Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Kle nischen Rechts. Seit dem 1. Januar1870 Pfarrer in Gläsendorf b. Grott- kau, kam er später als solcher nach Deutschkamitz, wo er am 14. Februar 1889 starb. S: Vermischte Gedichte, Klein, Julius Leopold, wurde im Kle begann K. die Herausgabe seinesgroßartigen Werkes "Geschichte des Dramas", bei welcher Arbeit ihn der Verwaltungsrat d. Schiller-Stiftung seit 1868 durch eine jährige Ehren- gabe unterstützte. K. lebte meist in den Vororten von Berlin und starb am 2. August 1876. S: Dramatische Klein, Karl, wurde am 31. Mai *
Kle niſchen Rechts. Seit dem 1. Januar1870 Pfarrer in Gläſendorf b. Grott- kau, kam er ſpäter als ſolcher nach Deutſchkamitz, wo er am 14. Februar 1889 ſtarb. S: Vermiſchte Gedichte, Klein, Julius Leopold, wurde im Kle begann K. die Herausgabe ſeinesgroßartigen Werkes „Geſchichte des Dramas‟, bei welcher Arbeit ihn der Verwaltungsrat d. Schiller-Stiftung ſeit 1868 durch eine jährige Ehren- gabe unterſtützte. K. lebte meiſt in den Vororten von Berlin und ſtarb am 2. Auguſt 1876. S: Dramatiſche Klein, Karl, wurde am 31. Mai *
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Kle
Kle
niſchen Rechts. Seit dem 1. Januar
1870 Pfarrer in Gläſendorf b. Grott-
kau, kam er ſpäter als ſolcher nach
Deutſchkamitz, wo er am 14. Februar
1889 ſtarb.
S: Vermiſchte Gedichte,
1847. ‒ Dichtungen, 1863. Neue Ausg.
1881. ‒ Aus der Belagerung von
Neiße 1807 und dem Leben des Mar-
quis de Bombelles, 1863. ‒ Eine Reiſe,
1868. ‒ Ein kleines Bild aus einem
großen Kriege, 1868. ‒ Nach Helgo-
land, 1869. ‒ Aus dem Kriege, 1872.
‒ Ausgewählte Dichtungen, 1882.
Klein, Julius Leopold, wurde im
Jahre 1810 (n. a. 1804) zu Miskolcz
in Ungarn geboren und genoß bis zu
ſeinem 13. Jahre im väterlichen Hauſe
Privatunterricht teils von deutſchen
Lehrern, die der Vater aus Deutſch-
land kommen ließ, u. die den Knaben
beſonders in deutſcher Sprache und
Literatur förderten, teils von Lehrern
des heimatlichen Lyzeums. Jm 13.
Jahre bezog er die Prima des Lyzeums
und 15 Jahre alt trat er zur Univer-
ſität Wien über, wo er Medizin ſtu-
dieren wollte, aber vorzugsweiſe ge-
ſchichtlichen, philologiſchen u. natur-
wiſſenſchaftlichen Studien oblag. Nach
Beendigung derſelben ging er auf ein
Jahr nach Jtalien u. 1830 nach Ber-
lin, wo er ſein eigentliches Studium
der Medizin begann. Nachdem er da-
ſelbſt zum Doktor der Medizin und
Chirurgie promoviert worden, be-
reiſte er Jtalien zum zweitenmal und
darauf Griechenland, legte nach zwei-
jähriger Abweſenheit in Berlin ſeine
Staatsprüfung ab und erhielt das
Diplom als praktiſcher Arzt. Jndes
hatten die vielen Reiſen ſeine ſonſt
nicht unbedeutenden Geldmittel auf-
gezehrt; da er jedoch nicht geneigt
war, ſich durch die ärztliche Praxis
eine Exiſtenz zu gründen, ſo beteiligte
er ſich als Theaterkritiker an ver-
ſchiedenen Zeitungen und verfaßte
ſelbſt mehrere Dramen, von denen
einige mit Erfolg über die deutſchen
Bühnen gingen. Mit dem Jahre 1865
begann K. die Herausgabe ſeines
großartigen Werkes „Geſchichte des
Dramas‟, bei welcher Arbeit ihn der
Verwaltungsrat d. Schiller-Stiftung
ſeit 1868 durch eine jährige Ehren-
gabe unterſtützte. K. lebte meiſt in
den Vororten von Berlin und ſtarb
am 2. Auguſt 1876.
S: Dramatiſche
Werke; VII, 1871‒72 [Jnhalt: Maria
v. Medici (Tr., 1841). ‒ Luines (Tr.,
1842). ‒ Zenobia (Dr. für die Bühne
bearb. v. Wilh. Buchholz, 1884. ‒ Die
Herzogin (Lſp., 1848). ‒ Strafford
(Tr., 1862). ‒ Kavalier und Arbeiter
(Tr., 1850). ‒ Maria (Tr., 1860). ‒
Alceſte (Dr.). ‒ König Albrecht (Tr.).
‒ Ein Schützling (Lſp., 1850). ‒ Mo-
reto (Dr.). ‒ Heliodora (Tr., 1867).
‒ Voltaire (Lſp., 1862). ‒ Richelieu
(Dr.)]. ‒ Geſchichte des Dramas; 1.
bis 13. Abteil., 1865‒76.
Klein, Karl, wurde am 31. Mai
1838 zu Hirſchland im nordweſtlichen
Elſaß als der Sohn eines unbemittel-
ten Lehrers geboren. Dem Vater fiel
es ſchwer, den Sohn ſtudieren zu
laſſen, aber Freunde brachten ihn in
eine Lehranſtalt bei Paris, wo er die
Gymnaſialklaſſen abſolvierte und die
franzöſiſche Sprache in ausgezeich-
neter Weiſe zu beherrſchen lernte.
Seine theologiſchen Studien machte
er als Mitglied des Studienſtifts St.
Thomas in Straßburg an der dortigen
Univerſität und wurde nach beſtan-
dener Prüfung 1860 Pfarrer zu Bühl
im Unterelſaß, wo er aber nur kurze
Zeit in geſegneter Amtswirkſamkeit
ſtand, da er von einer Gemütskrankheit
befallen ward. Nach ſeiner Geneſung
ging er 1862 nach Paris als Miſſions-
prediger unt. die zahlreichen deutſchen
Eingewanderten, kehrte aber 1867 ins
Elſaß zurück, wo er die Pfarre in
Fröſchweiler bei Wörth übernahm.
Hier durchlebte er am 6. Auguſt 1870
alle Schreckniſſe der Schlacht bei
Wörth, die er ſpäter mit ſo erſchüt-
ternder Wirkung in ſeiner Chronik
geſchildert hat. Jm Jahre 1882 wurde
*
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