April 1891 ſtarb. Seit 1889 gehörte
er dem böhmiſchen Landtage als Ab-
geordneter an.
S: Dichtergrüße aus
Nordböhmen (Ge.), 1872. 2. A. u. d.
T.: Gedichte, 1879. ‒ Herbſtblüten
(Neue Ge.), 1887.
*Nagel, Siegfried Robert, geb.
am 28. Septbr. 1875 in Wien, wuchs
in einfachen, geſicherten Verhältniſſen
auf und erhielt eine gute Erziehung.
Nach Beſuch einer Volksſchule trat er
in das Piariſtengymnaſium ein, das
er mit gutem Erfolge im Juli 1894
abſolvierte. Schon während der Gym-
naſialzeit beſchäftigte er ſich mit dich-
teriſchen Arbeiten, die er dann an der
Univerſität Wien fortſetzte, an der er
altdeutſche Sprache und Literatur
(unter Richard Heinzel) und moderne
Literatur (unter Jakob Minor) ſtu-
dierte. 1896 begründete er mit meh-
reren Freunden den Theaterverein
„Jugend“, in deſſen Rahmen eine
Reihe von modernen Werken zur öf-
fentlichen Aufführung oder Vorleſung
kamen. Jm Juli 1898 wurde er zum
Dr. phil. promoviert; im September
1899 ging er als Supplent nach
Brünn, wo er ſich auf ſeine Lehramts-
prüfung vorbereitete, nach deren Er-
ledigung (Juni 1900) er ſofort zum
Profeſſor am Gymnaſium in Pola
(Jſtrien) ernannt wurde. Jn dieſer
meiſt von Jtalienern bewohnten
Stadt lebte er ſehr zurückgezogen ſei-
nen Studien und literariſchen Be-
ſtrebungen und unternahm von hier
aus größere Reiſen durch deutſche u.
öſterreich. Gebiete. Seit dem 1. Sep-
tember 1904 wirkt er als Profeſſor
am Gymnaſium in Steyr. Außer
einigen Werken über Literatur ver-
öffentlichte er
S: Ein ſchrecklicher Tag
(Luſtſp., Manuſkr.), 1896. ‒ Homo
(Märchenſp., Manuſkr.), 1897. ‒ Drol-
lige Geſchichten, 1899. 2. A. u. d. T.:
Mitternacht, 1905. ‒ Der tote Punkt
(Bühnenſtück), 1901. Neue A. 1906.
‒ Das Narrenhaus (Luſtſp.), 1906. ‒
Deutſcher Literaturatlas, 1907. ‒
Öſterreichiſche Dichter-Gedenktage,
1908. ‒ Die Stadt der Lieder (Wie-
ner R.), 1909.
*Nagel, Vally, wurde am 9. Juni
1880 in Rothenburg a. d. Oder (Schle-
ſien) als Tochter des altlutheriſchen
Superintendenten Johannes N. ge-
boren, der 1884 als Geiſtlicher an die
Annenkirche in Berlin und 1891 an
die Spitze des in Breslau beſindlichen
Kirchenregiments der altlutheriſchen
Kirche berufen ward, hier aber be-
reits 1895 ſtarb. Vally vollendete
hier den Beſuch der höheren Töchter-
ſchule u. widmete ſich in den folgen-
den Jahren beſonders muſikaliſchen
Studien, da ſie beabſichtigte, Muſik-
lehrerin zu werden. Jedoch ent-
* 7
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |